Dolce Vita in Bella Italia - DAS Sehnsuchtsland der Deutschen?
Ein Wochenmarkt ist und war für mich immer etwas, das mit Lebensmitteln zu tun hat.
Wenn man im Sommer Touristen dort trifft, stellt man ganz schnell fest, dass die wenigsten von ihnen billige Klamotten suchen, sondern eher Oliven, Salsiccia, Schinken, Obst und Gemüse oder sardische Spezialitäten.
Wir sprechen über zwei verschiedene Dinge - ich spreche vom Wochenmarkt in den Dörfern, direkt vor der Haustüre, Dreh- und Angelpunkt der Kommunikation. Nebenbei wird dies und das gekauft, Klamotten und Haushaltswaren, Zimmerblumen, eben alles, was sie selber nicht haben und herstellen können. Liebenswert und auch praktisch, bella Italia.
Was Touristen von einem Wochenmarkt erwarten, ist ganz was anderes, so wie du es beschreibst, nur Lebensmittel und Spezialitäten, keine Billigklamotten. Das Geld, das die einheimischen Frauen für ihre selbstgemachten Spezialitäten kriegen müssten, werden die wenigsten Touristen bezahlen. Die gucken nur und kaufen nichts, klagen viele Marktbetreiber - turisti senza soldi, Touristen ohne Geld. :( Von dem Bisschen, was die Touristen kaufen (bestensfalls 500 grammweise) kann der Wochenmarkt nicht überleben. Und so kann man beobachten, gerade in den Touristenorten, dass die typischen Wochenmarktstände immer weniger werden und sich nur noch Stände mit ausländischer Billigware breit machen.
 
ist aber nicht immer so, hab auch mehrere Bekannte, die, wenn sie auf der Insel sind, vor der Heimreise ihre Vorräte an eingelegten carciofi auffüllen, die dann auch im eigenen Auto heimgekarrt werden, sardischen Honig kaufen und ein paar Kilo vakuumverpackten Käs...

alles ursardische Produkte und alle aufm Wochenmarkt in Bosa. Könnte woanders ähnlich sein....
 
@Georgie

denke, dass der Wochenmarkt wie du ihn beschreibst keine grosse Überlebenschance mehr hat. Wenn ich mich da umsehe, und dies nicht nur auf Sardinien, sehe ich vor allem ältere Kundschaft, abgesehen von Touristen...
die Einkaufsgewohnheiten haben sich grundlegend zugunsten der div. Supermercati derart verändert, dass wohl nur noch der Tourismus die üblichen Wochenmärkte während ein paar Monaten knapp am Überleben erhält. Notabene wegen dem pittoresken "la vita e bella" Empfinden, welches uns Touristen befällt sobald wir uns im Urlaubsmodus befinden.

War kürzlich in F an einem Samstagssmarkt, welcher bis 17.00 geöffnet war...evtl könnte so was etwas ändern?

Gruss Verena
 
@nonna,
ich lebe hier in einer mittleren Stadt in NRW mit ca 300.000 Einwohnern. Unser Wochenmarkt mit etwa 150 Ständen zählt locker zu den Topp 3 Deutschlands, wurde sogar mal zum besten europäischen Wochenmarkt gewählt. Da kommt kein hiesiger Supermarkt mit. Hier bekomme ich fast alles, heimische Sachen sowieso, aber eben auch andere Spitzenprodukte, Aufzählungen würden das Forum sprengen. Einen sardischen Stand gibt es neuerdings auch, allerdings mit nettem Preisaufschlag. Touristen tummeln sich da, aber die Einheimischen überwiegen. Die Fülle an Menschen ist schon legendär. Nach 10 Uhr gibt es regelrechte Staus.
Soviel zu den Einkaufsgewohnheiten.
Da kann ich locker auf Vieles in 2 Wochen Sardinien verzichten. Wegen der Märkte fährt doch keiner auf die Insel und im Sommer stehe ich nicht im Urlaub viele Stunden in der Küche.
Optisch würde ich den Markt in Aix vorziehen. Die Atmosphäre können wir hier selbst nicht bieten. Die Ware allerdings locker, wenn sie auch leicht eine andere ist.
Von einem südlichen Markt erwarte ich viel Sinnlichkeit, Beispiel Markthalle Florenz oder Vucciria Palermo. Das gibt es auch im Kleinen, aber auf Sardinien?
 
