Lotsen für die Straße von Bonifacio gefordert

mare

Sehr aktives Mitglied
Angesichts des aktuellen Unglücks, des Zusammenstosses eines Frachters mit einem Containerschiff auf offener See rund 28 Kilometer nördwestlich von Cap Corse, der Nordspitze Korsikas, greift der Bürgermeister von La Maddalena die Forderung nach einem Lotsendienst für das Durchfahren der Straße von Bonifacio wieder auf.

Die stark frequentierte Meerenge ist aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen, der Strömungen, des durch die Meerenge dort herrschen Düseneffekts, der die Winde erheblich verstärkt, besonders gefährlich und seit jeher von Seefahren gefürchtet.

Die Vereinten Nationen geben bereits seit mehreren Jahren Empfehlungen für einen größtmöglichen weitergehenden Schutz dieses Naturparadieses mit außergewöhnlich reichhaltiger Flora und Fauna. Zwar ist die Durchfahrt nach dem Tankerunglück im Jahr 1993 für Schiffe mit gefährlicher Ladung gesperrt, aber weitere Maßnahmen sind leider bisher noch nicht vollständig umgesetzt. Das ist ein echtes und konkretes Problem, das immer wieder auf der Agenda der Regierungen erscheint, jedoch wieder verschwindet.

"Der aktuelle Unfall zeigt," so der Bürgermeister "dass nicht nur Tanker das Problem sind, sondern alle Schiffe bestimmter Größe,
die die Umwelt und die fragilen Naturschutzgebiete nur durch den Treibstoff, den sie in ihren Tanks transportieren, gefährden."

Bericht in der La N.

Deutscher Bericht in der SZ
 
Zuletzt geändert:
Mal nebenbei.... für mich tooootal unvorstellbar das sowas passieren kann!!!
Wenn keine gesundheitliche Probleme, Alkohol oder andere beeinträchtigende Zustände herrschten, normal unmöglich.
Mit dem ganzen Radarkram ect. unvorstellbar, Wahnsinn auf offener See :mad::mad::mad:
Aber vielleicht stell ich mir das zu leicht vor ....
 
Shit happens,

egal ob auf der Andrea Doria oder vor Gilio auf der Costa Concordia oder eben jetzt wieder vor Korsika.

Übrigens an der Nordwestspitze Korsikas, also weit weg von der Straße von Bonifaccio, wo sich jetzt der Bürgermeister von La Maddalena zu Wort meldet. Da hätte der ein oder andere korsische Kollege sicherlich eher Grund zur Sorge

Ueberall dort, wo Menschen am Werk sind, können Unglücke passieren, egal ob mit oder ohne Lotsen.

Mal wieder ein geeigneter Aufreger über ein Unglück, was sicherlich eine Menge Schäden an Flora und Fauna hinterlässt und Jahre dauert, bis sich diese wieder erholt haben, was aber auch nicht dadurch zu vermeiden ist dass man jetzt jeden Kahn, der zwischen Korsika und Sardinien entlang fährt, mit einem Lotsen besetzt wird.

Die ganze Privat-Schifffahrt mal außen vor gelassen, von denen ich glaube, dass jede mittelschwere Luxusyacht auf dem Weg zur Costa Smeralda die gleiche Menge Treibstoff an Bord hat, wie die die jetzt ins Wasser gelangt ist.

Wenn man da mehr Sicherheit vor Unglücken will, muss man die gesamte Meerenge sperren, was wohl kaum mit den Zielen des Tourismus kompatibel sein dürfte.

@mare:
Welche weitergehenden Massnahmen, die du andeutet, sollen denn noch folgen?
 
Shit happens,

Die ganze Privat-Schifffahrt mal außen vor gelassen, von denen ich glaube, dass jede mittelschwere Luxusyacht auf dem Weg zur Costa Smeralda die gleiche Menge Treibstoff an Bord hat, wie die die jetzt ins Wasser gelangt ist.
?

Ich weiß ja nicht, was eine "mittelschwere Luxusyacht" ist, aber 600 t (lt. SZ, SPON) Treibstoff dürften die wenigsten bunkern können. Und die meisten
Luxusyachten fahren mit Diesel, was für die Großschifffahrt eher nicht zutrifft.
 
In dem Artikel ist von weitergehenden Maßnahmen über die bereits umgesetzte Sperrung für Schiffe mit gefährlicher Ladung die Rede (nach dem Tankerunglück 1993)... . Müsste man recherchieren, vielleicht kann noch jemand ergänzen oder weiß sonst genaueres oder was ganz konkret die Empfehlungen der VN sind.

Aber ich denke, es geht vor allem um die Umsetzungen des geforderten Lotsendienstes, der ebenso von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) gefordert wird, und das sicherlich nur ab einer gewissen Schiffsgröße, wie es auch in den Häfen der Fall ist. Außerdem war immer mal die Rede von verstärkter Zusammenarbeit, Kooperationen mit den französischen Nachbarn, Schaffung grenzüberschreitender, einheitlicher Rechtsvorschriften und Meeresschutzgebiete, ggf. weitere Durchfahrtsregulierungen ....

Und es geht wohl hauptsächlich darum, entsprechende Anstrengungen zu unternehmen, hier maximal mögliche Sicherheit zu schaffen, ein bestehendes, bekanntes und besonderes Risiko zu verringern. Alles hundertprozentig ausschließen kann man natürlich nie, aber doch bekannte Gefahren reduzieren, ua durch den Lotsen. In letzter Zeit sind zu den großen Frachtern und Containerschiffen noch sehr viele riesige Kreuzfahrtschiffe dazugekommen.. ..

Ich denke, das alles soll keinesfalls den Unfall am Cap Corse abtun, im Gegenteil ist es beschämend, dass erst etwas passieren muss.
 
Zuletzt geändert:
Diese Diskussion vom 10. Oktober 2018 könnte von heute sein. O_O Traurig, wie oft was passieren muss, bis Maßnahmen realisiert werden. Auch aktuell hat der Bürgermeister von La Maddalena wieder dieselben Forderungen:eek:
 
Wir haben das von Hand navigiert, mit einem 12 Meter Schiff, ist schon schwierig.

P.s. vielleicht sollte man die beiden Beiträge zusammenlegen

Bea2
 
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