Flora Seegras / Poseidon / Alghe

Maren

Sehr aktives Mitglied
Hallo

Es ist ja immer wieder da und dort zu lesen, angeschwemmtes totes Seegras sei sehr wichtig für die Strände, da es die Erosion verhindere, müsse es auf jeden Fall an den Stränden verblieben. Nun, es ist nicht nur zu lesen, es wird auch immer wieder bei Diskussionen, wie mit dem Seegras zu verfahren sei, angemerkt, auch von offizieller Seite. Leider fehlt da dann aber immer irgendein Hinweis darauf, wer das wo festgestellt hat.

Ich frage mich schon lange ab und zu: Ist dem tatsächlich so? Mein Eindruck ist, dass bei starkem Seegang das Gras einfach inklusive Sand davongetragen wird, dass das Seegras also eigentlich nichts nützt gegen die Erosion.

Darum: Kennt jemand von euch irgendeine Studie oder etwas in der Art über dieses Thema? Oder kennt jemand wen, den man da mal fragen könnte? Muss natürlich nicht zwingend Sardinien betreffen, Seegras gibt es ja auch an anderen Orten.

Danke, lG, Maren





Allerdings scheint es diesbezüglich ja unterschiedliche Regeln zu geben, in den einen Gemeinden wird es entfernt, in anderen darf es nicht entfernt werden. Mein Eindruck ist jedoch, dass bei starkem Seegang das Gras einfach inklusive Sand davongetragen wird, dass das Seegras also eigentlich nichts nützt gegen die Erosion. Kennt jemand von euch irgendeine Studie oder etwas in der Art über dieses Thema? Muss natürlich nicht zwingend Sardinien betreffen, Seegras gibt es ja auch an anderen Orten.
 
Nein, etwas Offizielles kenne ich nicht. Habe nur immer wieder gesehen, dass an kleineren engen Stränden, wo Sand hoch lag rechts und links und fest zusammengebacken war, Seegras obenauf lag. Also hat es doch offensichtlich den Sand festgehalten, so dass er nicht abgetragen wurde.
Bei langen sandigen Stränden arbeiten Wind u. Wellen wiederum anders. Interessantes Thema. Bin gespannt, ob jemand etwas Genaues findet. LG Ju
 
Ja Bo-Ju, das habe ich so auch schon gesehen. Oft kommt und geht es aber ja, auch an kleineren Buchten, mir ist das einfach ein Rätsel...
 
Ich habe im letzten Oktober etwas Unglaubliches erlebt. Nach einem ziemlichen Sturm (es war die Nacht, in der die Fähre von SF nach Olbia fahren musste, weil sie in Golfo Aranci nicht anlegen konnte) traute ich am Morgen beim Strandspaziergang meinen Augen nicht: Es lag meterhoch Seegras am Strand von San Giovanni und zwar über die komplette Länge von mehreren hundert Metern. Es sah so aus, als hätten die ganze Nacht LKW dort Ladungen Seegras abgeladen. Man konnte nicht ans Wasser, weil man bis zu den Oberschenkeln - teils bis zur Taille - im Seegras eingesunken ist.
Ich war völlig verstört, weil ich schon an den nächsten Sommer dachte und an die vielen Gäste, die an diesem sonst so herrlichen Strand wegen der Seegrasberge Reißaus nehmen - mich eingeschlossen.
Dann hat der Wind gedreht und am nächsten Tag war nicht ein Seegrasfädchen mehr zu sehen. Ich habe es selber nicht glauben können, wo diese Tonnen von Seegras abgeblieben sind - noch heute ist es mir völlig rätselhaft, wo das Zeug hin ist. Und es ist mit Sicherheit nicht über Nacht von der Gemeinde Posada beseitigt worden.
Seitdem stehe ich der Seegrasproblematik sehr gelassen gegenüber!
 
Ja Mare, aufgrund der Meldung ist mir das mitten im Winter in den Sinn gekommen. Kann mich an eine Reunione erinnern, an der die Verantwortlichen der Gemeinde mit dem Strand-Schutz argumentiert haben, da konnte dann natürlich keiner was dagegen sagen (will ich auch nicht, solange ich nicht weiss, wie sich das tatsächlich darstellt). LG, Maren
 
Hallo Maren,
hattest du diese Studie gesehen und evtl. Lust, das genauer zu studieren. Die ist relativ neu.
Da geht es generell um das Thema, teils auch um Sardinien.

https://posbemed.interreg-med.eu

Das Thema ist interessant, aber anscheinend sehr komplex.
Nachfolgend gibt es noch etwas nicht ganz so Neues, demzufolge es bzgl. der Bedeutung der Seegrasbankette am Strand verschiedene Meinungen/Studien/Autoren gibt, teils ist es wohl auch abhängig von Strömungen/Winden, der Lage/Öffnung des Strandes, der Bucht zum Meer usw und außerdem teils ein Kompromiss bzw Abwägen zwischen touristischen Bedürfnissen und Umweltschutz.

https://www.researchgate.net/public...anean_beaches_A_coastal_videomonitoring_study

Habe aber jeweils nicht alles gelesen und bin nicht vom Fach....
 
