Coronavirus - die Welt im Ausnahmezustand

Georgie

Sehr aktives Mitglied
Ab heute sind wir nun tatsächlich im Ausnahmezustand – die Welt riegelt sich ab, Grenzen sind dicht gemacht, unser soziales Leben findet größtenteils nicht mehr statt. Wir stehen vor vielleicht der größten Herausforderung unserer Zeit. Wir werden viel mehr Zeit zu Hause verbringen müssen, um uns selbst und unsere Mitmenschen zu schützen. Nur mit großem Respekt voreinander und Zusammenhalt untereinander werden wir gut aus dieser Krise heraus kommen. Dieser neue Thread könnte unser Begleiter durch die schwere Zeit sein, egal wo wir sind, in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder unserem geliebten Sardinien. Es wäre schön, wenn wir unsere kleinen, unwichtigen Auseinandersetzungen vergessen könnten und ALLE wieder dabei wären, um zu berichten, uns auf dem Laufenden zu halten, unsere Sorgen zu teilen oder um uns einfach nur die Zeit z.B. mit der Planung unserer nächsten Sardinienreise zu vertreiben.

In diesem Sinn wünsche ich uns allen einen guten Tag, schauen wir mal, was er uns bringen wird.

LG
Georgie
 
Endlich mal wieder ein Hoffnungsschimmer!
Nachdem die Infektionszahlen für Italien schon einige Tage konstant bzw. rückläufig waren....ist nun endlich auch die schrecklich hohe tägliche Todeszahl rückläufig.....
 
...wenn man menschenleben als nur ein tropfen auf den heißen stein bezeichnet, also bedeutungslos.
ich sehe das anders.

Ganz genau, das ist sicher 'kein Tropfen auf den heissen Stein' - und wenn es nur 10 oder 20 Betten sind, in denen dann italienische Patienten gesund geworden sind!!! jeder zählt...
dass dann nicht auf einmal hunderte Menschen aufgenommen werden konnten, ist doch wohl ein Selbstläufer; es wird wirklich viel gemeckert, selbst über praktische Hilfe;
 
Nochmal, gemessen an dem großen Bedarf an Hilfe sind ein paar zur Verfügung gestellte Betten "nur ein Tropfen auf den heißen Stein". Nur das wollte ich aussdrücken. Das ist doch eigentlich nicht missverständlich.
Natürlich ist jede Hilfe wertvoll, aber man wird doch gemessen an den Hilfsmöglichkeiten, die Deutschland hat, z.B. auch die EU Hilfsmaßnahmen an die stark betroffenen Länder Italien und Spanien endlich zu unterstützen, die tatsächlich bis jetzt geleisteten Hilfen relativieren dürfen.
 
Genau das sehe ich nicht so, keine direkte Art von Hilfe (die schon geleisetet worden ist) kann sich durch eine andere, die noch nicht geleistet worden ist, warum auch immer, 'relativieren' lassen;

aber das ist meine Meinung und mein Empfinden, kann jeder gerne anders sehen;
 
Ich denke auch, dass jedes Land natürlich zuerst auf seine Bewohner schaut, aber nichts desto trotz ist jede auch nur so geringe Hilfe die von aussen geleistet wird als dankenswert anzusehen.
Mein Resüme ist aber, dass es dringend notwendig ist, für jeden EU Staat, diese Abhängigkeit zu Asien zu reduzieren bzw. komplett einzustellen.
Es kann nicht sein, dass wir keine eigenen med. Produkte produzieren, egal ob Medikamente oder med. Material und unsere Gesundheit von der Lieferfähigkeit von Asien abhängt. Das darf nie wieder passieren !
Ich denke auch, dass jedes Land sein Gesundheitssystem nochmal überprüfen sollte und es muss einfach alles getan werden, damit die gesundh. Versorgung für alle gewährleistet ist. Es macht für mich keinen Unterschied ob das in Italien, Spanien, Deutschland, Österreich etc. ist. Gesundheit steht über allen anderen Befindlichkeiten, ohne WENN und ABER.
Und da müssen alle einfach zusammenhelfen, damit das auch durchgeführt werden kann - EU weit.
Kein Leben ist mehr wert und keines weniger !
 
