Der kurze Sommerregen reicht nicht wirklich aus. Die sardischen Stauseen haben insgesamt durchschnittlich rund 250 Millionen Kubikmeter Wasser weniger als im Jahr 2023. Jedenfalls gibt es hierbei recht bedenkliche Werte seitens der amtlichen Überwachung, wie auch eine drohende Gefahr von Einschränkungen für private Nutzer/Haushalte.

Ein kurzes morgendliches Gewitter über Südsardinien, das war alles, mehr aber auch nicht.
Der Niederschlag von heute Morgen trägt nicht dazu bei, den 'großen Durst' der Insel zu stillen, was einmal mehr durch die niedrigen Stauwerte der Stauseen bestätigt wird, die sowohl Land- & Agrarflächen, aber auch Städte, Dörfer und Gemeinden mit Wasser versorgen.

Die sardischen Stauseen sind nur zur Hälfte gefüllt, einige liegen sogar unter dieser Schwelle. Nach Angaben der für die Einzugsgebiete zuständigen Behörde zur Überwachung der Stauseen und zur Dürrewarnung liegt der Füllungsgrad derzeit bei 50,2 % und damit 21 Punkte unter dem Wert für den gleichen Zeitraum im Jahr 2023: Es fehlen rund 250 Millionen Kubikmeter.

In absoluten Zahlen waren am 31. Juli von maximal 1824 Millionen Kubikmetern Maximalfüllfüllmenge derzeit nur tatsächlich 915,80 Millionen gestaut und verfügbar, während es am 30. Juni noch 1048,06 Millionen waren, was insgesamt 57,4 %. entsprach.

Die Wasserkrise ist auf der Insel offenkundig. Besorgniserregend ist angesichts der ausbleibenden Regenfälle jedenfalls jetzt schon die Aussicht auf den Herbst. Die Regenfälle kommen immer später und evtl. kommen auch so dann weitere Einschränkungen. Wenn es weiterhin nicht regnet, könnte dies nicht mehr nur die landwirtschaftlichen Betriebe, sondern letztendlich auch die Haushalte treffen.

Einige Gemeinden suchen bereits nach Alternativen, indem sie nach Grundwasser bohren oder aber auch bereits Entsalzungsanlagen planen.

Am stärksten macht sich der Wassermangel im Sulcis bemerkbar, wo die Wasservorräte der Reservoirs derzeit nur 35 % betragen. Absehen kann man zur Zeit einzig und allein nur vom Liscia-Stausee in der Gallura (mit 64 %) und dem Tirso-Gebiet (mit 75,4 %). Alle anderen Stauseen müssen mit weit weniger Wasser rechnen: von der Ogliastra bis zur Baronia und bis hin zum Norden Sardiniens. Dieses Jahr ist nicht einmal das eigentlich gesunde hydrographische Gebiet um Flumendosa-Campidano-Cixerri sicher, wo etwa nur noch 35,7 % Wasser vorhanden sind.

Insofern ist nicht auszuschließen, dass die Kosten für die Wasseraufbereitung steigen könnten. Da das Wasser quasi nur noch vom Grund der Stauseen gewonnen wird, muss es auch sorgfältiger aufbereitet und gereinigt werden, was die Kosten der Wasserbewirtschaftung erhöht und sich so kurz über lang dann auch auf die Tarife für die Endverbraucher niederschlagen dürfte.

Quelle.
 
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Wasserverschwendung: Sardinien steht an 4. Stelle auf der Liste der Wasserverluste

52,8 Prozent des in die Leitungsnetze gepumpten Wassers verschwindet aus den Leitungsnetzen der Insel. Jeder Sarde "kostet" quasi 424 Liter pro Tag, aber tatsächlich kommen nur 224 Liter an, weil der Rest bzw. die Differenz im Untergrund versickert.

Sardinien bekommt Wasser von überall her, nur nicht von dort, von wo man es gerne hätte, nämlich von oben. Stattdessen kommt immer weniger an, denn Petrus wird immer träger, und wenn es regnet, dann regnet es entweder zu wenig oder manchmal auch einfach zu viel, was erhebliche Schäden verursacht aber wovon letztendlich nur wenig dort verbleibt, wo man es
eigentlich hinhaben will, nämlich: in die Stauseen.

