fotoausstellung c.nivola/c.bavagnoli in orani

oya

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es ist ja nicht einfach nur irgendeine fotoausstellung, die sie da in nivola´s heimatdorf orani zum 100.geburtstag vor 2 jahren in den uralten straßen an den alten steinfassaden der häuser gehängt haben...insgesamt 63 fotos, schwarz/weiss im xxl-format auf gewebe gedruckt und teilweise genau an dem platz, wo sie damals 1958 entstanden sind postiert !

das besondere sind die geschichten, die vom fotografen erzählt werden -von der rückkehr nivola`s aus amerika im jahr 1958 in sein dorf, wo er seinen dörflern seine werke (skulpturen und zementabgüsse/ sandcasts) mitten im dorf aufstellt und verständlich zu machen versucht.

diese geschichten wurden uns von einer "guida" , von der fondazione nivola angestellt und selbst "oranierin" so anschaulich und im detail beschrieben, dass wir quasi hautnah spüren konnten, welche starke kreative kraft dieser künstler als persönlichkeit nach aussen wohl abstrahlte, um seine dörfler aus der schockstarre angesichts seiner für sie unverständlichen werke herauszuholen und mit unendlicher hingabe und mit humor nicht nur neugierig, sondern auch ein bißchen verständnisvoller zu machen...so dass sie dann seine ausstellung für orani zusammen mit ihm feiern konnten.
fast unglaublich auch, dass er die fassade ihrer kirche mit recht abstrakten zeichnungen gravieren konnte -und das in diesen zeiten mit dem pfarrer als oberster instanz -s.foto
nivola soll gesagt haben, dieses projekt mit seinen dörflern sei vielleicht sein grösstes werk gewesen, was man nachempfinden kann, wenn man die gassen entlangschlendert und die geschichten von damals hört und sieht..

nach diesem besonderen erlebnis in orani und auch im museo könnte ich sagen, nivola selbst muss in werk und persönlichkeit wohl sowas wie ein "gesamtkunstwerk " gewesen sein, wie vielleicht auch maria lai (die u.a. auch ihr dorf mit ihren leuten zusammen gestaltet hat) oder auch pinuccio sciola (wie es in dem berührenden bericht von barbara durchkam...)

sardinista,
du hast die fotoausstellung in orani ja auch schon einmal beschrieben und gepriesen und auch das tolle fotobuch von carlo bavagnoli ,
-aber von mir nochmal die empfehlung für orani wenn man dort hinkommt, da hineinzutauchen wie in eine andere realität ,wie in ein märchen -sehr beeindruckend und berührend !

lg oya

ps: foto hochladen funktioniert grade nicht...kommt nach..
 
@oya - danke für deine Beschreibung. Habe mir gerade nochmal meinen alten Beitrag dazu rausgesucht

"Kennst du Carlo Bavagnoli? Er hat 1958 im Auftrag des amerikan. Magazins LIFE die Reise des grossartigen Künsters Constantino Nivola in seinen Geburtsort Orani dokumentiert, bei der Nivola ,der trotz seiner großen Erfole in den USA seine sardischen Wurzeln nie vergessen hat, seine Kunst ins Dorf bringt und versucht, diese den Dorfbewohnern verständlich zu machen. Eindrucksvolle Bilddokumente eines phantastischen Projekts, die seit 1 Jahr auch die Hauswände in Orani zieren und damit neben dem Nivola Museum ( dessen Besuch ich jedem annähernd Kunst-interessierten nur wärmstens empfehlen kann ) dem kleinen Ort eine weitere Attraktion bescheren. In dem großformatigen schwarzweiß Bildband findet sich auf 136 Seiten eindrucksvolles Bildmaterial. Für jeden Fan von Constantino Nivola ein "muss", aber auch für an Fotodokumentationen aus dieser Zeit Interessierte unbedingt lohnenswert"

Auf jeden Fall bin ich sehr froh darüber, dass diese phantastische Fotoausstellung, die ursprünglich nur für 1 Jahr konzipiert war, zur Dauerausstellung wird. Sie ist eine Berreicherung und Ergänzung des Nivola-Museums, dessen Ausbau abgeschlossen und unbedingt eine Reise nach Orani wert ist.

Nivola war übrigens mit Maria Lai befreundet. Von beiden gemeinsam stammt das Projekt des alten Waschhauses in Ullasai. Vielleicht gibt es ja noch weitere gemeinsame Werke, die jmd. kennt und uns darauf aufmerksam macht?

http://www.museonivola.it/
 
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