Aus der La Nuova Sardegna von Freitag. Zur Info: Cala Sassari liegt etwa 300 m Luftlinie unter unserer Wohnung…:

Eine illegale Müllkippe an der Strandpromenade. Diesmal fand die präventive Beschlagnahmung des etwa 1.600 Quadratmeter großen Areals auf einem Privatgrundstück in Cala Sassari statt, zweihundert Meter vom Strand entfernt. Dort lagen, versteckt durch dichte Vegetation, mehr als 150 Klimaanlagen verstreut, Geräte, die zweifellos von Wartungsarbeiten in einem Beherbergungsbetrieb in der Gegend stammen. Anstatt den Sperrmüll ordnungsgemäß zu entsorgen, dachte jemand daran, ihn auf einem unbebauten Grundstück in einem landschaftlich wertvollen Gebiet abzuladen.

Die Carabinieri von Sassari Noe haben eine weitere illegale Müllkippe ausfindig gemacht und vorsorglich beschlagnahmt, die sie im Gebiet der Gallura kontrollieren. Die Spezialisten der Abteilung für ökologische Maßnahmen, die an einer umfassenden Überwachungskampagne zur Bekämpfung illegaler Mülldeponien und zum Schutz der Umwelt beteiligt sind, haben bisher sieben präventive Beschlagnahmungen zwischen Golfo Aranci, Sant'Antonio di Gallura und Calangianus durchgeführt (mit der Verpflichtung für die Eigentümer der Flächen oder die jeweiligen Gemeinden, die Standorte zu säubern und zu sanieren).

Neben den Klimaanlagen wurden in Cala Sassari auch Asbestwellen, Reifen, Karosserieteile, Automotoren und andere sperrige Gegenstände auf dem Boden zurückgelassen. Das Gebiet wurde in gerichtliche Obhut genommen und dem technischen Hauptamt der Gemeinde Golfo Aranci anvertraut, das für die Sicherung und Wiederherstellung des Zustands des Ortes sorgen muss, indem es ihn mit Hilfe von Fachfirmen von Abfällen befreit. Die Aktivitäten der Carabinieri von Noe werden vom Staatsanwalt von Tempio, Gregorio Capasso, koordiniert und unterstützt, der schon immer ein besonderes Augenmerk auf Umweltfragen und -verbrechen gelegt hat.
 
Es ist in den Köpfen einiger Menschen etwas ganz grundsätzlich nicht in Ordnung und es gelingt nach meiner Beobachtung in den letzten 15 Jahren, in denen wir regelmäßig nach Sardinien reisen, überhaupt nicht, das Problem zu vermindern, geschweige denn zu lösen. Ein riesiges Trauerspiel!
 
150 Klimaanlagen werden es wohl nicht sein.
Aber 150 Geräte aller Art (SpüMa, WaMa, Kühler, Herd,...) finden sich sicherlich.
Wenn man die Hänge in unserer Umgebung ausräumen würde.....
Plus LKW-weise Mülltüten.
 
Gestern habe ich am Strand eine sardische Familie mit 3 Kindern beobachtet. Der kleine Junge, ca. 5 Jahre alt, lief immer vom Meer zu den Eltern, holte sich irgendeine Süßigkeit, lief damit ans Wasser, schleckte diese Süßigkeit und schmiss das Papierchen oder kleine Verpackung ins Meer. Das wiederholte sich mindestens 5 mal hintereinander. Die Eltern hatten noch nicht mal geguckt. Sie mussten doch wissen, dass die Verpackung der Süßigkeit irgendwo bleiben muss, bestimmt nicht in der Badehose ihres Kleinen. Später wird dieser Junge vielleicht kaputte Klimaanlagen in die Natur schmeißen.
 
Cala Gonone kündigt eine positive Saison an, der Appell: "Respektieren Sie die Umwelt
Im Vorfeld einer touristischen Saison, die in Cala Gonone sehr positiv zu werden verspricht, reinigen Freiwillige Strände und Hafen.

Der Appell an die Besucher: "Respektieren Sie die Umwelt".

Sehr sehenswert das Video dazu ;)

 
Freiwillige räumen den Dreck von verantwortungslosen Menschen weg.........eigentlich schön und eigentlich beschämend.
Beim Gardasee wurde ein Mann gebüsst der seit Jahren freiwillig Abfall am Seeufer zusammen nimmt!
Ein Hohn, wenn man bedenkt, dass die Auslöser nicht bestraft werden.

