[Gast112]

Die Situation bei Alitalia spitzt sich zu. Die Gewerkschaften haben Gespräche mit dem Transportminister Delrio abgesagt und streiken. 70 % aller Flüge sind bereits gestrichen, darunter (mindestens bis Freitag) 28 Flüge zwischen der Insel u. dem Festland.
Nach Aussagen von Delrio ist die ökonomische Situation der Fluggesellschaft viel schlimmer als gedacht.
Wenn es zum Bankrott kommt, wäre davon sicherlich auch dieandere Etihad-Tochter Airberlin betroffen.

 

[CiaoCiaoSardegna]

Ach du meine Güte, hört das denn nie auf???

 

[Gast112]

Soll auch nicht aufhören! Der Streik ist für mich völlig nachvollziehbar, aber nicht die Mißwirtschaft von Etihad (Mehrheitseigner von Alitaia seit 2 J.). Und die soll jetzt auf dem Rücken der Belegschaft (tausende von Entassungen) "ausgebügelt" werden?
Und wenn Alitalia verschwindet, dann ist das "freie Marktwirtschaft". Qatar Airways steht doch mit sukzessive 50 neuen Fugzeugen für Meridiana schon längst in den Startlöchern.

 

[Su Gustu]

Hatten wir doch schonmal unter Berlusconi...

 

[Karl]

Da kann ich Günther nur zustimmen (leider).
Das ist freie Marktwirtschaft, und man sieht wie die Weichen gestellt wurden.
Der Streik "einer" Gesellschaft ist bei solchen Problemen nicht ausreichend.
Bleibt nur zu hoffen, das wenn es zum eklat kommt, die Arbeitsplätze sozial verträglich abgebaut werden.

 

[Martinus]

Seit mehr als 20 Jahren ist die Alitalia eigentlich pleite. Die 49 Prozent der Etihad sind sicherlich nicht verantwortlich sondern die Jahrzehnte lange Misswirtschaft.

 

[Gast112]

Martinus,
ich habe nicht von der Mißwirtschaft der letzten Jahrzehnte gesprochen, sondern von den letzten 2 Jahren, seit Etihad die Alitalia faktisch übernommen hat (Prozentzahlen sagen überhaupt nichts aus über die realen Machtverhältnisse). Privatisierungen sind ja regelmäßig mit Heilsversprechungen versehen, und hier erleben wir, dass eben diese hohle Versprechungen waren.
Etihad war u. ist doch nicht wirklich daran interessiert, Alitalia u. Airberlin zu sanieren. Es geht um "Slots", also Landerechte europa- und weltweit, auf die Etihad als nicht-EU-Gesellschaft sonst keinen Zugriff hätte. LH wollte seinerzeit Alitalia übernehmen, das ist von Berluscoini & Co. verhindert worden. LH hatte daraufhin "Lufthansa Italia" gegründet, aber bald wieder eingestellt, weil die wenigen inneritalienischen Strecken nur für Geschäftsreisende interessant waren.

 

[CiaoCiaoSardegna]

Es geht um "Slots", also Landerechte europa- und weltweit, auf die Etihad als nicht-EU-Gesellschaft sonst keinen Zugriff hätte

Genau so bekommt man als nicht-europäischer Anbieter den Fuß auf den europäischen Markt! Und es geht leider, wie immer und überall, nur um Geld & Gewinnmaximierung! Alles andere ist pure Augenwischerei. Ob das für den einzelnen Reisenden dann gut oder schlecht ist, muss jeder für sich entscheiden.

 

[Maren]

Genau, die bösen Etihad hat laut Wirtschaftsmedien nur rund 560 Millionen Euro in Alitala investiert, das kann ja nix werden so.

 

[Ponti]

Genau, die bösen Etihad hat laut Wirtschaftsmedien nur rund 560 Millionen Euro in Alitala investiert, das kann ja nix werden so.

Tja, man sollte auch vorher schauen, ob das Fass einen Boden hat!

 

[Gast112]

Vor dem Einstieg bei Alitalia warb Eithad mit geplanten Investitionen von 560 Mio. €, mal war auch von 1,25 Mio. bis 2017 die Rede. Welche Summen wirklich geflossen sind, wissen wir nicht. Übrigens war nie von Sachinvestitionen die Rede.

Nach langen Verhandlungen ist der Streik beendet worden, das noch nicht entlassene Personal wird weiterhin nach den bisherigen Verträgen beschäftigt. Über einen Sanierungsplan aber gibt es keinerlei Informationen (Morgennachrichten von RAI).
Nach einem Bericht von RAI News 24 kann der Flugbetrieb der Alitalia nur noch bis April fortgeführt werden, danach droht die Insolvenz. Die Vorsitzende der Gewerkschaft CGIL, Camusso, hat Etihad aufgefordert, endlich Klarheit über die Zukunft der Alitalia zu schaffen.

Kommt es tatsächlich Zum Bankrott, wären täglich rund 30 Alitalia-Flüge von/nach Sardinien betroffen.