Mein Resüme ist aber, dass es dringend notwendig ist, für jeden EU Staat, diese Abhängigkeit zu Asien zu reduzieren bzw. komplett einzustellen.
Ich gebe dir Recht, dass sich die staatlichen Institutionen besser auf Notlagen vorbereiten müssten. Mit einer Abhängigkeit von Asien hat das aber nichts zu tun. Wenn man vor der Pandemie keine ausreichenden Bestände gelagert hat, ist es egal ob aus China kein Nachschub kommt oder aus Chemnitz. Es ist grundsätzlich eine schlechte Idee auf größere Lieferungen von Herstellern zu setzen, während eine Pandemie schon voll im Gang ist. Speziell Schutzausrüstung ist billig und langfristig lagerfähig. Eine entsprechende Bevorratung wäre ohne weiteres möglich gewesen. Allerdings denkt da in normalen Zeiten kaum jemand dran? Oder hast du vor der letzten Wahl die Wahlprogramme der Parteien auf ihre Konzepte zum Katastrophenschutz hin verglichen? Ich habe es nicht. Daher halte ich mich jetzt auch mit all zu schriller Kritik zurück.
 
Eine entsprechende Bevorratung wäre ohne weiteres möglich gewesen. Allerdings denkt da in normalen Zeiten kaum jemand dran?
Gestern in der FAZ: "Der Bericht, den keiner las"
Unter Federführung des Robert- Koch-Instituts haben Experten im Jahr 2012 durchgespielt, was in Deutschland passieren würde, wenn sich eine Seuche ausbreitet. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz warnte damals vor einem Virus, das unser Gesundheitssystem zum Einsturz bringt. Der Coronavirus Sars-CoV-2 ist diesem hypothetischen Virus "Modi-Sars" erstaunlich ähnlich.

Da die Wahrscheinlichkeit für ein solches Szenario mit "einmal in einem Zeitraum von 100 bis 1000 Jahren" angegeben wurde und gerade die Massenproteste in der arabischen Welt vorrangig waren, interessierte sich allerdings niemand dafür.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inl ... 12045.html
 
nun kennen den artikel aber ziemlich viele. was schlussfolgern wir daraus? politik ist behäbig und bummelt und hält sich auf? ja. und wie bewertet ihr das jetzt eben gerade?

politik bewegt sich auf einmal, aus politikern werden mit- (der bevölkerung) - denkende mitmenschen für den moment... ich sehe aber auch schon die schlagzeilen danach: regierung hat überreagiert... viel zu teuer schutzmaterial eingekauft... man hätte es laufen lassen sollen... nicht schlimmer als eine erkältung.... grippe ist jährlich schlimmer....wirtschaft fordert milliarden für ausfälle...etc. - meine sichtweise, dabei kein urteil.

und übrigens passt bitte auf, die kriminalität ist auch nicht doof und rüstet schneller nach, als man gucken kann (bzgl. enkeltrick, unbemerkte mailanhänge usw.)

ich persönlich würde mich freuen, wenn der ruck durch die gesellschaft lange anhält, ich glaube nur leider nicht dran, dazu ist das ganze globalisierungsgedöns, wie auch immer man uns das zu je einer zeit verkauft hat, zu "nachhaltig" - was für ein widerspruch.

jetzt gehe ich ins bett um morgen festzustellen, dass alles, was meine mama jemals als wertvoll empfand, einfach nur noch müll ist oder keinen käufer findet. die zeiten wandeln sich immer schneller.

lg, anke und ich habe meine gedanken jetzt ein wenig schweifen lassen, also bitte verdammt mich nicht. :)
 
Speziell Schutzausrüstung ist billig und langfristig lagerfähig. Eine entsprechende Bevorratung wäre ohne weiteres möglich gewesen.

Ich kenne mich im Katastrophenschutz ein wenig aus.

