So Ihr Lieben,
auch ich bin mit meiner Familie am Freitag spätabends nach Hause gekommen.
Wir waren so froh, überhaupt mit unserem Auto auf der Insel angekommen zu sein, dass vieles relativ nebensächlich wurde. Beispielsweise, dass die Toiletten auf der Fähre anfangs überhaupt nicht funktionierten.
Es kam sogar eine Durchsage, dass man die Toiletten nicht nutzen sollte. Nun ja, irgendwann gingen sie wieder. Das Gurgelklomonster hat zwar Geräusche gemacht, aber jemand hat uns tatsächlich noch mit Toilettenpapier versorgt, dass zuvor nicht da war und die Fähre fuhr uns sicher auf die Insel.
Wir hatten zwar gehört, dass es lange lange nicht geregnet hatte, aber der Anblick bei der Querung von P. Torres rüber nach Barisardo war größtenteils wirklich extrem heftig. So was von ausgetrocknet!
Die "Tanken" gefallen uns immer wieder ausgesprochen gut. Die haben echt Charakter. Die Sitzgruppen draußen nahezu auf Höhe der Zapfsäulen, der Parkplatz, der keiner ist. Jeder parkt, hauptsache schattig. Das gefällt mir schon. Mal für´n Eis, man ne lemon soda, ein caffè, mal aufs Klo. So macht das Reisen doch Spaß :).
Wir haben uns die ersten 4 Tage wieder mal an der Ostküste versucht - von der ich immer behaupte, dass sie uns nicht wirklich glücklich macht. Das war auch dieses mal so. Nicht, dass wir die Tage dort nicht genießen konnten. Nein, das nicht. Wir sind nur nach der 1. Nacht zur farmacia und haben uns Oropax gekauft. Anders konnten wir echt nicht einschlafen. Das lag nicht am CP selber, sondern vor allem daran, dass der Campingplatz nahezu voll war und wir uns nicht zwischen zwei Camper quetschen wollten. So war tatsächlich nur noch Platz hinter dem Tischkicker und dem Ristorante. Die große Videoleinwand ist uns dort noch nicht aufgefallen. Ab 20.30 Uhr haben wir sie aber gehört. Den ganzen Abend lief das grausame Zeug, das auch auf der Fähre immer im Kinderbereich läuft. Da kriegt andauernd jemand auf die Mütze, Dauergeschrei und wenn das nicht, dann irgendwelche Fernsehsendungen mit Zuschauerlachern. Dazu das Animationsgetöne vom Camping nebenan plus der Fernseher aus dem Nachbarzelt. Wir waren relativ bedient. Die affige Hitze, die auch nachts angehalten hat, tat ihr übriges. Als ich dann irgendwann eingeschlafen bin, hat mein Sohn angefangen zu maulen, dass die Hunde kläffen, und er nicht mehr schlafen kann.. Dann wurde morgens gleich fleißig im Ristorante der Boden geschrubbert. Fein mit Plastikstuhlgeschiebe und leckerem Putzmitteldüftchen, alles schön abgespritzt.....Ach ja, herrlich war unser erster Tag dort :).
Aber was auf alle Fälle überraschend war, war die unglaubliche Sauberkeit der Sanitärs.
In den späten Abendstunden wurde geputzt, beim Aufstehen um 6.30 waren sie gerade wieder am putzen. Mittags ebenso. Ich laufe ja sonst gerne mit Klobeutelchen und Desinfektionsmittel herum (ja, tu ich!). Aber wirklich, dort konnte sogar ich einfach ganz chillig (habe ich von meinem Sohn) auf Klo gehen.
Ansonsten waren sie dort total nett, alles überaus hübsch angelegt, der market etwas mager ausgestattet.
Allerdings habe ich die Angestellten bewundert, die bar und market nebenher geleistet haben. Der market befindet sich auf einer Seite, die bar auf der anderen. Je nach "Aufkommen" sind also die Angestellten dort immer hin und her gehuscht und haben halt mal Brötchen und Käse verkauft oder aber an der bar Bestellungen aufgenommen, bedient und Kasse gemacht. Und das alles mit Ruhe und Freundlichkeit.
Abendessen lecker und günstig.
Was uns an Barisardo gefallen hat, war die Ursprünglichkeit des Ortes trotz der Touristen.
Die alten Herren sitzen immer noch an der Straßenkreuzung, alte Damen in schwarzer Kleidung laufen durch den Ort, es gibt keine teuren Läden. Obst und Gemüse aus der Garage (da liegen schon mal 3 Dämchen auf den Liegestühlen und halten ein Schwätzchen und warten auf Kundschaft), zwei Frauen, die den klitzekleinen Panificio schmeißen - die eine mürrisch, die andere in betagtem Alter immer mit rot geschminkten Lippen. Die machen morgens alles selber und das überragend gut. Da macht es schon echt Freude einzukaufen. Na ja, es ist nicht ungefährlich, denn es gibt keine Bürgersteige und mitunter wird es schon mächtig eng auf der belebten Durchgangstraße. Man muss auch noch die Hundhäufchen im Auge behalten.
Dann hat meine Tochter noch eine "Reitstunde" gleich neben dem CP bekommen.
Manche Mütter waren begeisterte Zuschauer. Ich hingegen habe gelitten. Es war ein bißchen viel Komando:
uno, due, uno, due (hoch, runter - ein Bein hoch, Bein wieder in den Steigbügel, Kopf an den Hals des Pferdes legen und wieder hoch, andere Seite, in die Steigbügel hochstellen, absetzen. Alles vielfach wiederholen. In der Manege, immer im Kreis oder im Stehen. Zwischendurch hat die Kommandatrice (so nenne ich sie mal) telefoniert oder mit Interessenten, die zugeschaut haben und immer wieder angefahren kamen nett geplaudert. Ja, wir waren beide froh, danach ins Meer zu kommen.
In Tortoli waren wir zum Abendbummel. Meine Güte, dort tobt wirklich das Leben.
Was für unsere gesamte Familie als bleibende Erinnerung an diesem Abend war:
ein Kettenkarussel, dass niemand von uns, jemals freiwillig gefahren wäre.
Hier hätte das niemals eine Zulassung bekommen. Das Gestell sah mächtig wackelig aus und die Geschwindigkeit des Fahrgeschäftes ....... mann, da bekommt man das kalte Grausen. Dazu noch jeweils zwei Jugendliche darin, die akrobatische Übungen gemacht haben, fast Überschläge und Zusammenstöße. Hey, bei uns wäre das Ding angehalten worden.
Wir sind mit eingezogenen Köpfen daran vorbei, meine Kinder gerannt! Jaja, im Urlaub kann man so manches erleben.
Da wir Freude von uns in Chia treffen wollten, haben wir unser Zelt abgebaut und uns auf den Weg an die Südküste gemacht.
Morgen versuche ich mich kürzer zu halten.
Allerbeste Grüße
giovanina
 
Morgen versuche ich mich kürzer zu halten.


Bitte nicht !

Freuen uns schon auf die Fortsetzung(en).

Wir lieben nämlich solche "Reiseberichte"..

Friesische Küstengrüße vom Jadebusen

Kerli und Lia
:cool:
 
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