Photovoltaik/Scambio sul Posto (netmetering)

AndreS.

Sehr aktives Mitglied
Salve zusammen,
wir planen gerade die Energieversorgung für unser Haus und dabei bin ich auf das sog. Scambio sul posto gestoßen (besondere Form der Einspeisevergütung für SolarStrom). Hat da jemand von euch vielleicht schon Erfahrungen mit gemacht? Der ecobonus 110 kommt für uns nicht in Betracht (Neubau...). Für sachdienliche Hinweise (gern auch als pn) bin ich wie immer dankbar. Saluti
andre
 
Hallo,

ich interessiere mich auch für das Thema. Zur Unterstützung der Klimaanlage im Haus bieten sich Solarzellen und ein Wechselrichter an. Hat jemand Erfahrung bezüglich Baugenehmigung, eventuellen Förderungen oder unerwarteten Kosten (Steuern auf selbst erzeugten Strom und so ein Schrott)?

LG
 
Ich würd mich da auf jeden Fall von ner Fach Firma beraten lassen.Die kennen auch die Verordnungen und Vorschriften.
Kollegen von mir die Ihre Häuser in D so ausgerüstet haben .Sind sehr zufrieden.Haben nie wieder Strom aus dem Netz bezogen und überschüssiger wird verkauft.
Also ich bin auch im Camping Bereich von den Mobilen Solarmodulen Begeistert.Immer Strom egal wo man wohnt.Ich weiss zwar nicht wie teuer sowas auf der Insel ist.Aber in D haben sich die Ausgaben in ca 10 Jahren Ammortisiert.
 
Ich würd mich da auf jeden Fall von ner Fach Firma beraten lassen.
Ich bin vom "Fach" und würde das eh alles selber einbauen. :p
Erst den einheimischen Firmen Löcher in den Bauch fragen und dann nix kaufen oder machen lassen... weiß nicht. Dachte hier im Forum hat jemand schon so ein Ding auf dem Dach und kann seine Erfahrungen schildern
 
Hallo Andre,

wir haben Fotovoltaik auf dem Dach seit 2012.
Von 2009 (oder schon früher?) gab es in Sardinien sucessive 5 Regionalgesetze, die den Einsatz der Fotovoltaik steuerlich bezuschussten. Ich glaube, wir haben mit dem vorletztem Gesetz die Platten aufgebaut.
Voraussetzung für die steuerliche Absetzbarkeit war, dass das System von einem "akkreditiertem" Betrieb aufgebaut wurde. Dann kann man für 10 Jahre jeweils einen Prozentsatz von den Aufbaukosten von der Steuer absetzen. Im gleichen Gesetz wurde auch die Retribution von der damals staatlichen Energiedingens... ENEL festgelegt, die den "überflüssigen" Strom kaufen müssen, und die Konditionen des SCAMBIO SUL POSTO.

Ich weiss daher nicht, wie heute die Bedingungen sind, wenn Du Strom einspeist, womöglich kann das auch abgelehnt werden? Auf jeden Fall, für uns funktioniert das so:
1) Die "bolletta", also die Stromrechnung (bei uns im Moment noch von ENEL) wird abgerechnet, als ob keine Fotovoltaik da wäre. Also ALLER Strom, den Du aus der Steckdose ziehst, wird da auch abgerechnet.
2) Natürlich erzeugen wir mehr Strom, als wir verbrauchen - tagsüber ;-). Dieser Strom wird durch einen eigenen Zähler ermittelt und eingespeist, also der ENEL "verkauft", nach Konditionen siehe Gesetz oben. Eine staatliche Behörde, die GSE, überweist alle 3 Monate (oder alle 6? muss ich nachschauen...) den Betrag dafür.
3) Natürlich bezahlt der Staat weniger Euro fürs KW, das er uns ABkauft, als er uns pro KW VERkauft. Deshalb muss der Strom, den wir abnehmen während wir gleichzeitig einspeisen (also praktisch der Strom der tagsüber verbraucht wird) extra gezählt werden. Was wir zuviel bezahlt haben in der bolletta, wird ebenfalls vom GSE überwiesen, alle 6 Monate, und heisst SCAMBIO SUL POSTO.
Praktisch ist es die Differenz vom KW Preis, den Du zahlst, und dem, den Du bekommst wenn Du Strom einspeist, multipliziert mit den KW, die Du verbrauchst während Du gleichzeitig einspeist.

Das Verhältnis zum GSE ist, glaube ich, schwierig, wenn irgendwo Probleme auftauchen. Wir haben noch nie Probleme gehabt, die Abrechnungen sind oberflächlich zumindest ok. Freunde haben es sehr schwer gehabt, die GSE zu kontaktieren, als sie weitere Fotovoltaikpanele aufgebaut haben und diese in einen schon bestehenden Vertrag einbinden wollten.

Ich habe selbst Zweifel, ob Dir das sehr weiterhilft... soll ich nächste Woche mal bei einer Freundin, die sich beruflich damit auskennt, nachfragen? Irgendwas bestimmtes, das Du wissen magst?

Schönes Wochenende!

casumarzu
 
Hallo casumarzu,
vielen dank für die ausführliche Nachricht! Das was du schreibst, deckt sich mit meinen bisherigen Recherchen u.a. auch auf der gse-Seite. Wenn ich es richtig sehe, muss man sich spätestens 60 Tage nach Inbetriebnahme der anlage im gse Portal registrieren und den Antrag auf einen Einspeisungsvertrag stellen. neu war mir, dass man zunächst den gesamten Stromverbrauch von Enel in Rechnung gestellt bekommt und das dann wohl alle drei Monate mit dem eingespeisten Strom über die gse verrechnet wird. Is aber irgendwie auch logisch, sind ja unterschiedliche Taschen ...weißt du, wie die mit einem möglichen „Strom-Guthaben“ umgehen? Muss man sich das auszahlen lassen, oder kann man das ansparen? Mein Gedanke war, dass ich das öffentliche Stromnetz quasi als virtuellen Speicher nutze, also den im Sommer sicher reichlich eingespeisten StromÜberschuss im Winter (z.b. für Infrarotheizungen) nutzen kann. Das wäre vielleicht eine Frage, die deine Freundin beantworten kann? Was eine staatliche Förderung der Anlage anbelangt, tappe ich auch noch im Dunkeln. Ich werde dazu die Firma, bei der wir das Teil möglicherweise kaufen und die das dann auch installieren soll, noch befragen. Eine Förderung über eine steuerliche Entlastung kommt für uns aber eher nicht in Betracht, da wir wohl noch einige Zeit in Deutschland brav Steuern zahlen... soweit erstmal. Danke nochmal für deine Hilfe!
André

Ps: casumarzu is ein netter nickname...
 
Hallo zusammen!
Meine Erfahrung (siehe auch anderer Thread!) :
Einbau zuverlässig 03/2019 die Fachfirma Alberto Porcu, Macomer.
Für die Firma der Ing. Antonello Ruiu, Ploaghe, der die Registrierung durchgeführt hat.
Bis heute nichts von GSE gehört. Für online-Anfragen muss man sich einloggen. Das geht bei mir nicht, da offensichtlich User-ID und! Passwort nicht funktionieren. Einschreiben diesbezüglich werden von GSE (und Enel) nicht beantwortet. Fragen an den verantwortlichen Ingenieur werden auch nicht mehr beantwortet. Nehme mir einen Anwalt, vielleicht hat der Erfolg.
Einen schönen Sonntag!
 
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