Sardinien - an der Spitze der Mordstatistik in Italien
@tineminchen
Wenn du nach Is Craios an den Strand fährst siehst du ein Beispiel für 'etwas' Sprengstoff. Die Hütte dort explodierte, weil es der Besitzer nicht so genau nahm mit seinem Vieh oder dem des Nachbarn...
 
Erst gestern : apropos Selbstjustiz….

Serdiana, der Hund stört die Schafe: der Hirte erschießt ihn vor den Augen des Frauchens

Labrador der Besitzerin eines Agrartourismus in Dolianova getötet während eines Spaziergangs in der Landschaft, ein 26-jähriger Mann angeklagt.

Der Schaafshirte stieg aus dem Auto aus. Er hatte ein Gewehr in der Hand, schoss auf den Hund, einen Labrador, und tötete ihn. Mit Hilfe seines Vaters lud er den Kadaver in das Auto und fuhr davon. Eine erschreckende Szene, die sich vor den Augen des Frauchens abspielte.

Sie ist 57 Jahre alt und Inhaberin eines Agrartourismus in Dolianova. Gestern Nachmittag war sie mit ihrem Hund in der Gegend von Bacu 'e Cardu in Serdiana spazieren. Ihr vierbeiniger Freund war weit weg von ihr. Plötzlich erschien der Hirte, ein 26-jähriger Mann aus dem Dorf. Der zögerte keinen Moment: Er nahm die Waffe und schoss.

Die verzweifelte Frau eilte zu den Carabinieri in ihrem Dorf und erzählte ihnen alles. Das Militär hat sofort gehandelt. Sie durchsuchten das Auto und das Haus des mutmaßlichen Täters und fanden Beweise für die Darstellung was die Geschäftsfrau anzeigte.

Im Haus des Hirten wurden außerdem 37 Patronen 9x21 und 15 Schrotpatronen des Kalibers 16 gefunden. Kaliber, die nicht mit den registrierten Waffen übereinstimmten. Dadurch wurden auch diese beschlagnahmt .

Der 26-Jährige wurde wegen Tötung eines Tieres angeklagt. Das Motiv ist noch unklar. Doch nach der Rekonstruktion der Carabinieri hatte der Labrador die Schafe der Herde angeblich gestört. Und dafür wurde er erbarmungslos erschossen.

Willkommen im Alltag Sardiniens… ( weit weg von den Augen der Touristen)

 
unserem Makler legte man auch etwas Sprengstoff unter sein überdimensioniertes Auto. Konnten wir ein bisschen verstehen.Wir wissen allerdings nicht wer und warum.
 
Weit oben steht die Annahme "betrifft keine Touristen oder Ausländer".
Und Manche denken, die Kriminalität spielt sich ganz selten und abseits ab.
Denkste.

Es ist nicht alltäglich.
Kommt aber vor.

Da war z.B. mal der Österreicher (?) bei Orosei mit dem Bömbschen unterm Auto.
Oder die peinliche Entführung der Gärtnerin.
Und der Doppel-Banküberfall in Budoni.

Vor ein paar Wochen bin ich mit dem Rad durch die Via Rainer Besuch gefahren.
Da kamen auch Erinnerungen hoch.



Dazu kommen die toten Tiere.
Nicht immer ist es Selbstjustiz wegen jagender Hunde.
Oft ist es eine Warnung oder Rache.
Daraus entstehen dann manchmal die Fehden.
Diese finden nicht nur in Orgosolo oder der Barbagia statt.
Gerne auch in Torpe, wo auch mal "die schwarze Witwe" lebte....

Und in Grundstücks-Streitigkeiten kann man auch hinein gezogen werden.
Dabei gibt es 2 sardische Varianten:
schweigen oder wegsehen, selbst wenn es sehr schwer fällt
oder eben ein(e) totes Tier, Feuer, Bombe, Schuss oder nur das Melden eines Bau-Vergehens.

Ich habe deshalb keine Panik.
Aber Respekt.
Und halte manchmal lieber meinen Mund.
Und würde nie für die Abbanoa arbeiten. ;)
 
Zuletzt geändert:
Solche und ähnliche Geschichten haben wir auch schon erlebt - Hirten in unserer Nähe haben diverse 'Anschläge' auf Nachbarn verübt, wenn ihnen etwas nicht gepasst hat - angefangen vom Aufzwicken des Zauns, um ihre Ziegen rein zulassen, die dann über die mühsam angepflanzte Vegetation hergefallen sind, Diebstahl von Schubkarren oder Zaunrollen bis zum in Brand setzen eines Minibaggers. Leidtragende waren die Sarden in der Umgebung, die ihrerseits aber auch nicht gezögert haben, dem eigene Attacken entgegen zu setzen.
Da wir selbst als 'Eindringlinge in ihr Reich' von Anfang an alles versucht haben, ein gutes Verhältnis zu den Hirten aufzubauen (auch mit Bestechungsmethoden wie Andechser Doppelbock u.ä.) sind wir doch bisher eher glimpflich davongekommen (wurden sogar öfter zum Essen eingeladen, was wir sicherheitshalber auch nie ausgeschlagen haben).
 
Unserer alleinstehenden sardischen Nachbarin wurde im Frühjahr das Haus angezündet, da sie ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann hatte. Unsere sardischen Freunde zuckten mit den Schultern, unsere italienischen Freunde interessierte es wenig, „ist eine Sache unter Sarden, betrifft uns nicht“. Die sardische Nachbarin freute sich über die von der Versicherung bezahlte Renovierung, die Suche nach der Täterin oder dem Täter verlief im Sand.
 