Die Daten müßten eigentlich wachrütteln:
In Italien ist Sardinien die viertgrößte Region, die das meiste Wasser aus defekten und leckenden Leitungen verliert. Es wurde zwar auch viel verbessert, wenn man z.B. an die Autonome Behörde Flumendosa (Eaf) und Abbanoa (städtische Wassernetze) denkt, die in den letzten Jahren viel Geld investiert haben, um die Hauptleitungen und städtischen Wassernetze zu ersetzen, die vor allen Dingen oft alt und marode waren.

Insoweit können und müssen die Sarden sich vorerst damit begnügen, jedes Jahr ein wenig besser zu werden, während sie auf dem 4. Platz der Rangliste bleiben, allerdings auf der völlig falschen Seite:
Es ist die Liste derjenigen, die am meisten verschwenden. Im Fall Sardinien werden täglich zwar 424 Liter für jeden Sarden aus den Stauseen in die Leitungsnetzte gepumpt, aber nur 224 Liter kommen letztendlich pro Sarden an. Das bedeutet, dass mehr als die Hälfte (52,8 %, um genau zu sein) irgendwo im Leitungsnetz ungenutzt entweicht und versickert.

Auch wenn Sardinien die Hälfte des in die Leitungsnetze gepumpten Wassers verschwendet, gibt's nicht einmal wirklich Tränen: Deshalb reiben sich die Sarden verwundert die Augen, wenn man liest, dass in der besten Region Italiens, nämlich der Emilia Romagna, "nur" 29,7 % des in die Leitungsnetze gepumpten Wassers verloren geht. Sardinien ist insofern etwas weniger als doppelt so verschwenderisch.

Bleibt festzustellen: Wenn es mehr regnen würde, ginge es der Insel besser, selbst wenn 52,8 % dieses "mehr an Wasser" wegeworfen wird, aber Realität ist, dass es aufgrund der Klimakrise immer weniger regnet, was in der Folge immer trockenere Winter und immer heißere Sommer beschert.
Und so viel nochmals zu den Leugnern, denn die Daten sind einfach eindeutig. Wenn jemand einfach mit den Schultern zuckt und sagt: "Es ist doch Sommer und insofern ist doch klar, daß es heiß ist". Da bleibt dann nur noch zuzufügen: "als ob sich der alljährliche Anstieg der Durchschnittstemperaturen einfach mit dem Ausspruch einer solchen Plattitüde erklären ließe."

Der italienische Durchschnitt beim Wasserverlust liegt jedenfalls bei 42,4 % desjenigen Wassers, welches in die Netze eingespeist wird und in der Abfolge nicht sein Ziel erreicht. In Sardinien sind es fast 53 % (!), und in der schlimmsten Region (Basilikata) werden pro Einwohner 520 Liter Wasser pro Tag ins Netz gepumpt, aber nur 341 Ltr. erreichen den Endnutzer (der Verlust beträgt 65,5 %). An zweiter Stelle stehen die Abruzzen, allerdings nur mit einigen Dezimalstellen Abstand: der Verlust beträgt 62,5 %. An dritter Stelle liegt die Molise mit einem Verlust von 53,9 %, und an 4. Stelle steht Sardinien mit 52,8 %, gefolgt von Sizilien, Kampanien, Umbrien, Kalabrien, Latium und Friaul-Julisch Venetien.

Auf der anderen Seite der Rangliste stehen die tugendhaften Regionen. Hier liegen hinter dem Spitzenreiter Emilia Romagna (29,7 % Verlust), das Aostatal mit 29,8 % und dann die Lombardei mit 31,8 %.

All diese offiziellen Daten wurden in einer Studie der Cgia di Mestre, der Vereinigung der kleinen und mittleren Unternehmen, deren Studienzentrum stets aktiv ist, zusammengetragen, aufbereitet und veröffentlicht. Und genau aus diesen Daten geht hervor (aus dem verschwendeten Wasser), dass von 100 Litern, die in Italien in die Wasserleitungen gepumpt werden, nur knapp 58 Liter beim Verbraucher ankommen, die übrigen 42 Ltr. gehen einfach verloren, was insgesamt 3,4 Milliarden Kubikmetern entspricht. In Litern sind dies immerhin 3,4 Billionen Liter!