@Su Corvu Ich hatte vor langer Zeit mal einen pink farbenen Opel Astra und mit dem sind wir dann von Hannover nach Neapel und dann weiter mit der Fähre nach Ischia. Das war echt Spass - wenn ich selber gefahren bin hat uns jeder eine Lücke gelassen und die Vorfahrt gegeben. Aber nicht so wenn mein Mann der Fahrer war.... da waren wir dann beide nah am Herzinfarkt. Vielleicht hatten die anderen Autofahrer einfach nur Angst vor einer "Frau am Steuer" eines pinkfarbenen Autos ... oder es lag einfach nur an der doch sehr aussergewöhnlichen Farbe ;)
 
@nonna
dass die Märkte zugunsten der Supermärkte verschwinden, kann ich nicht bestätigen. Ich lebe bei einer Stadt mit ca. 90.000 Einwohnern in Süddeutschland. Der Wochenmarkt findet 3x in der Woche statt und ist immer gut besucht, nicht nur von Älteren, Rund herum in den kleinen Gemeinden gibt es 1x die Woche Wochenmärkte. Dazu gibt es im Ort bei uns den kleinen italienischen Laden, genau so wie wir uns Bella Italia vorstellen. Es wird geschwätzt, sogar gratis espresso nach dem Einkauf angeboten.
Wir alle können dazu beitragen, dass die Wochenmärkte und Tante Emma Läden eine Überlebenschance haben und ein Stück Bella Italia Flair erhalten bleibt.

Wer nach Sardinien reist und sich entschossen hat, in einem Dorf im Hinterland zu wohnen, wird unüberhörbar die fliegenden Händler mit ihren Kleinlastwagen erleben, die mit quäkend lauter Stimme aus dem Mikrofon Gasse für Gasse ihre Ware anbieten, von Orangen, frischem Gemüse bis Matratzen, Klamotten, Möbel.. ..Wenn ich die höre, habe ich das Gefühl, ich bin angekommen .
 
@Georgie@ chefkoch
schön, wenn es nicht so ist, wie ich es wahrnehme mit meiner pessimistischen Prognose... und es die Wochenmärkte mit einem vielfältigen Angebot noch lange gibt!
Gruss Verena
 
@ Georgie,

nach den quäkenden Lastwagen kann man auch die Uhrzeit bestimmen, wenn die eigene Armbanduhrbatterie den Geist aufgegeben hat. Alles schon mal dagewesen. LG Ju
 
Ciao @bo-ju ,

gab oder gibt es für dich auch Dolce Vita in Bella Italia?

Es werden ja nicht nur die quäkenden Lastwagen gewesen sein ...
 
Hallo @bo-ju
Es gibt doch die Kirchenuhr, die uns unbarmherzig jede Viertelstunde sagt, dass wir vergänglich sind. Jede Viertelstunde schlägt sie die volle Stunde und danach viertel, halb, dreiviertel. Ein unaufhörliches Gebimmel, dazu mittags um 12h und abends um 8 h das Angelusgeläut. Wozu also eine Uhr?
Dieses unaufhaltsame Uhrenschlagen und die ganz spezielle Melodie des Mittag- und Abendgeläuts gehört unbedingt zum Sardinien Feeling dazu. Ich möchte es nicht missen. Nur nachts ist es sehr lästig. Die Kirche hatte ein Einsehen, seit ein paar Jahren stellen sie die Glocken von 22 h bis 6.30 h aus. Dann beginnt der neue Tag .....
 
Natürlich, Barbara,

Sonst wäre ich nicht fast 50 Jahre immer wieder hingefahren und am Ende fast dort geblieben. Aber eigentlich wollte ich mich aus dieser Diskussion raushalten. Denn es gibt noch eine andere Seite der Insel, die hart, ja brutal und trostlos ist und nicht in ein fröhliches Reiseforum passt. Darum werde ich auch kein Buch schreiben, wie manche Leute möchten. Man ließ mich hinter die Kulissen schauen, weil wir miteinander gelebt haben. Aber davon erzählen, sorry, mag ich nicht.
Nichtsdestowenigerumsotrotz ist das heitere Dolce Vita nicht vergessen: siesta sonntags nachmittags nach gutem Essen im Schatten, grafiarsi la pancia mit dem Gedanken;"uns gehts gut". Doch, doch, la dolce vita gibts noch.

Sonst sässe ich jetzt nicht in Deutschland u. hätte jeden Tag Heimweh.
 
