Erlebnisse auf Fähren

Georgie

Sehr aktives Mitglied
Lasst uns jetzt doch mal von lustigen oder vielleicht auch nicht immer lustigen Erlebnissen auf unseren vielen Überfahrten auf Fähren erzählen. Ich fange mal an.

Ich knüpfe an die Bemerkung von @casa sardegna in einem anderen Thread an, wo er sich über die Passagiere mit viel Gepäck für eine Nacht in einer Kabine wundert, ganz speziell über die Damen mit Beautycase. Ich erzähle von Zeiten, wo man keinen Beautycase brauchte, von Zeiten, wo man auf Deck nächtigte, oder sonstwo, je nach Wetter, von Zeiten, wo man beim ersten schlaftrunkenen Blick morgens in den Spiegel in der Toilette feststellte, dass man um 10 Jahre gealtert aussah, man höchstens eine Zahnbürste und einen Kamm dabei hatte, von Zeiten wo man nach Einchecken mit Schlafsäcken, Isomatten, Proviant auf der Suche nach dem ultimativen Schlafplatz auf dem ganzen Schiff war, schon mal Decken an einem passablen Platz ausbreitete, um aber doch noch im ganzen Schiff umher zu irren, um einen noch besseren Platz zu erhaschen. Die beliebtesten Plätze, die allgemein als erstes angesteuert wurden, waren unter den Treppen, hinter der letzten Sitzreihe im Poltronesaal, und natürlich auf Deck an windgeschützten Stellen.
Einmmal wähnten wir den den besten Schlafplatz ever gefunden zu haben, schön geschützt eng an der Wand auf Deck. Erstaunlich, dass der Platz noch frei war. Isomatten und Schlafsäcke waren schnell ausgebreitet, eine ruhige Nacht schien gerettet. Am nächsten Morgen, was sage ich, noch mitten in der Nacht so gegen 6 Uhr ein Riesenbetrieb um mich herum, Tassengeklapper, Zischen vom Milchschäumer. Ich lugte verschlafen aus meinem Schlafsack. Missbilligende Blicke der Menschen um mich herum an der Bar, die sich ihr prima colazione holten. Der Barkeeper war auch nicht so zufrieden mit meinem Schlafplatz direkt vor der Bar und deutete unmissverständlich an, ich solle schnellstens verschwinden. Ich glaube, so schnell habe ich noch nie meine Siebensachen gepackt.
 
Unsere Tochter und mein Mann hat ähnliche Schlafplatzsuche erlebt. Unterschied zu Dir war nicht warmer Kafilärm sondern eine Schlauchöffnung die das Deck putzte! Mit viel Wasser wurden die Zwei gewecht und hatten Dusche all inklusiv!
 
O je o je

Damals,mit der Clodia,Emilia,Nomentana,Aurelia das waren noch Zeiten ,im September/Oktober waren immer Wallfahrten an Bord,da haben wir mit unseren blonden Kindern immer auf dem Hinterdeck geschlafen ,es war immer ein großes Fest mit den ganzen alten Sarden ,Fisharmoika und Launedda viel Vino ,Salsiccia ,Käse und Ballu Sardu.Jaja lange ist es her und du hattest immer kontakt zu diesen liebenswerten Menschen,diese Zeiten werden nie wieder kommen,ich glaube ich brauche jetzt einen Mirto.
glg und bleibt negativ

Klaus
 
Als verdächtige Plätze gelten auch die Bänke auf dem Oberdeck, auf die wir uns anfangs als junge arme und ahnungslose Motorradreisende zurück gezogen haben, bis uns ab ca. 23 Uhr ein Klaeffen und Jaulen darauf aufmerksam machte, dass wir es uns in Nähe der Hundeboxen bequem gemacht hatten. Vorher waren die Fiffis noch mit Herrchen und Frauchen an Bord unterwegs und wurden dann dort für die Nacht untergebracht, was ihnen genauso wenig gefiel, wie uns anschließend. An Schlaf war danach nicht mehr zu denken.

Seither nehmen wir eine Kabine.

