Schulsystem usw. in Sardinien?
das dachte ich mir auch schon, @Yosh. Es gibt wirklich keine Amokläufe, kein offen ausgelebter Rechtsradikalismus und was mir auch schon aufgefallen ist - hat auch nicht wirklich was mit dem Thema zu tun, aber dennoch - man sieht keine Obdachlosen Sarden auf der Straße. Und wenn einer mal einen anbettelt, dann ist das mal auf keinen Fall ein Sarde/Italiener, sondern Immigranten, die gar keine Aufenthaltsgenehmigung haben und nicht im System integriert sind. In Deutschland treffe ich da jede Menge "meiner Landsleute" auf der Straße an, Kinderarmut, die auch noch betont wird u.s.w. Na egal, andere Länder, andere Sitten.

Ach so @Irina, vom HörenSagen?. Kinder, die hier in den Kindergarten/Vorschule gehen, müssen bereits sauber sein, was mit 3 Jahren nun auch nicht zu viel verlangt ist. Unser Jüngster war bereits mit noch nicht ganz 2 Jahren komplett sauber - Tag&Nacht - was auch kein Problem ist, denn die Sommer sind lang und warm.

Wie gesagt, ich habe Vergleichsmöglichkeiten und ich habe nichts zu meckern am Schulsystem. Und das Kinder selten draußen spielen auf Gummimatten, aus Angst sie könnten schmutzig werden, halte ich mal an den Haaren herbeigezogen. Auch ich wollte nie, dass unser Lütter bei 35 Grad im Schatten in der prallen Sonne spielt. Es hat außerdem versicherungstechnische Gründe und weiterhin kommt dazu, dass die hießigen Kindergärten keine Walldorfschulen sind oder mit dt. KiTa's zu vergleichen wären, sondern reguläre Vorschulen sind. Sie haben Zeiten in denen draußen gespielt wird und auch Sport gemacht wird, aber nach Stundenplan.

Muß jeder selbst wissen, was er seinem Kind zumuten will und was nicht, aber ich habe bisher durchweg positive Erfahrungen gesammelt. Diese Vorschulen, welche wir Deutschen als Kindergarten einstufen, ist ab 3 Jahre Pflicht, kostenfrei (abgesehen vom Mittagessen - aber dieses ist erschwinglich) und setzt ein "stubenreines" Kind voraus. Steht aber auch in den jeweiligen Unterlagen, die man unterschreiben muß.

Ein regulärer Kindergarten (Asilo) ist oftmals in der Scuola materna integriert und auf eine kleine Gruppe begrenzt und diese unter 3 jährigen werden auch gewickelt und die Kleidung gewechselt, wenn ein Malheur passiert ist. Ab 3 Jahre eben nicht mehr und da kann es passieren, dass wohl eine Mutter gerufen wird.
Übrigens, habe ich erwähnt, dass ich in beiden Ländern Erfahrungen habe? ;) denn diese Story - angerufen zu werden, weil ein 3jähriger sich in die Hosen gemacht hat, dass ist mir in Deutschland vor 20 Jahren passiert und ich mußte auch eine ganze Stange Geld im Monat für den Kindergartenplatz hinlegen. Also, nichts für Ungut.

Ich gebe dir Recht mit der Arbeitssituation, aber dass ist ja nicht das Thema hier, dennoch, wenn man sein Kind während der schulischen Laufbahn auf einen Beruf mit Changen hinlenkt und der Intellekt da ist, dann kann man auch das steuern, als Eltern. Wir haben für unseren Großen keine Hotelfachschule rausgesucht, weil er dann so im Sommer wenigstens als Kellner arbeiten könne, oder eine Schule, die uns möglichst wenig kostet (was leider auch oft ein Grund ist) sondern haben eine Schule rausgesucht in der er bereits nach der 12. Klasse ein Abschlußzeugnis in der Hand hält und arbeiten gehen kann, in der NICHT-Touristen-Branche (ganz wichtig war für mich, dass der Abschluß EU-Norm entspricht und in Europa überall anerkannt wird) denn so hat er die Möglichkeit, mit einem abgeschlossenen Beruf hier eine Arbeit zu finden oder in einem anderen EU Land. Er spricht schließlich 3 Sprachen. Es gibt auch hier genügend Arbeitsplätze, aber die Ausbildung dazu muß nun mal stimmen. Noch zur Aufklärung: er besucht ein Technisches Institut und wird auf dem Gebiet Biochemie ausgebildet. Die ersten beiden Jahre sind nur Theorie mit eigenen Laboren, ab dem 3. Jahr müssen sie entscheiden ob es in Richtung Umwelt oder Medizin gehen soll, und dann explizit auf diesem Gebiet ausgebildet mit Praktiken in den verschiedenen Laboren auf Sardinien für weitere 3 Jahre. Und dieser Sektion ist noch lange nicht ausgeschöpft und schreit nach ausgebildeten Mitarbeitern, bietet eine Ganzjahresstelle etc.
Also, wieder einmal, es liegt an den Eltern, wohin sie ihr Kind steuern.

