Ist es immer schwerer ein Haus zu verkaufen und zu vermieten
wenns ein handtuchgrosses Stück Garten oder so was ist geht es auf privater Basis, da müssen dann alle unterschreiben der Verkäuferfamilie, dass sie keine Ansprüche mehr haben an das Handtuch, auch die Erben des Verkäufers und die Tante in Kanada bei deren Existenz.... denn da wären die Notarkosten oft höher als der Kaufpreis des Handtuchs. Das ist gang und gäbe. Dennoch würd ich das nur bei absolut vertrauenswürdigen Leuten machen, denn du als Ausländer kannst die Familienbande nicht so einfach nachvollziehen und bei deinen Recherchen entgeht dir vielleicht irgendeine erbberechtigte Grosscousine, die dann Probleme machen könnte, wenn sie gegen einen Verkauf ist.

Bei nem Haus auf dem Grundstück, wenns um höherpreisige Deals geht für Grosskapitalisten, würd ich nix ohne Notar machen. Ob das dennoch gehen würde.... kann schon sein, da wissen vielleicht die Rechtsgelehrten hier im Forum mehr.
 
frag mal rum im Dorf, ob jemand bereit ist, für ein kleines Gartenstück das von Nachbar zu Nachbar vielleicht 2000 Euro kostet, dann noch beim notaio nochmal ein paar Tausender hinzulegen. Wirst nicht viele finden die das machen mit Notar in dieser Grössenordnung.
 
Ja klar vor Jahren wurden diese Tauschgeschäfte per Handschlag gemacht,
so kenne ich drei verwandte Familien in Sa Lumenera, die ihre Häuser auf Grundstücken stehen hatten,
die nur per Handschlag getauscht waren vom Großvater.
Die Generation, heute um die 65, hat viel Geld in die Hand genommen, da heute auch noch Zeitzeugen leben,
um ihren Kindern geordnete Verhältnisse zu hinterlassen.

Bei meinem Mann in der Toscana war es genauso, da wurde vererbt, Tanta Mimi hatte in einem der drei Häuser, 2 Zimmer,Tante Maria 3,
im anderen hatte Tante Mimi 1 Zimmer und Tante Trudi 2, weil nie jemand einen Notar "bemühen" wollte das richtig zu ordnen.
Auch hier hat das mein Mann erledigt, Erbschaftssteuer von Generationen bezahlt, als er wusste, dass seine Frau sterben würde,
um den Kindern eins der Häuser geordnet zu hinterlassen.

Das kann man aber nicht als Ausländer machen, der hier sein Geld investiert.

Ich wunder mich auch immer wieder, dass wenn ein Haus verkauft wird, die Verkäufer dann erst die Erbschaftssteuer bezahlen.
Meist von der Anzahlung aufs Haus.
Warum meldet der Staat seine Ansprüche nicht ehr an?

Bea2
 
ich red von kleinen Gärtchen, die so ohne grosse Bürokratie kaufbar sind. Ich hab nie von riesengrossen Häusern in Panomaralage mit Hypermegameerblick geredet, die heute unter einer Million selten verscheuert werden - zumindest versuchen es manche Leut auf diesem Level - die heute sowiso nicht mehr gebaut werden dürften ;-)

Ich wunder mich nicht, wenn Leute, wenn sie grad mal flüssig sind, die Erbschaftssteuer erst mal begleichen. Kann sein dass manche das Geld einfach sonst nicht erübrigen können..... ist eigentlich eher normal bei vielen.
 
Richtig schwierig wird es erst, wenn die Verkäufer verstorben sind und man ein Haus/Grundstück mit Privatvertrag oder sogar mit notariellem Vertrag gekauft und bei Kauf nicht überprüft hat, ob das Haus wirklich im Kataster registriert ist und die Verkäufer wirklich die alleinigen Besitzer waren. Ein notarieller Vertrag alleine reicht nicht, der Notar überprüft nicht zwangsläufig die Eintragungen im Kataster. Dafür immer einen gewieften, ortskundigen Geometer zwischenschalten, der alles überprüft und den Vertrag vorbereitet.
Falls man mit Handschlag oder Privatvertrag gekauft hat, muss man 20 Jahre lang bangen, ob nicht doch ein Dritter Ansprüche auf das Haus/Grundstück stellt. Nach 20 Jahren kann man das sog. usucapione d.h. Gewohnheitsrecht einreichen. Das kann ein langwieriger und auch teurer Prozess werden. Also auch mein dringender Rat - Finger weg von Privatkäufen.
Bei einem kleinen Grundstück "Handtuch", würde ich keine Bedenken haben, wenn ich dieses kleine Grundstück unbedingt gerne haben möchte, denn ein Privatvertrag wird auf Sardinien immer von den involvierten Personen traditionell beachtet und eingehalten, auch von den Nachkommen. Wenn man das Gärtchen dann doch irgendwie aus rechtlichen Gründen verlieren sollte, ist das kein Weltuntergang, es steht ja nicht so viel Geld auf dem Spiel. Ich habe evtl. viele Jahre Freude damit gehabt, das ist doch viel wert. Das könnte man wie ein Autokauf sehen - man fährt es viele Jahre und danach ist es futsch:D
Leider ist es so, dass eine Eintragung ins Kataster auf Sardinien meiner Meinung nach viel zu teuer ist, extrem unverhältnissmäßig bei kleinen Objekten, einem Gärtchen o.ä.
 
