Danke, liebe sardinista, da kommt ja keine Langeweile auf. Ich vermisse bestimmt bei dem Programm kein Helau und Alaaf :D

Gerade habe ich von meinen sardischen Freunden gehört, dass der Karneval in Tempio ganz besonders sei - Carrasciali Tempiesu, der beste Karneval in der Gallura.
 
Ich gehe auch lieber in die kleinen Orte, wie heute nach Lula. Der Carnevale in diesem kleinen Bergdorf ist sehr speziell, traditionell und authentisch, ein einmaliges Erlebnis.
 
Es war am 3. März in MAMOIADA

ein starkes Bild...
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ein unvergesslicher Klang...
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faszinierend, geheimnisvoll, authentisch, eindrucksvoll...

ein Tag voller Emotionen, der ewig in Erinnerung bleibt,
es war ein besonderes Erlebnis und eine Freude die Mamuthones und Issohadores bei der Parade zu beobachten.
 
Zuletzt geändert:
Ich bin gerade bei sardischen Freunden, die mir lang und breit erklärt haben, was pane lentu ist. Ich hab's jetzt endlich kapiert
Es ist wie pane carasau, aber nur einmal im Ofen gebacken, sodass es weich bleibt, während pane carasau ja zweimal in den Ofen kommt und deshalb knusprig ist. Man füllt es mit allem Möglichen, Käse, und auch mit purpuzza, so was wie Grieben (ausgelassener Griebenschmalz). Uns läuft gerade das Wasser im Mund zusammen ;))
 
Hallo Feuerpferd
Was Griebenschmalz ist weiss ich nicht. Purpuzza hast Du aber bestimmt schon gegessen. Bestellt man irgendwo ein Panini o.ä. mit Purpuzza, handelt es sich dabei meist um eine Art Schweins-Bratwurst bzw. um deren Inhalt.
Wobei ich denke, dass man, wenn eine grössere Menge gebraucht wird, keine fertigen Würste verwendet, sondern Purpuzza eben so herstellt. Gemacht wird es meines Wissens aus grob gehacktem Schweinefleisch mit grösserem Fettanteil, das recht lang mit diversen Gewürzen mariniert wird, mit was und wie genau weiss ich jedoch nicht.
LG, Maren
 
Karneval in Lula:

Die sogenannte "vestizione delle maschere" beginnt schon um 14.00 h, wer Karneval in Lula miterleben möchte, sollte unbedingt schon bei der vestizone dabei sein, um das ganze Geschehen ein bisschen zu verstehen.
Vestizione = Ankleiden: Es ist kein Verkleiden wie im Karneval bei uns üblich, sondern die Protagonisten, Männer aus Lula verwandeln sich nach und nach in die Gestalten Su Battiledhu, Battileddos Massajos, Battileddos Gattias, und auch die Zuschauer dieses Spektakels verwandeln sich. Die Gesichter aller werden, ob man will oder nicht, mit einer schwarzen Pampe eingeschmiert. Am Ende der vestizione bietet sich ein gespenstisches, unwirkliches Bild, nur schwarze Gesichter. Dieser Prozess zieht sich, aber es lohnt sich, dabei zu bleiben, bis endlich der Umzug durch das Bergdorf Lula beginnt. Der Su Battiledhu, das Opfer, wird von seinen Peinigern gejagt, begleitet von den Grabesgesängen der Battileddos Gattias, den Witwen, fast tot, bis er mit Wein wiederbelebt wird, der ewige Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, von Winter und Frühling.
Für gute Stimmung sorgt der Wein vom Weinkarren, der immer dabei ist und Protagonisten und Besucher mit Wein versorgt.
Schwer zu verstehen, krass. Wer sich ein wenig einlesen will:

Nach dem Umzug wird getanzt, gefeiert und zusammen gegessen.

Ich war letztes Jahr dabei, Karneval in Lula - ein Erlebnis der besonderen Art.
Allen die planen, den sardischen Karneval zu erleben, empfehle ich, auch evtl. eines der Dörfer der Barbagia zu besuchen, wo die Traditionen vielleicht noch ursprünglicher gelebt werden als in den karnevalistischen Hochburgen.

alle werden schwarz.JPG

echtes Blut und Tiermägen - nichts für schwache Gemüter.JPG

vestizione Su Battiledhu (2).JPG

wein fließt in vollen Strömen.jpg
 
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