Ja, Georgie,

Die bimmelnde Glocke in Borore hat mir auch den Nerv geraubt. Vor allem, wenn die Nacht so kurz war, weil der Schreiner mitten im Dorf sommers um 2 Uhr nachts mit der Kreissäge zu arbeiten begann. Niemand beschwerte sich jemals darüber, denn jeder wusste, ab 11 Uhr mittags im Sommer war ein Arbeiten in der Werkstatt unmöglich. Und irgendwie musste er ja arbeiten, um Geld zu verdienen. Und er hatte Arbeit und die Kinder weniger Hunger.
 
bei uns kam mal (vor ca 30J) der Maurer vorbei mit einer Trennscheibe...an einem Sonntagmorgen, während des Gottesdienstes... weil es halt einfach nicht anders ging. Er machte sich sogleich an die Arbeit mit lauten Getöne. Wir, etwas in Sorge wegen der Nachbarschaft und Sonntagsruhe. Er: "nein, nein, der Pfarrer ist noch jung und hat eine laute Stimme"...kurz darauf schrie die Nachbarin herüber, ziemlich aufgebracht wie uns schien. Der Maurer beschwichtigte uns aber: "Sie habe nur gesagt, wenn er bei uns fertig sei, solle er auch noch zu ihr rüber kommen, er müsse da auch noch was fertig machen."
 
Zuletzt geändert:
Wieso ist Vielfalt ein Nachteil?

Qualität statt Quantität?
Lieber weniger Produkte, dafür aber gute.

Hallo @bo-ju
Es gibt doch die Kirchenuhr, die uns unbarmherzig jede Viertelstunde sagt, dass wir vergänglich sind. Jede Viertelstunde schlägt sie die volle Stunde und danach viertel, halb, dreiviertel. Ein unaufhörliches Gebimmel, dazu mittags um 12h und abends um 8 h das Angelusgeläut. Wozu also eine Uhr?
Dieses unaufhaltsame Uhrenschlagen und die ganz spezielle Melodie des Mittag- und Abendgeläuts gehört unbedingt zum Sardinien Feeling dazu. Ich möchte es nicht missen. Nur nachts ist es sehr lästig. Die Kirche hatte ein Einsehen, seit ein paar Jahren stellen sie die Glocken von 22 h bis 6.30 h aus. Dann beginnt der neue Tag .....

Für das Gebimmel muß ich nicht nach Sardinien fahren - das hab ich hier in Franken auch. Okay, ohne die Stundenschläge zu jedem Viertelstündchen. Dafür geht es aber auch schon um 5:00 Uhr los. Und großes Gebimmel zur Früh- und zur Morgenmesse. Dazu bei jeder Hochzeit, Beerdigung, Taufe etc.
Dazu steht die Kirche dann auch noch gleich über die Straße... keine 50 m.
War eine ziemliche Umgewöhnung für mich als Niedersachsen. Wenn in Braunschweig die Kirchner so ein Geläut anfangen würden, wären sicherlich Anzeigen wegen Lärmbelästigung die Folge... also, zumindest bei einer eventuellen Nachtbimmelei.

Achja... im Herbst gibt es dann immer noch ein besonderes Ereignis: Wallfahrt in einen Nachbarort... da läutet es dann um 3:00 Uhr nachts, um die Wallfahrer an die Abfahrt zu erinnern.
Das erste Mal stand ich senkrecht im Bett :D
 
Anzeige? Kannst du versuchen, ich kann dir sagen, wie das ausgeht Ich wohne in D auch 50 m von der Kirche entfernt. Habe mich nur beschwert. Große Gemeinderat Sitzung, ein kleiner Erfolg für mich, die Kirchenuhr schlägt jetzt nur noch einfach, früher die vollen Stunden doppelt, hoch und tief, d.h. z.B. Mitternacht 28 mal :mad: ich habe mich bei den dörflichen Ureinwohnern total unbeliebt gemacht. Da ist die sardische katholische Kirchengemeinde fortschrittlicher als die evangelische Kirche hier bei uns im Land. Hier schlagen die Kirchenuhren die ganze Nacht. Dagegen sind die sardischen Nächte totenstill, wenn man vom Hundegebell absieht . Aber das ist ein anderes Thema;) dolce vita gibt's nicht nur in bella Italia, auch in Deutschland:D
 
Zuletzt geändert:
Wir haben einen schönen "Tante Emma" Laden im Dorf, der im Juni, Juli, August von den Touristen gerne besucht wird. Ab September bis Mai ist es ein Überlebenskampf, der jedes Jahr schwieriger wird. Es sollte eine Investition für den Sohn sein, der allerdings wenig motiviert ist, so daß er den traurigen Rest von der "Tante Emma" bald zu Grabe trägt. Die älteren Einwohner holen sich ihren "Sfusi" und gerne auch Setzpflanzen dort, - oder was ihnen die Kinder nicht aus dem Supermarkt mitgebracht haben. Leider scheint auch hier bald diese Zeit vorbei zu sein.......

