Ciao liebes Sardinienforum,

mein Freund und ich sind seit einigen Tagen zurück von dieser wunderbaren Insel. Da die Erinnerungen noch frisch sind, kommt schon jetzt ein Bericht über unseren 14-tägigen Aufenthalt auf Sardinien.

Erst mal möchte ich ein ganz dickes großes Lob für dieses Forum aussprechen:
Angefangen von einer ganz wunderbaren paradiesischen Unterkunft in Santa Maria Navarrese (über ein Forumsmitglied hier) über die reibungslose Abwicklung mit dem Mietwagenanbieter Fabrizio und Bea bis hin zu den vielen guten bewährten Tipps hier aus dem Forum – das alles hat uns unvergessliche Tage auf dieser Insel bereitet. Diese Mühe und Hilfsbereitschaft hier aus dem Forum spricht für eine ganz große Liebe und Leidenschaft für die Insel, was ich nach unserem ersten Aufenthalt durchaus verstehen kann. Grazie mille :)

Wir waren nur sehr kurz auf der Insel, daher seht bitte über den einen oder anderen "uninformierten" Kommentar hinweg. Es sind ja nur kurze Eindrücke, die wir erhaschen konnten.

9 Tage Ogliastra (Stützpunkt Santa Maria Navarrese)
Die wilde Ogliastra hat es uns ganz besonders angetan. Die faszinierende Landschaft, der Supramonte, die Strände mit seinem Meer in allen Blau- und Grüntönen, die man sich nur vorstellen kann, eine lustige Bootstour mit Sergio und seiner Helios in den Golf von Orosei, die unvergesslichen Stunden abends auf der Terrasse mit einem grandiosen Panorama auf das tyrrhenische Meer linkerhand und die Berge rechterhand, dem blinkenden Leuchtturm von Arbatax ...

Strände: Unseren Lieblingsstrand Spiaggia di Cea haben wir recht häufig besucht, hier hatten wir Anfang Juni ganz hinten einen Strandabschnitt tagelang nur für uns, Lido di Orri wunderschön und prima für Kids ... und Musculedda. Den Strand von Santa Maria Navarrese haben wir hin und wieder mal besucht (das Eis ist super lecker), sind aber doch letztlich zu den anderen Stränden gefahren. Die sind einfach schöner.
Golf von Orosei: Ich denke jetzt noch an Sergios Pasta und den netten Menschen auf dem Boot. Die Strände im Golf von Orosei sind ein wirkliches Highlight und Traum! Eine richtig schöne Erinnerung! Um die Cala Goloritze wird ja sehr viel Aufhebens drum gemacht – vom Boot aus wirkte sie jetzt nicht soooo toll. Da fand ich die anderen Strände in der Nähe schöner. Aber ist ja Geschmacksache!

SMN hat uns sehr gefallen (lag allerdings auch an der traumhaften Unterkunft). Der Ort ist wirklich malerisch und wunderschön. Die Einheimischen sind super freundlich und die Touristen gliedern sich gut ein. Es wirkt alles überschaubar und ruhig. Wir hatten den Eindruck, dass hier viele Schweizer und Österreicher sind. Wir haben nur im falschen Supermarkt eingekauft (schon arg teuer).

Baunei: Wenn man denn mal die unzähligen Serpentinen geschafft hat, kommt man in dieses wunderbare Dörfchen. Toller Ausblick nach unten auf SMN ...

Fazit: Die Ogliastra kam uns im Vergleich zur Gallura "weniger überlaufen" und ruhiger vor. Wir hatten hier Strandabschnitte nur für uns. Für Ruhesuchende traumhaft! Wegen der großen Hitze konnten wir die Wanderungen zur z. B. Su Golgo-Hochebene und Pedra Longa leider nicht machen. Einen kleinen Abschnitt zur Pedra Longa sind wir gewandert. Dort gibt es auf den ersten Kilometer einen ganz wunderbaren Picknickplatz, den Studenten gestaltet haben. Sehr zu empfehlen!



5 Tage Gallura (Stützpunkt Luogosanto)
Sehr faszinierend, wie unterschiedlich die Landschaften auf Sardinien sind: Unser Highlight an den fünf Tagen war für uns zum einen die Unterkunft in einem alten Stazzo inmitten von Natur und Ursprünglichkeit, die Esel, Schafe, Rebhühner, Katzen ... Wir haben uns auch das Capo Testa angesehen und einen Ausflug mit Louise Keller in das La Maddalena Archipel gemacht (großartiger Trip). Wir fanden Capo Testa und La Maddalena zwar schön, aber nicht so mega überwältigend, obwohl diese Ausflüge sehr empfohlen und gelobt werden. Wir hatten vielleicht einfach Pech, weil es wegen der heißen Tage und Pfingstferien in unseren Augen recht überlaufen war.