LG Simone
 
Hallo Zusammen,

Wow hab gerade ins Forum geschaut da ist ja ganz schön was gegangen :) Danke für die vielen verschiedenen Meinungen.
Wies in jedem Forum so ist die Meinungen sind sehr verschieden und das ist ja gut so. Leider kann ich ketzt nicht auf jeden Beitrag meinen Senf dazu geben aber ich versuch mal im allgemeinen meine Meinung dazu zu sagen. Grundsätzlich hat jeder Beitrag hier etwas wahres dran es muss halt jeder für sich abschätzen was für ihn stimmt.
Zu unserer Situation wir sind eigentlich aus der Schweiz aber denke es ist vieles ähnlich wie in D :)

Eines möchte ich hier ganz klar sagen, NATÜRLICH haben es die Eltern in der Hand wie sie ihr Kind erziehen und können ihm den Weg zeigen und Werte beibringen das ist uns auch extrem wichtig... Unser grösstes Hobbie "war" aber bisher das Reisen und wir haben diesbezüglich sehr viel erlebt was die Kids angehen.. Es gibt Gebiete da herrscht nunmal Armut und traurig gesagt die Kinder spielen im Dreck und haben NICHTS aber sie sind glücklich! Was ich hier manchmal erlebe und mit ansehe (habe 9 Jahre als Kleinkindererzieherin in diversen Familien gearbeitet) ist das Gegenteil, hier wird geweint wenn man nicht ein iPad oder was auch immer bekommt wie alle andeen aus der Schule...Die Kinder bekommen vielfach Werte mit von zu Hause die die Kinder auch anwenden bis sie in die Schule kommen... Leider wird dann je nach Gebiet ziemlich vieles dieser Werten über den Haufen geworfen, z.b.an dem einen Ort war es Pflicht das die Kinder mit 7 einen Laptop haben und bereits eine E-Mail adresse ohne das die Eltern gefragt werden (E-Mail= internet) und ich muss ja nicht unbedingt erklären dass das Internet heutzutage nicht nur gute Seiten hat. Klar ich würde meinem Kind sagen so lange und so lange darfst du am Pc sein und danach machst du no h etwas anderes... Aber gerade hier gehen so Ballergames rum wie battlefield, world of warcraft usw. Wo die Teenies stunden davor verbringen und dann verwundert man sich das sie plötzlich Wirklichkeit und Spiel kaum mehr unterscheiden können und Amokläufe passieren.. Gut man sagt jetzt man verbietet es dem Kind aber was habe ich in diversen Familien mitbekommen? Sie gehen zum Nachbarn "spielen" und gamen es dort...und was verboten ist wird ja bekanntlich noch imteressanter ;-) Weiteres Beispiel, wenn ich die Kids jeweils von der Schule abholte lief es mir kalt den Rücken herab, die Kids prügelten sich auf dem Schulhof und von der Wortsprache schon gar nicht zu reden... Ich wurde auch schon früher gehänselt, wieso? Weil ich schlichtweg nicht mitmachte bei solchen Spielchen und auch nicht die Kleidung anhatte die andere vielleicht hatten... Heute wurde das noch extremer und für die Mütter ist es nicht einfach wenn ein Kind ausgeschlossen wird nur weil es beim heutigen Standard nicht mitmacht. Die Teens in unserer Verwandschaft wurden aus meinen Augen eher streng und gut erzogen aber heute laufen sie auch mit 12 in Miniröcken umher und haben Ausschnitte die einiges sehen lassen ;-) Wieso? Es ist standard und es machts jeder.. Respekt vor Lehrern oder alten Leuten kann man gut beibringen aber auch da ist heute in den Schulen kaum mehr was davon zu merken und es ist für ein Kind schwierig dem ganzen den Rücken zuzukehren weil es ja dann nicht "dabei ist" und gehänselt wird, traurig aber wahr. In Sardinien ist das Ganze wohl auf dem Lande schon etwas gedämpfter durch die Schuluniform umd den Respekt... Das waren jetzt ein paar kleine Beispiele vielleicht versteht ihr mich jetzt etwas mehr ;-)Ob Sardinien in dem Thema wirklich anders ist möchte ich ja jetzt etwas herausspüren....

Natürlich ist das nicht der einzuge Grund um nach Sardinien zu gehen, die Insel ist für uns wie eine 2.Heimat, wir haben dort geheiratet und lieben die Natur und die Menschen dort sehr... Es gäbe für uns viele Gründe dort hinzu gehen ABER wir möchten auch realistisch bleiben und die Dinge ansehen und gut überlegen die keinen Zuckerschleck sind (Sprache, Job usw.).

Das mal zu uns ;-)
 
Dieter , vielleicht braucht Man die ganze angebliche "Heissblütigkeit" um sich aufzuwärmen in den unterkühlten italienischen Klassenzimmern , ca.70% der italienischen Schulen sind baufällig oder sismisch gefährdet , denke da nur an die eingestürzte Schule in Molise am 31.10.2002 , 27 Opfer Kinder und Lehrer oder "casa dello studente" in Aquila vor paar Jahren usw....!
Jeder Breitengrad hat seine Versäumnisse gegenüber der nächsten Generation.

Was sardische Schulen betrifft , gelten sie seit Jahren schon zu den schlechtestem in Italien ähnlich wie in Sizilien.
 
Hallo Frank,

Du hast vollkommen Recht.

Aber wird nicht in Deutschland gejammert: Die armen Kinder hatten doch soooooo eine schlechte Kindheit. Haben keine Perpektiven.

Wie sieht es dagegen hier aus, zusätzlich zu den Problemen, die Du zu Recht ansprichst? Was für eine Perspektive bietet sich denn hier den Jugendlichen? Bei der hohen Jugendarbeitslosigkeit. Oder wie ist es in Spanien? Hätten die dann nicht eher einen Grund?

Nein, die Amokläufe finden hier in diesen "Brennpunkten" nicht statt, sondern in den guten alten nordeuropäischen Staaten, denen es doch angeblich sooooo gut geht, Ist mir irgendwie unverständlich. Oder ist das nur meine eigene subjektive Wahrnehmung?

