Feuerhölle auf Sardinien
Wir stellen das Auto vor unserem Gartengrundstück in der Pampa ab. Dahin führt ein kleiner Weg, der jetzt mit trockenem Gras ziemlich hoch zugewachsen ist. Da müssen wir auch das Auto abstellen. Das Auto steht aber mindestens eine halbe bis eine Stunde in direkter Sichtweite da, bis wir wieder weg fahren. Ich bin immer in Sorge, dass sich noch was entzündet, wenn wir schon wieder weg sind.
 
habe grad nachgeschaut: es gibt feuerfeste Matten in div. Grössen, welche man unters Auto legen könnte.
Sind gedacht als Feuerschutz um den Grill, oder Schutz beim Löten usw, wie`s ausschaut roll- oder faltbar.
 
Wir stellen das Auto vor unserem Gartengrundstück in der Pampa ab. Dahin führt ein kleiner Weg, der jetzt mit trockenem Gras ziemlich hoch zugewachsen ist. Da müssen wir auch das Auto abstellen. Das Auto steht aber mindestens eine halbe bis eine Stunde in direkter Sichtweite da, bis wir wieder weg fahren. Ich bin immer in Sorge, dass sich noch was entzündet, wenn wir schon wieder weg sind.
Dafür gibt es doch einen Rasenmäher oder einen Decespugliatore?
 
@CarloK Darauf habe ich gewartetwhistling
Wennn du das Gebiet kennen würdest, würdest du mir das nicht vorschlagen. Der Weg dahin gehört übrigens einem anderen, und der hat alle landwirtschaftlichen Geräte, nur kümmert ihn das nicht, weil er nie seine Grundstücke dort inspiziert. Ich hingegen bin kein Landwirt und sehe nicht die Möglichkeit, den Weg, wenn man den als solchen bezeichnen kann, zu mähen. Auf Sardinien herrscht scheinbar der Grundsatz "Chi usa, polisce". Natürlich versuchen wir immer, das Auto an einen, sagen wir mal geeigneten Platz zu stellen, und immer ist es in Beobachtung. Ich habe nur Angst, dass sich im Nachhinein irgendwie auf dem Weg was entzünden könnte. Aber es kann ja nur auf dem Hinweg bei heißem Auspuffrohr etwas passieren. Meine Sorge hinterher ist wahrscheinlich total unbegründet. Auch wegen der Brandgefahr zieht es mich in der heißen Trockenperiode nicht dahin.
 
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@CarloK Darauf habe ich gewartetwhistling
"Chi usa, pulisce".

Das ist tatsächlich der Usus… die Zufahrt zu unserem Haus ist ebenfalls eine strada sterrata, die einem Nachbarn gehört, der in der Toskana lebt. Ich habe zwar einen Traktor mit Trincia und Schaufel, aber z.B. den von allen Seiten drängenden Cisto kann ich auch damit nicht bewältigen. Ich hole daher regelmäßig jemanden mit großem Gerät, der den Weg nach beiden Seiten jeweils etwa 1,5m vom Wildwuchs befreit. Du findest sicher jemanden, der mit einem Decespugliatore in einigen Stunden den Weg mäht. Das Geld muss man leider manchmal den sardischen Göttern opfern…
 
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Bei mir ist es nur Pampa, zona
agricola, nur macchia Pflanzen rund herum. Da mäht niemand und da kommt auch niemand sonst. Nur Natur. Da sehe ich mich nicht in der Pflicht. Ich hoffe nur, dass dieser Weg nicht komplett zuwächst. Dann müssen wir eben weiter weg parken, wo der Weg bis zu einem Haus befahrbar ist. Aber wie gesagt, im Sommer ist da alles trocken außer wuchernden Lentisco- und Zistrosensträuchern. Da muss ich im Sommer nicht oft hin.
 
