Rezepte Was passierte traditionell mit dem Blut der geschlachteten Tiere.

HansP1

Sehr aktives Mitglied
Beim Abendessen habe ich ein Glas Blutwurst geöffnet, aus der eigenen Schlachtung selbstverständlich. Bei uns wird alles von einem geschlachteten Tier verwendet und zu der einen oder anderen traditionellen Köstlichkeit verarbeitet. Jetzt stellt sich mir die Frage was ist hier auf der Insel damit gemacht worden, denn ins Auge sind mir keine Produkte mit Tierblut gefallen. Entweder hab ich was am Auge, oder die werden versteckt vor mir.
 
Blutsuppe - Sanguinaccio
In D wurde mir das noch nie angeboten, wobei es das sicher am Schlachttag in ländlichen Gebieten auch heute noch gibt. In einem Lokal wirst du das vermutlich nicht finden, bei einem Dorffest u.U. schon
Von der Konsistenz her ist Sanguinaccio breiiger als Suppe, pikant

IMG-20210928-WA0020.jpg

IMG-20210928-WA0019.jpg
 
Zuletzt geändert:
bei den Schafzüchtern die ich kenne wird Blutsuppe gemacht....
freilich ohne Touristen, die fangen dann das Schreien und Hyperventilieren an......
aber bei Aldi und co in DE kaufen sie dann leckere Schnitzel.............
 
Verstehe, Zubereitungen mit Blut sind im Handel eher weniger zu finden.
Maria ich kenne eine ähnliche Zubereitung aus der Normandie, da wird im Wesentlichen Blut, Milch und etwas Salz in eine Auflaufform gegeben und gebacken. Schmeckt sehr gut, ist alles drinn Eiweß, Fett, sehr nahrhaft. Kopfkino ausschalten bitte, dann gibts auch keine Schnappatmung.
 
Danke HansP1......ich freu mich auf die Blutwurst, welche wir dann mit Hörnli und Apfelmus vertilgen.
Gibts nur im Herbst....
Scheint aber ähnlich zu sein, wie Deine Schilderung......also ohne Haut drum!
 
Panhas im Rheinischen, Pannas in Westfalen, war früher eine Spezialität an Schlachttagen - mit Bratkartoffeln, ohne Schnappatmung.
Die sardische Sanguinaccio ist sehr geschmacksintensiv, mit vielen Kräutern und Zutaten, spricht noch tagelang mit einem:eek:. Die Einheimischen freuen sich total auf dieses Blut, das es hier im Dorf nur am Fest San Michele gibt. Eine Spezialität, die ihr wenigstens probieren solltet, wenn ihr auf einem Hirtenfest seid. Wenn ihr das esst, werdet ihr große Anerkennung von den Einheimischen kriegen, sie sehen das, glaube ich, als bestandene Mutprobe an:D
 
Zuletzt geändert:
Wir sind ja noch eine Weile hier, bis 5.11. ganz sicher. Wo glaubst Du könnte ich in den Genuss kommen. Wir sind seit Jahren auf der Suche nach traditionellen Nahrungsmittel. Nichts gegen die Sterne Küche, aber es gibt auch etwas anderes und das ist richtig spannend. Der Grundgedanke ist immer, was haben die Leute gemacht, als es noch keinen Supermarkt an jeder Ecke gab, als beim Töten eines Tieres zu Nahrungszwecken, nichts verderben durfte, Kühltruhe gab's nicht. Ja da entstanden Dinge, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Haggis, Stippgrütze,.......Stockfisch ist gleich Baccala, könnten wir noch eine Weile weitermachen. Manche Dinge der alten Küche sind immer noch beliebt, z.B. Pane Carassau.
 
weiss nicht mehr wie das heisst....
waren gefüllte Lammdärme glaub ich, zu einer Art Zopf geflochten
 
Trippa sind doch Kutteln, oder nicht?
Beim Hirten haben wir mal etwas Ähnliches wie Treccia gegessen; Innereien von Lamm oder Ziege, aufgespiesst und mit Därmen umwickelt. Hat aber noch einen anderen Namen, der mir partout jetzt nicht einfällt.
 
Wir schlachten einmal im Jahr ein Schwein und wenn es ein Eber ist wird er vorher kastriert und die Hoden werden in Scheiben geschnitten und wie panierte Schnitzel zubereitet. Die Köpfe der Lämmer werden hier auch gerne gegrillt oder im Backofen zubereitet, da für viele halt das Hirn eine Delikatesse ist.
 
Trippa sind Kutteln bei uns...... spanische Nierchen? Wären die Hoden, aber gibts die auch ?

ja, na klar gibts Trippa. Erst auf Sardinien habe ich gelernt, dass die - richtig zubereitet - ein sehr leckeres Gericht ist :)

zu Cordula fällt mit eine kleine Anekdote ein: vor ca. 20/25 Jahren waren wir in Gavoi und wurden als Gäste reich beschert mit Cordula, gefülltem Darm. Die Kommentare der Kinder und deren Blicke dazu vermag ich nicht wiederzugeben. Sie waren nicht begeistert..! So haben wir brav unsere Portionen gegessen und dann die der Kinder, die unauffällig über den Tisch wanderten. Als wir echt nicht mehr konnten, wanderten die Reste zu unserem Hund unter dem Esstisch. In der ganzen Nacht habe ich dann kaum ein Auge zugetan bei der Vorstellung, dass der Hund diese Delikatesse verschmähte und unter dem Tisch liegen ließ - wie peinlich wäre das denn gewesen ... Am nächsten Morgen stand ich sehr früh auf und inspizierte im Nachthemd den Speisesaal bzw. schaute unter die Tische ... und da war nichts. der Hund war echt ein " manga tutto" ( Allesfresser ) , auf den Verlass war :D:cool:

zurück zum Ausgangsthema : Sanguinaccio zu finden wird nicht ganz leicht sein, auf jeden Fall nur im Innerland. Ich habe diese Spezialität bei einem besonderen Fest in Bitti kennengelernt und fand das sehr schmackhaft!!
 
Wenn ich diese Rezept (s. Video) schaue, weiß ich, was ich unbedingt probieren möchte. Mit läuft das Wasser imMund zusammen !
Und... dies ist wirklich die Komplettverwertung eines Tieres. Super !


1633243934217.png
 
Vielen Dank für alle Antworten, ich halte die Augen offen, vielleicht läuft mir was über den Weg.
 
Anzeige

Top