Campingplatz auf Sardinien eröffnen?

robbie-tobbie

Sehr aktives Mitglied
Hallo zusammen,

an allererster Stelle möchte ich mich kurz vorstellen, da ich neu hier in diesem Forum bin. Ich heiße Robert, bin 42 Jahre alt, in NRW geboren und lebe seitdem in ein und derselben Kleinstadt. Habe allerdings slowenische Wurzeln, und irgendwie habe ich mich noch nie richtig wohl gefühlt in Deutschland. War bisher zweimal auf Sardinien, habe mich dort immer auf Anhieb sauwohl gefühlt. Klar, im Urlaub isses immer anders als "im wahren Leben" - aber ich gedenke auch nicht, mich auf die faule Haut zu legen.
Da ich seit fast 10 Jahren begeisterter Wohnmobil-Urlauber bin (und seit fast 25 Jahren Camping mache), allerdings kein "typischer" WoMo-Fahrer (übernachte ausschließlich auf Campingplätzen, weder Stellplätze noch frei stehen), habe ich mir überlegt, aus meinem Hobby einen Beruf zu machen: ich würde gerne auf Sardinien einen eigenen Campingplatz eröffnen! Muss nicht unbedingt am Meer sein, wäre aber nicht "schlimm". So wie ich das mittlerweile sehe, gibt es im Landesinneren so gut wie keine Campingplätze.
Wisst Ihr zufälligerweise, wie das aussieht mit passenden Grundstücken (10.000qm wären schon nötig, Preise?), mit den Gesetzen bzgl. Baugenehmigung etc. für ein solches Gewerbe?
Bisher ist es mehr oder weniger nur ein Traum, aber man soll seine Träume ja leben und nicht das Leben träumen...! Bin auf jeden Fall sehr dankbar für jeden erdenklichen Tipp!
 
Hi Robbie,
probiers doch mal in Bosa. Der hat dort dichtgemacht. Da würde bestimmt was gehen, weil dort kein anderer, besonders guter Cp vorhanden ist.
Müsstest aber kräftig investieren, der war ziemlich runtergekommen.
 
@ Robbie,

Marais Idee von Bosa wär vielleicht wirklich was für dich, wenn du dich gegen die Sarden durchsetzen kannst, die meist der Meinung sind, CPe bräuchten nur von Mai bis September offen zu sein. Wobei ich nicht weiss, ob sie wegen der Steuer so handeln oder einfach keinen Bock drauf haben, auch mal 2 Wochen keine Gäste zu haben im Winter. Sehr oft habe ich im Winter Camper aus Nordeuropa in Sardinien von einem geschlossenen PC zum anderen pilgern sehen. Alle waren zu, also kamen sie nie wieder. Wenn aber jemand wie du, der auf dem CP auch wohnen würde, ständig offen hätte, würde sich das sicher in Nordeuropa rumsprechen. Reklame gibts ja auch. Eine lange Durststrecke müsstest du natürlich einrechnen. Aber schön ist der Bosa-CP gewesen, ganz dicht am Meer und trotzdem still. Frag doch mal Bea 2, die wohnt nicht weit weg und weiss vielleicht wer der Besitzer ist oder war.

Winters offene Plätze sind in Sardinien extrem rar und werden hier im Forum sofort veröffentlicht, wenn jemand einen gefunden hat. Ich wünsch dir viel Erfolg! Ju
 
Robbie-Tobbie,
grundsätzlich eine gute Idee, die möglicherweise auch Erfolg haben wird, aber ich rate Dir die untenstehenden Fragen - für dich alleine - ehrlich zu beantworten bevor Du dich Hals über Kopf ins Verderben stürzt.
- sprichst Du Italienisch?
- verstehst Du die sardische Mentalität?
- verstehst Du was davon wie ein Campingplatz geführt wird?
- hast Du schon mal im Ausland gearbeitet?
- hast Du Sarden als Freunde auf Sardinien?
- Hast Du genügend Geld auf der Seite um mindestens 3 Jahre davon leben zu können?
- Hast Du genügend Geld um so ein Campingplatz zu kaufen oder um einen zu bauen?

Solltest Du die obigen Fragen mit JA beantowrten können dann bist Du schon mal auf dem richtigen Weg, wenn nicht, nun dann empfehl ich Dir erst mal für einige Jahre auf Sardinien auf einem Campingplatz arbeiten zu gehen umd das nötige Know-How und die sozialen Kontakte zu vertiefen.

Christian
 
Marai und Ju, meint Ihr den CP bei Turas?

Robbie-Tobbie, ich finde Deine Idee sehr gut. Du solltest aber auf Christian hören, bevor irgendwas schief läuft.
Ich will es Dir bei Gott net ausreden, aber wenn man vorher schon weiss auf was man alles achten muss,
kommt man auf der Insel viel besser zurecht.

Viel Spass und Glück bei der Planung:)

Grüssle, Mario!
 
Ja, Mario,

Ich meine den am Ende der Küstestrasse, ebenerdig, bevor man die kurvige Strasse nach oben fährt. Und ich finde Christians Fragen immens wichtig.
 
Wenn kurz vor der Biege in Richtung Modolo ein altes Hotel steht, dann ist es Turas.
Aber soweit ich weiss, ist eine Disco in Hörweite....also net so prickelnd:(

Ich würde mich aber freuen, wenn sich mal jemand erbarmt, den CP wieder herzurichten:)

Grüssle, Mario!
 