LG

Dieter
 
Dieter ,
Ich bin zwar kein Experte aber die jugendlichen "nordländischen" Amokläufer hatten vor ihren Schandtaten doch meist immer irgendeine Form von Abneigung oder Nichtanerkennung erfahren von Lehrern oder Mitschülern oder allgemein von der Gesellschaft .
In den südlichen Ländern passiert dass vielleicht deshalb nicht oder weniger , weil ALLE die kleinen süssen Bambini von klein auf von Oma/Opa bis hin zu den tausend Verwandten "eingelullt" werden , sie aber niemals oder nur sehr sehr selten ein wirkliches NEIN oder NO hören weder von den Eltern/Verwandten noch von den Kindergärtnerinnen/Lehrern , die sich keinen edukativen Stress machen wegen ihrer prekären Arbeitssitation und den Hungerlöhnen die sie bekommen.
Wen sollten sie denn so hassen um amokzulaufen ???
Die Amokläufe, mein Lieber , kommen meiner Meinung dann später , wenn sie erwachsen sind , vorallem die heissblütigen italienischen MÄNNER rächen sich z.B. an ihren Frauen , wenn diese mal plötzlich ein dickes NEIN sagen oder sich trennen wollen .
Wie die Statistik an FRAUEN-morden in Italien zeigt , alle 2-3 Tage wird eine Frau , meist von einem Partner / Verwandten, ermordet.
Aber das Thema ist ja nicht Amokläufe hier und da , denn oft kamen in diesen tragischen Fällen da ja noch oft weitere Umstände hinzu , wie Waffenzugang im Eltern-Haus u. ähnliches ...
Die erschütternde Jugendarbeitslosigkeit dieser Jahre und das schlechte Schulsystem vorallem in Sardinien sollten angehenden Eltern schon sehr nachdenklich stimmen....

Gruss aus Sardinien, Frank.
 
Hallo Dieter,

da wir hier mit einigem hinterher sind hoffe ich das diese Tendenz sich hier nicht zeigt früher oder später.
Das der Deutsche gern jammert,ob es über ne Stunde mehr Arbeit oder 5cent mehr für die Milch sind ist bekannt und wird sich nicht ändern solange es Ihnen gut geht.Danach wird gejault das doch nicht alles sooo schlecht war.
Liegt in der Natur des Menschen zu jammern.
 
Hab gestern übrigens mit einer Lehrerin gesprochen die in Olbia 11-12 jährige unterrichtet und sie sagt das es unglaublich ist wie verlogen die Jugend,Kinder sind und wie anstrengend das sie außer der Vorbereitung für den Unterricht noch die Erziehung der Kinder übernehmen sollen.
 
Ich verstehe nicht ganz, was die Ermordung von Frauen u. Amokläufe mit dem Bildungssystem auf Sardinien zu tun haben. Und erdbebengefährdet sind die Kindergärten, Schulen u. Universitäten auf der Insel auch nicht - bekanntlich ist Sardinien die einzige italienische Region, wo es keine Erdbeben gibt (Quelle: Corriere della Sera, nach den Beben in der Emilia Romagna).

Vielleicht sollten in dieser Diskussion auch auseinandergehalten werden: Das Bildungssysten, familiäre Erziehung u. Sozialisation in der Peergroup usw.
Natürlich gibt es da Zusammenhänge, aber alles zu vermischen ist wenig klärend ;)

Gretas hatte wegen ihrer Kinder in allererster Linie nach dem Schulsysten gefragt!
 
Günther,

vielleicht keine großen Beben aber in Budoni hab ich mal eins erfahren,nicht doll war aber komisch,glaub das stand auch in der Zeitung.
Wurde doch gesagt das das nix mit dem Thema zu tun hatte.
 
Su Corvo ,
dass hat Dieter in den Raum gerufen , und denke ich habe das schon begreiflich getrennt wenn ich von italienischen Schulen in Molise oder Aquila rede. Für sardische Schulen gilt die Erdbebengefahr natürlich nicht , aber baufällig sind hier auch einige wegen anderen Gründen wie mangelnde Manutenzion , Erdrutsch usw...
Schulsystem ist mit dem sizilianischen das schlechteste in Italien seit Jahren schon. Höchste Schulabrecherzahl in ganz Italien.Sicherlich wirds einige wenige Ausnahmen geben , aber aber .....

P.S. kleiner Nachtrag , gerade im WEB gefunden in italienisch :

http://27esimaora.corriere.it/artic...oi-italiani-accompagniamo-i-bambini-a-scuola/
 
Hi Simone

Gretas hat ja gefragt, ob das Schulsystem auf Sardinien mit demjenigen in der Schweiz oder in Deutschland vergleichbar sei. Ein Punkt, wie dass eine Mutter in die Schule gerufen wird wegen sowas, hat nicht soviel mit dem System zu tun, bezeichnet aber doch einen Unterschied – sowas ist in der Schweiz völlig undenkbar, ausser dem Kind ist etwas passiert.

Dass die Umgebung etlicher Schulen – so viele kenne ich jetzt auch wieder nicht – auf Sardinien manchmal eher trist ist und der Aussenraum oft auch vergleichsweise klein, ist auch ein Unterschied (darauf wird in der Schweiz sehr viel Wert gelegt). Und dass es offensichtlich nicht ganz soviele Schulstunden ausserhalb des Klassenzimmers (Natur, Exkursionen für jede Schulstufe usw) gibt, ebenfalls. Was ich auch schon erlebt habe: die Schule fängt nach den Ferien 2 Wochen später an weil man nicht fertig geworden ist mit Erneuerungsarbeiten. Die Schule fällt aus aus unbekannten Gründen zwei Tage aus. Eltern können selbst Ende August noch nicht in Erfahrung bringen, an welchem Tag genau im September nach den grossen Sommerferien die Schule wieder anfängt. Darüber muss man sich nicht beklagen! Auf die schulische Leistung dürfte sowas keinen Einfluss haben und damit kann man sich arrangieren (wenn denn nicht beide Eltern arbeitstätig sind oder man ansonsten Leute hat, die die Kinder betreuen können – man wird ja auch ab und zu schon etwas schräg angeschaut wenn man die Kinder nicht in die Schule begleitet und wieder abholt). Damit ist auch keineswegs gesagt, das eine sei für ein Kind besser als das andere. Aber Unterschiede sind in solchen Punkten schon vorhanden, auch wenn sie nicht an jedem Ort eklatant sein dürften. Wobei sich diese Unterschiede wohl aus den verschiedensten Gründen ergeben.

