Fähre Seekrankheit - Welche Kabine und Tageszeit?

BenniH

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

nachdem meine Frau vor fast 20 Jahren mal auf einer Fähre (Italien-Tunesien) Seekrank wurde hat Sie vor der Überfahrt nach Sardinien im August etwas bammel, will es aber dennoch in Angriff nehmen.
Ich würde ja gerne über Nacht fahren (finde ich entspannter).
Sollten wir ihr zur Liebe aber besser am Tag fahren? Und ist dann Innen- oder Außenkabine besser?

Gruß Benni
 
Das hängt alles mehr vom aktuellen Wetter ab als von der Tageszeit und der Kabine.
Ich bin da auch etwas gefährdet, aber nachts im Liegen geht es meiner Erfahrung nach am besten. August ist das Meer im Regelfall aber sehr glatt.
 
Ein Trick, der manchmal ganz gut funktioniert: wenn man im Liegen merkt, dass "die Wellen kommen" und einm übel werden will - einen Fuß aus dem Bett hängen und auf den Kabinenboden stellen. Möglicherweise besänftigt das den irritierten Gleichgewichtssinn.
Ohne Garantie.
 
Es gibt doch Reisetabletten ! Ein Superpep Kaugummi sofort kauen, wenn man Übelkeit verspürt, oder auch wenn es anfängt wellig zu werden. Superpep Kaugummis wirken sofort. Dann gleich eine Reisetablette, z.B. Reisegold nehmen, die eine halbe Stunde braucht, bis sie wirkt. Deshalb das Kaugummi zur Überbrückung.
Nachts im Dunkeln in der Kabine im Bett liegen am besten, ja nicht raus aufs Meer gucken!
Mit diesen beiden Medikamenten ln der Tasche braucht man keine Angst haben.
 
Danke für Eure Antworten. Dan werden wir wohl bei der Idee bleiben über Nacht zu fahren. Reisemedizin hätten wir ohnehin mit aber das mit dem Kaugummi klingt gut.
 
Achso aber dann ist es auch egal ob Innen oder Außenkabine? Weil rauskucken kann mann ja Nachts eh nicht. Oder macht das dann doch nochmal einen Unterschied bzgl. Seekrankheit?
 
Das Fenster in der Kabine ist Nachts zu nichts zu gebrauchen. Zum Öffnen kann und darf es nicht sein, die Titanic sank schneller weil die Passagiere vergessen hatten die Fenster zu schließen. Kein Schiff hat Fenster zum öffnen. Weiters sind meist die Fugen nicht sehr appetitlich zum Anschauen. Dreck etc.
Seekrankreit gibts ein Hilfmittel, Kabine in der Mitte und so weit wie möglich unten.

lg Harry
 
Das kenn ich. Früher sind wir Genua - Porto Torres gefahren und pünktlich zur Einfahrt in die Bocche di Bonifacio (Meerenge zwischen Korsika und Sardinien) hab ich die Klomuschel umarmt.
Seit wir Livorno - Olbia fahren ist es viel besser geworden, weil man da vor allem im Sommer fast keine Schiffsbewegungen merkt. Prophylaktisch nehme ich aber trotzdem bei jeder Überfahrt "Zintona", das sind Ingwerkapseln. Allerdings weiß ich nicht ob es die in Deutschland auch gibt, bzw. unter diesem Namen gibt. So kann ich gut bis zum Wecken schlafen.
Ich hab mal Mittelchen gegoogelt, hier ist eine Seite mit Reisestabletten-Vergleich 2023
 
Hallo Benni,
vieles ist gesagt aber es wird heißer gekocht wie man es dann essen tut. So sagt man ja.
Meiner Frau ging es 1997 genauso. Aber mittlerweile sind die großen Pötte doch relativ stabil wenn Ihr nicht gerade einen scheißtag erwischt.
Nachtfahrt mit Kabine ist besser und abends noch an der Bar nen absacken und -- läuft.
 
Also mir gehts auch so......ich guck dann für eine Kabine möglichst mittig im Schiff, Nachtfahrt.

Was vielleicht noch wichtig ist, wenn Ihr nachts fährt, dass Ihr eine Reisetablette ohne Koffein kauft.
Koffein putscht auf, so dass dann möglich ist, dass Deine Frau tausende Schäfchen zählt und die kleinste Schiffsbewegung aktiv miterlebt......
 