Wenn wir von den Gemeinden sprechen, geht der letzte Platz des ganzen Landes sicherlich nach Potenza: Von 100 Litern, die in das Netz eingespeist werden, gehen dort 71 Ltr. verloren, so dass beim Nutzer nur 29 ankommen. In Chieti beträgt die Zahl des Wasserverlustes aus den Leitungen 70,4 %, in L'Aquila 68,9 % und in Cosenza 66,5 % .

Und wer ist der Spitzenreiter bei der Nichtverschwendung des Wasser?
Es ist Como mit einem physischen Verlust von nur 9,2 %. Pavia liegt bei 9,4%, Monza bei 11%,
Pordenone bei 12,1 % und Mailand bei 13,4 % (immerhin mit einem Leitungsnetz von mehreren 1000 Kilometern!).

Die Cgia di Mestre war der Erste, der sagte: Bei den geringen Niederschlägen, die wir haben, ist es nahzu ein Verbrechen, so viel Wasser 'wegzuwerfen'. Die Katastrophe findet vor allem im Süden statt und in diesem Fall ist Sardinien im Süden und nicht in Mittelitalien, weshalb wir augenscheinlich das "wasserhungrigste" Land in Europa sind: einfach, weil wir zu viel Wasser wegwerfen.

Die Cgia di Mestre hat auch eine Rangliste nach Städten erstellt.
Es stellt sich heraus, dass Sassari das schlechteste Wassernetz Sardiniens hat, da 63,4 % des ins Leitungsnetz eingespeisten Wassers in Lecks fließt: Platz 11 der schlechtesten Gemeinden des Landes. Dicht gefolgt von Oristano, das mit 60,4 % Wasserverschwendung auf Platz 14 der schlechtesten Städte liegt. Nuoro rangiert auf Platz 19 (=55,4 %), Cagliari auf Platz 25 (=53,5 %), während Carbonia mit "nur" einem von fünf verschwendeten Litern durch das Leitungsnetz auf Platz 90 liegt: 21,7 %.

Der Durchschnitt für italienische Provinzhauptstädte liegt bei 35,2 % Leckage.
Kurzum: Carbonia wahrt zwar irgendwie sein Gesicht, aber auch dies ist alles andere als schön!

Quelle:
 
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Hallo @Beppe
anscheinend ist in dem Artikel mehrfach der selbe Rechen- oder Interpretationsfehler.

Die vertauschen in dem Artikel meistens die Verlustmenge mit der Menge die ankommt.

Wenn von 424 Litern 52,8% (also mehr als die Hälfte) versickern dann kommen nicht 224 Liter an.
Es gehen 224 Liter verloren und es kommen nur 200 Liter an.

Auch im Beispiel Basilikata der selbe Fehler:
Verbrauch 520 l /Tag, Verlust 65,5 % = Verlustmenge 340,6 l/Tag = es kommen "nur" 179,4 l beim Kunden an.


Was besonders fatal ist:
Die 224 Liter pro Einwohner im Beispiel Sardinien sind in dem gegenwärtig maroden Zustand des Leitungsnetzes ja fast ein Festwert.
Soll heißen: Dieser Wert ändert sich auch nicht, wenn Wasser gespart wird.
Der Wert ändert sich nur, wenn entweder der Leitungsdruck gesenkt oder gar einzelne Stränge des Leitungsnetzes abgestellt werden.
Oder eben anständig und mit viel Aufwand repariert wird.
 
Ein anderer willkürlicher Fehler, der mir irgendwie Kopfzerbrechen bereitet:
die simple Berechnung/Umlegung des eingespeisten Wasser auf pro Kopf Sarden.

Hierbei werden quasi willkürlich und einfach alle Verbrauchsmengen + Verlustmengen lediglich durch die Anzahl der sardischen Bewohner geteilt und umgerechnet. Hierbei wird völlig unter den Tisch gekehrt, daß pro Jahr auch ca. 4-5 Millionen Touristen auf dem Eiland sind.

Wenn es keine Touristen geben würde, dann wäre das ja evtl. OK. Aber so müßten diese Zahlen m.E. entsprechend weiter runtergebrochen werden.