Allerdings kann man meiner Meinung nach das "Dolce Vita" nicht auf Märkten oder Emma Läden oder Glockengeläut spüren - im Leben darf doch nicht nur die Zeit zwischen zwei Urlauben oder in einem (Traum) - Urlaubsland lebenswert und "dolce" sein!
Die Zeit zwischen den "Traumländern" ist doch unsere Lebenszeit - und sollte bewußt genossen und nicht als weniger wertvoll gesehen werden.... (denke ich nur mal so)... auch hier scheint ja mal die Sonne
 
Zuletzt geändert:
... im Leben darf doch nicht nur die Zeit zwischen zwei Urlauben oder in einem (Traum) - Urlaubsland lebenswert und "dolce" sein!

Die Zeit zwischen den "Traumländern" ist doch unsere Lebenszeit - und sollte bewußt genossen und nicht als weniger wertvoll gesehen werden.... (denke ich nur mal so)... auch hier scheint ja mal die Sonne

Ciao @Giudicessa ,

eine sehr schöner und wichtiger Ansatz! Da muss ich dir vollkommen recht geben.

Die Zeit dazwischen, zwischen den Traumurlauben, sollte man unbedingt mit etwas "Dolce Vita" zuhause anreichern. So z. B. Mit einer "Serata Sarda" im Ristorante des ausggewanderten Sarden, einem italienischen "Parrucchiere", der immer so schöne Geschichten aus seiner Heimat (ist zwar bei meinem Figaro Sicilia - aber das geht dann bei Dolce Vita auch durch :D) erzählt, mit italienischen Freunden und ... wenn man zu den ganz "Priviligierten" gehört: mit italienischen & sardischen Familienmitgliedern. Wenn man dann noch das Glück hat, Teil einer Großfamilie zu sein ... dann kann das Leben überall recht lebenswert & "dolce" sein.

In diesem Sinne - euch allen einen schönen Tag - wo immer ihr auch seid! Euer Tag wird das, was ihr daraus macht.

LG - Barbara ;)
 
Die Zeit dazwischen, zwischen den Traumurlauben, sollte man unbedingt mit etwas "Dolce Vita" zuhause anreichern. So z. B. Mit einer "Serata Sarda" im Ristorante des ausggewanderten Sarden, einem italienischen "Parrucchiere", der immer so schöne Geschichten aus seiner Heimat (ist zwar bei meinem Figaro Sicilia - aber das geht dann bei Dolce Vita auch durch :D) erzählt, mit italienischen Freunden und ... wenn man zu den ganz "Priviligierten" gehört: mit italienischen & sardischen Familienmitgliedern. Wenn man dann noch das Glück hat, Teil einer Großfamilie zu sein ... dann kann das Leben überall recht lebenswert & "dolce" sein.

Wenn man wie ich zu dem etwas anspruchsloseren Menschenschlag gehört, muß das "Dolce Vita" nichtmal unbedingt sardisch/italienisch sein. Denn ein "Süßes Leben" kann man auch anderswo erleben.
Klar, italienisches/sardisches Essen ist toll - aber anderswo leben auch gute Köche, die mit guten Rohstoffen leckeres Essen produzieren.
Klar, italienischer/sardischer Wein ist toll (wobei ich nicht so ein extremer Weinliebhaber bin... für mich hat es da nur die zwei Kategorien "Schmeckt" und "Schmeckt nicht") aber auch woanders haben die Römer ihre Spuren hinterlassen und den Weinanbau vorangetrieben... und später wurde er dann in die ganze Welt verbreitet. Also auch in Franken (naja, besonders in Franken :D), Australien, Israel, Südamerika, Kalifornien etc. etc. gibt es Wein für das "Süße Leben".
Sonnenschein, Wellen und nette Leute finden sich auch an diversen Orten.

Insofern ist das "Dolce Vita" eher eine Sache des persönlichen Empfindens. Ich kann es eigentlich an vielen verschiedenen Orten genießen. Sardinien hat den Vorteil, daß es gleich um die Ecke liegt. :D
Mein Schwager fliegt für sein "Dolce Vita" jedes Jahr für sechs Wochen nach Südostasien... Rucksacktrekking, mit den regionalen Bussen durchs Land und viel Kontakt zu anderen Rucksacktouristen und der einheimischen Bevölkerung. Mein Ding wäre das nicht - er genießt es...
 