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Ein Haus, welches nicht beim Katasteramt registriert ist, gibt es rechtlich gesehen nicht, es kann also auch nicht verkauft werden. Dass früher Häuser per Handschlag gekauft wurden, stimmt so nicht. In unserem Fall verzeichnet der Kataster-Auszug rund 150 Vorbesitzer, Besitzer sind die, die zuletzt eingetragen worden sind.
 
und die Verkäufer wirklich die alleinigen Besitzer waren.
oder überhaupt eingetragene Besitzer sind. :eek:
Su Corvu sagt richtig, Besitzer, die zuletzt eingetragen sind, sind rechtlich die Besitzer. Die letzte Eintragung kann aber lange zurück liegen, denn die Immobilie kann danach noch mit Privatvertrag weiter verkauft worden sein, ohne Katastereintrag. Oft wurden dann noch kleine Parzellen vom Nachbarn dazu gekauft, alles nur mit Privatverträgen. Dafür ging man früher nicht oder nur ganz ungern zum Katasteramt, was hohe Gebühren bedeutete. Es kann also sein, dass das Haus einen Besitzer hatte und der Hof einen anderen :confused: Wenn man dann so eine Immobilie kauft und nicht alles prüfen lässt, hilft nur ein tüchtiger Geometer, der die Situation im Dorf kennt und es irgendwie schafft, alles auf die Reihe zu kriegen.
 
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@ "scriture private" oder Privatverträge haben rechtlich keine Aussagekraft (valore), bei Mietverträgen ja wenn gemeldet (registrato), es zählt die letzte Eintragung im Katasteramt, ein Notar der sein Handwerk versteht überprüft als erstes die Eintragung im Katasteramt (Internet). Von einem "tüchtigem Geometra" kann ich nur abraten.

Michael
 
Scritture private (oder auch eine compravendita) macht man manchmal auch bei einer Anzahlung, bevor man dann zum Notar geht. Ein guter Notar befragt heutzutage grundsätzlich vorher das Katasteramt, ob der Verkäufer auch als Eigentümer der Immobilie / des Grundstücks eingetragen ist. Ich habe bisher keinen Kauf ohne Notar getätigt und würde es auch in Zukunft nicht machen.
Ein tüchtiger Geometer ist bei der Bewertung der Immobilie auf keinen Fall verkehrt und kann auch sonst beim Kauf mit Rat und Tat zur Seite stehen.
 
Vorsicht! Ein "Compravendita" ist beim Immobilienkauf ein rechtskräftiger Vorvertrag, der nur unter den im Vertrag
vereinbarten Konventionalstrafen aufgelöst werden kann.
 
Kauf ohne Vertrag per Handschlag funktioniert vielleicht für ein Stück Acker, aber nicht für ein Haus.

Kenne auch keinen Sarden, der so etwas mitmachen würde , egal ob als Käufer oder Verkäufer.
 
Falls nichts vereinbart ist kann der Verkäufer die Anzahlung die im Vorvertrag steht behalten falls der Käufer nachträglich die Immobilie nicht mehr kaufen will. Es ist deshalb ratsam die Anzahlung so niedrig wie möglich zu vereinbaren. In Italien muss sogar beim Autokauf/verkauf (passagio di propierta) ein Notar unterschreiben mit den entsprechenden Kosten :mad::p
 
Ein Haus ohne schriftlichen und notariell beglaubigtem Vertrag würde wohl Niemand kaufen.

Das "per Handschlag" bezog sich in meinem posting alleine auf einen Mietvertrag.
Schriftliche Mietverträge über einen längeren Zeitraum sind wohl bei Sarden nicht üblich und man sagte uns, dass hier ein "Handschlag" reiche.
Uns reicht dies aber nicht, da wir residenti werden wollen und mit einem Mietvertrag nachweisen müssen, wo wir wohnen.
 
