Weinanbau - vegetative Vermehrung

Beppe

Sehr aktives Mitglied
Weinreben können relativ leicht durch vegetative Vemehrung (Ableger) oder auch durch sogenannte Absenker vermehrt werden.

In D ist dies nach meiner Information in ausgewiesenen Weinanbaugebieten absolut verboten (aufgrund historischer Schäden durch die Reblaus).

In D muß vielmehr eine geeignete Unterlage (resistente Edelpfropfen) von lizenzierten und qualifizierten Betrieben erworben werden.

Meine Frage:
Ist dies auf Sardinien ähnlich oder darf hier jeder beliebig „seine“ Weinpflanzen vermehren?.
 
Schade das Su Corvu hier nicht mehr dabei ist........;);). Ich könnte höchstens erahnen wie in Sardinien damit umgegangen wird.........
 
Es ist tatsächlich eine Frage für Alleswisser;) sehr interessant. Ich weiß, dass sich z.B. die Riesling Rebe ganz rasant zu einer richtigen Hecke entwickeln kann. Meine Terrasse auf Sardinien war mit einer französischen Rebe bedeckt, sehr leckere Esstrauben, sie gedieh prächtig. Auch meine Nachbarn haben eine französiche Rebe in ihrem Hof, auch zum Schattenspenden und leckere Esstrauben. Französische Reben sind auf Sardinien sehr beliebt in Hof und Garten. Aber es geht im privaten Bereich um Esstrauben, hier ist ja von Weinbau die Rede.

In diesem Zusammenhang ist auch das fachgerechte Spritzen ein Thema. Meine französiche Rebe über der Terrasse war von irgendwas befallen. Ich hatte jemanden aus dem Dorf um Rat gefragt. Er kam gleich mit der Giftspritze an, obwohl die Trauben kurz vor der Ernte waren, also zur absoluten Unzeit:eek: Gegessen haben wir sie trotzdem:eek::eek: Bezüglich Fachwissen habe ich da auch meine Zweifel.
 
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@Georgie

leider gibt es keine Sommellier-Rebläuse, die wissen was Esstrauben bzw. Weinpresstrauben sind.

Denen ist das - glaube ich -ziemlich wurscht.

In D ist das Pflanzen jeglicher (nicht lizenzierter) Weintraube in einem ausgewiesenen Weinanbaugebiet per Gesetz untersagt.
Dies soll dem Schutz vor der Reblaus dienen. Hierzu werden in der Regel sogenannte Unterlagen (resistente Weinstöcke aus den USA) mit den gewünschten Weinsortenablegern veredelt und erst dan in den wirtschaftlichen Verkehr gebracht.

Nur diese dürfen dann gepflanzt werden!

Inwieweit es eine solche oder ähnliche Gesetzgebung in Italien / Sardinien gibt, ist mir leider nicht bekannt.

Mein Fragestellung zielte einzig und allein auf einen solchen Gesetzgebungshinweis hin.
 
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Ob es auf Sardinien eine Verpflichtung gibt, nur "lizenzierte" Weinpflanzen zu verwenden weiß ich jetzt nicht.
Allerdings kann ich sagen, das heutzutage Reben nicht ohne Grund auf Wildreben "veredelt" werden.
Eben die im 19. Jahrhundert aus Amerika eingeschleppte Reblaus zerstört damals praktisch den gesammten Rebstockbestand.

Nur wenn man eine gegen die Reblausbisse resustente "Grundlage" verwendet und darauf die gewünschte Sorte aufpfropft
hat man Chanchen das dieser Weinstock länger überlebt.

Selbst wenn es erlaut ist und man unbedingt "seinen eigenen Weinstock" vermehren möchte,
sollte man nicht direkt vermehren sondern Zweige von diesem auf Unterlagen aufpfropfen.

Wenn du möchtest kann ich ja mal fragen, was solche "Unterlagen" kosten. Ich gehe etwa von 3 Euro pro Pflanze aus.
 
Ok @Beppe Frage verstanden, Thema verfehlt:rolleyes:. Wenn es eine dahingehende Gesetzgebung geben sollte, bleibt zu hoffen, dass die sardischen Hobby Weinanbauer und die Reblaus sich dran halten.;)
 
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Meine Frage:
Ist dies auf Sardinien ähnlich oder darf hier jeder beliebig „seine“ Weinpflanzen vermehren?.
Da diese Regelung wenn es sie gibt so in ganz Italien gilt könnte man doch mal bei einem Weinbauern in Südtirol nachfragen.
DER weiß es bestimmt und kann die Frage möglicherweise sogar auf deutsch beantworten.
 
Ich gebe jetzt auch mal meinen Senf dazu,soweit ich weiß, dürfen in ganz Europa nur Reben mit amerikanischen Füßen angepflanzt werden.
Der grund ist eben der,das bei der damaligen Reblauspandemie 70 - 80 % des europäischen Rebbestands vernichtet wurde.Hobbywinzer und Gartebbesitzer betreiben die von dir beschriebene Eigenvermehrung noch immer und ich habe in letzter zeit gelesen,das die Reblaus in der EU ,wegen dieser Praxis wieder auf dem Vormarsch ist und in Deutschland wieder stärker konntrolliert und Sanktioniert werden soll.
Gruß von der Badischen Weinstraße und ehemaliger Hobbywinzer

Klaus
 
Wie wäre es dann mit mehr Mirto-Sträuchern? ;)) ;) und dann den Mirto rosso selber herstellen... hoffentlich haben diese Büsche keine Läuse, zumindest habe ich bisher nicht davon gehört;
 
Sorry, der Önologe heisst im Italienischen enologo, das habe ich wohl eingedeutscht.
Und er heisst wirklich Vincenzo, echt. Sein Wein ist übrigens gut, alles Cannonau di Jerzu, nur leider in relativ kleinen Mengen und nur regional im Vertrieb .

Eine kleine Fuehrung durch die Cantina di Talavé in Triei ist empfehlenswert, er liebt seinen Wein und seine Reben.
 
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