Man muss verschiedene Szenarien auseinander halten.

Fehde - betrifft Ausländer und Zugereiste nicht, ist ein Relikt aus der Vergangenheit bis in die heutige Zeit

Streit oft mit handgreiflichem oder sogar schlimmerem Ende (Das kann natürlich auch ausländische Residenti betreffen, die sich auf einen langen Streit einlassen)
Es gibt ein sardisches Warnsystem . Der Anfang sieht recht harmlos aus, z.B. ein Schweinekopf im Mülleimer oder auf dem Zaun....o.ä.. Derjenige, der diese Warnungen erhält, weiß genau, worum es geht. Entweder er verhält sich entsprechend oder ist "uneinsichtig". Es können weitere "Maßnahmen" Warnungen kommen. Die letzte Stufe des Warnsystems ist die Bombe oder ähnliches. Eine Bombe kommt nie ohne Vorwarnungen.
So wurde mir das mal ausführlich erklärt. Aufklärung dieser letzten (kriminellen) Stufe gleich null. Sardisches System!
 
Zuletzt geändert:
@rocky
Um wieder zu "beruhigen":

na ja @rocky, ebenfalls "Sand in die Augen" .

was meinst Du denn eigentlich, wieviele Grundstücke + Häuser in den letzten Jahren von diesen 'ehrenwerten' Herren bereits konfisziert wurden und wieviele da denn wohl noch kommen werden?

Alles bester Beweis und ein Anzeichen dafür, daß diese angebliche "Nichtdasein-Meute" bereits vor Ort ist.
 
Zuletzt geändert:
Ich habe das nur verlinkt.
Nicht kommentiert.
"Beruhigen" wurde in Anführungszeichen gesetzt und bezieht sich auch auf den Titel des Artikels.
 
Nach fast 20 Jahren in Dunkelbayern kann ich sagen, dass einige von den geschilderten "Maßnahmen" auch dirt praktiziert werden. Zäune zerstören, die angeblich auf des Nachbars Grund stehen, Vergiften von Unliebsamer Bepflanzung, Verletzen und Töten von Tieren, Zwrstörung von Fahrzeugen, Übelste Nachrede, Feuer in Wohnstätten... Alles life erlebt. Und in D werden kontrollierende Polizisten auch schon.
Mal erschossen, um die Wilderei zu vertuschen... Also.. Es geht auch Anderswo.
 
wir hatten mal eine aufgehängte tote taube am gartentor. ich konnte die ganze nacht nicht schlafen. allerdinsg war sie am nächsten tag weg, so dass wir optimistisch davon ausgingen, ein jäger habe seine beute nicht rumschleppen wollen.
 
Die ganze Alltäglichkeit geht weiter:

Geldtransporter überfallen, Schießerei auf der SS 131: 3 Verwundete - mit Gewehr auf Gesicht des Zeugen gezielt

Überfall eines bewaffneten Kommandos in der Nähe von Giave, Sperrung der Staatsstraße in beide Richtungen

Zeuge spricht von: "Wie im Horrorfilm"

Banditen schießen - Terror auf der Straße von Carlo Felice

Einschusslöcher in der Windschutzscheibe des Transporters


Quelle: Unione Sarda vom 30.11.2022
 
Zuletzt geändert:
Na ja aus der "Nuova Sardegna" fliesst nun auch kein Honig :


Bitti ( NUORO) : Mord im Morgengrauen in Bitti. Giuseppe Pittalis, 56, Landwirt, tötete seinen Bruder Giorgio, 62 (auf dem Foto), wahrscheinlich nach einem Streit. Die tragische Bluttat ereignete sich auf dem Hof der Familie in der Ortschaft Sa 'e Lussu - Trainu 'e Muglia. Das Opfer wurde durch Schläge mit einem Vorschlaghammer getötet. Der Brudermörder hat sich bereits bei den Carabinieri gestellt. Dass das Verhältnis zwischen den beiden Brüdern angespannt war, wusste man schon seit einiger Zeit auch im Dorf. Die beiden lebten zusammen im Haus der Familie und pendelten zwischen dem Dorf und dem Land. Als Giuseppe Pittalis heute Morgen auf dem Weg zur Kaserne war, traf er den Bürgermeister und wurde begleitet.
(Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version))
 
Unglaublich , dass in der kleinen Provinz von Nuoro immer wieder diese Delikte passieren .
auch wenn man sich gleich stellt und ins Gefägniss kommt .

Aber selbst das Gefängniss von Nuoro ist nicht sicher ,wenn sogar Kaliber wie MAFIA-Bosse wie in diesen Tage es schaffen auszubrechen , ( 2023 im klassichen Stil der zumsammengeknüften Bettlaken alla Hollywood !!! ) ..


Ausbruch aus dem Gefängnis von Nuoro:
Die Suche nach dem Boss Marco Raduano geht weiter.
Er entkam, indem er mit Bettlaken die Gefängnismauer herunterkletterte und wird nun in ganz Sardinien gesucht. Mit einem Großaufgebot an Polizeikräften wird nach Marco Raduano gefahndet, dem Chef der Sacra Corona Unita, der eine lebenslange Haftstrafe im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses Badu 'e Carros in Nuoro verbüßt und dem gestern die Flucht gelang.

(Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version))
 
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