Und wahrscheinlich zahlt Ihr in bar an den Vermieter. Seid nicht zu blauäugig es gibt Gesetzte in Italien und somit auch in Sardinien. Gerade für den Hauptwohnsitz in Italien langt kein Handschlag. Längerfristige Mietverträge sollte man in jedem Fall im "ufficio di registro" anmelden mit den entsprechenden mietzeiten z. B.: 3 +3 Jahre und dann muß der Vermieter auch Steuer zahlen was ziemlich unüblich ist.
 
Ich frage mich, warum man sich noch wundert oder aufregt über schlechte Schulbildung, zu wenig Ausbildungsplätze, marode Strassen und Wasserleitungen, schlechte Infrastruktur auf dem Land, Abwanderung aufs Festland,........woher sollen denn die Gelder kommen, wenn Keiner bereit ist freiwillig Steuern zu zahlen?

Wie kann es angehen, dass viele Sarden 3 oder noch mehr Häuser haben, die sie gar nicht alle bewohnen können und Keiner kommt auf die Idee mal nachzuforschen, ob die nicht schwarz vermietet werden?

Auf Sardinien wird an allen Ecken und Enden gebaut. Wer baut die Häuser? Welche Handwerker stellen Rechnungen aus? Welche versteuern ihr Einkommen?
Ich weiß, dass ist ein anderes Thema, aber ich mußte das mal los werden :)
 
Hallo sirena,
meinst du, das ist in D signifikant anders? Klar, die Behörden schauen genauer hin. Aber die Tendenzen zum Besch........ sind enorm. Ein guter Bekannter von mir wollte im Nachbarort ein Häuschen mieten, dass einem kinderlosen, durch Erbschaften stinkreich gewordenen Ehepaar gehört. Miete 900 Euro. Da macht doch der Vermieter den Vorschlag, den MIetvertrag auf 400 Euro zu schreiben und der Mieter gibt ihm monatliche 500 auf die Kralle. Die sind aber schon so reich, dass sie gar nicht wissen, wohin mit dem Geld.
Mein Bekannter hat dankbar abgelehnt.
Aber das sind genau die Leute, die dann nach der öffentlichen Hand schreien, wenn die Schlaglöcher in den Straßen ihre Luxuskarossen in Bedrängnis bringen..
 
@Sbodeschuh
Ich kenne in der Tat nur ehrliche Mitbürger, die ihre sauer verdienten Euronen auch versteuern.
Es mag sicher auch das ein oder andere "schwarze Schaf" in Deutschland geben.......Leute, die Handwerker schwarz beschäftigen, Haushaltshilfen, Putzfrauen,.....oder in der Steuererklärung schummeln, Versicherungen betrügen usw,.....aber ich glaube (vielleicht ist das blauäugig?), dass es bei uns noch kein so großer Sport ist, den Fiskus zu bescheißen (außer von denen, die eh zu viel Geld haben) und ich hoffe, das bleib auch so, denn nur so ist die Zukunft unserer Kinder gesichert!
 
.. ich glaube (vielleicht ist das blauäugig?), dass es bei uns noch kein so großer Sport ist, den Fiskus zu bescheißen (außer von denen, die eh zu viel Geld haben) und ich hoffe, das bleib auch so, denn nur so ist die Zukunft unserer Kinder gesichert!

Sehe ich ähnlich.
Der durchschnittsbürger hat gar nicht die Option in Deutschland ernsthaft am Fiskus vorbeizukommen. Zudem sind es ja meist nicht die Steuern, über die man hier jammert, sondern die sonstigen Kosten - Kranken- & Rentenversicherung z.B.

Erst ab einem bestimmten Vermögensstand wird es interessant nach Wegen zu suchen, wie man Steuern vermeiden kann. Was dann, durch entsprechende Mittel für den Steuerberater bzw. entsprechendes eigenes Personal, zumeist auch gut legal funktioniert. Und wer richtig gierig ist, geht dann halt den illegalen Weg... bis mal wieder CDs aus der Schweiz eingekauft werden :D

Im ganzen Mittelmeerraum scheint es eher eine Art Sport zu sein, die Steuer zu umgehen. Gefördert von einem oftmals desolat agierenden Steuerapperat - siehe Griechenland. Wenn die es schaffen würden, alle ausstehenden Steuerzahlungen einzutreiben, könnten sie einige ihrer Schulden zurückzahlen... aber dafür scheint irgendwie niemand zuständig sein zu wollen.
 
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