Ehrlich gesagt war ich persönlich über die Raumverhältnisse auf Sardinien auch schon einigermassen schockiert. Ein Asilo an einer Hauptstrasse mit einem tristen winzigen betonierten Platz mit einer Plastikrutsche vor der Türe, innen kaum Tageslicht und sehr viele Kinder in einem kleinen miefigen Raum. Es ist halt so, dass man hier in Norden mehrheitlich denkt, dass Kinder etwas anderes brauchen - mehr Raum, mehr Licht, mehr Draussen-Lernen und -Spielen, mehr Betreuerinnen usw. Ob das stimmt, sei dahingestellt – andere Länder, andere Sitte oder: andere Sichtweisen… Ich habe aber auch schon Schulen gesehen, die mir sehr gut gefallen haben. Und wie gesagt: schlecht muss das alles nicht sein für die Kinder und es gibt bestimmt grosse Unterscheide von Ort zu Ort. Ich denke, dass da einfach sehr unterschiedliche Sichtweisen aufeinandertreffen mitunter.

Grüsse, Maren
 
ja, da kannst du Recht haben, @Maren. Vielleicht habe ich einfach bisher gute Treffer gelandet bei den Entscheidungen. Wir sind ja auch hier auf Sardinien umgezogen und somit mussten beide Jungs Schule und KiTa wechseln.
Bei dem einzigsten Punkt kann ich zustimmen: baufällige Schulen. Die gibt es, aber wenn die Comunen das Geld für die Renovierungen bekommen, dann wird auch renoviert. Scheint dann wohl Comunen-abhängig zu sein.
Unsere Grundschule am Ort ist sauber, hell, beheizt und klimatisiert mit eigenem Parkplatz hinter der Schule auf die ein "Schulfremder" gar nicht drauffahren darf
und riesen Parkplatz den es schon immer gab und Samstag als Wochenmarktplatz genutzt wird. Also nichts mit parken in 2. Reihe, die Möglichkeit gibt es zum einen überhaupt nicht, zum anderen die Anwesenheit der Vigile (in beiden Orten in denen unsere Jungs bereits zur Grundschule bzw. Media gingen)

Als unser Großer von der Grundschule auf die Media wechselte, da war ich auch etwas schockiert über den Zustand, wobei der einige Wochen später behoben wurde und die Kids derzeit den Unterricht in den Räumen der Grundschule bekamen. Schulische Leistungen, Lernstoff etc. entsprach durchaus dem europäischen Anspruch - vielleicht eine andere Methode, es den Kids zu lehren, aber eben auch nicht falsch. Unterm Strich: Der Große kann sehr gut rechnen, lesen, schreiben, hat viel Ahnung in Scienze, Englisch & Französisch bekommt er auch super hin. Dann kam der Umzug und er mußte die Media in unserem neuen Wohnort beenden: ohne Beanstandungen, wurde super integriert - einigen wenigen Lernstoff mußte er noch rasch aufarbeiten, da er an der anderen Schule noch gar nicht bei dem Thema war, aber ansonsten, alles okay.
Nun ist er auf der Superiore (40 km von unserem Wohnort entfernt) und wie gesagt: auch hier: alles okay - Lernstoff recht anspruchsvoll, Schule samt Lehrer kommuniziert mit uns via Internet, will heißen, jeder Schüler hat einen Account auf den die Eltern jederzeit online zugreifen können. Zugang wird vorher von der Schule freigeschalten samt Passwort, Codice Fiscale und unterschriebener Erklärung beim Rektor. Mit diesem Passwort kann ich morgens schauen, ob Sohnemann in der Schule angekommen ist, oder schwänzt oder mal einfach nur die 1. Stunde ausfallen lässt (haben wir alles schon gehabt und auch den Prof's ist das Schulschwänzerproblem bekannt) außerdem haben wir Einblick auf die Noten, auf Klassenarbeiten und wie sie bewertet wurden. Dafür gibt es extra Personal an der Schule, die die Accounts mit den Info's füttern.

Ich finde nach wie vor nicht, dass das Schulsystem das Schlechteste Italiens sein soll.

Vielleicht bin ich auch in Valledoria von andersdenkenden Leuten umgeben, aber ich bin auch jeden Tag an der Schule um den Kleinen zu bringen und zu holen und wie gesagt Nix mit parken in 2.Reihe und Eltern bringen die Kids bis in die Klasse. Das dürfen wir gar nicht! Da beschweren sich die Hausmeister und Lehrer - bis zum Tor und dann Schluß, Kind muß allein den Weg reinfinden.

Schwere Schulranzen - auch hier kann ich ein Lied singen, das war in Deutschland nicht anders. Als einmal mal ein Mitschüler mit einer Art Trolly zur Schule kam, weil die Eltern an seinen Rücken dachten, bekam er Häme von den Mitschülern. Jetzt ein Blick nach Sardinien: JEDES Kind hat so einen Trolly. Die gibt es hier für ein Appel und ein Ei und ich wollte das Ding erst via Internet in D. bestellen und sollte 54 Euro bezahlen + Versand. Im Fachladen hier entdeckte ich es Gott sei Dank für 25 Euro und der hält immer noch, nach fast 2 Jahren dauerhaftem und sehr groben Nutzen ;o) laut unserem Lütten muß der Ranzen auch mal fliegen können. Sieht toll aus und ist praktisch. Außerdem hat jedes Kind eine große Plastikbox in der Schule in der die nicht benötigten Sachen bleiben können. Sie müssen selbst dran denken Bücher und Hefte rauszunehmen, wenn sie über das WE was zu Hause erlernen müssen (1Mal mußte ich bisher nur zurück um das vergessene Scienzebuch noch zu holen, damit Kind lernen kann am WE).
Schulranzen haben wir einen aus D und einen Zaino hier gekauft, beide passen auf den Trolly.