Man muß sich nur mal vorstellen, es gäbe nur ca. 1000 Sarden auf Sardinien, aber es kämen pro Jahr rund 15 Millionen Touris, dann hätten die 1000 Sarden nach dieser Berechnungsart nen Wasserverbrauch von wahrscheinlich >20.000 Ltr./Tag und Kopf (einfach sensationell!?)
 
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Zu uns fließt jedenfalls kein Abbanoa-Wasser und unterwegs kann dann auch nichts "verloren" gehen.

Wenn es nicht offen über Flächen fließt (große Verdunstung) ist es auch nicht wirklich "verloren", sondern reichert normalerweise das Grundwasser an.

Dumm ist es dennoch.
 
Sardinien und Wassernotstand - die Notstandsituations-Daten:
600 Millionen Kubikmeter weniger innerhalb von 15 Jahren


Wenn die Wassereservoirs nur zu 44% "gefüllt" sind, dann gehen sofort die Alarmglocken an, insbesondere auch im direkten Vergleich zu den letzten Jahren. Die Gefahr von Einschränkungen bei der Wasserversorgung steigen indes besonders dann an, wenn es nicht regnet!

Die Daten um den Wassernotstand auf Sardinien sind ernüchternd und ähneln eher dem von Trockenheit geplagten Landschaftsbild als auch dem einiger nahezu leerer Stauseen.
In den Stauseen der Insel gibt es z.Zt. 805,37 Millionen Kubikmeter Wasser, d.h., sie sind nur zu 44,15% gefüllt. Im vergangenen Monat wurden die Füllmengen noch mit 915,8 Millionen (= -110.43 Millionen weniger in nur 31 Tagen !) und 50,21% der Kapazitäten angegeben.

Zwischenzeitlich gab es den "Boom von Touristen" und der Konsum nahm zu:
Aber nach nur 2 Zählungen stellte sich heraus, dass jeden Tag in Sardinien mehr als 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht wurden. Bei diesem Tempo würden die Ressourcen in nur 230 Tagen erschöpft sein(!).

Vorsorglich werden insofern vorbeugende Beschränkungen erforderlich sein.
Aber die Frage, die bleibt: Wieviel bringt der Regen über den Herbst und den Winter?

Dies sind jedenfalls die ernüchternden Zahlen, die aufgrund der Überwachung von Dürre/Trockenheit/Wasserstände kommen und die jeden Monat von der Wasserüberwachungs-Behörde durchgeführt wird und insofern zum 31. August aktualisiert wurde.

Im Bericht des letzten Jahres und im gleichen Zeitraum waren noch 1134,16 Millionen Kubikmeter in den Stauseen, d.h., sie waren noch zu 65,18 % gefüllt. Demgegenüber fehlen folglich jetzt 328 Millionen Kubikmeter.

Diese Zahl entspricht der des Jahres 2022 (im August waren 1135 Millionen Kubikmeter verfügbar). Im Vorjahr 2021 war die Zahl etwas niedriger: Da waren es 1117 Millionen Kubikmeter. Vor zehn Jahren (2014) waren es noch mehr als 1200 Millionen Kubikmeter.

Und wenn man dies mit den Daten von vor 15 Jahren vergleicht, dann stellt sich die aktuelle Situation noch dramatischer dar:
Damals (2009) wurden 1385 Millionen Kubikmeter Wasser in den Stauseen gemessen: das sind 580 Millionen Kubikmeter mehr als heute (d.h. rein rechnerisch betrugen die seinerzeitigen Wasserreserven rund 72% mehr!).

Quelle:
so auch:
 
Zuletzt geändert:
Hierbei werden quasi willkürlich und einfach alle Verbrauchsmengen + Verlustmengen lediglich durch die Anzahl der sardischen Bewohner geteilt und umgerechnet. Hierbei wird völlig unter den Tisch gekehrt, daß pro Jahr auch ca. 4-5 Millionen Touristen auf dem Eiland sind.

Wenn es keine Touristen geben würde, dann wäre das ja evtl. OK. Aber so müßten diese Zahlen m.E. entsprechend weiter runtergebrochen werden.


Fehlerquote = 2,5%

15 Mio Touri-Übernachtungen/Jahr zu 1,64 Mio Einwohner x 365 Tage/Jahr = 15 Mio / 599 Mio = 0,025

Ich denke, damit kann man leben.