Es wird dort für viele Fälle und Bedrohungen alles Mögliche vorgehalten.
Aber es gibt eben dutzende mögliche Bedrohungen und darum auch dutzende verschiedene nötige Ausrüstungen.
Diese verschiedenen Ausrüstungen für die gesammte Bevölkerung über Jahrzehnte ständig in aktueller Technik zu beschaffen und zu lagern ist ist schlicht unmöglich.

Selbst einfache Schutzanzüge und Filtermasken für in diesem Falle biologische Gefahren müssen nach einer bestimmten Anzahl von Jahren ausgetauscht werden. Zehn Jahre sind bei sowas schnell rum.


Das gleiche gilt für mittlere und schwerere Schutzausrüstungen jeweils für atomare und chemische Bedrohungen ebenso.
Dazu kommen noch Materialien für den Fall von Naturkatastrophen, Krieg, Anschläge, großflächiger Ausfall von Infrastruktur usw.
Beschafft und immer wieder ausgetauscht wird seit über 60 Jahren.

Auf JEDE spezielle Art von Bedrohung kann man einfach nicht zu 100 % vorbereitet sein, weil das zu viel Manpower und Geld kosten würde.

Natürlich kann hinterher jeder sagen: "Jaaa, aber auf DIESE Lage hätte man sich einstellen können..."
Ja klar... wenn sie sich vorher angemeldet hätte...
Sonst kann man sich eben auf diese und hundert andere Bedrohungen nur teilweise vorbereiten.

Und wenn man dann genau nachschaut sind wir in Deutschland recht gut aufgestellt.

Übrigens ist es doch ein Unterschied, ob sich Produktionsstätten für wichtige Güter wie Medikamente in China oder in Chemnitz befinden.
 
@sardegnaorange, ich hatte doch extra "einmal in einem Zeitraum von 100 bis 1000 Jahren" zitiert, um aufzuzeigen, wie unwahrscheinlich diese Katastrophe selbst denjenigen erschien, die den Bericht erarbeitet haben. Deshalb kann man gerade in 2012, wo es soviel aktuell Wichtiges auf dieser Welt zu bearbeiten galt, den Politikern keinen Vorwurf machen.

Ich denke eher, wir sollten froh sein, dass das RKI diesen Bericht relativ frisch erstellt hatte, so dass diese wichtige Institution jetzt für sich und auch mit seinen Empfehlungen an die Politik gezielt handeln konnte.
 
T-Camper@
Vielleicht habe ich es falsch formuliert. Meine Meinung ist, dass wir uns grundsätzlich nicht von anderen Staaten/Ländern abhängig machen dürfen. Jeder Staat ob Deutschland, Österreich (ich mag nicht alle aufzählen) hat sicher genug eigene Kapazitäten um mediz. Produkte selbst herzustellen. Nicht nur in Krisenzeiten. Egal ob es Medikamente oder Gesichtsmasken sind - kein Land darf aufgrund fehlender Ausrüstung in Probleme geraten. Es muss aufgrund dieser Umstände zu einem länderübergreifendem Umdenken kommen. Back to the roots ! Es würden neue Strukturen entstehen, mehr Arbeitsplätze entstehen und Sicherheit im eigenen Land. Das wären meine Zukunftsvisionen. Die Umwelt wird geschont weil weniger Import und Export. Einfach wieder auf die regionalen Produkte und Möglichkeiten zurückgreifen. Welthandel ist nicht die Lösung für diese Welt. Jedes Land hat ausreichend eigene Ressourcen, wir brauchen keine 3.- T-Shirts aus Taiwan, China oder Indien, die nach 3 mal waschen unansehnlich sind. Man kauft von dem Zeug nur mehrere Stücke, aber im Endeffekt nicht billiger. Qualität statt Quantität, regional statt international, gesund statt ungesund !
 
stimmt, Wesu, daran habe ich auch schon gedacht... letztlich noch schlimmer, denn alle, die viel Geld für den Klamottenkauf haben und ausgeben, könnten tatsächlich alles aus heimischer Produktion bezahlen - aber das ist dann vielleicht nicht 'schick' genug;
 
klar wissen wir das @Wesu: kaum eine Textile ob teuer oder billig wird von a - z in Europa hergestellt, ausgenommen evtl gewisse Produkte aus Wolle. Wo gäbe es denn in Europa all die Felder oder Plantagen mit Baumwolle, Hanf ecc?
Schafe und Ziegenhaar nur zum Teil...und sardische Wolle gibts, sogar sehr schöne, aber den flauschigen Pullover kannst du dir daraus nicht stricken oder stricken lassen.
 