Ich weiß aber von Mailänder - Kindern, dass es in Mailand nicht so doll ist mit Boxen in der Schule (es sei denn es ist eine Privatschule) die Kids tragen die Ranzen auf dem Rücken, weil die Trolly's nicht auf dem Pflaster rollen und mit dem Parken..... na gut Großstadt. Eine gute Bekannte lebt in Mailand und verbringt mit den Kindern die Sommer hier, daher die Gespräche. Sie schickte beide Kinder nach einer Weile auf die Privatschule - ging selbst hier in Sassari zur Schule und sagte mir, dass sie die Schulen auf Sardinien viel besser fand. Daher machte ich mir nie viel Gedanken darüber, ob die Kids auf Sardinien weniger gelehrt bekommen, als anderswo. Eben, weil ich nur positive Erfahrungen gemacht habe bisher und auch mit anderen spreche.

Man kann etwas sehr negativ sehen, wenn man es vorher in den negativsten Tönen geschildert bekommen hat. Bin selbst schon auf so eine Masche reingefallen.

Oder habe ich einfach wirklich nur Glück mit der Schulwahl oder die rosa Brille auf oder bin selbst ich nicht gebildet genug um die Manko's zu erkennen? Gehen nicht auch in anderen Ländern frühzeitig Kids von der Schule ab. Ich dachte in Italien herrscht Schulpflicht bis 18 Jahre?! Und das ist ein Fakt!
Gibt es nicht auch in anderen Ländern genügend Schüler, die auf Grund ihrer häuslichen Situation auf Hauptschulen geschickt werden, obwohl sie das Zeug für einen ABI Abschluß hätten? Gibt es nicht auch in Deutschland genügend Schulabgänger, die auch nach 10 oder 12 Jahren Schulbankdrücken noch nicht einmal den einfachen Dreisatz zusammenrechnen können geschweige denn ein halbwegs gesellschaftsfähiges Hochdeutsch sprechen und vom fehlerfreien Schreiben mal ganz abgesehen?

Seht nicht immer alles so negativ und vergleicht vor allem nicht alles immer 1 zu 1 mit anderen Ländern, denn das funktioniert nicht.
Es sollte nur das Endergebnis zählen. Nämlich dass sie was gelernt haben und darauf aufbauend studieren oder einen Beruf erlernen zu können, damit sie ihr Leben bestreiten können. Und DAS ist auch auf Sardinien gegeben. Was ein jeder daraus macht, liegt dann an jedem selbst - Kopf in den Sand stecken oder neue Länder oder einfach nur mal die Nachbarstadt erproben um arbeiten zu können........

in diesem Sinne, jeder entscheidet für sich, ich für meinen Teil bin mit meiner Entscheidung, die Jungs hier die Schule beenden zu lassen, immer noch sehr zufrieden und stehe dazu.

Simone
 
Simone,

das sind auch meine Erfahrungen bzw. die unseres Sohnes u. meiner sard. Frau. Wenn das Schlechtreden des hiesigen Bildungssystem in dieser Rubrik so weitergeht, werde ich mich ausführlicher melden.

Günther
 
ach so, es gibt die Vollzeit und die Halbtagsschulen, das vergaß ich zu erwähnen. Aber auch dies ist abhängig von den einzelnen Comunen. In den Städten müssen beide Eltern berufstätig sein um das Kind auf die Vollzeitschule zu geben. In den Dörfern ist es abhängig von Präsenz der Lehrer und welches System die Eltern befürworten.
In unserer war es so, dass die Eltern auf Vollzeitschule plädierten und somit wurde die Klasse als Vollzeit eingestuft von der 1. bis zur 5. Klasse. Keine Hausaufgaben, außer am WE ab und an aber dafür Schule von 08:30 bis 16:30 Uhr mit 1stündiger Mittagspause in der es warmes Essen gibt (muß selbst gezahlt werden).
Hat die Schule keine Möglichkeiten einen Vollzeitunterricht anzubieten, dann ist Schule von 08:30 - 13:30 von Montags bis Samstags, zusätzlich allerdings 2 Tage in der Woche "Rientro" sprich Wiederkehr/Rückkehr für weitere 2 Stunden Unterricht. Mittagessen kann an diesen Tagen in der Schule zu sich genommen werden, oder die Eltern holen die Kids halb 2 und bringen sie halb 3 zurück. Nur so wird die vorgegebene Anzahl an Unterrichtsstunden in der Woche erfüllt.
 
Daher machte ich mir nie viel Gedanken darüber, ob die Kids auf Sardinien weniger gelehrt bekommen, als anderswo. Eben, weil ich nur positive Erfahrungen gemacht habe bisher und auch mit anderen spreche.

Eben - darauf kommt es letztlich ja an. Ich glaube auch nicht, dass hier immer alle alles so negativ sehen - es wird vor allem einfach verschieden gesehen. Was ist das beste für die Kinder - keine Ahnung :)
 
@ Simone und Günther, ich gebe euch recht, es gibt doch einfach überall Vor und Nachteile und ich möchte eigentlich nicht dass hier jetzt die eine oder andere Schule fertig gemacht wird...
Ich habe eigentlich nur danach gefragt wie das Schulsystem ist.
Was mich noch sehr interessieren würde von euch ist wirklich genaueres über die Schulen... Habe mal gelesen dass die Kids bis 18 jährig zur Schule gehen, ist das so? Wie sieht so ein Stundenplan ungefähr aus? Meine Freundin hat mal gesagt ( sie wohnt seit über 10 Jahren in Sardinien) das der Unterschied z.b.ist das ihr Sohn Mühe hat sich so lange zu konzentrieren weil es kaum Pausen gibt... Das heisst am morgen beginnen und am Mittag das erste mal Pause.
Ist das allgemein so? Gibt es verschiedene Schulen? Und ab wann geht ein Kind in den "Kindergarten"und wie lange?