Allerdings halte ich die sardinienweite Betrachtung für fragwürdig, da die Probleme doch eher kommunal zu verorten sind.
 
Die Dürre/der Wassermangel hat sich sogar noch verschlimmert mit dem Ergebnis, daß Abbanoa die Wasserhähne in 5 weiteren Gemeinden zwischen Nuoro und der Gallura schließt
.
Die Regenfälle, die in den letzten Wochen auf der Insel fielen, haben der Wasserversorgung insgesamt nicht viel gebracht. Die letzten offiziellen Daten der Behörde für das Wassereinzugsgebiet stammen vom 30. September: da waren es noch 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser von insgesamt 25 Mill. m³ möglichen Speichervolumen.

Eine Zahl, die sich im Vergleich zum 31. August, als es noch 2,9 Millionen Kubikmeter waren, nahezu halbiert hat. Nach Berichten der Ansa haben die jüngsten Regenfälle die Messlatte zwar um einige Millimeter höher gelegt, aber nichtsdestotrotz haben sich die nutzbaren Ressourcen tatsächlich nahezu halbiert und sie liegen jetzt unterhalb der Schwelle von 800.000 Kubikmetern.

Aus diesem Grund ist Abbanoa ab heute und auf Anweisung des ständigen Krisenstabs für die Situation in Posada gezwungen, die Wasserhähne für die Bürger in Siniscola, Posada, Torpè, Budoni und San Teodoro zu schließen.

In den vergangenen Monaten betrafen die Einschränkungen nur den landwirtschaftlichen Sektor, jetzt betrifft es jedoch alle Bürger. Zunächst wird die Versorgung für die Dauer von jeweils 24 Stunden alterierend umgestellt, d.h., dann wird das Netz jeweils für die nächsten 24 Stunden geschlossen.

Ziel ist es, so fast eine halbe Milliarde Liter Wasser aus dem Maccheronis-Stausee einzusparen und so den Bedarf für die zu versorgenden Zentren über einen längeren Zeitraum zu strecken und zu decken.

Quelle:
 
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@tineminchen

das "ohje" teile ich mittlerweile und uneingeschränkt mit Dir.

Die Duldungsstarre und das aktive Nichtstun sowohl der sardischen Regionalregierung(en) als auch der italienischen Staatspolitik zu dem ganzen seit Jahrzehnten andauernden Wasserschlammassel auf Sardinien ist eigentlich so nicht mehr hinnehmbar.

Ich bin mittlerweile der Meinung, daß die einzigen die das halbwegs kurzfristig und auch erfolgeich auf die Beine gestellt bekommen die Chinesen sind. Die können jedenfalls recht erfolgreich auf eine ganze Reihe solcher oder ähnlicher Mammutprojekte international zurückblicken und sowas wäre m.E. für die lediglich nur ein 'Klacks".

Ich kann einfach nicht verstehen, wieso man sich hierfür nicht deren Expertise und deren Kow-How bedient. Aber anscheinend sollen eher Sarden vor Durst verrecken, bevor irgendein Chinese dort evtl. noch "Sonne oder Wind" klaut.
 
Zuletzt geändert:
Der Staat hilft nicht ,da fast 1 Milliarde Euro lieber in KZ- ähnliche Lager (Version 2024) für Emigranten in Albanien gebaut wurden/werden . Bringt mehr Wählerstimmen …derzeit in Italien .
Die Italiener/ Sarden müssen erst wieder gegen die Wand laufen bis sie aufwachen ( wie 2011 bei der letzten BungaBunga Regierung ) . Heute sind fast die selben wieder dran ( Siehe Salvini , Meloni ecc. ) , aber viele Italiener /Sarden leiden an Kurzzeitgedächtnis.
O_O:mad::p
 
@Frank,
was hat die Bewertung von Aufenthaltsrechten und deren Umsetzung in Italien mit der sardischen Wasserversorgung zu tun?

Wer heutige staatliche Institutionen und Organisationen sowie deren Staatsgewalt (Legislative, Judikative, Exekutive) mit den aus der Vergangenheit vergleicht, relativiert die Nazi-Zeit sowie deren Institutionen und verhöhnt das Leid der damaligen Opfern!
 