Hallo Robbie,

wenn ich mir jetzt vorstelle ich sollte eine derartige Investition machen, dann würde ich erstmal in mich gehen und genau die Fragen überlegen, die Christian gestellt hat.
Als Unternehmer, weiß ich was es heißt zu investieren, in einem Land, in dem ich die Risiken kalkurieren kann, weil ich die Spielregeln kenne und die Banken zu mir Vertrauen haben und ich eine Bank meines Vertrauens habe, ist es kein Problem. Aber in einem Land in dem ich nicht aufgewachsen bin würde ich das nicht tun und ganz sicher auch keinen Einheimischen als Partner reinnehmen. Aber im Grunde genommen eine gute Idee, nur ein CP sollte 10 Monate offen sein und ich verstehe wirklich nicht warum auf Sardinien oder auch auf Korsika so wenig Plätze ganzjährig geöffnet sind.

Hans
 
Aber mal abgesehen davon, dass Ihr alle recht habt, wäre doch ein CP in Bosa doch ganz schön...oder etwa net??:)

Robbie, das heisst jetzt net, dass Du nicht auf meine Vorredner hören musst. Ich habe noch nie eine Auswanderung
vorgehabt, werde es auch nicht tun, weil ich da voll und ganz der Meinung von Hans bin. Deswegen kann ich Dir
keine Ratschläge diesbezüglich geben. Aber es ist schon oft passiert, dass Auswanderer total pleite nach DE zurück
mussten, weils einfach net geklappt hat....also hak die Liste von Christian Punkt für Punkt ab und entscheide dann
selbst. Denn entscheiden musst Du Dich immer noch selber, gelle.

Grüssle, Mario!!
 
Ja Mario und ich würde ganz sicher auf diesen CP fahren, ist doch klar.
Leider kenne ich auch die andere Seite, es ist ein hartes Stück Arbeit einen CP in die Spitzenzone zu bringen und nur da kannst Du auf internationale Gäste zählen, eben auch außerhalb der Saison. Ich kenne jetzt keine persönlichen Geschichten von Sardinien, aber einige von Korsika und da waren es die Legionäre die nach Ablauf der Dienstzeit aus einem Stück Land im Nirgendwo etwas gemacht haben. Richtig ist auch lieber Robbie, der CP muss nicht am Meer liegen, allerdings sollter er dann eine Poolanlage haben. In den 50igern konnte man noch klein anfangen und jedes Jahr etwas dazubauen, die Zeiten sind allerdings schon lange vorbei.
Auch würde ich in mein Kalkül mit einbeziehen, daß man zu Dir mit einem Schiff kommen muss, am Festland sähe das ganz anders aus. Überleg doch mal innerhalb Deutschlands umzuziehen, wenn es Dir in NRW nicht gefällt, der Süden bietet ungeahnte Möglichkeiten, oder was meinst Du Mario, wir beide schlagen uns nicht mit Auswanderungsgedanken rum.

Hans
 
Nee Hans, ich bleib hier bei Haus und Hof (auf dem man auch wunderbar Campen kann, gelle);)

Robbie schrieb ja, dass er slowenische Wurzeln hat, aber in NRW geboren wurde und sich in Deutschland
net so wohl fühlt. Da liegt es ja nahe, dass er mit dem Gedanken spielt auszuwandern. Ich würde sagen, dass
er schon seinen Weg gehen wird und alles richtig macht, und Schwarzmalerei bremst ihn dabei nur aus. Aber
ohne Vorwarnung sollte man ihn auch nicht ziehen lassen. Ich denke, dass wurde hier schon richtig gemacht.

Ausserdem gibts nur einen Fleck auf der Welt, der schöner ist als Sardinien......wer kommt drauf?:D

Viele Grüssle, Mario!!
 
Ja hallo zusammen, ich bin ja restlos begeistert von der Resonanz, die mein Thread hier ausgelöst hat!!! Vielen Dank für die vielen Ratschläge und Tipps, die ich allesamt beherzigen werde. Auch danke für die "Schwarzmalerei", die ja eigentlich keine ist, sondern alles gute Ratschläge, die auch extrem wichtig zu beachten sind.
Was das angeht: natürlich habe ich nicht vor, mich Hals über Kopf und ohne Vorüberlegungen in ein Abenteuer á la "Die Auswanderer" (oder ähnlichen Reality-Soaps) zu stürzen, dafür bin ich ein viel zu vorsichtiger Mensch. Und es gibt sicher ein bis drei Fragen von Christian, die ich NOCH nicht mit Ja beantworten kann - gut Ding will Weile haben.
Allerdings habe ich von mir den Eindruck, dass ich doch ein nicht ganz so ungeschickter Planer -auch von größeren Projekten- bin, und wahrscheinlich aufgrund der vorsichtigen Planung ist mir bisher alles geglückt. Obwohl ich nie einen Cent geerbt, gewonnen oder sonstwas habe, bin ich mittlerweile ein "kleiner Großgrundbesitzer", habe ein paar Immobilien etc. - und bin schuldenfrei. Das erzähle ich jetzt nicht zum Angeben, sondern einfach nur, um darzustellen, dass ich durchaus in der Lage bin, komplexere Aktionen zu überblicken. Außerdem bin ich mir vor keiner Maloche zu schade, kann körperlich auch ganz gut reinhauen.
Freunde habe ich leider noch keine auf Sardinien, allerdings gute Bekannte, die vor Jahrzehnten den Startschuss für ein wirklich nettes Eckchen an der Costa Rei gegeben haben (kennt jemand Loc. Monte Nai?) - und damals aus dem Nichts ein Urlaubsparadies geschaffen haben.
Was mir eher Sorgen macht: ich weiss nicht ganz genau, was mit der "sardischen Mentalität" gemeint ist - geht es hierbei um das "kommste heut nicht, kommste morgen" oder eher um eine südländische Mentalität, bei der nicht alles immer so übertrieben ernst oder pingelig genommen wird? Da würde ich gerne mehr drüber erfahren...
Die Option, ein paar Jahre erstmal auf einem Campingplatz auf Sardinien zu arbeiten, kommt für mich eher nicht in Frage, da ich einen relativ gut dotierten Job habe, ich knüpfe lieber erstmal reichlich Kontakte, plane weiter und spare noch etwas, nicht schlimm, wenn es etwas länger dauert! Ich hab ja hoffentlich noch ein paar Jahre... ;-)