Nichts desto Trotz wird ein Umdenken stattfinden müssen. Diese Pandemie hat viel Leid über viele Menschen gebracht, dann muss das alles irgendwie einen Sinn ergeben. Wir sollten wieder bewußter mit allem umgehen.
Die Wirtschaft muss nicht immer nur wachsen - viele kennen es garnicht anders. Es muss immer alles größer, besser und noch utopischer werden. Muss es aber nicht ! Dazu gehört auch "gewollter" Verzicht, der eigentlich keiner ist, es ist eigentlich eine Qualitätssicherung für unser Leben!
 
Ich wünsch mir auch das danach ein Umdenken komplett in eine andere Richtung geht.Wer braucht schon Jagdbomber,Raketen oder Weltmächte.Die Globalisierung ist schon recht Nett.Aber dann muss man sich auch vertragen.ich brauch auch keine Erdbeeren das ganze Jahr und Südfrüchte die um die Halbe Welt georgelt sind.
Mal sehen wie es danach weitergeht.Ob der Mensch weiterhin am eigenen Untergang arbeitet oder draus gelernt hat.
 
Hoffen wir, dass die EU Finanzminister in der noch laufenden Konferenz zu einer Lösung finden, die für alle gut, zumindest akzeptabel ist - das drei Säulen Programm ESM, EIB, Sure, Corona-Bonds oder Marshall Plan für den Wiederaufbau - oder ganz was Neues, was auch immer. Jetzt ist der Moment gekommen, wo Europa Flagge zeigen muss. Man wird sehen.
 
….wird der Geldbeutel nicht aufgemacht, dann werden die pekuniären Interessen so groß, daß im vereinten Europa über Zusatzeinnahmen nachgedacht werden muß.

Dann wird es vermutlich zu Ein- und Ausreisegebühren kommen, sowie Aufenthaltssteuern.
Kommunen und Provinzen machen es bereits jetzt schon vor mit Maut, Anlandungssteuer, Strandbegehungssteuer, Hotelsteuer, Kurtaxe, und und und.....

Die Sicherung der Pfründe der politisch Verantwortlichen steht hierbei ganz weit oben auf der Liste der Befindlichkeiten und Begehrlichkeiten und wird dem Fußvolk als nationales hoheitliches Recht & Pflcht verkauft.
 
Zuletzt geändert:
sicher ein komplexes Thema, und jetzt hat Conte doch wohl mit 'Bild' gesprochen - habe ich gerade auf Corriere della Sera online gelesen... 'dass Deutschland keine Vorteile haben wird aus der Rezession der anderen Länder'.. habe ich doch richtig verstanden, oder? dann frage ich mich, was er mit so etwas bezwecken will, also mit derartigen Statements;
 
Was mich zusätzlich daran stört, er betont wie wichtig Italien auch für die EU-Wirtschaft ist, richtig, vor allem was die Verwobenheit verschiedener Wirtschaftszweige angeht, aber dass auch die anderen Länder starke wirtschaftliche Verluste/Probleme haben oder noch haben werden, das steht immer hinter den 'Italienischen Problemen' zurück;
 
Mal ehrlich, @Beppe ...
Würdest DU mit deinem Familienvermögen für die Schulden einer Nachbarfamilie bürgen,
in der der Familienvorstand vor kurzem noch gesagt hat, das es ihm egal ist ob er Schulden die er aufnimmt auch zurückzahlen kann?

Auf deinem Profilbild sitz du gerade beim "Nachbarn" in der Sonne am Strand.
Bei dem würde ich dann aber auch keinen Urlaub mehr machen.
 
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