ja, wir haben es uns auch "gemütlich" gemacht heute im garten. wenn schlechtes wetter kommt, wird innen aufgeräumt. aber ganz viele menschen haben diesen luxus leider nicht - zu dritt in einer 2-zimmer-wohnung ohne balkon zu sitzen ist sicherlich ein problem - über mehrere wochen betrachtet. glaube, da kommt auch viel aggressivität auf uns zu und eben die ignoranz von vielen, die zu jung, zu unreif, zu uneinsichtig sind, nicht an andere menschen denken und keine gesellschaftliche verantwortung mehr fühlen (und vielleicht auch nicht möchten)
unser sohn ist ja hier gestrandet, zur zeit kommt er auch nicht an seinen studienort innsbruck zurück ohne öffentliche verkehrsmittel. wir überlegen gemeinsam, ob es sinn macht, dass er sich als psychologiestudent (gerade ein semester) was sucht beim psychiatrischen notdienst oder ähnliches, um zu helfen. denn menschen mit psychologischen/psychiatrischen störungen dürften inzwischen auch sehr hilfebedürftig sein (z.b. angststörungen dürften sich akut verschärfen, wie wir von freunden auch schon mitbekommen haben).
sonst überlege ich gerade, wie es weitergeht: meine schwester und ich miüssen einen ziemlich große, ziemlich vollgestopfte wohnung auflösen - 2 leben und 50 jahre nichts weggeschmissen, das ist hart für die erben. wenn wir ausgangssperre haben, weiß ich nicht, ob wir das noch weitermachen dürfen. mal abgesehen davon, dass wir gar nicht zum trauern kommen in diesen zeiten.
die gedanken an sardinien helfen ein bisschen im kopfkino, sie geben etwas kraft, aber doch anders, als wenn man die aussicht hätte, wieder vor ort zu sein und diese unglaublich positive energie einzufangen, mental und körperlich.
aber morgen endet erstmal unsere quarantäne - zumindest rechnen wir damit. froh stimmt mich: viele freunde haben gefragt, ob wir was brauchen, unser hausarzt hat sich in verbindung mit uns gesetzt ob wir was brauchen. es gibt sie also noch, die freiwillige solitdarität, und das finde ich sehr schön.
kommt gut durch die zeit - lg anke
nachtrag: was ich damit auch sagen wollte: jeder hat seine persönliche lage, seine momentanen herausforderungen und private sorgen. und jeder muss überlegen, wie er dies bestmöglich bewältigen kann unter den gegebenen umständen. und vor allem in dem bewusstsein, den fokus auf möglichst viele offen halten zu können, sich nicht nur abzuschotten, sondern auch zu sehen, wie man hilft und nützlich sein kann in der gesamtsituation.
schlaft gut!