Zufälligerweise steht ab nächste Woche noch ein 3-wöchiger Sardinien-Urlaub an, werde bei der Gelegenheit noch reichlich Infos einholen und mir NATÜRLICH auch schon mal den (ehemaligen) Campingplatz in Bosa anschauen!!!

Danke Euch nochmal,
liebe Grüße,
Robert
 
Hallo Robert,

Wenn du wirklich an sardischer Mentalität interessiert bist, schreib mich bitte via E-Mail an. Vor 50 Jahren im Mai war ich das 1. mal in Sardinien und seitdem habe ich viel Sardisches kennengelernt. Und obwohl mir ein Freund eines Tages sagte: mach dir nichts draus, was man liebt, darf man auch kritisieren, tue ich es immer noch ungern in der Öffentlichkeit. Für dein Vorhaben wäre es aber sehr wichtig, einiges zu wissen. Überlegs dir in aller Ruhe.

Einen schönen Urlaub wünsch ich dir. Ju
 
Ciao Robert, hört sich alles ganz solide an, dennoch, auch wenn finanziell ein gutes Polster vorhanden ist und alles gut durchdacht, ist es dennoch nicht so einfach einen Campingplatz das gesamte Jahr geöffnet und am Laufen zu halten.
Ich selbst arbeite seit einigen Jahren auf einem, sogar direkt am Meer ;o) Die Idee einen CP im Hinterland zu eröffnen ist eine wirklich Gute, denn von denen gibt es keine und spräche ein bestimmtes Clientel an. CPlätze am Meer gibt es bereits genug und die Konkurrenz ist groß und teilweise grässlich zu den Mitbewerbern.
Grundsätzlich gebe ich auch Hans-P1 und Christian losvizzero erst mal Recht, denn deren Überlegungen solltest du nicht nur als Ratschlag nehmen, sondern wirklich mit bedenken. Eine gute Bank - für den Fall der Fälle - will erstmal eine Vertrauensbasis geschaffen haben. Über die Mentalität der Sarden solltest du dich demzufolge nur in soweit interessieren, wenn du diese als Angestellte möchtest, als Lieferanten brauchst oder eben für Bankgeschäfte. Die Sarden selbst gehen nämlich kaum campen. Eine kleine Menge höchstens für das Ferragosto - Wochenende, ansonsten hättest du eher Festlanditaliener und die wollen ans Meer. Also wäre ein CP im Hinterland wohl eher für die internationalen wander- und kletterbessenen Touristen. Viel Service muss auch gleich von vornherein mit angeboten werden, denn wie Hans schon sagt, mal peu a peu etwas anfangen, dass gilt auch in Sardinien kaum noch. Der Tourist zahlt schon ohnehin überhöhte Preise - geht schon bei der Fähre los - und erwartet dann einfach viel. Der schwierigste Kunde ist ohnehin der Tourist ;o) Meine Chef's bauen ihren CP bereits in 2. Generation und seit 40 Jahren auf. Auch sie keine gebürtigen Sarden sondern Norditaliener, und rechnen und probieren bereits seit Jahren an der Möglichkeit die Saison zu verlängern und auch im Winter aufzulassen. Aber das Rechenexampel geht nicht auf, selbst nicht, wenn man auf Sparflamme arbeitet. Im Winter die CP aufzulassen haut schon allein deswegen nciht hin, da der Tourismus minimal ist und die gesamte Tourismus - Infrastruktur einfach nicht hinhaut. Aber sardische Winter sind auch nicht wirklich angenehm, wenn man nicht gerade auf nasskalten stürmischen Wind und häufigen Regen steht. Allein die Vorstellung, ich müsste im Winter in der nasskalten Rezeption sitzen und auf max. 2 Gäste pro Tag warten, lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen ;) Dann ist es auch eine Steuerfrage, Saisongeschäft wird anders besteuert.
Naja, jeder hat so seine Träume und Hoffnungen und wenn dies dein Traum ist, dann wünsche ich dir auf jeden Fall viel Erfolg beim Umsetzen. Um ein Geschäft überhaupt anzukurbeln stehen ersteinmal jede Menge Behördengänge an und es müssen haufenweise Genehmigungen eingeholt werden. Wenn überhaupt wäre es einfacher einen bereits laufenden Campingplatz zu übernehmen. Einen neuen zu eröffnen oder aus dem Boden zu stampfen braucht mit großer Sicherheit viel Geduld und Nerven, schon allein bis man endlich aufmachen darf von behördlicher Seite. Dann ständige Kontrollen, einen Feuerwehrschein bedarf es auch und noch so einige andere Lehrgänge die man zudiktiert bekommt und auch absolvieren muss, denn man ist als Campingplatzbetreiber oder Ferienanlagenbetreiber für seine Gäste in jeder Beziehung verantwortlich, im Falle eines Brandes etc.