@Georgie schlimm und traurig zugleich! Leider wird man noch ziemlich angeschnauzt, wenn man etwas dazu sagt....
 
@MariaJ. Ich als Gast auf der Insel habe einheimischen Eltern nicht zu sagen, wie sie ihre Kinder erziehen sollen. Und dem Kind selber was sagen, finde ich nicht angemessen. Ich als Erwachsener habe ein fremdes kleines Kind nicht anzusprechen, finde ich, ganz speziell nicht, um es zurechtzuweisen. Das ist Aufgabe der Eltern.
 
Zuletzt geändert:
@Georgie. da kann ich die ehemalige Kindergärtnerin nicht verleugnen und wage es schon direkt etwas zu sagen. Spiele halt da die schrullige Oma, so im Sinne "oh, da ist dir was runtergefallen", also nicht zu fest mit dem Zeigefinger, eher mit etwas Humor. Bringt ja wenig hier zu schimpfen, denke die Gelegenheit beim Schopf packen, natürlich nicht das Kind (.)(.)
Ja, wir sind alles Gäste auf dieser Welt, sei es auf Sardinien oder anderswo.
 
Beim Gardasee wurde ein Mann gebüsst der seit Jahren freiwillig Abfall am Seeufer zusammen nimmt!
Mit welcher Begründung? Diebstahl öffentlichen Eigentums?
 
Also ganz unvernünftig find ich diese Gemeindeverordnung nicht. Der Mann wird ja nicht für sein Umweltbewusstsein bestraft, sondern weil er ein Verbot missachtet, das eigentlich sein Leben schützt. Wenn in dem Gebiet seit Jahrzehnten, teils sogar seit über hundert Jahren Kriegsmunition vor sich hingammelt und immer wieder zum Vorschein kommt, ist es durchaus sinnvoll, das Einsammeln aller aufgefundenen Gegenstände dort zu verbieten, bis die Gegend bereinigt ist - ich glaube nämlich nicht, dass Spaziergänger, natürlich auch Kinder/Jugendliche, eine verrostete Panzergranate von einem verrostetem Stück Kanalrohr unterscheiden können, bzw um deren akute Gefährlichkeit wissen. Munition, besonders Geschützmunition, die so lange Zeit der Erosion und vor allem Korrosion ausgesetzt war, ist völlig unberechenbar und kann schon bei der leisesten Berührung oder Lageveränderung hochgehen. Na, ich möchte die Pressestimmen hören, wenn der Schrottsammler in die Luft geflogen wäre ...
Was man der Gemeinde anlasten könnte, wäre mangelnde Flexibilität in dem Fall des bekannten Schrottsammlers, dem man die Strafe erlassen könnte; aber vielleicht ist man von der Überlegung ausgegangen, dass auch das beste Umweltbewusstsein ja doch nicht vor Explosionen schützt. Und wie wir alle wissen, ist Flexibilität nicht die Stärke der italienischen Behörden.

Was mich ziemlich stört, ist, dass die Medien - wieder einmal - die Fakten und Hintergründe in Richtung Sensation verdrehen und titeln "Jeder, der etwas tun will, wird niedergemacht: Mann sammelt Schrott am Gardasee - und soll 500 Euro blechen", der sehr reale Hintergrund wird entweder gar nicht oder nur am Rande erwähnt. Zumindest ein bisschen sollte Signore Enzo Fattori dankbar sein, dass er nur von der Gemeinde "niedergemacht" wird und nicht von einer 8,8er Granate ...
 
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@peko, da hast schon Recht........bloss, ein verrosteter Kotflügel sieht nicht wie eine 'liegengelassene' Munition aus, oder?
Klar sind Medien sensationshungrig.. schade trotzdem, dass evt. nun viele Freiwillige mit dem Säubern aufhören...
 
Es ist in den Köpfen einiger Menschen etwas ganz grundsätzlich nicht in Ordnung und es gelingt nach meiner Beobachtung in den letzten 15 Jahren, in denen wir regelmäßig nach Sardinien reisen, überhaupt nicht, das Problem zu vermindern, geschweige denn zu lösen. Ein riesiges Trauerspiel!
Ja es ist traurig, jetzt bin ich 59 Jahre alt, fahre seit 30 Jahren auf diese Insel, und nein es hat sich nichts geändert bezüglich Müll, aber es geht noch schlimmer, Sizilien ist so dreckig das einem echt übel wird. Mein Papa sagte schon immer, je weiter man in den Süden fährt, umso größer die schweine, und ja er hatte diesbezüglich recht.
 
