Wir waren von 16 Tagen sicherlich 10 oder sogar 12 Tage auf dem Wasser, allerdings rein thermischer Wind. In der Regel fängt der gegen 11 an, baut sich auf und erreicht dann zw. 14 und 17 Uhr die meiste Kraft. Normal 3-4Bft, manchmal auch bis zu 5 Bft in den letzten beiden Stunden. Bin aber mit meinen 85kg durchweg großes Material gefahren, 8 oder 9,6qm und Rocket 135ltr oder JP Superlightwind mit 168ltr. Die Fraktion mit kleineren Segeln hatte es deutlich schwerer, es sei denn, du bis 17 und wiegst 55kg … Dann bist du mit 6qm jeden Tag am Gleiten.
Bei diesen Bedingungen mit mehr süd-südöstlichen Winden ist La Caletta der bessere Spot, da der Wind erst noch über die ganze Bucht kann. Von uns aus musstest du erst 200-300m aus der Windabdeckung raus.
Die regelmäßigen Besucher tun sich auch schwer mit einer generellen Aussage. Es gibt Sommer da, bist du in drei Wochen dreimal auf dem Wasser, weil kein Wind ist und es gibt Sommer, da bis du in drei Wochen dreimal draußen, weil es sonst zu viel war. Eine wirkliche Garantie gibt's wohl nicht. Wir hatten jetzt aber auch keinen Tag mit Mistral.
Insgesamt ein schönes Anfänger-Freeride-Revier ohne Welle für die ganze Familie. Im Norden ist aber deutlich mehr Wind.
Wir sind ja den ganzen Norden abgefahren und ich war erstaunt, dass du außer in Porto Pollo eigentlich auch nirgendwo auf eine wirkliche Surferstruktur stößt. Wir haben einige schöne windreiche Spots gesehen, als wir uns die jeweiligen CPs angesehen haben, aber auf der ganzen Rundreise durch den Norden nur drei Surfer auf dem Wasser gesehen und auf den CPs auch nirgendwo wirklich Boards auf Dächern oder am Platz. Auch auf Mandragola waren wir mit unserer Truppe mehr oder weniger die einzigen Surfer. Mal abgesehen von Thorsten mit seiner Surfschule oder Selema nebenan. Wenn der Wind gut war, waren in der Bucht (Mandragole, Selema und La Caletta) in der Spitze vielleicht 10-12 Surfer auf dem Wasser. Davon kamen 7 aus unserer Truppe
Sollte dir was kaputt gehen, ist die nächste und einzige "nahe" Möglichkeit Porto Pollo und selbst dann bist du davon abhängig, ob die dort in der Schule irgendwas Gebrauchtes entbehren können. Wir hatten in der zwei Mastbrüche. Der eine hatte Glück dass ihm ein durchreisender Surfer auf dem Weg nach Hause (s)einen Mast verkauft hat, der andere hat einen Tag investiert und die Surfschule in Porto Pollo bequatscht.
Fazit: Sardinien ist eine tolle Insel, aber - wie gesagt außer Porto Pollo - surftechnisch m.E.n. eher (wieder?) in den Schlaf versunken.