Letztenendes ist es so, wie es sich seit vielen Jahren eingebürgert hat, die Saison läuft von Ostern bis max. Ende Oktober und ob man will oder nicht, man wird in den Winterschlaf geschickt von den verschiedensten Seiten. Und als Eigentümer - Geschäftsinhaber, einfacher Angestellter oder egal wie, eine Sommersaison kennt kein Wochenende oder gar viel freie Zeit, dafür mindestens genau so viel Stress, als würde man in Deutschland arbeiten, ergo man ist dann doch ganz froh, wenn das schlechte Wetter kommt und der Tourismus ausbleibt um wieder Luft zu holen und überhaupt um sich zu regenerieren. So ein CP muss ja auch im Winter gepflegt werden und jede Menge - über die Saison kaputtgegangenes - muss wieder instand gesetzt werden etc. Das Wetter + Klima + salzhaltige Luft + Feriengäste verursacht Flurschäden. Auch bekommt man oft Vorschläge für Neuerungen, die man auch gern umsetzen möchte. Auch dies braucht seine Zeit. Denn handwerkle mal während Gäste da sind:), dass ist vielleicht ein Spass :D Glaub mir, ich bin kein fauler Mensch, arbeite gern und habe einige Erfahrungen hier gesammelt, aber selbst ich stimme mittlerweile zu - 5 Monate dauermalochen mit Tourismus - Anfang Oktober lächze auch ich nach der Winterzeit die einfach alles wieder ruhiger werden lässt. Das Einzigste, was hier das gesamte Jahr funktioniert ist Landwirtschaft, alles andere geht und steht mit dem Tourismus und der hat seine Hauptreisezeit eben nur in den max. 6 Sommermonaten. Ist ja auch nicht schlimm, denn wenn man im Sommer sein Geschäft richtig betreibt, kann das auch durchaus funktionieren. Und ich denke mal, nachdem was ich gelesen habe aus deinem vorherigen Statement ist Betriebswirtschaft also kein Fremdgebiet für dich ;o)

LG Simone
 
@ siyam: Hi Simone, bist Du diejenige, die mit dem CP bei Valedoria "verhaftet" bist? Schönes Plätzchen da, als ich das erste Mal da war, hab ich wortwörtlich gesagt: "Der schönste Platz auf Erden."
Erstmal danke für Deine ehrlichen und ausführlichen Worte, die geben mir natürlich arg zu denken! Aber: wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Bin sicherlich kein hoffnungsloser Optimist, und sicherlich kann alles auch schiefgehen. Aber ganz ehrlich: wenn ich´s nicht probiere, wie kann ich das sonst selber herausfinden? Bin halt nicht der Typ, auf dessen Grabstein hinterher mal stehen soll "ungebraucht zurück". Ich bin zwar nicht Einstein in Persona und weiß sicherlich Deine negativen Bedenken zu berücksichtigen, aber deshalb muss ich doch nicht von vorneherein die Flinte ins Korn werfen. Versuch macht kluch, sacht man bei uns in Rheinland. Ist zwar ganz sicher kein sardisches Motto - aber irgendwie klappt es doch auch mit einigen anderen CPs auf Sardinien ganz gut. Ich will ja auch nicht monetär reich werden damit, mir reicht es, wenn ich ein Auskommen mit dem Einkommen hab und mich wohl fühle!
 
Campingplätze wie auch viele andere Angebote die vom Tourismus abhängig sind können sich als saisonaler Betrieb anmelden und
sparen daduch viel an Steuern, Versicherungen und Abgaben.
Die Auflage dafür ist das der Betrieb aber nur vom 15 April - 15 Oktober geöffnet werden darf.
Christian
 
Guten Morgen Miteinander.

Robert, ich kann zu Deinem Vorhaben leider nicht viel Beitragen, ausser dir die Daumen zu drücken. Wenn ich
Dich um einen Gefallen bitten darf, halte uns bitte auf dem Laufenden, ich würde gern wissen, wie die Geschichte
weitergeht.:)

Grüssle, Mario!!
 