Am "La Cinta" waren gestern schon ca. 500 (!) Leute.
Mülleimer: Fehlanzeige.
Dafür aber 2 "Freiwillige", die den Strand abgelaufen sind.

Grundsätzlich finde ich es hinnehmbar, dass man seinen Müll auch mit nach Hause nehmen kann.
Aber überall werden nur noch Wegwerf-Verpackungen (Getränke!) angeboten.
Die können schon störend werden.
Bei Familien erst Recht.

Auch am Sonntag in Posada (Festa Foreste aperte):
Nur Papier, Plastik, Dosen,...
Aber weit und breit keine Behälter dafür.

"Isola Ecologica", "Respektiere die Natur",...
Alles nur Sprüche, bzw. Greenwashing.
 
Guten Morgen @peko wenn die Gemeinde/Region von diesen Altlasten weiss, hätte sie die in den vergangenen Jahrzehnten doch längs die Anstrengungen unternehmen müssen, diese sachgemäss zu entsorgen. Klar, kostet sehr viel Geld (als Schweizerin bekommen ich das grad mit zu "Mitholz").
Der Gardasee Ist ja eine touristische Gegend, wo viele Leute sich tummeln und evtl Kinder buddeln, auch Einheimische. Mir erscheint das eher so als versuche man das Problem mit wegschauen zu lösen und erlässt, um sich der Verantwortung zu entziehen "Verordnungen".Verhindert so, dass auch "ungefährliches" Zeug richtig entsorgt wird. So gesehenfinde ich die mediale Empörung richtig...nur verebben diese Wellen leider in Zeiten der ständigen Aufregungen leider zu rasch um nachhaltig etwas zum Verbessern beizutragen.
 
Zuletzt geändert:
Nochmals zum Gardasee - italienische/regionale Medien erläutern das Ganze etwas verständlicher:

Im Januar 2024 waren auf dem Meeresgrund des alten Hafens von Desenzano (und des Wellenbrechers von Foranea) Dutzende von Kriegsrelikten entdeckt worden, darunter 23 deutsche 20-Millimeter-Granaten aus dem Zweiten Weltkrieg, eine italienische 149-Millimeter-Granate (die größte) aus dem Ersten Weltkrieg, eine weitere englische 40-Millimeter-Granate und 610 Gewehrmunition von 7,62 Millimetern aus dem Zweiten Weltkrieg.

Seither ist eine Verordnung der Gemeinde Desenzano in Kraft, die das Entfernen und Sammeln von Gegenständen und Material im Wasser und an den Stränden des Gebiets verbietet. In dem vom Bürgermeister Guido Malinverno unterzeichneten Text heißt es außerdem, dass "das Vorhandensein von weiteren Kriegsgeräten und gefährlichem Material im Gebiet nicht ausgeschlossen werden kann".

Die Geldstrafe ist das Ergebnis der von Bürgermeister Guido Malinverno unterzeichneten Maßnahme, die unmittelbar nach der Entdeckung der Bomben zwischen dem alten Hafen und der Mole, in Kraft ist: Sie verbietet unter Androhung einer Geldstrafe von 500 Euro und unbeschadet weiterer Strafverfahren das Einsammeln von allem, was sich im Wasser und an der Küste befindet, und verbietet (im Wortlaut) das "Einsammeln, Entfernen und Bewegen von Gegenständen, Materialien, Steinen und Sedimenten jeglicher Art".

Etwa hundert Meter vom Ufer entfernt wurden jetzt vor einigen Tagen neue Kampfmittel gefunden, die wahrscheinlich noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, nämlich zwei kleine Bomben (die noch nicht identifiziert werden konnten) und eine Pistole. Die Carabinieri wurden sofort benachrichtigt, die ihrerseits die Verantwortlichen alarmierten: Wie vor weniger als drei Monaten wird in den nächsten Tagen (sofern das Wetter mitspielt) die Säuberungsaktion organisiert, an der die Marine (zur Bergung der Munition) und das Bombenräumkommando von Cremona unter der Koordination der Präfektur beteiligt sind.