@andrea21

@Frank hat dort nix geschrieben von Aufenthaltsrechten o.ä. in Italien, sondern von Emigranten in Albanien, deren Unterbringung sowie die Lagererrichtung dort, die komplett von Italien bezahlt wird.
 
Das problem auf sardinien ist seit über 2 jahrzehnten ein thema (womöglich such länger), nun die aktuelle italienische regierung dafür verantwortlich zu machen ist lächerlich.
 
@andrea21

@Frank hat dort nix geschrieben von Aufenthaltsrechten o.ä. in Italien, sondern von Emigranten in Albanien, deren Unterbringung sowie die Lagererrichtung dort, die komplett von Italien bezahlt wird.
@Beppe, wo und wie der italienische Staat seine Aufenthaltsgenehmigung bewerten lässt, ist seine Entscheidung. Jedenfalls sind diese Institutionen keine KZ‘s.
 
@Maren

Interessant! Innerhalb der kürzesten Zeit schafft es eine italienische Regierung für annähernd
€ 1 Mrd. solche Auffang-, Sammel- oder Internierungslager auf fremden Staatsgebiet außerhalb der EU zu errichten. Annähernd nur die Hälfte des Geldes hätte gereicht, um ein halbwegs vernünftiges Wasser-Verbundsystem auf Sardinien zu installieren.

@andrea21
Da die dort ankommenden insoweit auch kein EU Gebiet betreten, kann bzw. braucht es insoweit höchstwahrscheinlich auch keine Aufenthaltsgenehmigung für I, da Albanien nicht EU Land ist. Insoweit ist Italien da vorerst mal fein raus aus der Problematik.
 
Man nehme dke Aussage von Ruiu, Bürgermeister von Posada: wir haben die Touristen erfolgreich gemeistert...
Und die hier lebenden müssen darunter leiden? Ein Freund von uns, Schäfer, schleppt sich seit Monaten mit Wasserkübeln ab, da in der campGna das Wasser abgestellt ist. Diejenigen, die keine Zisterne haben, müssen wieder Badewannne und Eimer füllen, da das Wassee jeden 2. Tag abstellt... Hauptsache, die Pools für die Touris und Golfplätze hatten genug Wassee.
 
Ich verstehe zwar deinen Ärger, @eumel, glaube aber nicht, das die Pools wirklich das große Problem sind.
Wenn die mal voll sind brauchen die für den Unterhalt weniger Wasser als man denkt.

Das Problem ist das schlechte Rohrnetz, wegen dem mehr als die Hälfte des Wassers, das ins marode Versorgungsnetz gepumpt wird, ungenutzt versickert weil die Leitungen dicht wie ein Sieb sind.

Ich war die letzten drei Wochen genau in der Gegend von Siniscola.
Mir sind in der Zeit einige ständig nasse Stellen auf den Straßen aufgefallen, unter denen sich offensichtlich ein Rohrbruch befand.
Das waren nicht nur kleine Lecks an versteckten Stellen.

Eines war z.B. eine sprudelnde "Quelle" die von einer Nebenstrasse über die SS125 lief.
Da standen dann eben mehrere Wochen Warnschilder.
Unternommen wurde aber vom verantwortlichen Wasserversorger nichts.

Wenn in Deutschland oder der Schweiz Wasser aus einem Wasserrohrbruch unter einer Nebenstrasse über eine Bundesstrasse läuft sind meistens am selben, spätestens aber drei Tage später Bagger an der Stelle und der Bruch wird repariert.

Das ganze wird, wenn es der Wasserversorger nicht selbst macht, von der Gemeinde veranlasst (Stichwort "Gefahr im Verzug") und dann eben dem Wasserversorger in Rechnung gestellt.

Leider ist das anscheinend in Italien nicht so einfach möglich.

Meine ist Meinung darum:
Das der Wasserversorger das Rohrnetz so verkommen lies ist der Hauptgrund für die Wasserknappheit.
 
so wie dieser Pili gegen Windmühlen kämpft, genauso aussichtslos kämpft Abbanoa derzeit gegen deren Wasserverluste.

Sie könnten auch einfach komplett das Wasser für alle absperren, es ist aber dann einfach ganz mathematisch:
aufgrund der äußerst mangelhaften Wasserleitungen (> 50% Verlust!) , geht dann zwangsweise nach einer gewissen Zeit sämtliches Wasser irgendwie verlustig, d.h. irgendwann (in ganz naher Zukunft!) kommt der rabenschwarze Tag X, wo dann einfach kein Tropfen Wasser mehr verfügbar ist.