@Georgie Zu Deiner Beruhigung: beim bloßen Drüberfahren ist es mehr als unwahrscheinlich, dass das hohe Gras zu brennen beginnt, dafür reicht die Zeit nicht, die es mit dem Auspuff evtl in Berührung kommt. Auch nicht bei Schrittgeschwindigkeit. Ich hab's experimentell beobachtet: auch das trockenste Gras ist nicht explosiv oder verpuffungsartig entflammbar wie zB Benzin. Bei Kontakt mit dem heißen Metall fängt es erstmal zu kokeln an, denn wird es schwarz, und erst danach flammt es auf.
Gefährlich ist überwiegend nur das Stehenbleiben. Bleib halt einfach mit dem Auspuffrohr über einer der Steinplatten auf dem Weg stehen und schau unters Auto, ob keine Grashalme den Auspuff berühren.
 
Meine ca. 500 m lange Zufahrt habe ich früher alleine versucht frei zu halten - aber nicht wegen der Brandgefahr beim vorbeifahren. Den Anderen war es immer egal, auch nach Überflutungen und entsprechender Unbefahrbarkeit. Der Deutsche wird´s schon machen/bezahlen. Tat er auch immer. Sogar die steile Zufahrt wurde auf meine Kosten betoniert.

Mit dem "neuen" unteren, sardischen Nachbarn ist das anders. Bin ich nicht da, macht er einiges und hat auch schon mal den Bagger kommen lassen. Im Juni sensten wir gemeinsam den Weg frei.

Viel mehr Sorgen mache ich mir immer wegen des westlich liegenden Nachbargrundstückes. Der hat schon seit Jahren rein gar nichts mehr dezimiert. Die paar hundert qm Rovi stehen einige Meter hoch. Kommt da mal das Feuer durchs Tal hin, "explodiert" das bis zu mir hin. Da nutzt auch das kurzgehaltene Gras dazwischen nix mehr.

Weil´s oben wieder mal erwähnt wurde:
Normale Glas-Scherben können eigentlich kein Feuer entzünden. Ihnen fehlt der "Brennglas-Effekt".
Höchstens eine ganz spezielle Scherbe eines Flaschenbodens hätte das Potential. Die müsste dann aber eher im lichten Busch, im passenden Winkel, über dem Gras hängen, um durch die Distanz die ausreichende Zünd-Temperatur zu verursachen. Dennoch sollte man sie natürlich vermeiden oder wegräumen.
 
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Wenn ich mit dem Ped unterwegs bin, fahre ich immer solche Wege rein. ;)
Wer weiß, wo sie enden?

Aber ich rauche nicht und werfe auch nichts einfach weg.
 
Seit es 2021 so stark gebrannt hat in Porto Alabe, hat der Bürgermeister verordnet, dass bis Juni überall gemäht sein muss. Auch private Grundstücke.

Bea
 
Ich kämpfe seit diesem Jahr auch mit einer Erbin des Grundstücks neben uns. Auf fast 4 ha ist seit 40 Jahren nichts gemacht worden. Unsere Vorbesitzerin und seit Jahren dann wir haben Gärtner dafür bezahlt, dass wenigstens der 4 Streifen frei bleibt. Inzwischen sind die Olivenbäume und der Unterwuchs aber so verdschungelt, da hilft nichts mehr. Ich werde mich deswegen an die Forestale wenden, da sie sich nicht kümmert. Wenn das ein Feuer ausbricht, steht unsere gesamte Siedlung in Flammen!!
 
Und ich drück Dir die Daumen, dass die Forestale helfen! Sowas ist wirklich und wortwörtlich brandgefährlich!
 