Danke für eure Antworten ;-)
 
liebe gretas,
ich habe mir mal die mühe gemacht und mir deinen ersten beitrag nochmals durchgelesen.
du hast anscheinend noch keine kinder und möchtest aber gerne welche haben. in einem anderen beitrag hast du auch von deinen bisherigen erfahrungen mit "fremdkindern" (entschuldige das wort, mir ist kein anderes eingefallen) berichtet.
weißt du gretas, eigentlich ist das doch alles gar nicht so wild. bis deine kinder zur welt kommen, bzw. eingeschult werden, gibt es sicher wieder neue gesetze und andere methoden der schulischen erziehung, etc.
was ich aber eigentlich sagen will ist:
lasse dich dort mit deinem partner nieder, wo es dir gefällt und ihr beiden glücklich sein könnt. das gebt dann an eure kinder weiter. und eure kinder werden an dem was ihr ihnen mitgebt wachsen, ob die anderen kinder nun so oder so erzogen sind oder dieses oder jenes tun ist doch wurscht.
vermittle du deine werte und sieh zu, dass es dir gut geht bei dem was du tust.
 
Ciao Gretas, ursprünglich wollte ich Dir genau das schreiben, kam selbst vom Thema ab, als ich die verschiedenen Kommentare lass und das Gefühl hatte, meinen Standpunkt verteidigen zu müssen .....

Also, Schulpflicht bis 18 Jahre ist richtig. Das System ist so (korrigiert mich, wenn ich was vergessen hab)

ab 3 - 5 Jahre scuola materna (KiTa/Vorschule) Pflicht - "Schuluniform" besteht aus der für Jungs hellblau - weiß - für Mädchen rosa - weiß karierten Grembiulle (Schürze mit langen Ärmeln) eine Art Gleitzeit beim Beginn, ab 8:00 sind sie geöffnet aber Abgabeschluß ist zw. 9:00 und 09:30 Uhr. Gefrühstückt wird zu Hause. Dann gibt es Spiel und Unterricht im Wechsel. Im Sommer Endet diese Schule meist am frühen nachmittag - im Winter zwischen 16 und 16:30 Uhr.

ab 5 Jahre geht es in die Grundschule (Einschulungspflicht ab 5 Jahre) - die Grundschule geht über 5 Klassen. Bei der Klassengröße ist es wie woanders auch, bis zu 30 Kinder können in eine Klasse gehen, bevor geteilt wird. Grundschule = scuola elementare Schuluniform - blaue oder schwarze Grembiulle (du glaubst gar nicht, wie kreativ man sein kann ;o) mit der knappen Vorschrift) - über Unterrichtsszeit schrieb ich im oberen Beitrag ob Vollzeit oder Halbtag's. Pausen gibt es! Genug Zeit zum Mittagessen, bzw. 2. frühstück und auch nachmittags noch mal eine kurze für Vesper.

nach der 5. Klasse Grundschule, geht es weiter auf die scuola media = Gesamtschule/Mittelstufe - ab 6. - 8. Klasse. Die Media und auch die Grundschule sollte in der Comune absolviert werden, in der der Schüler auch wohnt. Gibt es keine, gibt es die gelben Schulbusse und für die Hin- und Rückfahrt ist gesorgt und somit fahren alle Kinder aus dem Ort mit. Entscheiden die Eltern selbst, das Kind auf die Schule im Nachbarort zu geben, aus welchen Gründen auch immer, z.B. wegen Vollzeit, oder Lehrer u.s.w. und die Schule am Wohnort soll nicht besucht werden von Kind, weil..... kann man dies auf Antrag genehmigt bekommen und mit Glück, darf das Kind dann auch im Schulbus mitfahren, wenn andere Kinder aus dem Ort ebenfalls Kita, Grund- oder Mittelschule dort besuchen. Meist ist es aber so, dass man dann als Eltern selbst jeden Tag das Kind bringen und holen muß.
Keine Schuluniform mehr vorgeschrieben, Kids kommen überwiegend in bequemen Sportsachen :)

Nach Abschluß der Mittelstufe "terza media" genannt - entscheidet sich auf welche weiterführende Schule das Kind gehen soll. Keine Sorge, bis dahin gab es auch hier genügend Gespräche mit Lehrern, die einem aufklären für welchen Weg das Kind geeignet ist, es stellen sich alle möglichen weiterführenden Schulen bei den Abgangsschülern vor im Laufe des letzten Schuljahres. Ausflüge mit der gesamten Klasse wird an die verschiedenen Schulen gemacht und dann kann man in Ruhe entscheiden.

Weiterführende Schulen sind: Gymnasium = Liceo aber hier gibt es eine weitaus größer gefächerte Spezification. Zum einen das Classico - mit Schwerpunkt auf die classischen Fächer wie Mathe, Italienisch und eine Fremdsprache
Liceo humanistico - Schwerpunkt Naturwissenschaft - Bio, Chemie, Sozialkunde aber auch hier immer die classischen Fächer
Liceo linguistico - Schwerpunkt Sprachen - Latein und mindestens 2 weitere Fremdsprachen
Um danach weiterzukommen ist ein Studienplatz unerlässlich!
Dauer - 5 Jahre bis zum Abschluß

Oder aber die verschiedenen Institute: dies entspricht Realschule mit integrierter Berufsausbildung. Die Instituto Technico Alberghiera ist sehr frequentiert = Hotelfachschule, es gibt technische Institute - hier gibt es Instituto Technico industriale (z.B. Mechatroniker - Ausbildung), Instituto Technico commerciale, Instituto Technico Sociale - für angehende Sozialarbeiter, Altenpfleger etc. das Instituto Technico Ragioniera bereitet auf angehende Steuerberater, Bankangestellte vor, aber ein Studium auf der Fachhochschule muß angehängt werden. Ach es gibt jede Menge Möglichkeiten und da muß man sich dann einfach schlau machen, wenn die Zeit dafür reif ist. Kind soll ja auch die Qualtiäten mitbringen.
Auch hier die Dauer 5 Jahre

Jede Comune hat aber auch die Agraria ist eine Art Landwirtschaftsschule. Oft gehen die Kids aus den Landwirtschaftlich orientierten Eltern ist. Muß nicht immer negativ sein, denn wenn ein Sohn mal die Campagne der Eltern übernehmen soll......