Buongiorno Robert, ja genau die bin ich:rolleyes: Mein Beitrag galt ja nicht zur Abschreckung und ich habe ja auch nicht geschrieben, dass du es besser lassen sollst sondern deine Idee - einen Platz im Hinterland zu eröffnen - eher befürwortet. Es ist nun mal nicht alles Gold was glänzt, nicht in Deutschland und auch nicht auf Sardinien, dass wissen wir ja alle. Wir sind auch keine Dummbratzen und hatten es auch in Deutschland zu etwas gebracht, durch Fleiß und Wissen und einer gesunden Lebenseinstellung. Seit 5 Jahren leben wir nun auf Sardinien und trotz viel Enthussiasmus, Plan im Sack, Geld auf dem Konto sind wir dennoch sehr oft an unsere Grenzen gestoßen. Und bis heute erlebe ich tagtäglich auch bei zugewanderten Freunden und Bekannten, wie sie ihre ursprünglichen Pläne ständig ändern müssen und immer mehr Kompromisse eingehen. Wenn man das kann und nicht nur stur sein eigenes Ding durchziehen will, dann kann es auch auf Sardinien klappen. Problem ist, wenn man in Deutschland ein Geschäft eröffnen will und Ahnung hat, dann weiß man wo es lang geht. Im Ausland mit einer unorganisierten Behördenstruktur, ist es schon eher ein Problem. Na, ich will dir wirklich nichts missreden, aber deine Eingangsthreat war eine Bitte um alle möglichen Informationen und ich gab dir die Meinigen und ein bissl meiner bisherigen Erfahrung gleich mit ;o) Logisch entscheidest du selbst ob du deinen Traum umsetzen willst und du selbst steckst dir ja auch deine Prioritäten. Hauptinfo meinerseis war: am Meer gibt es schon genug Campingplätze und keiner arbeitet wirklich ausgelastet im Hinterland hingegen, ist nichts. Betraf also: Angebot und Nachfrage. Wenn schon etwas im Überfluß da ist, warum dann noch dazustoßen? Woanders hingegen fehlt es - ich habe schon oft von Gästen den Wunsch nach einem schönen Platz im Hinterland gehört - also gebe ich dir diese Info weiter. Und auch hier wieder ein Stück meiner bisherigen Erfahrungen, nämlich den Amtsschimmel betreffend, wenn man etwas komplett Neues eröffnen möchte. Eben damit man nicht in freudiger Erwartungshaltung plant in kürzester Zeit alle Papiere beieinander zu haben und loslegen zu können, sondern dass es u.U. ein langer Prozess werden kann bis man wirklich arbeiten kann. Diese Zeit sollte man einfach einplanen. Denn was wir Deutschen (fast) nie haben ist Zeit und Geduld :)
Ich drück dir die Daumen.
 
Ausserdem gibts nur einen Fleck auf der Welt, der schöner ist als Sardinien......wer kommt drauf?:D

Viele Grüssle, Mario!!

Ich zitiere hier mal Dorothy : There is no place like home.
 
Ich lebe in Magomadas oberhalb von Bosa.
Mir kam auch sofort der Campingplatz von Turas/Bosa in den Sinn.

Wenn du Hilfe brauchst
Bea2
 
Hi zusammen,

alles wirklich sehr, sehr interessant und lehrreich, natürlich auch ein wenig abschreckend. Gott sei Dank ist der Plan nicht, mein Vorhaben hoppla-di-poppla in kurzer Zeit umzusetzen, ich habe wohlweislich für die Vorbereitung zwei bis drei Jahre (!) eingeplant. Und wenn´s länger dauert, dann halt länger...!
Schade, dass ich erst jetzt auf dieses Forum gestoßen bin, hier kann man für den Anfang schon eine Menge lernen. Und der Unterschied zu Deutschland (oder Slowenien, das Land kenne ich natürlich auch sehr gut) ist in vielen Dingen schon eklatant, was wohl stark an der vielzitierten sardischen Mentalität als auch an politischen / behördlichen Dingen liegt (meine Einschätzung). Alleine die aktuellen "Nachbar-Threads" zum Thema Mülltrennung und Paketzustellung sind ja aus typisch deutscher Sicht ein Desaster - ich denke mal, da benötigt man in jeder Lebenslage eine Menge PLUS an Gelassenheit und ein dickes MINUS an Hektik, Pingeligkeit etc... aber eigentlich ist es ja genau das, was uns Deutsche an Deutschland so nervt, und wofür wir unsere südlichen Nachbarn bewundern, oder?
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: ich will diese Eigenschaften hier a) ganz sicher nicht als negativ werten und b) ist mir klar, dass ich mit meiner "Ahnung" (mehr ist es ja nicht) über die sardische Mentalität / den Lebensstil schon wüsste, wo es lang geht...:cool: Bin am Anfang eines sehr, sehr langen Lern- und Verstehen-Prozesses, den ich aber gerne angehen möchte.
@siyam: bei unserem gerade anstehenden Sardinien-Urlaub stand natürlich von Anfang an auch ein Besuch auf Eurem Platz auf dem Plan, ich freue mich schon riesig drauf. Wollte an dieser Stelle dann noch darauf hinweisen, dass mein Plan für die Zukunft sicherlich nicht sein wird, als "Konkurrenz" aufzutreten, bin auf der Suche nach einem Plätzchen, wo ein CP wirklich noch fehlt. Unter Anderem daher auch der Blick auf das Landesinnere...
Simone, ich hoffe, wir sind bei Euch willkommen und ich würde mich dann gerne "zu erkennen" geben, wenn wir da sind - keine Sorge, habe nicht vor, Euch mit Fragen zu löchern und auszuquetschen - ich weiß, dass Ihr immer viel zu tun habt und bewundere Euch für Euren Erfolg und das Durchhaltevermögen, trotz oft widriger Umstände!

