Sardinia goes to "Boot 2013 Düsseldorf"
Sandokan
Sehr aktives Mitglied
Hallo Ihr Lieben,
natürlich hätte ich mich schon wesentlich früher melden sollen, aber das hochgeheime Projekt unseres Messestandes an der Boot 2013 in Düsseldorf nahm mich nach der Olivenernte derartig in Beschlag, daß ich mich selbst dadurch nicht kirre machen wollte. Seit langer Zeit diskutiert unsere zusammengewürfelte Gurkentruppe inmitten der schwierigen italienischen Krise ob, wann, wann nicht, ob ja, mit wem und was und vor allem warum man an einer Messe teilnehmen sollte oder nicht und dich haben wir allesamt die Notwendigkeit gesehen uns in Düsseldorf erstmalig vorzustellen ohne wirklich genau zu wissen was uns erwartet, aber das Gepäck voller Sehnsüchte und Erwartungen an die Messe, an die Zeit und an uns - ginge es auch nur darum den Kopf in Deutschland vor allem "Krisenbuhei" loszuwerden - wenigstens für ein paar Tage.
Einen kleinen 9m2 Messestand in Düsseldorf kurz vor Ultimo also gebucht, das Messeequipment, Plakate, Flyer so en passant organisiert, meinen altersschwachen Karren vollbeladen und reisefertig für die Messe bis unter die Dachkante vollbeladen ging es ab von Olbia nach Livorno via Milano, Chiasso, Zürich, Basel, Karlsruhe, Frankfurt und Düsseldorf - wenn. ja wenn nur nicht die bescheuerte Elektronik dem Auto nicht den Garaus gemacht hätte und ich auf einmal keine Blinker, kein Licht, kein Turbo und einen röchelnden Karren von Zürich nach Stuttgart schleppen muss, wo ich einen mir befreundeten Mechaniker kenne und dem unverhohlen die Tür eintrete und nach 7 Jahren Abwesenheit sage: "Voglio un caffé !" Große Wiedersehensfreude und Mario der Mechanikermeister stellt uns einen Peugeot 607 umgehend zur Verfügung damit wir weiterkommen können bis nach Düsseldorf.Italienische Seilschaften funktionieren immer *g.
Wir packen also das Auto um und kommen zuerst todmüde nach Leverkusen an das unserer Ansicht nach nur aus Stadion und Bayer besteht. Wir beide, Beppe und ich, sind seit 6 Jahren nicht mehr in Deutschland gewesen und fühlen uns noch nicht so recht wohl. Alle fahren so wie sie sollen, die Menschen benutzen Blinker und jedes Auto hat zwei funktionierende Scheinwerfer, die Straßen haben Namen und die Häuser Nummern und die Parkplätze sind eingezeichnet. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen in diesem Land sind nicht nur Empfehlung und alles ist teutonisch bis ins letzte Detail emotionslos durchorganisert. Meine Fresse ist das beeindruckend, wenngleich von Köln, Leverkusen, Oberhausen, Düsseldorf das komplette Ruhrgebiet zubetoniert zu sein scheint.
Wir bauen die Messe auf, die Messespezis erwarten uns sardische Exoten bereits von denen es nicht zu viele hat und anschließend begeben wir uns in das Quartier wo es eine Badewanne hat. Aus einem Land kommend, wo es nur Duschen hat ist eine Badewanne für uns so ungefähr wie eine Fata Morgana in der Wüste - keine Frage war die Badewanne unter Dauerbelagerung. Unser Essensprogramm hingegen sieht wie folgt aus: Rehbraten, Preisselbeeren, Kartoffelpüree, Jägerschnitzel, Wiener Schnitzel, Kalbshaxe, Rotkraut, Weißkraut, Matjesfilet, Heringsfilet, Leberkäse, Knödel, Rösti, Bratkartoffeln, Pellkartoffeln, Gurkensalat and so on - unseren mitgebrachten Italienern haben wir jeglichen Besuch italienischer Küche untersagt.was ein herrlicher Overkill und Frühstück mit gutem Brot, ordentlicher Butter und feiner Marmelade.