Sardinien selbst ist bekannt für seine Uni Sassari (Archäologie - Sprachen) und Alghero für Kunstgeschichte auch Cagliari (Medizin glaub ich) denn hier hatte mein F.-Arzt den ich in Deutschland hatte, studiert

Aber ein paar Studiensemester im Ausland oder Festland sind auch nicht schlecht.

Auf jeden Fall ist es nicht, das das Kind auf Empfehlung der Schule/Lehrer eine weiterführende Schule besucht, sondern es hängt davon ab, was die Eltern wollen. Auch wenn ein Kind gar nicht die Leistung für ein Gymnasium z.B. bringen kann.... wenn die Eltern es dennoch dort anmelden, dann darf es auf das Gymnasium.
Ich denke hier liegt oft der Teufel im Detail, denn wenn ein Kind, was gar nicht das Interesse oder den Intellekt für ein angehendes Studium hat, sollte auch nicht auf ein Gymnasium, aber viele stecken ihre Kinder dennoch dahin, wegen der Bella Figura und weil sie wollen, dass das Kind mal studiert. Da hat eine Schule also wenig Einfluß drauf. Kinder werden mitgeschleift und nicht von der Schule verwiesen, wenn die Eltern es selbst nicht wollen, da eben dieser Leistungsmaßstab bzw. vorgegebene Richtlinien fehlen, z.B. ein bestimmter Notendurchschnitt.
Da geht es oft schon los, das dann der falsche Weg genommen wird udn das Kind irgendwann auf der Strecke bleibt oder aber fallen gelassen wird.

So, ich denke ich habe nun genug Text in diesem Threat hinterlassen :eek:) aber es ist ein Thema auf das ich gern eingehe und gern meine Erfahrungen und Wissen weitergebe, denn auch ich stand mal vor der gleichen Frage und Entscheidung "Hopp oder Topp" denn für Kinder im Vorfeld zu entscheiden vor allem, wenn es ums Ausland geht, dass ist weiß Gott nicht leicht. Aber wie gesagt, nciht alles 1 zu 1 mit dem Standard und den Anforderungen in Deutschland vergleichen, denn das bringt nicht viel. Sei dir gewiss, auch in Italien gehen die Kids zur Schule und kommen nicht dumm raus ;o)

Schau mal noch unter den Suchfunktionen, in den letzten 5 Jahren gab es da schon 2 oder 3 Threats über die Schulen, da findest du auch noch interessante Punkte.

LG Simone
 
@Simone, wow danke das ist ja mal ein Beitrag, genau das hab ich mir gewünscht, super danke für die tollen Infos! :)
Habe dazu noch 2,3 Fragen.
Ist die scuola materna obligatorisch oder freiwillig (ist ja relativ früh mit 3 jährig bei uns wars bisher ab 5 in der CH)?

Was mich brennend interessieren würde, sind die weiterführenden Schulen nach dem Abschluss der Mittelschulel (welche auch 5 Jahre dauern) einer Lehre gleichgestellt, oder müssen die Kinder nach diesen 5 Jahren Schule noch eine Lehre absollvierenn? Also z.b. das Kind geht in die Instituto Technico Alberghiera für 5 Jahre beginnt es nach den 5 Jahren direkt mit dem arbeiten z.b.in einem Hotel? Oder fängt dann erst die Ausbildung an?

Sind die Stundenpläne in der Grundschule und Mittelschule ähnlich wie in der Vollzeit scuola materna oder noch strenger? ;)

Danke für deine Mühe

LG Gretas
 
Ciao Gretas,

ja scuola materna ist obligatorisch und auch wichtig, weil da bereits spielerisch auf die Schule vorbereitet wird. Also auch meinerseits sehr zu empfehlen, das Kind dort anzumelden. Aber wie gesagt, sie ist ohnehin Pflicht. Keine Sorge, die Kids werde nicht überfordert. Es läuft auch sehr spielerisch ab. Aber sie lernen, mal über länger stillzusitzen, auch Buchstaben und Zahlen, englische Wörter, denn die Grundschule geht direkt in die Vollen.

Ein straffer Stundenplan ist erst ab der Grundschule zu erwarten. Daher das Muß an Vorschule. Unser Sohn kam z.B. Mitte September zur Schule, an Weihnachten darauf konnte er bereits Sätze schreiben und lesen - eigenständig und nicht auswendig gelernt. Er laß 3 Monate nach Schulbeginn ein Geronimo Stilton Buch ganz allein (diese Bücher empfehle ich sehr und wir verschenken diese auch gern bei Geburtstageinladungen) - ich war auch ganz verwundert über die Methode, konnte es mir nicht vorstellen, hatte Angst er würde überfordert werden, NEIN, nichts von alledem. Es ist eine spezielle Lerntechnik die angewendet wird und sie funktioniert.

Nach dem Technischem Institut ist der Abgänger nach erfolgreich bestandener Abschlußprüfung reif für die Arbeitswelt. Die Berufsausbildung ist also bereits inklusive. Je nach Wahl des Institutes kann ein Abgänger danach auch für die Uni zugelassen werden (unsere Wahl fiel auf ein solches Institut).