Zuletzt geändert:
Hi Mare, vielen Dank, das schaue ich mir gerne einmal an, vom Fach bin ich allerdings auch nicht...
LG, Maren
 
hallo
da wollen alle ans Meer zum strand.......und legen wert auf einen Pool am Hotel /cp !!!!!?????
und da gibt es orte wo es tatsächlich noch wunderschöne neptungrasfelder gibt......und dann gibt es mal ein bischen mehr wind und das abgeriissene laub der neptungrasfelder wird mal vorübergehend an einen strand geweht.....und huch..... alle ekeln sich vor dem bösen Seegras.
imho gibt es nichts enstspannenders als schnorcheln über einer neptungraswiese die sich sanft im Wellengang wiegt und zu sehen wie viel leben in diesem "langweiligen" grasmeer sich tummelt.
ich kann mich nur wiederholen wer angst vor der Natur hat: Tropical Island: kein Seegras keine mücken alles mit chlor garantiert keimfrei gemacht und die Currywurst mit Pommes erfordert keine Umstellung beim Speiseplan.
PS bei auflandigem wind gibt's wellen und Strandgut......und alle wollen den plastikmüll und Hunde die den strandspaziergang geniessen hinterlassen ihre haufen........aber keiner mag das biologisch wertvolle Seegras
mfg felix
 
Ja Felix, sehe das wie Du, das Thema hatten wir hier ja schon öfters. Mich interessiert aber was anderes: ist das Seegras biologisch wertvoll, schützt es Strände vor Erosion?
LG, Maren
 
Ich glaube schon, das sich die Fasern wie eine "Armierung" stabilisierend zwischen den Sandkörnern auswirken können.
So können sie schon bis zu einem gewissen Maß Sand "fangen", Abtragung reduzieren und somit den Strand schützen.

In wie weit die nach der Zersetzung des Seegrases übrig bleibenden Nährstoffe für die Pflanzen am Strand notwendig sind weiß ich zwar nicht,
aber bei einem so nährstoffarmen Untergrund wie Sand ist bestimmt auch eine Kleinigkeit wichtig.
 
Moin
Ich bin kein Biologe und kann auch nicht tiefgründig belegen ob Seegras wertvoll ist.
Aber es ist bei Urlaubern und Hoteliers nicht sehr beliebt.
Wer viel reist und sich um sowas kümmert.Der weiss wann die Seegras Phasen in Welchen Ecken der Welt am häufigsten vorkommen.Auch gibt es Zeiten wo viele Q
uallenarten aktiv sind und strände bevölkern.
An den Stränden Sardiniens die ich bisher besuchte hat es mich noch nicht gestört.
Aber lästig wird es wenn man in Südost-Asien oder der Karibik oder Südafrika viel Geld bezahlt hat und man kann von 3 Wochen Urlaub nur 5 Tage im Meer baden weil die andere Zeit ein 10 m breiter Teppich Seegras,wie braune Pampe immer hin und her treibt.
Das war 2016 der erste Januar in Punta Cana.Personal hat auch gefeiert und mal nicht geräumt.

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hallo
wer ruhige einsame strände sucht , und stabilimenti Service erwartet sollte sich beim Psychologen seiner Wahl mal auf schitzofrenie testen lassen.

das Seegras länger liegen bleibt, setzt eine lange windstille Periode nach einem sturm voraus. nur dann wird es vom sand integriert und führt zu einem herrlich federnden Untergrund und damit wird auch der strand stabilisiert. in der regel wird es aber wieder vom winde verweht und ist dann genauso schnell weg wie es gekommen ist. in kleinen geschützten buchten kann es auch mal etwas liegen bleiben und dann in Verwesung übergehen mit dem entsprechen "Aroma nach Landluft". (vgl das bei Moped- und cabriofahrern beliebte "naturnahe erlebniss"
zum Thema quallen: die sind genauso abhängig vom wind: nach einigen tagen mit auflandigem wind(sturm) geht mann halt einfach zuerst mal mit einer schnorchelmaske ins wasser um mal zu schauen!

PS auf dem zweiten Foto reicht ein grosser schritt um über das Seegras zu steigen(auf höhe des Windsurfers) und man ist im blauen wasser ....wem das zuviel ist....Tropical island
mfg felix
 
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