Zu Messebeginn haben wir uns in Halle 13 Stand F 90.1 eingefunden und haben Nordsardinien vertreten. Marzia von der Tauchschule, Beppe mit dem Segelboot und der rheinisch-kölschen Gelassenheit, Massi mit seinem Schiff, Martin mit der Swan, Stefano der die Tavolara vorstellt, Stephan und ich mit den Häusern und Logistik. Da wir eines der wenigen Sardinienstände auf der Boot waren versteht es sich von selbst, daß wir für alles in Sardinien herhalten mussten egal ob Arbatax, Orgosolo, Lanusei, Pattada, Costa Rei, San Pietro und in Kohortenstärke natürlich Decimomannu.
Immer wiederkehrende Fragen waren:
1. Habt ihr in Sardinien bereits den Euro ?
2. Liegt Sardinien jetzt nun unterhalb oder oberhalb von Korsika ?
Wir sind jetzt alle von der Messe zurückgekehrt und sind von den positiven, schönen und intensiven Momenten regelrecht erschlagen. Das Interesse an Sardinien und dessen Land und Leute, Menschen und Umgebung ist auch für uns unerwartet groß und wir selbst haben es miterlebt, daß Menschen die Sardinienbilder auf unserem Stand sahen sagten, daß es dort wirklich so schön sei wie von uns beschrieben - immer hatten wir durchweg freundliche und fröhliche Menschen am Stand und das tut einfach nur saugut.
What to say...alle Visitenkarten und Flyer sind weg, wir haben uns alle den Mund fusselig geredet und wurden überallhin zu Vorträgen über Sardinien eingeladen und werden noch Wochen damit zu tun haben, alle Kontakte abzuarbeiten und was für tolle Menschen und Kontakte !
Unsere Daheimgebliebenen haben sich sehr über unsere Aktion gefreut und alle sagen: "avete fatto la cosa giusta" und wir bekommen viele Komplimente. Das ermuntert uns sehr dazu diesen Weg weiter zu beschreiten. Ganz persönlich hat es mich gefreut zu sehen, wie jeder Einzelne über sich hinausgewachsen und zu welcher Energie Sarden fähig sind.
Ich werde noch lange davon zehren.
Marco Maragnani
natürlich hätte ich mich schon wesentlich früher melden sollen, aber das hochgeheime Projekt unseres Messestandes an der Boot 2013 in Düsseldorf nahm mich nach der Olivenernte derartig in Beschlag, daß ich mich selbst dadurch nicht kirre machen wollte. Seit langer Zeit diskutiert unsere zusammengewürfelte Gurkentruppe inmitten der schwierigen italienischen Krise ob, wann, wann nicht, ob ja, mit wem und was und vor allem warum man an einer Messe teilnehmen sollte oder nicht und dich haben wir allesamt die Notwendigkeit gesehen uns in Düsseldorf erstmalig vorzustellen ohne wirklich genau zu wissen was uns erwartet, aber das Gepäck voller Sehnsüchte und Erwartungen an die Messe, an die Zeit und an uns - ginge es auch nur darum den Kopf in Deutschland vor allem "Krisenbuhei" loszuwerden - wenigstens für ein paar Tage.
Einen kleinen 9m2 Messestand in Düsseldorf kurz vor Ultimo also gebucht, das Messeequipment, Plakate, Flyer so en passant organisiert, meinen altersschwachen Karren vollbeladen und reisefertig für die Messe bis unter die Dachkante vollbeladen ging es ab von Olbia nach Livorno via Milano, Chiasso, Zürich, Basel, Karlsruhe, Frankfurt und Düsseldorf - wenn. ja wenn nur nicht die bescheuerte Elektronik dem Auto nicht den Garaus gemacht hätte und ich auf einmal keine Blinker, kein Licht, kein Turbo und einen röchelnden Karren von Zürich nach Stuttgart schleppen muss, wo ich einen mir befreundeten Mechaniker kenne und dem unverhohlen die Tür eintrete und nach 7 Jahren Abwesenheit sage: "Voglio un caffé !" Große Wiedersehensfreude und Mario der Mechanikermeister stellt uns einen Peugeot 607 umgehend zur Verfügung damit wir weiterkommen können bis nach Düsseldorf.Italienische Seilschaften funktionieren immer *g.