Danke nochmal an alle, ich werde Euch auf dem Laufenden halten und sicherlich noch die ein oder andere Frage stellen!
Liebe Grüße, Robert (...oder sollte ich mich direkt in Roberto umbenennen lassen?;))
 
@robert, ich bitte darum,dass ihr euch zu erkennen gebt :) und nein, ich sorge mich nicht über eventuelle Konkurrenz. Um Gottes Willen! Also auch hier kein Problem. Wir schauen einfach, wie es zeitlich passt, aber mit Sicherheit findet sich die Zeit um ein Glässchen Wein zu schlürfen und dann können wir gern ein wenig quatschen.​
Bis demnächst also und gute Fahrt :)
LG Simone​
 
Simone schreibt: Problem ist, wenn man in Deutschland ein Geschäft eröffnen will und Ahnung hat, dann weiß man wo es lang geht. Im Ausland mit einer unorganisierten Behördenstruktur, ist es schon eher ein Problem.
Genau um das geht es. Ich habe kein großes Vertrauen zu den Mittelmeeranrainerländern in Sachen Ökonomie und viele andere wohl auch, denn sonst täten wohl mehr dort investieren.
Robbie schreibt: ich denke mal, da benötigt man in jeder Lebenslage eine Menge PLUS an Gelassenheit und ein dickes MINUS an Hektik, Pingeligkeit etc... aber eigentlich ist es ja genau das, was uns Deutsche an Deutschland so nervt, und wofür wir unsere südlichen Nachbarn bewundern, oder?
Nein das sehe ich nicht so, Robbie, in Bayern, gehört ja schließlich auch zu Deutschland, herrscht eine gewisse Lässigkeit, gepaart mit viel Sinn zu Tradition und Gemütlichkeit und dennoch ist die Wirtschaftskraft des Freistaates beachtenswert. Slowenien kann sich auch sehen lassen und es wird zu beobachten sein, wie sich dieses Land noch entwickelt, also rein vernünftig betrachtet solltest Du nach Slowenien gehen, aber wer ist schon vernünftig, sehe ich ein.
Ein Campingplatz im Inneren von Sardinien, ja, da fehlt es wirklich, nur würde ich jetzt Bosa nicht unbedingt im Inneren Sardiniens sehen.
Auch für mich ist dieser Thread äußerst interessant, Simone schreibt ihr würde die Saisonlänge voll auf genügen weil danach jeder am Rad dreht und mal eine Auszeit braucht, ich kenne Simone und ich kenne auch den Camping und bin überzeugt wenn die das nicht hinbekommen mit der verlängerten Saison, dann schauts wirklich schlecht aus und dann lese ich, die steuerliche Schonzeit geht von 15.4. bis 15.10. es ist also auch noch behördlich verordnet. Ich bin aber nach wie vor der Meinung, wenn andere Regionen es schaffen einen mehr oder weniger ganzjährigen Tourismus zu haben, warum Korsika und Sardinien nicht.

Grüße Hans

Klar würde ich Deinen Camping besuchen Robbie und auch gerne mit Dir meine Eindrücke besprechen, hab ich mit Simone auch gemacht und da sind wir einer Meinung, lieber Robbie, der CP auf dem Simone schafft ist ein ganz liebevoller und ansprechender Platz.
 
Hallo Robert,

Zitat von BlueDaisy:

Es wurde auch gesagt, dass ganz viel Neid im Spiel war. Neid spielt in der sardischen Mentalität wohl auch eine große Rolle. (Vielleicht kennst du das sardische Zitat: Lieber Gott schenk mir 100 Hektar Land, aber meinem Nachbarn 200 Hektar, damit er nicht neidisch wird....).

Darüber wird normalerweise nur hinter vorgehaltener Hand geredet, wenn überhaupt.
Ob Schauermärchen oder nur Geschichten ?
Ein Fünkchen Wahrheit könnte schon dabei sein.
Gehört hab ich jedenfalls schon einige. Auf Details möchte ich hier allerdings nicht eingehen.

Für diesen Part wären, falls vorhanden, Deine sardischen Freunde die richtigen Ansprechpartner.

L.G. Jürgen
 
@ Robert und Jürgen,

darf ich mal ganz leidenschaftslos diese Neid-Geschichten oder -Gerüchte usw. versuchen zu erklären?

Der Anfang liegt Jahrhunderte zurück. Sardinien war immer eine arme Insel. Die Familien hatten meist viele Kinder. Die Erbteilung war so geregelt: Der Älteste bekam alles, die anderen nichts oder nur verschwindend wenig. Also gab es zwangsläufig böses Blut, da die Übriggebliebenen ja gar keine Möglichkeit hatten, sich durch Arbeit den Lebensunterhalt zu verdienen. Einige wenige Leute im Dorf waren also reich. Sie wurden teils bewundert, eben weil sie reich waren, und gleichzeitig gehasst von den zukurzgekommenen. Meiner Meinung nach liegt hier auch die Wurzel des sardischen Banditentums. Man stahl das Vieh der Reichen weil man hungrig war. Morde und Vendetta kamen dazu. Ich kannte noch die Zeit, als alle Nase lang ein Tierarzt überfallen und ausgeraubt wurde auf der Strasse zu seinen Patienten.
Man dachte ganz automatisch: wer Geld hat, kann es eigentlich nicht auf ehrliche Weise erworben haben (also kann er uns was davon abgeben.) Dieses Denken wirkt leider bis heute fort in den Köpfen mancher Leute.
Da hat einer einen Campingplatz gebaut? Also schlag ich ihm im Winter seine sanitären Anlagen kaputt, warum soll der mehr haben als ich?
Da hat eine Schweizerin ein Schuhfabrik gebaut und verdient auf der Insel gutes Geld? Geht nicht, Feuer drauf, ich hab schliesslich nichts.
Da hat einer eine gutgehende Pferdezucht? Nachts werden ihm 3 Pferde im Stall erschossen.
Da hat einer 60 Schafe und ich keine? Oder Streit mit ihm gehabt? Also werden allen 60 Schafen nachts auf der Weide die Kehlen durchgeschnitten.