Fazit: Die Gallura kam uns sehr trocken vor im Vergleich zur Ogliastra und auch touristischer. Das mag an der Hitzewelle jetzt im Juni liegen. Oder einfach der schnelle Ortswechsel. Ein wenig schade fanden wir es schon, da wir bewusst wegen der noch grünen Natur Anfang Juni dort Urlaub machen wollten. Da kann die Insel aber natürlich nichts für. Uns ist jedenfalls bewusst geworden, wie gut wir es hier haben mit unserem (Wasser-)überfluss.

Pro und Contra:

Pro:
  • Wunderbare Insel mit sympathischen Bewohnern: So anstrengend die kurvigen Fahrten auch waren: Ich würde allen die Reise mit dem Mietwagen empfehlen. Man sieht einfach viel mehr von der Insel und hat nette Begegnungen mit den Sarden. So half uns ein netter Sarde, unseren Reifen aufzupumpen und fuhr mit uns zu sich nach Hause. Er entbehrte eine Stunde seiner kostbaren Zeit für uns. Wahnsinn! Die Sarden kamen mir überhaupt nicht fremdelnd oder misstrauisch vor. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sie sich freuen, wenn man sich für sie und ihr Land interessiert, die deutsche Pünktlichkeit in Deutschland lässt und ihren Stolz auf ihre Insel bestätigt – zu Recht.
  • Das Meer ist wirklich so wie auf den Bildern. Ein schöner Strand nach dem anderen ...
  • Müll: Ehrlich gesagt haben wir davon überhaupt nichts mitbekommen – oder ich war abgelenkt vom Fahren oder Bewundern der tollen Landschaft. Die Strände, die wir besuchten, waren super sauber und Mülltonnen standen auch überall herum.
  • Die Bootstouren haben zwar ihren Preis, aber lohnen sich definitiv (wie hier ja schon viele geschrieben haben).
  • Der Käse und Vermentino :) yam yam yam
  • Fabrizio und Bea sind ein Spitzenteam – besser und unkomplizierter geht es gar nicht mehr. Grazie mille!

Contra:

  • Essen: Ein wenig hatten wir uns schon belesen. Wir fanden es schon etwas schwierig, sind wir doch von unserem letzten Korfu-Urlaub einfach noch zu sehr verwöhnt (günstig, vielfältig, lecker). Dass das sardische Essen kein Vergleich zum italienischen ist, wussten wir bereits vorher. Wir waren ein paar Mal essen, doch so richtig gute Auswahl haben wir nicht vorgefunden. Sehr viel Pasta! Eine kleine Ausnahme: In der Nähe von Luogosanto entdeckten wir ein kleines Restaurant direkt neben einer Tankstelle; da haben wir die besten Spaghetti Carbonara unseres Lebens gegessen. Für uns ist spätes Abendessen auch einfach sehr ungewohnt. Essen gibt es überall erst ab Punkt 19.30 Uhr und nicht vorher. Ist ja ok. So sind die Sarden wohl einfach. :)
  • Straßenverhältnisse: Für mich als einzige Fahrerin war es stellenweise ehrlich gesagt der Horror. Schweißausbrüche haben mir vor allen Dingen kilometerlange einspurige Kurven verursacht, in denen man sich nur mit Hupen vorankündigen muss. Mit dem kleinen Panda mit wenig PS sind wir auch streckenweise nicht wirklich vorangekommen, obwohl die Größe des Autos perfekt war. Ich würde mich als gute und nicht überängstliche Fahrerin bezeichnen und trotzdem war es heftig. Auch die Fahrweise der Sarden! Das muss man vorher schon wissen! Angenehm fand ich jedoch, dass nicht so viel los war auf den Überlandstrecken wie hier in Deutschland.
Jetzt müssen auch wir leider noch mal auf die Insel, obwohl wir doch noch so viel von Europa sehen wollen. :) seufz

Bis bald mal wieder!

Liebe Grüße
Deborah
 
Danke für dein Lob an das Forum und deinen Dank für die vielen brauchbaren Tipps. Dies kommt mitunter hier zu kurz und da ist eine Rückmeldung wie deine ganz besonders erfreulich:)
 
Das kleine Restaurant neben der Tankstelle hat uns PJ auch schon ans Herz gelegt. Da habt Ihr wohl zufällig was ganz Tolles gefunden.
 
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