LG aus dem sehr windigen Sardinien
Simone
 
Hallo an alle,

Simone hat das Schulsystem und seine Strukturen so ausführlich u. gut dargestellt, dass dem eigentlich nichts hinzuzufügen ist.
Bis auf zwei kleine Ergänzungen:

In Italien gibt es seit rund 35 J. keine Sonderschulen mehr, "behinderte" Kinder sind in die normalen Klassen (u. vorher in die Scuola Materna) integriert, und pro Klasse mit einem "behinderten" Kind gibt es eine zusätzliche Stützlehrerin (wie man in Deutschland sagt) mit sonderpädagogischer Ausbildung. Das ist beispielhaft im europäischen Vergleich.

Ein kritischer Aspekt (bezogen auf Sardinien) ist, dass (bis auf ganz wenige Ausnahmen) Sardisch nicht unterrichtet wird und auch Fächer nicht auf sardisch unterrichtet werden. Dabei sprechen rund 80 % der Sarden im Alltag noch eine der sardischen Sprachen, u. viele Kinder, vor allem in ländlichen Gebieten, wachsen mit sardisch als "Muttersprache" auf, aber alle sind bilingual u. sprechen ein gutes Italienisch. Gleiches gilt für die katalanische Sprachinsel Alghero.

Günther
 
Ich weiß, hat jetzt nix mit dem Thema zu tun, fiel mit bei Günthers Post nur gerade ein: wieso wird auf Sardinien so ein sauberes und dialektfreies Italienisch gesprochen? Weil es für die Sarden eine Fremdsprache ist? Egal wo der Festlandsitaliener her kommt, niemand spricht so sauber wie die Sarden...
 
Ute,
das kann ich Dir sagen. Es hat mit dem italienischen Kulturkolonialismus zu tun. Bis in die 60er/70er Jahre kamen viele Lehrerinnen vom Festland, insbesondere dem Piemont (war ja mal ein Königreich mit Sardinien!) u. der Toskana (wie die Grundschullehrerin meiner Frau). Außerdem war Sardisch sprechen in der Schule verboten, sonst setzte es was!
 
Ist es so, dass auf Sardinien ein "dialektfreies" Italienisch gesprochen wird? Ich wurde auf dem Festland immer wieder darauf angesprochen, ob ich auf Sardinien Italienisch gelernt habe - aufgrund der "sardischen Betonung" sehr vieler Wörter...


Grüsse, Maren
 
Hallo Maren,

ja, das meinen viele Festlandsitaliener (von denen die Mehrzahl ja Dialekt spricht), das stimmt aber nicht u. hängt wohl mit den verbreiteten Vorurteilen gegenüber den Sarden zusammen.

Weil Sardisch eine völlig eigenständige alte romanische Sprache ist, ist Italienisch quasi eine "Fremdsprache", die aber nicht konsekutiv gelernt wird, also nach der Muttersprache, sondern gleichzeitig.

Die Italienisch-Kompetenz mancher Festlandsitaliener ist übrigens oft dürftig, ihr müsst euch nur mal anhören, was die Nachrichtenpsrecher im TV verzapfen.

Grüße,
Günther
 
Hi Günther, ich verstehe dich nicht, was meinen viele Festlanditaliener?

Das da verstehe ich auch nicht: "Die Italienisch-Kompetenz mancher Festlandsitaliener ist übrigens oft dürftig, ihr müsst euch nur mal anhören, was die Nachrichtenpsrecher im TV verzapfen". Was hat das denn mit Festlanditalienern zu tun? Die Sprachkompetenz ist bei vielen Leuten selbst in ihrer Muttersprache dürftig, da kannst du hinschauen wo du willst (womit wir wieder beim Schulsystem wären...:)). Eigenartig ist eher, dass jemand mit dürftiger Sprachkompetenz als Nachrichtensprecher angestellt wird.
 
Na, das, was Du berichtet hast: Dass Sarden Italienisch mit einem besonderen Akzent sprechen würden. Mit der Italienisch-Kompetenz mancher Festlandsitaliener meine ich, dass nur rund 10 % der Italiener vom Festland im Alltag Hochitalienisch sprechen, und von daher keinen Grund hätten, mit dem Finger auf die Sarden zu zeigen, wenn diese denn Italienisch mit Akzent sprächen. Das ist Hochnäsig.

Fernsehsprecher: Schau/hör Dir das doch mal an - da werden nicht nur die Artikel durcheinandergeworfen!
 
Entschuldigt bitte. Aber die scuola materna oder jetzt scuola dell'infanzia genannt... ist nicht Pflicht! Wir haben eine Schulpflicht. Die dauert von 8-10 Jahre, beginnend ab dem 6. Lebensjahr. Fuer Februar-Mai Geborene koennen auch bereits mit 5 1/2 Jahren eingeschult werden, das muss von Fall zu Fall entschieden werden, da macht es Sinn, dass ein Kind die scuola dell'infanzia evtl. bereits besucht hat, ist aber absolut kein Muss! Spaet. ab einem Alter von 16 Jahren besteht keine Schulpflicht mehr!
 
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woher hast du diese Info? Da hätte ich gern die gesetzliche Quelle dazu, denn ich wurde angehalten, dass unser Jüngster in den Kindergarten bzw. Vorschule muß!

Ab dem 6. Lebensjahr heißt ja wohl mit 5 Jahren. Schulpflicht nur über 8 - 10 Jahre? Da habe ich aber völlig andere Informationen, nämlich die Schulpflicht, bis zum Alter von 18 Jahren. Wenn ich zusammenrechne 5 Jahre Grundschule, 3 Jahre Media und 5 Jahre Superiore sind das 13 Schuljahre, bei Schuleintritt von 5 oder 6 Jahren, dann kann man ja leicht ausrechnen, wie alt Kind sein wird, wenn alles durch ist. Ganz ehrlich? Ich hatte selbst erst kürzlich wieder ein Gespräch an der Schule unseres Großen und da ging es auch darum, dass einige gern rausgehen würden und die Proffessorin meinte, bis 18 geht es grad mal nirgendwoanders hin, als höchstens auf eine andere Schule....
 
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