Den Anderen ist die Gefahr auch bewusst. Aber die beiden direkt anliegenden Grundstücke sind ebenfalls verlassen bzw. werden nur sporadisch frei gehalten. Der eine Nachbar hat aber unter dem Eindruck der großen Brände in LA in Frühjahr auf meine Bitte sofort die ebenfalls ca. 40 Jahren alten Pinien, die direkt an unser Grundstück grenzen entfernen lassen. Wir haben dabei natürlich kräftig geholfen und sogar den Kran gestellt zum Schneiden in großer Höhe.
Und da überlege ich gar nichts! Ich habe die Nachbarin jetzt zwei Mal gebeten, endlich was zu tun. Sie behauptet, die findet keinen Gärtner, der das macht. Ich sehe aber nicht ein, zwei Mal im Jahr 200 € zu zahlen für ein Grundstück, das mir nicht gehört, damit ich einigermaßen ruhig schlafen kann. Und die Nachbarn auch... In 2 Jahren könnten wir zum Tribunale gehen und uns das Grundstück überschreiben lassen. Aber was soll ichit 4 ha völlig zugewuchertem Olivenhain mit Steilhang auf 2 Seiten??
 
Wenn es noch mehr Nachbarn hat, könntet Ihr Euch mit denen zusammen tun? Vielleicht ging dann das Roden schneller und wär evt. sogar fröhlich?
Hm, Olivenhain....sofern noch 'gute' Bäume, hättest keine Möglichkeit das Land zu verpachten an einen Olivenöl-Hersteller?
 
Nachdem gestern in Punta Molentis Badende übers Wasser vor dem Brand gerettet werden mussten und nicht wenige von deren Autos ausgebrannt sind, gibt es heute vermehrt Warnmeldungen und Verbote:

Siniscola, die Gebiete Berchida, Capo Comino und Mandras wegen Brandgefahr geschlossen

Die Anordnung des Bürgermeisters wird ausgelöst

Die vom regionalen Zivilschutz herausgegebene Brandwarnung hat die Gemeinde Siniscola dazu veranlasst, außerordentliche Maßnahmen zu ergreifen: Ab dem heutigen Montag, dem 28. Juli, werden die Strände und Naturgebiete von Berchida, Capo Comino und der Pinienwald von Mandras aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit geschlossen.

Der Bürgermeister hat nämlich eine Dringlichkeitsverordnung unterzeichnet, die die vorsorgliche Schließung der am stärksten brandgefährdeten Gebiete anordnet, nachdem das regionale Bulletin für das gesamte Gemeindegebiet die Alarmstufe Rot anzeigt.

Nach Angaben des Dezentralen Funktionszentrums werden in den nächsten Stunden starke Mistralwinde mit Böen bis zu Orkanstärke sowie mögliche Seestürme an den nördlichen Küsten mit Wellenhöhen von bis zu 4 Metern erwartet.

Der Zugang zum Strand von Berchida, von der Zufahrt zum Forsthof in Capo Comino bis zur Zufahrt an der Staatsstraße 125 und zum gesamten Pinienwald von Mandras, einschließlich der Zufahrten von den Ortschaften Santa Lucia und S'Ena und Sa Chita, wird für alle und insbesondere für jedermann verboten sein.

Die Maßnahme wurde ergriffen, um die öffentliche Sicherheit zu schützen und eventuelle Rettungs- und Interventionsmaßnahmen in Notfällen zu erleichtern.

Die trockenen Pflanzenkadaver, die hohen Temperaturen und der starke Wind stellen eine Kombination dar, die ein hohes Risiko für die Entstehung von Bränden birgt.

Außerdem bittet die Gemeindeverwaltung die Bevölkerung dringend, äußerste Vorsicht walten zu lassen, die Verbote zu beachten und den Ausbruch von Bränden oder verdächtiges Verhalten unverzüglich zu melden.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

 

 
Aussagekräftig wofür genau?

Heute lese ich nur sowas am Laufmeter: "das hört sich alles schlimm an. Wir fahren am Samstag mit der Fähre nach Sardinien. Ist das überhaupt möglich und sinnvoll?"

Die Sensationsmedien machen mal wieder einen tollen Jobs mit viele Klicks und damit Geld generierenden Berichten. Auch dank der vielen "Hobbyfilmer". Die übrigen Medien ziehen alle mit. Aber ok, es brennt derzeit ja überall im Süden.
 