Das sind nur einige wenige Beispiele aus letzter Zeit.

Meiner Meinung nach sind das Verzweiflungstaten derer, die keinerlei Hoffnung auf Ausbildung und/oder Arbeit haben. Wenn sich doch endlich die soziale Situation bessern würde!!!!! Habe keine Hoffnung.Jedenfalls lebt man in Sardinien einigermassen sicher, wenn man niemals offen zeigt, dass man mehr hat als sein Nachbar.

War nur der Versuch einer Erklärung. Ju
 
@Ju, das liest sich ja wirklich gruselig, mit Sicherheit war es früher so und mit noch mehr Sicherheit, hat sich wirklich diese Art von Denken bis in die heutige Zeit hineingezogen. Es ist ja überall so, wo Armut herrscht da gibt es auch Verzweiflung und vor allem Neid auf den, der es "besser" macht.

Dennoch, um die Gemüter nicht hochkochen zu lassen: So massiv ist es heute mit ganz großer Gewissheit nicht mehr. Es gibt auch Neid in anderen Ländern. Überall gibt es Gewinner und Menschen die auf der Sonnenseite des Lebens stehen und eben die, die nicht voran kommen. Aber nicht jeder von denen sinnt darauf, Rache oder Schaden auszuüben.

Ich hatte in den oberen Statements eigentlich mehr von der Behördenwillkür berichten wollen. Denn auch hier hängt es oft mit persönlichen Umständen zusammen, ob man seine Genehmigungen bekommt oder aber auch - und das gilt besonders zu erwähnen: die Unfähigkeit einiger (leider gibt es zu wenige fähige Sachbearbeiter, aber ich will erwähnen, dass ich schon solchen begegnet bin, es ist also nicht ganz hoffnungslos) Behörden"Esel".
Sie wissen nichts, blicken selbst nicht durch bei den ständigen Gesetzesänderungen, LESEN und WEITERBILDUNG, scheint für sie ein Fremdwort zu sein, und dadurch konstruieren genau die das behördl. Chaos. Plus das ohnehin verzwickte Behördensystem. Es ist einfach nicht schlüssig ineinander und folgt keinem logischen Weg. Für viele Sachen sind Behörden zuständig, von denen weiß man gar nicht, dass es in deren Zuständigkeitsbereich fällt. Oft wird man von vornherein mal gleich ins falsche Büro geschickt. Wenn man ganz viel Pech hat, dann will die eine Behörde - bevor sie in Aktion tritt - irgendein Papier haben, welches aber das andere Büro nicht gibt, weil dieses der Meinung ist, dass vorher eben genau diese Behörde ersteinmal anfangen muss. Es ist oftmals einfach verzwickt und wenn man dann der ital. Sprache nicht 100%ig mächtig ist oder eben dieses teilweise verzwickte System einfach nicht durchblickt, dann kann man da schon jede Menge graue Haare bekommen. Oft hilft: AUSSITZEN und abwarten bis die Dame/der Herr den Schreibtisch aufräumen will und dann bekommt man doch, was man braucht. Derweil dennoch mal loslegen und hoffen, dass einem keine Kontrolle, DASS ist heutzutage gefährlich, weil genau da die Gefahr des Nachbarneides lauert. Denn dies wird heutzutage sehr gern gemacht: ein Anruf bei der Guardia di Finanza oder Carabinieri oder Bürgermeister des Dorfes und schon kommt jemand "um nach dem Rechten zu schauen". Schwupp di Schwupp - wer suchet der findet und gefunden wird immer was, wenn man jemanden auf's Abstellgleis schicken will.:(