Dass auch die nicht immer Garantie auf eine ruhige Nacht bietet, hatten wir vor einigen Jahren erfahren dürfen, als unser Schiff mitten im August in Genua wg. Schraubenschadens ausfiel und die meisten Passagiere wie wir auch auf die parallel fahrenden Fähren umgebucht wurden. Die gebuchte Kabine war futsch, auf dem neuen Schiff alle Kabinen bereits belegt. Was bleibt ist eine Nuit Blanche in den unterkühlten neonbeleuchteten Poltronasälen. Brauche ich auch nicht noch einmal.
 
Oder man schreckt in der Kabine nachts durch einen gewaltigen Schlag hoch, der einen fast aus dem Bett fallen lässt: das zweite obere Bett, das in der Viererkabine nicht gebraucht wurde, krachte ohne Vorwarnung plötzlich herab!
 
Rückreise 10.04.2021 Golfo Aranci - Livorno,ganz normale Anreise nach G A und kaum über den Berg ,sehr starker Scirocco , im Hafen kommt das Wasser über die Mole, an aussteigen ist nicht zu denken.
Kaum an Bord, kommt schon die Durchsage ,das wir warscheinlich Verspätung haben werden.Der Wind schägt im rechten Winkel auf die linke Schiffseite.Um 20 Uhr sollte es losgehen ,es wird kein Versuch unternommen abzulegen,erst um 2 Uhr nachts probiert man es und gibt nach ca 20 Minuten auf, so starke Vibrationen,das man fast aus dem Bett fällt,um 5 Uhr morgens ein erneuter Versuch und es klappt,das Schiff ist unterwegs ,als es hell wird und man auf Meer schauen kann entsteht der Eindruck das das Schiff steht,so starker Rückenwind daß die Wellen schneller sind als das Schiff. Um 15 Uhr sind wir dann in Livorno angekommen,20 Stunden auf der Fähre,so lange wie noch nie.

lg

Klaus
 
Vor laaanger Zeit, reisten wir ( 4 alleinreisende Frauen ) und saßen nach dem Abschließen der
Bar noch mit ein paar Stuarts bei einigen drinks und wünschten uns spaßhalber ein Frühstück ans Bett.
In aller Früh wurde an der Kabinentür geklopft und es wurde uns ein für ital.Verhältnisse opulentes Frühstück serviert.
 
Sehr interessante Anekdötchen bisher :)
Da werden Erinnerungen an die unzähligen Fähr-Überfahrten wach. Leider auch an nicht so gute:

Trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen?- erinnere ich mich immer wieder gerne zurück ;-)
 
Mich erinnert das Thema lustige Fährerlebnisse an eine Anfrage hier bzgl Fährfahrt, als eine Mutter gewissermaßen besorgt war, ob in den Kabinen die Badtüren sehr leicht zu öffnen seien, weil sie sonst sich gar nicht vorstellen mag, wie ihr 2-Järiger auf die Idee kommt, mit der Klobürste zu spielen :D
 
Zuletzt geändert:
@robbie-tobbie, uiiiiiiii Du musst stahlharte Nervis haben! Sowas ist wohl ein lebenslanger Schreck!
Nee, stahlharte Nerven ganz sicher nicht ;) sehe das aber so wie mit dem Reiten. Man sollte direkt wieder aufsteigen, wenn man einmal vom Pferd gefallen ist. Hat bei uns zumindest funktioniert :)
 
haha... ohweia...na dann... also auch"große Kinder" können anscheinend noch auf die tollsten Ideen
kommen :p und so ergeben sich immer wieder ganz unerwartet neue "lustige" Fährerlebnisse..
Bitte dann Foto hier einstellen;)
 
Da jetzt gerade die Fußball-EM stattfindet, ist mir wieder ein Ereignis einfallen, daß sich bei unserer Rückfahrt von Olbia nach Livorno auf der Fähre zugetragen hat.
Am 28.6.2012 fand das EM-Halbfinale zwischen Italien und Deutschland statt.
Bei unserem Rundgang über die Fähre fanden wir dann einen großen Fernseher, vor dem sich schon viele Zuschauer versammelt hatten. Wir setzten uns dazu und schauten uns das Fußballspiel zusammen mit den anderen Leuten an. Es war natürlich sehr schnell klar, daß wir die einzigen Deutschen unter den ganzen Italienern waren.
Die Partie endete bekanntlich mit dem Sieg für Italien und der Jubel war riesengroß.
Als wir dann hinausgingen kam eine Italienerin auf uns zu und sagte entschuldigend zu uns: "Sorry".


Dodo
 
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