Mit dem 'Strecken des Wasserverbrauchs' hin zu einem langsamen 'Wassertod' wird nix besser, sondern nur der Leidensweg länger und die Hilflosigkeit größer.

Wenn da nix in Kürze was ganz entscheidendes passiert, dann seh' ich einfach schwarz für die Region.
 
Zuletzt geändert:
Ob die das Leitungsnetz wirklich flicken können? Wenn nur streckenweise repariert wird, nützt das sehr wenig!
Wenn ich mir aber vorstelle, wie viele Wasserleitungen in einem Dorf sind....gäbs wohl ziemlich extreme Sanierungsarbeiten und lange.... Allerdings, für Alle wär sowas schon sinnvoll!
 
Letztendlich müssten alle Wasserleitungen saniert/repariert werden. In unserer Straße hat es 9 Monate gedauert, ehe ein Loch repariert wurde. Die Insekten und Vögel haben sich über die Tränke gefreut. Die Probleme mit Abbanoa sind eine Sache - aber die Probleme hier in der Baronia eine andere. Es regnet, schüttet, in der Gallura im Westen und im Süden - hier kommt minutenweise leichter Regen an
Was ist hier los???
 
Wir sind gerade von einer mehrtägigen Tour durch die Ogliastra und die Baronia wieder in den Norden zurückgekommen. Dabei ist uns folgendes aufgefallen bzw bewusst geworden: An der Ostküste so ungefähr zwischen Orosei und San Teodoro hatten wir auf der 125er über lange Strecken das Gefühl, durch eine Trockensteppe, manchmal sogar Wüste zu fahren. Karger, ausgedörrter Boden, Büsche und Bäume der eingezogenen Blätter wegen fast durchsichtig, kaum ein grüner Halm irgendwo, nicht einmal auf den Straßenbanketten. Höchstens ein paar graue Disteln, ganz selten ein zaghaft hervorlugender Alant.
Dagegen bei uns im Norden alles grün, der Alant wuchert (und duftet/stinkt) an vielen Stellen üppig wie nie zuvor, mittelhohes frisches Gras und unzählige Blumen überall, die Natur sprießt und wächst wie im Frühling. Klar, wir hatten hier seit Anfang September reichlich und ungewöhnlich viel Regen, die Vegetation reagiert darauf mit explosionsartigem Wachstum.
Ich will mit dieser Beobachtung die Wasserversorger keineswegs aus der Verantwortung für die Wasserverluste nehmen, für mich stellt sich aber doch die Frage: Wieso ist in einigen östlichen Gebieten Sardiniens alles so bedrohlich trocken, während es in anderen Teilen der Insel offenbar ausreichend Niederschläge gibt? Sind dort wirklich um so viel mehr böse Dieselfahrzeuge unterwegs, sind die Menschen dort tatsächlich solche Klimasünder, dass die Globale Erwärmung dort besonders fies zuschlägt? Dass sich dann das marode Leitungssystem zusätzlich gravierend auswirkt, ist nur logisch. Aber das kann nicht die alleinige Ursache für die Wassermisere sein.
Versteht jemand von den Wetterphänomenen bzw den lokalen Wetter- bzw Klimaursachen mehr als ich und kann mir erklären, wieso es hier auf relativ engem Raum - gerade mal +/- 100 Kilometer - derartig unterschiedliche Ausprägungen gibt? Und das, soweit ich es beurteilen kann, nicht schon immer, sondern erst in den letzten Jahren?
 
Stimmt @peko Von der Baronia kommend fühlten wir uns letztes Wochenende auf der Fahrt nach Alghero wie im Frühling.
 
Zuletzt geändert:
Aber der Südwesten war im Sommer/Herbst meistens kahl und trocken. Das hat sich erst in den letzten Jahren geändert, dass es hier fast ganzjährig grün ist.
 
Leider kann ich das auch bestätigen.
Vor der Ankunft, Anfang Oktober, rechnete ich mit leichtem Grün, da ja ergiebige Regenfälle angekündigt und stattgefunden hatten. Aber leider nicht zwischen Monte Albo und Monte Nieddu.

