@Bisso
Und ich verstehe in diesem Fall Dein Nichtverstehen nicht - zumindest in meinem Beitrag habe ich nicht die juristische Brandstiftung beklagt, sondern die nachlässige (fahrlässige) Brandverursachung, die mit Sicherheit den Löwenanteil der Brände ausmacht.
Nur um den Unterschied zu definieren: Brandstiftung, Brandlegung - das absichtliche Entzünden eines Feuers, um irgendeinen persönlichen oder wirtschaftlichen Zweck damit zu erreichen. Die Brandstiftung zwecks Baulandgewinnung wurde in Italien schon vor langem per Gesetz relativiert, weil auf Brandflächen 10 Jahre lang (glaub ich) nicht gebaut werden darf. Kein Investor wartet heutzutage noch so lang; relativiert deshalb, weil bestimmte Gruppierungen sicher Wege finden, um die Wartefrist zu umgehen.
Brandverursachung: all das, was
@qwpoeriu in seinem Beitrag # 177 aufgezählt hat, mit der Einschränkung, dass das rechtlich eben keine strafrechtlich verfolgbare Brandstiftung ist, sondern Fahrlässigkeit oder Gleichgültigkeit.
Wenn man sich die Brandberichte und -verläufe ansieht, kommt man (ausgenommen offensichtlich Behörden und Medien) drauf, dass der Großteil der Brände der zweiten Gruppe zuzuordnen ist.
Damit sind wir bei dem Grund für die Diskussion. Ziel ist, die Anzahl der Brände zu reduzieren. Gegen Bösrtigkeit (also mutwillige Brandstiftung) kann man nichts machen, wer zündeln will, der zündelt. Aber der Rest der Brandursachen ist meiner Meinung nach ein gesellschaftliche Problem, dem wäre mit Erziehung beizukommen - beginnend schon bei den Kindern für die kommende Generation, wie auch den Erwachsenen, die die jetzigen Brände verursachen. Weil aber "Erziehung" zum Unwort des Jahrtausends erkoren wurde, siehe der Verkehrs"erziehungs"thread, wird es wohl weiter brennen.
Notwendig wäre auch, dass (grob) fahrlässige Brandverursachung gesetzlich und vom Strafmaß her der Brandstiftung nahezu gleichgestellt wird. Das würde allerdings eine besser funktionierende Überwachung und Ermittlungsarbeit erfordern - was wohl, solange Carabinieri selbst brennende Zigarettenstummel aus dem Dienstwagen werfen, genausowenig passieren wird wie sie soziale Ächtung ignoranter Brandverursachung.
Und ich kritisiere, dass öffentliche Meinung, Politik und Medien so absurde "Entschuldigungen" wie brennende Falken erfinden (und glauben!) , nur um die Realität nicht sehen zu müssen.
Das ist halt die Meinung von einem, der selbst durch mutwillige Brandlegung eines anderen einen mehreretausend€Schaden erlitten hat.