Ich schliesse daraus: Es geht nicht um den Gardasee insgesamt, es geht um eine bestimmte Zone. Das Vorhandensein von Kriegsrelikten war vorher offenbar – wie vielerorts – gar nicht bekannt. Die „Fundgegenstände“ wurden wohl entfernt, aber es ist nicht klar, ob es weitere gibt.

Der gebüsste Abfallsammlier hat nicht primär Abfall aus dem See gezogen – dafür würde man ja Spezialgräte brauchen – vieles hat er irgendwo in der Gegend eingesammelt wie auf seiner FB-Seite ersichtlich wird. Sehr grosses Engagement von seiner Seite! Nur zählen Gesetze und Verordnungen dann eben doch für alle und somit eben auch für ihn. Die Berichterstattung in den deutschsprachigen Medien ist stark verzerrt, „Empörungs-Journalismus“ eben, der nicht dazu fährt dass man sich ein einigermassen stimmiges Bild machen kann. Viele Fragen bleiben aber auch so offen.
 
Sicher, ein Drecksammelverbot ist die einfachste und billigste Möglichkeit, versicherungstechnisch perfekt, um die Verantwortung abzuwälzen.
ABER: Wir reden über Italien (und gelegentlich auch über Sardinien), und wir wissen alle, wie's da behördlich manchmal läuft. Es ist eben nicht Mitteleuropa mit deutschen/schweizerischen/österreichischen Umweltstandards, sondern ein Land, in das wir ja fahren, weil da vieles anders ist. Und wenn wir die prospektartige Mittelmeerkulisse genießen wollen, müssen wir halt auch die Kehrseite der Medaille in Kauf nehmen, zumindest zum Teil. Aus diesem Aspekt heraus finde ich das Verbot ok, es ist als Minimallösung immer noch besser, als dass jemand von einer Granate zerrissen wird. Natürlich wäre es besser, alle Kriegsrelikte fachgerecht zu entsorgen, aber im Fall des Gardasees, wo die Armeen zweier Weltkriege in einigen Gebieten ihre Waffenreste weggeworfen haben, wäre das ein gewaltiger Aufwand - ich glaube, man unterschätzt die Mengen und die Verteilungsbreite, die da im Spiel sind, zumal es wahrscheinlich keinerlei Aufzeichnungen mehr gibt, wo was vor 70 oder 100 Jahren deponiert wurde.

Ein Hohn, wenn man bedenkt, dass die Auslöser nicht bestraft werden.
Genau da liegt der Hund begraben: die, die den Dreck hinterlassen, ob jetzt Italiener oder die ach so umweltbewussten mitteleuropäischen Touristen, werden nicht belangt, auch, weil sie selten direkt erwischt werden.
ein verrosteter Kotflügel sieht nicht wie eine 'liegengelassene' Munition aus, oder?
Klar, einen Kotflügel kann man schwerlich mit einer Panzergranate verwechseln, deswegen hab ich auch keinen Kotflügel als Beispiel genommen. Aber ein zentimeterdick mit Rostkruste überzogenes Stück eisernes Kanal-/Wasserrohr unterscheidet sich wohl nur minimal von einer zentimeterdick mit Rost verkrusteten Granatenkartusche (besonders für jemanden, der sowas noch nie gesehen hat): beides möglicherweise rund 30 cm lang, 10 cm dick, aber eines davon macht bumm, wenn's blöd läuft ...


@Maren : für Deinen letzten Absatz würde ich Dir gern mehr als ein simples "like" geben, geht halt technisch nicht ...
 
In Deutschland weiß man ja nun auch von den riesigen Munitions-Altlasten, die seit ZIG Jahren in bestimmten Gebieten lagern und z.B. letztes Jahr dann auch mal plötzlich (Brände) los gegangen sind.
Wirklich angegangen wird das Problem aber nicht, ähnlich den Atommüll-Fässern in der Asse...
 
Italien ist einfach schmutzig nach dem Gardasee und das wird sich nicht ändern. Ich bin gerade auf Island, das schönste was ich je gesehen habe, hier gibt es nirgends rumliegenden Müll, trotz hohem Touri aufkommen.
Egal ob Sizilien, Sardinien oder aber auch das Festland, es ist einfach dreckig.
 
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