Uff, nun ist auch dieser fantastische Urlaub schon wieder vorbei! Als Dank für die Tipps und als Info zukünftiger Reisender hier noch kurz, wo es uns noch überall hin verschlagen hat.
Mit S'archittu hatten wir die Costa Verde noch gar nicht erreicht - was wir aber erst festgestellt haben, als wir da schon wieder weg waren. Die Fahrt über die Küstenstraße von Alghero nach S'archittu war jedenfalls traumhaft! Wie schon geschrieben haben wir von S'archittu aus einen Ausflug Richtung Cabra gemacht und am Stagno die Cabras nach Flamingos Ausschau gehalten, aber nur wenige gesehen. Aber immerhin - ich hatte ja gar nicht mit Flamingos gerechnet! Recht beeindruckend die Ruinen in Tharros - vor allem wenn man bedenkt, welche Zeitspanne da von den Nuraghern über die Römer bis hin zu den Spaniern mit ihren Wachtürmen abgedeckt wird. Toll waren auch die Reiskornstrände Spiaggia di Is Arutas und Spiaggia di Mari Ermi. Schade nur, das die Strandrestaurants Anfang Oktober schon geschlossen hatten! Auch in Putzu Idu haben wir vorbei geschaut - hier sieht es aus, als wäre im Sommer der Megarummel. Im Oktober dagegen waren wir fast unter uns. Zur unseren großen Überraschung sahen wir gleich vom Parkplatz aus auf der Salina Manna massenweise, was uns in Cabras nur vereinzelt begegnet ist: Flamingos! Oristane haben wir auch besucht - nett, aber für uns nicht unbedingt einen Umweg wert. Auf dem Rückweg sind wir beim Versuch noch etwas an der Lagune und der Küste entlang zu fahren durch ein ziemlich unansehnliches Industriegebiet gekommen - das hätten wir uns gern erspart.
Iglesias haben wir dann doch ausgelassen, und damit den ganzen Südwesten von Sardinen. Wir sind gleich quer über die Insel nach Cagliari gefahren. Das Navi haben wir gebeten, Autobahnen zu meiden. Leider hat sich die Hoffnung nicht erfüllt, dadurch eine schöne Überlandtour zu machen. Ausnahme war ein kurzer Abstecher in's Monte Arci Massiv.
Cagliari hat uns dann wieder sehr gut gefallen, besser noch als Alghero. Auf der Bastione di Saint Remy einen Cocktail schlürfen und dem Sonnenuntergang zusehen war einfach traumhaft!
Den Spiaggia del Poetto haben wir auf der Rückfahrt nur kurz im Vorbeifahren bewundert. Unglaublich, so ein Strand direkt in einer Großstadt! Im Sommer dürfte hier entsprechend der Teufel los sein. Beim Fahren über die Küstenstraße Richtung Norden hatten wir also rechts diesen fantastischen Strand, und links Salinen und Lagunen. Und auf denen, jetzt sogar aus dem fahrenden Auto zu bestaunen: Flamingos!
Weiter ging es über die SS125 die Ostküste rauf. Ein Abstecher an die Costa Rei war fällig, wo meine bessere Hälfte vor vielen Jahren mal war, und dann gemütlich weiter bis Arbatax. Hier war das einzige Mal, wo wir keine Unterkunft vorgebucht hatten und ganz klassisch vor Ort etwas suchen mussten. Wobei dies durch den Einsatz unserer Handys nicht ganz so spannend wie in der Prä-Internet Zeit war. Arbatax ist ganz nett, hat in Porto Frailis einen schönen Strand, der aber nicht ganz mit den schon genossenen Superstränden mithalten kann. Die roten Porphyr Klippen am Hafen sind beeindruckend - schade nur, dass gleich dahinter dass nun brach liegende Gelände eines ehemaligen Steinbruchs den Eindruck trübt. Auch die alte Papierfabrik, auf deren Gelände jetzt Ölbohrplattformen gebaut werden, ist wenig anheimelnd. Umwerfend dagegen der Tagesausflug auf einem recht kleinen Boot mir ca. 25 Leuten in die Bucht von Orosei! Ein Traumstrand nach dem anderen, die Grotta del Fico, die wir mit wenigen Leuten und Audioguides in aller Ruhe erkunden konnten. Essen auf dem Schiff und ein witziger sardischer Skipper, der mit Inbrunst die Schönheiten dieses Küstenstrichs sehr gekonnt präsentierte.
Von Arbatax ging es dann wieder über die SS125 zur letzten Station in ein Hotel am Golf von Olbia für ein paar Tage Strandurlaub pur. Wobei schon die Fahrt auf dieser Straße ein Fest ist mit überwältigenden Eindrücken, führt sie doch weit in's bergige Inselinnere, bevor es dann erst kurz vor Olbia wieder an der Küste lang geht. Ein Abstecher zu den Murales in Orgoloso war natürlich auch fällig - sehr beeineindruckend! Auch Posada haben wir uns angeschaut. Sehr hübsch, aber bereits mausetot. Hotels, Cafe's, Restaurants - soweit überhaupt vorhanden, alles bereits geschlossen! Da haben wir dann verstanden, warum wir im Posade keine Unterkunft gefunden hatte. Die Rechnung in der Nachsaison solche gewachsenen Orte den reinen Touristenorten zu bevorzugen ist zumindest in Posada für uns gar nicht aufgegangen.
Auch wenn für die letzte Tage nur Hotel und Strand geplant war, konnten wir es nicht lassen ein wenig die Umgebung zu erkunden. Hier hat es uns die Spiaggia Taverna besonders angetan. Bei der Anfahrt ragen die Felsen der Insel Tavolara imposante 500 m aus dem Wasser empor, davor das Meer in allen Schattierungen von azurblau bis smaragdgrün. Der Strand trennt, mal wieder, eine Lagune vom Meer, und in dieser Lagune empfangen uns freundlich Flamingos. Uff - so nah war ich, außer im Zoo, noch nie einem Flamingo! Weniger angetan waren wir von San Teodoro. Obwohl einstmals ein Fischerdorf ist dies nun 150% touristisch, mich hat das sehr an Malle & Co. erinnert. Aber - hier war selbst Mitte Oktober noch Trubel.
Dann war der Urlaub auch schon wieder vorbei. Zurück zum Flughafen, Mietwagen abgeben (was wie auch die Übernahme überraschend problemlos ging) und wieder zurück in die Heimat. Zum Abschluss noch einen Blick aus dem Flugzeugfenster auf die Lagunen in der Bucht von Olbia - sogar aus dem Flugzeug heraus konnte man nun Flamingos erkennen. Ein schöner Abschied!
Sicherlich haben wie vieles verpasst, vor allem im Südwesten und in Inneren der Insel. Aber was soll's: wir haben uns gut erholt, jede Menge fantastischer Eindrücke gewonnen, und gute Gründe gesammelt, noch mal wieder zu kommen.