@Maik Decker
Du hast den Moselwein vergessen:)
Aber ich würde das "dolce vita" anders herum betrachten:
50/60 er Jahre, D= Wirtschaftswunderland, Lohnsteigerungsraten manchmal 2stellig, Urlaub jenseits der Alpen wurde möglich (Neckermann führt die Pauschalreise ein) und der Urlauber will ans Meer.....
Die Umgebung ist eher landwirtschaftlich geprägt.
Kindheitserinnerung: Es ist warm, die Sonne scheint immer, der Himmel ist blau!( nicht grau trotz Sonnenschein, weil die Schlote rauchen ) und in Italien sind die Kinder Menschen mit eigenen Phantasien, im Restaurant nicht der Bremsklotz für die Bedienung, wenn es ihnen bei Tisch zu langweilig wurde und sie um die Tische herum fangen spielen. Kein: Das darf man nicht! Dafür bist du noch zu jung (nicht alt genug).
Papa und Mamma schlafen lange, frühstücken ausgedehnt und dann, am späten vormittag geht es zum Strand ( mit der Bräune muss man beweisen, dass man sich den Urlaub erlauben konnte )
Auf dem Weg dorthin sieht der D Männer im besten Arbeitsalter in Schatten der Cafeteria sitzen und palavern.
Am frühen Nachmittag - rotgepellt- vom Strand zurückkehrend, sieht der D diese Männer in schattigen Ecken Nickerchen machen, am Abend dann mit Freunden auf ein/zwei Glas Wein zusammen, sogar bis in die späte Nacht. Was für ein "süsses Leben" ?
Perspektivwechsel: Juli/August knalleheiss, die Arbeiten, die anstehen und erledigt werden müssen, werden mit Sonnenaufgang begonnen solange der Stern nicht ganz so schlimm sticht, und unterbrochen,sobald es zu warm geworden ist, also etwa 9/10 Uhr. Anschliessend treffen mit Nachbarn und Kollegen in der Cafeteria, der Handwerker macht Kundenaquise, der Landwirt versucht Preisabsprachen mit Kollegen oder Kunden. (nix telefonio)
Mittag ist zuhause zwischen 12 und 1 , dann im Garten oder sonstwo den fehlenden Schlaf nachholen, die Wohnung ist klein und stickig und noch wärmer als der Garten (Klimaanlage unbekannt) und der Abend vor Mitternacht immer noch zu warm zum Schlafen.
Fazit: Wenn ich die Arbeitsleistung meines Nachbarn nicht sehen kann, hat der ein "süsses Leben".

afon
 
Ciao,

Ich wollte mich nur kurz von euch verabschieden. Habe soeben um Löschung meines Accounts gebeten.

Euch allen eine schöne Zeit auf Sardinien oder wo auch immer ihr seid!

LG - Barbara
 
@Giudicessa
Kurz und knapp. Ende der 60er war ich mit der Kurvendiskussion beschäftigt, sowohl mathematischer, als auch körperlicher.
Bei einer Umfrage unter Gartenbesitzern hier im Forum kannst du feststellen, dass diese im Hochsommer die notwedigen Pflegearbeiten möglichst auf den frühen Morgen und/oder späteren Abend verlegen, die Zeit dazwischen dann gerne auf der Germanien-zugewandten Seite des Hauses verbringen. Sollte ein Schichtarbeiter dieses häufiger beobachten, könnte Neid in ihm aufkeimen, und er dieses Verhalten als "faulenzen" bezeichnen.
Weniger hart und aggressiv klingt da denn doch "dolce vita".
Und ja! Der deutsche Bauer konnte damals schon über einen Porsche als landwirtschaftlichen Helfer verfügen, der italienische Kollege ebenso über einen Ferrari, wenn denn das Einkommen gross genug war.

Gruss

Afon
 
Um zum Thema zurückzukommen:

"Die Zeit" dazu, wie man das Italien-Massentourismus-Phänomen in den 50er-Jahren teilweise gesehen hat: http://www.zeit.de/2011/34/Italienfreunde

Wobei anzumerken bleibt, dass sich in den 50er-Jahren noch sehr wenige Leute eine solche Reise überhaupt leisten konnte. Und dass Italien damals natürlich sozusagen noch Exotik pur gewesen ist.

LG, Maren
 
@Maren - sehr amüsant, dieser Artikel aus der 'Zeit'... meine Familie konnte sich damals einen Italienurlaub gar nicht leisten - aber was in dem Artikel geschrieben wurde, ist herrlich nachvollziehbar.
 
Dolce Vita ist überall zu jeder Zeit möglich... Deutschland ist auch schön und man sollte es sich so oft es geht sich gut gehen lassen. Dies auf ein fremdes Land zu einer bestimmten Zeit im Jahr zu begrenzen hat nichts mit Dolce Vita zu tun. Man lebt ständig und überall... wie süss und zufrieden muss jeder selber herausfinden. Mir wäre das zur Urlaubszeit zu wenig.
 
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