@pitti, nein, um Gottes Willen, ich bin nicht gekränkt, weil du eine Tatsache richtig gestellt hast. War ehrlich gesagt überrascht, dass ich eben so eine Info von der Comune bekam und sie nicht recherchiert hatte. Ich habe es als gegeben hingenommen, dass das Kind auch Pflicht zur Vorschule hat und eben auch Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr. Ich bin ja dankbar über jede Richtigstellung, und dass hast du ja getan. (ehrlich gesagt war ich nur gekränkt über andere Reaktionen von anderen Forianern - von wegen, "danke, dass du mal was gerade gerückt hast und es wäre doch nicht so, wie das einige hier schön reden, oder auch, wie sich das einige wünschen" DAMIT fühlte ich mich angesprochen und war genervt, als würde die Tatsache - ob Schulpflicht oder eben nicht - etwas Grundlegendes an dem Vorhandensein des Bildungssystemes ändern. Aber das hat alles nichts mit Deinen Schilderungen zu tun. Ich lese gern und aufmerksam Deine Beiträge und weiß, dass Du sehr fundiert schreibst. Hab natürlich auch herausgelesen, dass auch Du nichts an der momentanen Schulsituation Deiner Tochter zu meckern hast und zufrieden bist.
Ich bin auch kein Mensch, der immer sagt: " In D. ist alles besser", und auch nicht umgekehrt. Logisch hat alles seine Vor- und Nachteile. Es gibt dolle Sachen in D., die ich mir in Italien auch wünschen würde und auch wieder umgekehrt und dann gibt es Dinge, die müssen gar nicht so sein, wie in D oder I. Liegt immer im Auge des Betrachters und an der Vorstellung, wie man sein eigenes Leben umsetzen möchte.
Da auch ich nicht gerade "Dummhausen" entstamme

und eine recht gute Bildung genießen durfte, denke ich einfach die hiesige Situation gut einschätzen zu können und zu sehen, ob meine Jungs eine (vielleicht auch mir genehme) Bildung erfahren an den ital. Schulen - und mein Resume: JA; sie stehen in Nichts nach! In einigen sind sie etwas früher, anderes fehlt auf der Grundschule, wird aber in der Terza Media dann ausführlich durchgenommen. Unterm Strich haben sie dann aber eine sehr fundierte Bildung. Ich würde nicht positiv schreiben in einem öffentlichen Forum , wenn die Tatsache in der Realität anders wäre und ich als Mutter feststellen müsste, dass meine Jungs in einem maroden Schulgebäude den gesamten Tag verbringen müssten und dann nach Hause kämen und nichts gelernt hätten. Dann wäre ich wahrscheinlich auch gar nicht mehr mit Beiden auf Sardinien. Gründe um nach Deutschland zurück zu ziehen gäbe und gab es schon einige, aber noch nie spielte die Schule eine Rolle. Und was hätte ich davon, etwas "schön schreiben" zu wollen? Ich schrieb ja nur meine eigenen Erfahrungen und eben die Reihenfolge des schulischen Bildungsweges auf.
Ja, die Schule (Instituto tecnico) in die unser Großer geht, warb damit, dass sie nach dem Konzept "duale Ausbildung" ausbilden und auch dafür Fördergelder der EU erhielt und erhält. Außerdem sind sie am Almadiploma beteiligt (vielleicht kannst du mir da sogar mehr Info's oder besser gesagt präzisere Auskunft geben ob das wirklich etwas für die spätere Jobsuche bzw. angehängtes Studium ist - mein italienisch ist ja ganz passabel ;o) und ich hab natürlich bei diesem Thema recherchiert auf den verschiedenen Seiten und als super empfunden) Es gibt Partnerlabore, die dann den Schülern die Praktikumsplätze zur Verfügung stellen, außerdem auch das städt. Krankenhaus in Sassari. Somit haben sie ab dem 3. Schuljahr auch mehr Praxis. Momentan ist er aber noch in der 2. Klasse, also kann ich erst im nächsten Jahr berichten, ob es auch wirklich was bringt. An der Schule selbst wurden aber auch die Gelder eingesetzt um die schulinternen Labore zu modernisieren. Sie werden immer wieder stolz präsentiert
Natürlich weiß auch ich, dass es Ecken in Sardinien gibt, da ist es wirklich schwer sein Kind auf eine gute weiterführende Schule zu schicken, oder eben umständlich oder, oder oder..... kein Geld, es gibt Familien die brauchen ihre Kinder als helfende Hand im heimischen Landwirtschaftsdingen...Es gibt auch noch Grundschulen an ganz kleinen Orten, da werden wirklich noch die Kids von 1 - 4. Klasse zusammengeschmissen, weil es einfach zu wenige sind, der Nachbarort überfüllt und die Situation es nicht anders zuläßt. Normalerweise wird in jeder Comune nach guten Lösungen gesucht, aber es bleibt nicht aus, dass es auch das noch gibt. In so einen Ort zieht aber in ganz seltenen Fällen ein Ein- oder Zuwanderer aus dem Ausland mit Kind. Und wenn man überlegt wohin auszuwandern, prüft man ja auch vorher die Lebenssituation. Menschen die allerdings bereits seit vielen Generationen in diesen Orten leben, die nehmen es eben so hin (auch wenn sie nicht immer damit zufrieden sind, aber ein Umzug käme ja auch nicht in Frage, was man auch oft verstehen kann, wenn man die Heimatverbundenheit der Sarden mal erfahren hat).
Aber auch diese Situation ist bei Weitem nicht mehr so, dass es dem Kind verwehrt sein muß auf die Schule zu gehen, sondern lediglich die Entscheidung der Eltern, das Kind nicht auf die Schule zu schicken. Auch hier hat jede Comune einen bestimmten Todd an Fördergelder um armen Familien den Schultransport und die Bücher zu bezahlen, man muß sein Kind nur schicken wollen und es sollte auch nicht sitzen bleiben, sondern jedes Schuljahr bestehen. Also gilt die Ausrede auch nciht, wir haben das Geld für den Bus oder die Bücher nicht - so wie es noch vor Jahren Gang und Gebe war. Dass wollte ich eigentlich in all meinen Beiträgen hauptsächlich rüberbringen.
LG und buona notte
Simone