Fähre Aki oder Tommy

Vegel

Mitglied
Weiß jemand welches Schiff zur Zeit von Livorno nach Olbia für die Nachtfahrt eingesetzt wird? Wir haben ein Ticket für den 3. Oktober und laut Auskunft aus Wiesbaden soll die Aki im Einsatz sein. Letztes Jahr sollte das auch so sein. Dann ist die Tommy gefahren. Ich erhoffe mir von der Aki eine bessere Rollstuhlzugänglichkeit (Zugang auf ein Außendeck, größerer Aufzug, etc.). Die Tommy war in dieser Hinsicht nicht besonders toll.
Freue mich über Tipps bzw. vielleicht ist gerade jemand gefahren.
 
Derzeit fahren Aki und Wonder die Strecke. Kannst du immer auf www.vesselfinder.com oder www.marinetraffic.com verfolgen. Was im Oktober ist, weiß natürlich niemand (im Gegensatz zur Sardinia Ferries blieb Moby diesen Sommer von größeren Defekten verschont), aber prinzipiell fährt die Tommy nun für Tirrenia (hat auch die Aufschrift geändert), was die Chance eher minimiert, dass sie auf deiner Strecke eingesetzt wird.
 
Danke für diese Info, dann bin ich mal gespannt, ob die Aki wirklich das bessere Schiff ist.
 
Ja, schon rein optisch, seit der Umgestaltung ist die Tommy eine ästhetische Zumutung (.)(.)
Ich drücke dir die Daumen, Aki und Wonder sind Mobys Flagschiffe, da sollte die Überfahrt hoffentlich halbwegs glatt verlaufen!
 
Bin gerade an der Costa Rei auf dem Campingplatz Capo Ferrato. Hier eine kurze Rückmeldung von der Überfahrt von Livorno nach Olbia. Zunächst das positive, ich konnte mit Rollstuhl im neunten Stock nach draußen auf das Sonnendeck.Das Thema „Handicap Kabine“ war allerdings eine komplette Katastrophe. Kleiner als auf der Tommy, trotz eines Schlafplatzes mehr! Eine Drehung mit meinem Elektrorollstuhl zwischen den Betten – keine Chance. Keinen Schrank, kaum Ablagemöglichkeit, der Sanitärraum eine Frechheit. Das einfache Service-Personal spricht kein Englisch und versteht es vor allem nicht. Einen Mitarbeiter mit Weisungsbefugnis zu finden ist so fast unmöglich. Das Ergebnis: Mein Assistent schraubt auf dem Schiff das Bett heraus und zwei Hilfsarbeiter tragen es in eine freie Kabine. An deutsche oder gar skandinavische Normen in Bezug auf Barrierefreiheit mag man sich scheinbar in Italien immer noch nicht gewöhnen.
Also Vorsicht, Menschen mit schweren Behinderungen, die einen Patientenlifter nutzen müssen und im Elektrorollstuhl sitzen ist die Kabine nicht zu empfehlen.
 
Nun die Rückmeldung von meiner Rückkehr mit der Fähre Moby Wonder am Dienstagabend, den 17. Oktober 2017 von Olbia nach Livorno.

Ich hatte mich verrechnet, nicht die Moby Aki war am Dienstagabend den 17. Oktober im Hafen von Olbia, um uns aufzunehmen. Die angeblich baugleiche Moby Wonder lag da, und tatsächlich wurden wir als erstes an Bord genommen. Kein Heckmeck mit der Security im Hafengelände, wohl auch, weil wir fast die ersten waren. Uns wurde als erstes im Schiff ein ruhiger Platz zugewiesen und ich konnte in Ruhe den Wohnwagen abhängen, heckseitig aus meinem VW Bulli aussteigen und im Anschluss ohne Stufe (!) in einen Lastenaufzug für die Beförderung von Lebensmitteln einrollen. Super, alles ganz ohne Stress und ein Englisch sprechender Chefsteward mit seinen Hilfskräften versuchten uns alle Wünsche zu erfüllen. Selbst unser Gepäck durften wir nicht mehr selber tragen. Keine Eile, kein Zeitdruck und unglaublich freundlich, so stellt man sich Schiffspersonal vor.

Die Handicapkabine ist auf der Wonder vom Grundriss her gleich. Aber die Schiffe sind nicht baugleich, zumindest was die Innenausstattung betrifft. Der Flur zu den Handicapkabinen ist auf jeden Fall breiter und der Zugang zum Sanitärraum (Dusche/Toilette) ist nicht durch eine Stufe zur Kabine abgetrennt, sondern diese ist mit schrägen Blechen halbwegs überwindbar gebaut. Zu bemängeln wäre, dass es in dieser Kabine keine Haken gibt. Das dritte Bett wurde ohne Anstand herausgenommen, verschraubt war es gar nicht mehr. Vermutlich gibt es andere Menschen mit Behinderung, die auch Probleme in dieser Art Kabine haben.

Ich hatte, wie bei der Hinfahrt, zwei Kabinen gebucht. Eines für mich und meine Begleitperson, sowie eines für meine zweite Begleitpersonen und meine Freundin – und für meinen Hund. Auf der Wonder wurden uns beide Kabinen zugewiesen - da hatte das Personal wohl mitgedacht. Dort hatte man sich übrigens überhaupt nicht mit Hunden und wir durften die Nachbarkabine eben trotz Teppichboden mit Hund nutzen. Möglicherweise lag dies an der sehr spärlichen Buchungslage in der Nebensaison.

Fazit: dieses Mal war das Servicepersonal sehr gut, man kam mit Englisch durch und es gab keinen Stress. Wenn ich es mir aussuchen kann, dann werde ich wieder mit der Moby Wonder nach Sardinien übersetzen. Allerdings ist frühes Dasein auf dem Hafengelände unbedingt erforderlich. Wer weiter hinten steht, der hat dann Pech gehabt. Aber wer weiß, vielleicht entscheide ich mich auch für eine Tagfahrt, dann spare ich mir die kurze Nacht und die grottenschlechten Matratzen.
 
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