Wir packen also das Auto um und kommen zuerst todmüde nach Leverkusen an das unserer Ansicht nach nur aus Stadion und Bayer besteht. Wir beide, Beppe und ich, sind seit 6 Jahren nicht mehr in Deutschland gewesen und fühlen uns noch nicht so recht wohl. Alle fahren so wie sie sollen, die Menschen benutzen Blinker und jedes Auto hat zwei funktionierende Scheinwerfer, die Straßen haben Namen und die Häuser Nummern und die Parkplätze sind eingezeichnet. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen in diesem Land sind nicht nur Empfehlung und alles ist teutonisch bis ins letzte Detail emotionslos durchorganisert. Meine Fresse ist das beeindruckend, wenngleich von Köln, Leverkusen, Oberhausen, Düsseldorf das komplette Ruhrgebiet zubetoniert zu sein scheint.
Wir bauen die Messe auf, die Messespezis erwarten uns sardische Exoten bereits von denen es nicht zu viele hat und anschließend begeben wir uns in das Quartier wo es eine Badewanne hat. Aus einem Land kommend, wo es nur Duschen hat ist eine Badewanne für uns so ungefähr wie eine Fata Morgana in der Wüste - keine Frage war die Badewanne unter Dauerbelagerung. Unser Essensprogramm hingegen sieht wie folgt aus: Rehbraten, Preisselbeeren, Kartoffelpüree, Jägerschnitzel, Wiener Schnitzel, Kalbshaxe, Rotkraut, Weißkraut, Matjesfilet, Heringsfilet, Leberkäse, Knödel, Rösti, Bratkartoffeln, Pellkartoffeln, Gurkensalat and so on - unseren mitgebrachten Italienern haben wir jeglichen Besuch italienischer Küche untersagt.was ein herrlicher Overkill und Frühstück mit gutem Brot, ordentlicher Butter und feiner Marmelade.
Zu Messebeginn haben wir uns in Halle 13 Stand F 90.1 eingefunden und haben Nordsardinien vertreten. Marzia von der Tauchschule, Beppe mit dem Segelboot und der rheinisch-kölschen Gelassenheit, Massi mit seinem Schiff, Martin mit der Swan, Stefano der die Tavolara vorstellt, Stephan und ich mit den Häusern und Logistik. Da wir eines der wenigen Sardinienstände auf der Boot waren versteht es sich von selbst, daß wir für alles in Sardinien herhalten mussten egal ob Arbatax, Orgosolo, Lanusei, Pattada, Costa Rei, San Pietro und in Kohortenstärke natürlich Decimomannu.
Immer wiederkehrende Fragen waren:
1. Habt ihr in Sardinien bereits den Euro ?
2. Liegt Sardinien jetzt nun unterhalb oder oberhalb von Korsika ?
Wir sind jetzt alle von der Messe zurückgekehrt und sind von den positiven, schönen und intensiven Momenten regelrecht erschlagen. Das Interesse an Sardinien und dessen Land und Leute, Menschen und Umgebung ist auch für uns unerwartet groß und wir selbst haben es miterlebt, daß Menschen die Sardinienbilder auf unserem Stand sahen sagten, daß es dort wirklich so schön sei wie von uns beschrieben - immer hatten wir durchweg freundliche und fröhliche Menschen am Stand und das tut einfach nur saugut.
What to say...alle Visitenkarten und Flyer sind weg, wir haben uns alle den Mund fusselig geredet und wurden überallhin zu Vorträgen über Sardinien eingeladen und werden noch Wochen damit zu tun haben, alle Kontakte abzuarbeiten und was für tolle Menschen und Kontakte !
Unsere Daheimgebliebenen haben sich sehr über unsere Aktion gefreut und alle sagen: "avete fatto la cosa giusta" und wir bekommen viele Komplimente. Das ermuntert uns sehr dazu diesen Weg weiter zu beschreiten. Ganz persönlich hat es mich gefreut zu sehen, wie jeder Einzelne über sich hinausgewachsen und zu welcher Energie Sarden fähig sind.
Ich werde noch lange davon zehren.
Marco Maragnani