Es stimmt, Ju, in dem Punkt hat es sich bis heute nicht geändert: Zeige nieeeeee, was du wirklich hast! Es gibt also kein Problem, wenn man nicht mit dem dollsten Auto rumfährt, kein Haus mit allen Schikanen am Meer stehen hat (abgesehen vielleicht von reinen Ferienorten) oder wenn, dann etwas entfernt wenigstens vom Heimatort (Dorf) damit es dort bloss niemand sieht, in was man sein verdientes Geld hineininvestiert. Ich kenne "Bauern" die laufen rum, als wären sie frisch dem Stall entsprungen, fahren in einem Auto, da will man helfen ANZUSCHIEBEN und in ihrer raren Freizeit, fahren sie in ihr super Haus ans Meer und auch dort steht ein Auto, das unglaublicherweise gut ausschaut und problemlos fährt. So lange man im Rahmen wohlhabend ist oder auf dem überwiegend vorherrschenten Level der anderen Anwohner bleibt, ist das alles kein Problem. Aber wehe man zeigt, dass man sich viel erlauben kann, dann wird es wirklich kritisch (in den ländlichen Gegenden - Städte sind hier mal ausgeschlossen). Sarden mögen einfach kein "Angeben" und natürlich träumen sie auch vom Vorankommen und finanzieller Unabhängigkeit. Aber auf Grund der sozialen-, industriellen- und Bildungssituation ist es sehr schwer, außer man geht weg von der Insel und schaut mal über den Tellerrand. Ich kenne aber auch einige, die waren nie im Ausland (Arbeit / Leben) haben es dennoch zu einem angenehmen Lebensstandard gebracht, sind zwar nicht superreich, dafür aber sehr zufrieden;)

Ich glaube auch nicht, dass man es auf Sardinien braucht: reich werden. Ein angenehmer Lebensstandard ist vollkommen ausreichend. So viel sollte seine Arbeit auf jeden Fall einbringen, dass man ein Auskommen mit seinem Einkommen hat, ohne ständig in finanzieller Not zu stecken. Bringt einem seine Arbeit mehr Geld ein, als man wirklich braucht, dann sollte man dies auf gar keinen Fall öffentlich zur Schau stellen, es sei denn man spendet es für wohltätige Zwecke ;o)))
Habe auch meine Meinung geändert, was das finanzielle Niveau angeht. Aber das ist eine andere Geschichte und gehört in diesen Threat nicht rein.

LG Simone
 
Liebe Ju,

voll und ganz unterschreibe ich Deine Anführungen zur Neiddebatte. "Meiner Meinung nach sind das Verzweiflungstaten derer, die keinerlei Hoffnung auf Ausbildung und/oder Arbeit haben."

Allerdings passiert dieses fast überall auf der Welt, wenn auch nicht so ausgeprägt wie hier.

Diese Widersprüchlichkeit der Sarden, auch in der Behördenwillkür, kann man nicht allein auf jahrhundertalte Traditionen zurückführen. Denn das Rasen mit den modernen Autos und das Handy ( wird bald am Ohr implantiert) und....und....haben sie schnell, ja schneller als fast der Rest der Welt kapiert. Warum nicht auch an dieser Stelle???? Da beruft man sich auf alte Traditionen.

LG

Dieter
 
Manches ist wirklich schwer zu verstehen.

Ein kleines Mädchen mit 3 Jahren bekam ein Handy in die Hand gedrückt bevor es richtig sprechen konnte. Stundenlang sass sie still am Tisch im Restaurant ihrer Eltern und beschäftigte sich mit dem Teil. Lange hab ich zugeschaut und überlegt, lernt es damit jetzt was fürs Leben oder verdummt es? Immer wenn ich dort Mittagessen abholte das gleiche Bild: Kind eifrig und still beschäftigt. Dann hab ich meine Gedanken gewaltsam positiv gepolt: Das Kind lernt nicht nur das Lesen und die Zahlen auf diese Weise, sondern auch die Technik, und wie man damit umgeht. Steigt später um auf Computer und hilft der Insel, indem sie es anderen beibringt und damit ihr Geld verdient. Habe oft junge Mädchen gesehen, die im Büro sassen und sich die Welt reinholten in ihr Gesichtsfeld. Und in solchen Büros klappt es oft reibungslos, was immer auch gewünscht wird. Ist also doch nicht alles hoffnungslos.

Aber zurück zum ursprünglichen Thema Campingplatz.

In Grossbritannien gerieten wir eines Tages auf einen CP, den ich mir so durchaus in Sardinien vorstellen könnte. Auch gerade für eine ganzjährige Öffnung im Hinterland.

Axmouth. An der Landstr. ein Schild: CP ganzjährig geöffnet. Ein offenes Tor. Wiese mit einer kleinen Hütte drauf. Kein Mensch zu sehen. An der nicht verschlossenen Hütte ein Schild an der Tür:

Willkommen! Wenn niemand da ist, richtet euch ein auf welchem Platz ihr wollt. Ich komme morgen um 9 Uhr vorbei und kassiere. Preisliste drunter. In der Hütte gab es wenige aber blitzsaubere Tois und eine Dusche, Warmwasser mit Münzen.

Selten so einen beruhigenden CP gesehen: Alles da, was der Mensch braucht: Wasser, Abwasserentsorgung und am Morgen kam ein bärtiger Einheimischer, kassierte, fragte, ob wir auch Brötchen wollten (was wir, da wir englisches Brot nicht begeisternd fanden, dankend ablehnten) und verschwand wieder. Mir fiel das Weiterfahren schwer, nicht nur weil wir am Abend Hunderte von Wasservögeln beobachten konnten am Zusammenfluss der Axe mit dem Meer, sondern auch wegen der heiteren Unbekümmertheit, mit der dieser CP funktionierte. Aber er war gedacht für englische Gäste und die campen anders und oft rücksichtsvoller als andere Europäer.

Ob so einer in Sardinien auch seine Gäste fände? Grade im Hinterland, wo Wanderer und Bergsteiger andere Ansprüche stellen als Meeres-Urlauber-Machende, die auch noch Remmidemmi wollen und Animation?
 
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