Der Hauptinhaltsstoff der Reisemedikamte ist Diphenhydramin, ein Beruhigungs-/Schlafmittel. Es soll ja beruhigen, ist Sinn der Sache. Man muss drauf achten, dass man innerhalb der Wirkzeit von ca. 4 Stunden nicht Auto fahren muss.
 
Guten Morgen Georgie
Ja, klar sollen sie beruhigen.....Ich hab sehr gute Erfahrungen mit den
Reisetabletten von Ratiopharm enthalten Dimenhydrinat und kein Koffein. Am Morgen erwachte ich und war nicht müde. Auch nachwirkender Seegang während der Fahrt nach Fähre, war kaum spürbar.

Die meisten Reisetabletten enthalten eben auch Koffein und das ist dann ein Nachteil, wenn man auf der Fahrt schlafen möchte.
 
Die meisten Reisetabletten enthalten eben auch Koffein und das ist dann ein Nachteil, wenn man auf der Fahrt schlafen möchte.
Oh, ok, das wusste ich nicht. Darauf habe ich nie geachtet. Ich habe immer nur eine Sorte, wie oben beschrieben. Ich nehme sogar, ganz selten mal, eine Reisetablette als Schlafmittel, wenn ich mal partout nicht schlafen kann:eek:
 
Aus psychologischen Gründen kann eine Aussenkabine hilfreich sein. Das Beste gegen Seekrankheit ist… Arlevert. Hilft jedem und ohne unerwünschte Nebenwirkungen. Alles andere kenne ich, ist aber nicht so Sicher oder hat Nebenwirkungen. Eine Stunde vor Ablegen eine Tablette reicht absolut sicher für ca. 7 Std. Dann einfach eine zweite nehmen und schon ist man auf der Insel.
 
eine Tablette reicht absolut sicher für ca. 7 Std
Die Wirkzeit meines o.g. rezeptfreien Medikaments beträgt ca. 4 Stunden. Früher hieß das Präparat Reisegold depot, Wirkzeit 8 Stunden, auch rezeptfrei. Der Wirkstoff Dimenhydrinat wurde vom Hersteller schon vor vielen Jahren halbiert, um die erwünschte Schläfrigkeit aus Sicherheitsgründen auf 4 Stunden zu reduzieren und so eine genauere Dosierung zu ermöglichen. Diese depot Tablette gibt es schon lange nicht mehr. Meist ist das Meer doch nur streckenweise 1-2 Stunden wirklich rau, dafür brauche ich kein Medikament, das 7 bis 14 Stunden wirkt. Ich möchte bei Ankunft fit sein, speziell für die lange Autofahrt von Livorno oder Genua zurück nach D.
 
Civitavecchia-Olbia wäre die kürzeste Strecke. Tagsüber hat man den Vorteil, dass man nicht schlafen muss, sondern auch an Deck kann, wenn man lieber Frischluft möchte (hilft einigen).

Ganz zur Not via Korsika fahren (gibt Angebote ab Livorno, wo man abends aufs Schiff fährt, dort im Hafen übernachtet und dann morgens die 4h-Überfahrt macht.
 
Vorsicht mit Aussagen zu verschreibungspflichtigen Medikamenten. Gerade dieses ist nämlich nicht Nebenwirkungsfrei. Häufigste Nebenwirkung ist Übelkeit.
Hi Piri, ist mir schon klar. Das ist meine Erfahrung der letzten 15 Jahre, anhand verschiedenster Mitsegler, von Karibik bis Türkei. Sonst würde ich mich nicht so “ aus dem Fenster“ hängen. Und niemals traten unerwünschte Nebenwirkungen auf, die es ja geben könnte. Deine Bedenken gelten allerdings genauso für Superpepp oder Scopoderm Pflaster…, die fast immer unerwünschte Nebenwirkungen haben.
Meine Empfehlung wirkt einfach am zuverlässigsten, und ich habe von Vitaminspritzen über Akupuntur alles probiert. Nichts für ungut und Hellau :)
 
Wenn schon, dann Allaaf
Und du gibst die Tabletten ja auch nicht wohlmeinend an Passagiere ab, die diese nicht von ihrem Arzt verschrieben bekommen haben, ne? Dann is ja gut
 
