Hallo zusammen,

allmählich ist etwas Zeit vergangen und ich möchte euch auch ein paar Eindrücke von unserem ersten Sardinienurlaub im Frühjahr 2018 schildern.
Wir (drei Kinder mit 4J, 3J, 1J, meine Frau und ich im Alkoven-Womo) hatten maximal 5 Wochen Zeit (Elternzeit) um uns „auszutoben“, die Rückfähre hatten wir nicht gebucht um flexibler zu sein.

Los ging es am 17. April von Livorno mit der Fähre nach Golfo Aranci über Nacht, alles recht unkompliziert und angenehm. Auf Sardinien fuhren wir zuerst die Ostküste Richtung Süden ohne konkretes CP-Ziel. Der Camping Selema als erste Möglichkeit zum Verweilen war uns zu dunkel und unbelebt, der Camping Cala Ginepro war leider noch geschlossen bzw. im Aufbau, der CP Sos Alinos war uns aufgrund der schmalen Einfahrt bzw. unserer Womo-Größe zu stressig. Außerdem war auch hier wirklich gar nichts los und der Besitzer bzw. Angestellte hat sich auch nicht wirklich um unser Bleiben bemüht. Schließlich fuhren wir bis nach Cala Gonone auf den örtlichen CP wo es uns sehr gefallen hat. Zwar war es auch dort nicht gerade hell aber trotzdem eine wunderbare Atmosphäre in einer gemütlichen Kleinstadt in wunderbarer Lage. Leider hatte am CP weder Pool noch Markt noch Bar geöffnet, was aber aufgrund der Stadtlage kein Problem war.

Die erste Nacht mussten wir dann allerdings aufgrund eines Kinderfahrradunfalls im bzw. vor dem Krankenhaus in Nuoro verbringen. Eine unschöne Geschichte, welche aber letztendlich glücklich ausging. Am Rückweg am nächsten Morgen besuchten wir die Quelle Su Golgone und fuhren anschließend in die nahe gelegene Hochebene, was aufgrund der Natur sehr beeindruckend war. Außerdem gibt es dort oben Höhlen und Wandermöglichkeiten, welche wir aber aufgrund unserer Kinder nicht wirklich nah erleben konnten.

Zurück in Cala Gonone haben wir unsere ersten Nächte genossen, eine (nicht gerade kostengünstige) Bootsfahrt zu einem schönen Strand (Cala Luna) gemacht und das Aquarium besucht.

Nach wenigen Tagen ging es weiter über die großen Berge entlang der Küste Richtung Süden zum Camping Telis in Arbatax. Am Campingplatz selber haben wir uns sehr wohl gefühlt, diesmal sogar mit tollem Restaurant und einem modernen Fitnessraum. Auch sonst war es recht entspannt dort, was aber wohl aufgrund der wenigen Camper lag. Mit der Stadt selber wurden wir nicht so „warm“, wir fanden es recht industriell bzw. unattraktiv (hässlich?). Eine Fahrradtour erwies sich als verkehrstechnisch sehr schwierig. Die roten Felsen sind auch nicht sooo beeindruckend und der Zug fuhr leider noch nicht. Ausflugsboote waren leider auch nicht zu finden. Einen Tag verbrachten wir an den schönen Stränden (Lido Orri & Cea) im Süden, was allerdings nur mit dem Womo machbar war.

Nach drei Nächten fuhren wir zum Camping Capo Ferrato, den meine Frau als einzigen Platz für fünf Nächte reserviert hatte. Dort hat es uns sehr gut gefallen. Wie schon viele im Forum geschrieben haben herrscht hier eine sehr angenehme Grundstimmung, alle sehr nett und irgendwie unstressig. Leider war auch hier in nahegelegenen Dorf leider „tote Hose“. Radfahren ist auch hier (wie eigentlich wohl überall in Sardinien, oder?) kaum möglich, zumindest nicht mit Kindern und Fahrradanhänger. Somit waren die Alternativen für Womo-Fahrer (welche ihr Womo gern stehen lassen….) überschaubar. Der Strand war noch relativ schmutzig (Seegras) und das Wasser mit 18°C relativ kalt. Aber insgesamt trotzdem ein toller Aufenthalt mit vielen netten Mitcampern.

Leider wurde jetzt (Ende April) das Wetter schlechter gemeldet und unsere Kids unleidiger. Wir entschieden uns daher leider, Cagliari und Sant Antioco ausfallen zu lassen. Die nächste Nacht verbrachten wir auf der Hochebene Giari di Gesturi bei den Wildpferden mit vorheriger Radtour durch den Park. Ein sehr schöner Flecken Erde mit toller Übernachtungsmöglichkeit (Stille, Ausblick, Atmosphäre).

Dann ging es weiter auf die Sinis Halbinsel zu den Reiskornstränden. Die Atmosphäre und die Freundlichkeit am Camping Is Arutas hat uns extrem gefallen. Trotz geschlossener Küche und Bar (alles gerade noch im Aufbau) bekamen wir bei unserer Ankunft etwas zu Essen bei toller Gastfreundschaft. Für „spießige Camper“ ist der Platz allerdings weniger geeignet (Sanitär alt, kaltes Wasser zum spülen….). Die Strände runter bis San Giovanni waren ein persönliches Highlight für mich, einmal mit den Laufschuhen erlebend und einmal mit den Kindern und den Fahrrädern. Sensationell.

Alghero war unser nächstes Ziel. Das Camping Village Laguna Blu hat mich wieder auf den „Campingboden‘“ der Tatsachen runtergeholt. So unspektakulär kann ein Campingplatz sein, wobei dort nichts wirklich schlecht war, aber einfach die Atmosphäre im Vergleich zu vorherigen Plätzen nicht mehr vorhanden war. Alghero war natürlich supertoll, aber das schlechte Wetter hatte uns im Griff und der Wetterbericht meldete leider einige Tage viel, viel Regen. So entschieden wir uns – vor allem auch aufgrund der Kinder – unseren Sardinienurlaub zeitnah zu beenden. Wir ließen viele tolle und geplante Orte aus und fuhren zum Hafen und buchten für den folgenden Tag eine Fähre. Die letzte Nacht verbrachten wir am Isuledda, welcher aber komplett im Regen unterging.

Schließlich kamen wir nach zwei Wochen etwas traurig (ich war eher frustriert und völlig enttäuscht….) wegen des frühen Termins wieder in Livorno an und fuhren weiter Richtung Venedig zum Union Lido. Ein extrem krasser Gegensatz aber mit besserem Wetter und besseren Möglichkeiten für die Kinder. So kann Campen auch sein…..

Sardinien ist wunderschön und ich möchte gerne wiederkommen und noch viel mehr sehen. Ob es mit drei oder vier Kindern (oder Kindern überhaupt ;) ) in der absoluten Nebenzeit gut geeignet ist…… ich bin mir nicht sicher.

Soweit mal.

Ciao a tutti.
Stefan
 
Ciao Stefan,
danke für den ehrlichen Bericht.
So ist es eben wenn keine Saison ist, dann ist einiges noch geschlossen. Ihr seid da eurem Bericht nach sehr flexibel gewesen, auch ohne minuziöse Vorplanung.
Das mit dem Unfall ist natürlich sehr schade. Mit dem Wetter habt ihr auch noch Pech gehabt.
Solche Dinge passieren aber nur 1mal im Leben.
Mit Kindern hat das gar nichts zu tun.
Ihr werdet bestimmt wieder kommen.
 
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