Selbst die Unwetter, die uns 50 - 100 l zu 80% bringen sollten, fielen spontan komplett AUS.
Nix, Nada, Niente. 30 km weiter hatte es geregnet. Teils ergiebig. Wir bekamen, immer wieder höchstens ein paar dreckige, staubige Tropfen auf´s Auto.
Jeder 2. der immergrünen Bäume ist braun - komplett. Manche vielleicht für immer secco.

Da dann für das letzte Wochenende abermals starker Dauerregen für unsere Region angekündigt war (der auch heute schon wieder nicht ins Wasser fällt) während es im Westen sonnig bleiben sollte, fuhren wir mit dem Camper mal schnell rüber.

Das Ergebnis, beim ersten Wanderstopp bei Ala dei Sardi wurden wir das erste Mal nass, in relativ grüner Umgebung. Auf der Straße hatten wir wirklich einen Strich! Davor trocken, dahinter nass. Bei der Nuraghe Luche wieder Gang im Regen. Nur dort noch viel grüner. Auch in Bosa oben am Castello schüttete es (nicht lange, aber wirklich) und nicht nur die Häuser waren schön bunt, sondern auch die Natur. Trauben, Oliven, Mirtho, Zitrus,... - bei uns schon längst auf den Boden gefallen. Und die zum Meer hin offenen Bäche, Flüsse, die bei uns aktuell nicht existieren. Wasser im Überfluss. Von den "sieben Quellen" gar nicht zu reden, obwohl es kurz davor in der Region noch deutliche Spuren von vergangengen Waldbränden gibt. Zurück über Nuraghe Sabina und bei Siniscola wurde es wieder braun und bei uns hatte es natürlich keinen messbaren Niederschlag gegeben.

Und so geht es eigentlich schon seit dem Winter. Wäre 23 nicht so nass ausgefallen, wäre das alles noch schlimmer.

Aber es gibt auch bei uns die Gärten, Wiesen und Felder, wo man sich um Beregnungs/Gieß-Verbote einen Scheiß kümmert. Da leuchten dann mitten in der Wüste ein grünes Feld und der Klee.
Genauso wie die Dorfstraße, die schon wieder, seit Wochen pausenlos nass ist, Dank unbehandeltem Rohrbruch. Wenigstens haben dann die Streuner etwas zu schlürfen.
Wird das nicht gemeldet oder interessiert das die Abbanoa nicht?
Ich denke schon, dass wenn ein Bürgermeister Druck macht, schneller geflickt wird.
 
Zuletzt geändert:
Im Sommer/Herbst war es in der Baronia (Cedrino Tal) immer braun und trocken. Ich kenne das nicht anders. Das hat sich nicht geändert. Im Moment ist die Cedrino Diga noch ausreichend gefüllt, so dass kein akuter Wasser-Mangel besteht. Für die Bevölkerung gibt es hier keine Probleme. Probleme haben die Hirten, da die Weideflächen abgegrast sind und kein neues Gras wächst.
Nur Siniscola bis San Teodoro leidet unter extremem Wasser-Mangel, nicht die ganze Baronia.
 
Ich schrieb von den brauen, sonst immergrünen, Bäumen - nicht den Böden.
Die erlebe ich in dieser unübersehbaren Masse in 24 Jahren zum ersten Mal.
Die Böden sind aber Ende Oktober normalerweise wieder wenigstens etwas grün. Hier nun höchstens unten am jetzt verschatteten Nordhang.

Und natürlich direkt an der Küste. Die dortige Feuchtigkeit sorgt für ein Überleben.

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Und ich benannte die beiden Gebirge. Dazwischen ist es braun. Selbst in Tepilora sehen manche Südhänge aus, wie der deutsche Herbst im Dezember.
Das Wasser ist in einigen Dörfern zeitweise abgestellt, die Gärten dürfen offiziell nicht bewässert werden und so sehen sie auch aus. Manche Dorfbrunnen sind deaktiviert oder tröpfeln, mit Hinweisschildern.
Selbst die Kübelbäume vor manchem Restaurant sind nun tot, weil man sich vielleicht etwas zu streng an das Gießverbot gehalten hat.

Im Süden sieht es teilweise auch so braun aus. Da kommt aber noch ein anderes Problem dazu:

 
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