Hallo liebe Camper,
da muß ich wohl auch noch ein Gschichtle von meinem letzten Urlaub erzählen.
Wir haben ja mehrere Campingplätze angefahren und sind auf dem 4Mori in Muravera gelandet. Eigentlich ein perfekter Campingplatz, große Stellplätze, schöner Strand, gutes Restaurant und nette Atmosphäre. Doch leider gab es eine schlimme Wespenplage, man konnte überhaupt nichts draußen essen und trinken. Das Problem ist scheinbar dort nicht unbekannt, es gibt keinen einzigen Abfalleimer auf dem Cp, den Müll muß man ziemlich weit außerhalb des Cp zu den Parkplätzen bringen. Dort wumselte es natürlich vor lauter Wespen.
Also hier bleiben wir nur für eine Nacht. Was tun, haben noch gut eine Woche bis die Fähre zurückgeht. Hier in Muravera wars schon ziemlich warm und drückend. Ich wollte in den Süden, meine Frau war noch skeptisch. Im Reiseführer steht ja, Chia ist die heißeste Ecke auf Sardinien. Zu heiß um diese Zeit?(24.9.). Schnell im Internet geschaut. Oh, Luft tagsüber 28°,nachts um 20°, Wasser 25°. Also ideale Bedingungen. Wie wird die Fahrt rund um Cagliari? So wie um Neapel (kaotisch ,hektisch)? Nein, rund um Cagliari sehr entspanntes fahren, die Autofahrer sehr rücksichtsvoll. Super. Die Straße nach Chia ist gelb eingezeichnet. Kein Problem, etwas wellig aber schön breit bis zum Cp hin. Was aufgefallen ist, daß dort im Süden wirklich alles gepflegt und mit sehr vielen Sträuchern, Palmen und Blumen angelegt ist. Hatte ich so nicht erwartet.
Am Cp Torre Chia angekommen, ging meine Frau zur Reptetion zum anmelden. Der Patrone stand davor, natürlich beim ratschen und auf die Frage ob wir einchecken können, die Antwort, ja, aber wir sollten uns beeilen es ist nur noch ein Platz frei. Oh, ja gut habe ja gelesen, daß der Platz recht beliebt ist. Also, Gespann stehen lassen und uns den Platz anschauen. Der Schlawiner, der Platz ist nur noch zu einem Viertel belegt. Meine Frau, spricht gut italienisch, zum Patrone, ja wir nehmen dann den letzten Platz. Er mußte recht schmunzeln und wir wurden fortan besonders von ihm begrüßt.
Wir hatten dann einen super Eckplatz ergattert, sogar der einzige mit etwas Meerblick. Der Platz ist etwas erhöht, es kommt immer ein schönes Lüftchen vom Strand und abends bei einer Flasche Vermentino mit Wellenrauschen war unser Camperglück perfekt.
Wir machten schöne Ausflüge und Spaziergänge in die Umgebung. Die Bucht ist ideal zum Baden, auch bei hohen Wellen total ungefährlich. Die Salvataggios liesen uns gewähren.
Untertags besuchten uns immer mehrere niedliche Bibele, vieleicht Wachteln? Sogar unser Hund beobachtete faziniert die kleinen Hühnchen, obwohl sie sonst immer allem nach hechelt, was kleiner wie sie ist.
Der Platz war immer noch dreiviertel leer, die jüngeren hatten einen anderen Platzteil rausgesucht, wo sie sonst niemanden störten . Wir haben nebenan 2 nette Schweizer mit jeweils einem Rennrad und einem Mountenbike bekommen, waren den ganzen Tag mit Radl unterwegs , abends gings dann frühzeitig ins Bett. Wirklich alles sehr angenehm.
Aber dann kamen zwei Münchner Pärchen mit geliehenen Wohnmobile. Haben sich ungelogen 1 m direkt vor unser Schlafzimmerfenster gestellt, gerade, daß ichs Fenster noch aufbekommen habe. Haben nur ein ca 10 m langes Kabel dabeigehabt, die Stomkästen waren weiter auseinander, darum diese Annäherungen. Hatten von Camping wirklich keine Ahnung. Abends kam ein kleines Gewitter, haben sich aber so intelligent zwischen die Bäume hingestellt , daß sie ihre Markise nicht mehr rausdrehen konnten. Haben lieber eine Plane in den Baum gespannt um drunter zu sitzen. Mir würden die Annäherungen ja nichts ausmachen, auch wenn der Platz fast leer ist, aber dann sollte man nicht die halbe Nacht vorm Nachbars WoWa lautstark feiern. Das ist mir eigentlich noch nicht passiert, jeder hält etwas Abstand wenn Platz ist, vor allem wenn man feiern will.
Was tun, sich beim Patrone beschweren, sich mit den netten Nachbarn anlegen? Nein, dazu hatten wir schon einen zu schönen Urlaub und waren deshalb zu entspannt. Also gefrühstückt und in einer Stunde hatten wir unsere Zelte abgebrochen und es ging halt schon einen Tag eher Richtung Oristano, wo wir abends noch schön Fischessen im Mare Pontis in Cabras, waren. Beim rausfahren mußten wir natürlich noch das Kabel der Nachbarn, daß über unsere Ausfahrt gespannt war, ausstecken. Habs auch wieder brav eingesteckt. Camper sind eben flexibel.
So kann man beim Campen immer was erleben, meist schöne Dinge aber manchmal halt auch nicht.
Schönen Sonntag,
wünscht
Martin