So, nun muss ich mich doch noch melden, denn ich bin tatsächlich extrem von Reisekrankheit geplagt. Trotzdem reisen wir immer mit der Fähre.
Nachtfähre
Außenkabine
Ob die eklige Ecken hat oder nicht ist unerheblich. Denn sobald ein Raum ganz geschlossen ist und das Schiff schwank (manchmal noch nicht Mal viel), bekommt man schnell Panik, das Gleichgewichtsorgan kommt durcheinander. Sobald man rausgucken und den Horizont sehe kann, kann das System das einigermaßen ausgleichen. Und es dauert im August auch bei der Nachtfahrt etwas, bis es dunkel ist und morgens hast Du auch sofort Tageslicht, wenn man aufsteht.
Zudem sind die engen Gänge zu der Kabine schon Herausforderung genug! Sobald man in der Kabine mit Licht ist, wird es besser. Sobald man schläft, noch besser :). Ich bleibe übrigens so lange an Deck, wie es geht.
Ich sitze da immer schön warm eingemummelt. Die Luft hilft und schön weit gucken, den Horizont im Blick.
Was mir nach vielen Tipps absolut geholfen hat, sind Globuli für Reisekrankheit. Die haben noch nie versagt.
Gut ist (bei mir) auch, sich von Rauchern abseits zu setzen. Das bereitet oft zudem starke Übelkeit.
Etwas salziges zum Knabbern ist ebenfalls draußen hilfreich.
Ach so, die besagten Globuli heißen Cocculus.
Sie helfen bei mir bei Pässefahrten, wenn ich Beifahrer sein muss. Aber garantiert erleichtern sie mich auf der Fähre.
Ach, noch ein toller Nebeneffekt meist draußen zu sein: meine Familie hat eigentlich immer den Wal oder die Delfine verpasst!!
 
Das ist meine Erfahrung der letzten 15 Jahre, anhand verschiedenster Mitsegler, von Karibik bis Türkei.
Also, es ist ja doch bei diesem Thema ein großer Unterschied, ob man auf einer riesigen Fähre nach Sardinien reist oder tagelang auf einem Segelboot unterwegs ist. Segeln ist eine ganz andere Nummer. Ich war 4 Tage auf einem Segeltörn vor Sardinien, ein Traum, den ich mir unbedingt erfüllen wollte. Leider war das Wetter nicht optimal, das Meer wellig. Das war so schlimm mit der Seekrankheit, dass ich die ganze Zeit unter Medikamenten stand. Da hätte ich auch jede härtere Droge genommen, alles, egal welche Nebenwirkungen:eek: Schön war's trotzdem:)
 
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Hallo,

also mir wird auch ganz schnell übel bei der Überfahrt und ich checke schon Wochen vorher meine windy App, wie hoch die Wellen werden und wie schlimm es wird. Mein Fazit bisher: selbst die 3m Wellen gingen ganz ok, ohne übergeben.

Ich buche immer eine außen Kabine, weil es mir ein Gefühl von Sicherheit gibt und das Boot manchmal doch so hell ist, dass man die Wellen sehen kann. Manchmal auch nicht. Einmal hab ich auch nur die Reling und den Weg gesehen und gar kein Meer. Ich persönlich reise lieber mit der Tagfähre, weil ich den Horizont sehen kann und es mir hilft. Ich finde es nachts und im Liegen sehr viel schlimmer. Trotzdem reisen wir meistens nachts, weils einfach praktischer ist.

Wichtig: Ingwer Tabletten und keinen leeren Magen, aber auch keinen vollen. Manche schwören auf ne Flasche Wein, ich dagegen kann nix trinken, weil mir das mit der Übelkeit nicht hilft.

Am meisten hilft mir die windy App, weil ich mich gut drauf einstellen kann. Wenn ich sehe, dass die Wellen nur 0,5m hoch sind bin ich auch gleich sehr viel entspannter

Hoffe das hilft euch etwas
 
Hatte früher auch immer Probleme mit Seekrankheit, Horizont anschauen hilft, ohne Horizont im Blick wird es schwierig; auch sehr gut: diese Akkupressurbänder (gabs früher in der Apotheke, such mal nach Seabands). Ein kleiner runder Plastikknubbel drückt auf einen bestimmten Punkt auf den inneren Unterarmen - hat mir immer sehr gut geholfen.
 
Meine Erfahrung aus den Fahrten in den letzten Jahren ist, dass es am Schiff vorne mehr schaukelt als hinten. die Frage ist wohl ob man es überhaupt beeinflussen kann, welche Kajüte man bekommt.

Innen- oder Außenkabine ist egal.
 
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