Gibt es hierzu irgendwelche fundierten Aussagen: Ich war vor fast 40 Jahren erstmals auf Sardinien. Wenn ich heute wieder komme, habe ich das Gefühl, dass die Insel heute viel grüner, die Macchia deutlich höher ist als Seinerzeit. Ich habe das bisher darauf zurück geführt, dass es heute deutlich weniger brennt - trotz Klimawandel. Auch wegen einem besseren Problembewusstsein bei der Bevölkerung und aktiverer Brandbekämpfung. (Aber vielleicht hat zwischenzeitlich auch nur die Anzahl der Ziegen deutlich abgenommen.)

Liege ich mit dem Gefühl total daneben?
 
Gibt es hierzu irgendwelche fundierten Aussagen: Ich war vor fast 40 Jahren erstmals auf Sardinien. Wenn ich heute wieder komme, habe ich das Gefühl, dass die Insel heute viel grüner, die Macchia deutlich höher ist als Seinerzeit. Ich habe das bisher darauf zurück geführt, dass es heute deutlich weniger brennt - trotz Klimawandel. Auch wegen einem besseren Problembewusstsein bei der Bevölkerung und aktiverer Brandbekämpfung. (Aber vielleicht hat zwischenzeitlich auch nur die Anzahl der Ziegen deutlich abgenommen.)

Liege ich mit dem Gefühl total daneben?
Das erlebe ich seit einigen Jahren ähnlich. Die Insel erscheint vor allem im Sommerhalbjahr grüner als vor langer Zeit. Mein erster Aufenthalt ist ü 50 Jahre her. Woran das liegt? Keine Ahnung.
 
Könnte es am Alter liegen? :) In jüngeren Jahren hatten wir andere Prioritäten. Man war mit Kindern unterwegs, Meer und Strand waren die Hauptsache, Landschaft interessierte nicht sonderlich. Heute nehme ich die Insel in ihrer landschaftlichen Schönheit und auch Kargkeit wahr, mir wird das Grün als unschätzbares Gut bewusst. Aber immer schon habe ich Sardinien mit der grünen Insel Irland verglichen, immer habe ich gesagt, Sardinien ist das Irland des Südens. Möge es so bleiben.
 
Zuletzt geändert:
Es hat im März viel geregnet dadurch waren die Wiesen und das Gras an den Straßenrand sehr hoch. Es ist nicht überall gemäht worden. Da kann sich ein Feuer wunderbar ausbreiten.
 
Wir sind aktuell auf der Insel und es hat den Anschein, dass der Mistral nachlässt bzw sich die Stürme legen. Wisst ihr ob die Verordnung des Bürgermeisters von Siniscola weiterhin Bestand hat (wegen der allgemeinen Trockenheit) oder war diese an den vorherrschenden Mistral gekoppelt?

Ich frage, da wir in den nächsten Tagen nach 6 Jahren wieder einmal Berchida besuchen wollten - natürlich nur wenn es keine Verbotszone ist.

LG Tim
 
Bei uns in der Gegend gibt es seit Jahren immer weniger Schafe und Ziegen,was zur ausbreitung der Maccia führt und die Landschaft dadurch sich grüner darstellt. An unserem Hausberg,welcher bis auf 1000m ansteigt,sieht man kaum noch braune Stellen, und die Steinmauern sind auch nicht mehr zu sehen.
 
@ Maren, nimms mir nicht krumm, bitte. Klar, die Feuerwehr hatte wohl wichtigere Arbeit als Film machen und ja, es war ein Amateur-Film. Trotzdem eindrücklich.
Hier veröffentlicht hab ich es aber, weil ich so eine kleine Hoffnung hab, dass Viele besser aufpassen und nicht versehentlich ein Brand auslösen. Egal durch was!;)
 
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