Auto Angst vor Autofahren auf Sardinien
In der Toscana war das übrigens der Besitzer eines sehr hochpreisigen Weingutes, 3 stellige Flaschenpreise, viele Auszeichnungen etc. dennoch war ein Anwalt nötig. Der Schaden betrug etwa 2500€. Er ist übrigens mit einem Gabelstapler reingefahren.

Warum hast Du dich nicht in Wein auszahlen lassen? Zum Einkaufspreis natürlich ;)


Wenn man ortsunkundig ist fährt man normalerweise vorsichtiger als sonst. Im Schwarzwald bin ich auch schon Italienern hinterher gekrochen. Kam mir so vor, als wollten die während der Autofahrt Pilze sammeln whistling
 
auf 3 spurigen Deutschen Autobahnen fahren die langsamen immer in der Mitte und gehen nie nach rechts, als ob sie keine Rückspiegel hätten. Auf Italienischen Autobahnen wird schon nach rechts gefahren, wenn die von Hinten schneller sind, besonders auf 2 spurigen Strecken. Die bestehen nicht darauf, ihre Spur zu halten.
Aber hier auf Sardinien scheint mir, sie hätten ihre Fahrerlaubnis auf dem Wühltisch gefunden. Wir waren 6 Jahre nicht mehr hier, nun sind wir nach einer Woche Maddalena, wo das Autofahren ganz normal war, fast eine Woche in Orosei. Fast bei jeder Seitenstraße wird einem die Vorfahrt genommen und zwar total dreist, indem man erst Blickkontakt aufbaut und dann fast auf gleicher Höhe in die Hauptstraße einbiegt. Liegt es daran, dass wir keine Sarden sind, sollten wir besser mit einem gepanzerten Fahrzeug unterwegs sein, oder was ist hier los? Hätten wir kein relativ neues Fahrzeug, hätte ich Lust einfach drauf zu halten.
Früher wurde von Vermietern behauptet, wenn die Römer auf die Insel kommen, wollen sie den Sarden das Autofahren beibringen. Das habe ich immer achselzuckend abgetan, aber nun kann ich das nur bestätigen. Lieber 1000 Römer im Verkehr als ein Sarde ohne Kenntnisse der allgemeinen Straßenordnung, die wohl in großen Teilen Italiens einigermaßen gilt, bzw man kann eigentlich fast überall alles voraus sehen. Aber hier im Schleichverkehr mit 15 Km/h empfinde ich das Autofahren zum ersten Mal als unkalkulierbares Risiko, das letzte Abenteuer in Europa.
Seit Jahren bauen Italiener übrigens die meisten Unfälle, früher war das mal umgekehrt. Aber die Sarden werden einen nicht geringen Anteil daran haben.
Ich hoffe hier ohne Macken davon zu kommen. Defensiv ist gar kein Ausdruck. Im "Stadtgebiet" von Orosei erreicht man selten 20 Km/h.


ich zitiere dich komplett, weil ich so lachen musste. ja, also, das stimmt schon irgendwie alles so. aber: seid ihr noch gar nicht erholt? mich stört das allenfalls die ersten tage, wenn ich noch komplett unentspannt bin. mein mann passt sich ab dem 1. tag dem verkehr dort an (der ist da viel cooler als ich). und das klappt seit 17 jahren. ich nenne das intuitiv-orosei-verkehr. vllt. liegts auch daran, dass wir schon soooo viele stunden in der smeralda-bar verbracht und den verkehr davor verfolgt haben, dass es dann einfach irgendwie ins blut geht, wie man fahren sollte, um unbeschadet da rauszukommen.

letztendlich wollte ich euch aber mut machen, dass ihr da heil wieder rauskommt - ihr schafft das schon. versäumt aber bitte nicht, neben all den kleinen (bis großen) makeln und schwierigkeiten, euch auch ein bisschen zu entspannen.

lg anke und noch schöne tage :)
 
Mach dir mal keine Sorgen,die schaffen das schon!
Weiterhin gute Fahrt auf allen Wegen an Alle,heute im Speziellen an Chefkoch!
MfG,Helmut
 
Trotz Vorfahrt bitte bei allen Kreuzungen aufpassen und bremsen wenn man die kreuzende Strasse vorher nicht komplett sehen kann, denn knallrote Stoppschilder werden manchmal wortwörtlich kaltblütig ignoriert. Oft erlebt in den größeren Orte rund um Cagliari. Es handelt sich hierbei nicht um ein Handeln nach Blickkontakt, sondern um hirnloses Rasen von jungen Leuten ohne die Stoppschilder zu achten. Sogar mit Motorrad, was scheinbar das Adrenalin besonders anhebt, keine Ahnung, oder vielleicht ein Zeichen von Drogen- oder Alkoholprobleme.

Anders formuliert... wenn die Anderen ein Stoppschild haben bedeutet das nicht dass sie anhalten... egal wie wenig sie von der kreuzende Vorfahrtstrasse sehen.

Im Süden sehe ich häufig besonders "klüge" Leute überholen bei doppelten durchgezogenen Linien, auch vor oder im Tunnel. Man muss deswegen keine Angst haben, sondern auf Überraschungen vorbereitet sein. Und je schneller man fährt umso weniger Zeit hat man für eine Reaktion.
 
Bin ich aber gewohnt. Weil da erkenne ich auch keinen großen Unterschied zum Verhalten von hirnlosen Verkehrsteilnehmern in D.
 
letztendlich wollte ich euch aber mut machen, dass ihr da heil wieder rauskommt - ihr schafft das schon. versäumt aber bitte nicht, neben all den kleinen (bis großen) makeln und schwierigkeiten, euch auch ein bisschen zu entspannen.

Als ich finde nichts ist entspannender wie auf der Insel Auto zu fahren :) Im Gegenteil--- finde es in Deutschland eigentlich richtig nervig manchmal...

Vorfahrt nehmen und nehmen lassen ist bekannter Sport, vor allem auf den Dörfern, häufig aber auch weil der Tedesco zögert oder den Eindruck vermittelt das er sich nicht sicher ist wo er hin will... genau

Jo... wer zuerst fährt der hat dann eben Vorfahrt ;) Neulich schimpfte da eine hier mit mir... stand ewig rum aus einer kleinen unbedeutenden von recht kommen Strasse... ich fahr dann halt mal freundlich los und bedanke mich :)

Wenn der Tedesco zögert und net weiß wohin,,, dann passt es doch auch wieder. Hat ja Zeit. Also ich war da nie jemaden Böse auf der Insel wenn uns da halt dann jemand die Vorfahrt nahm... bzw. vorher fuhr ;)
 
es gibt keinen grund ängstlich zu sein , hier wird nicht besser oder schlechter gefahren wie sonstwo in europa. alles andere ist panikmache
 
wir sind total entspannt, nur nach 6 Jahre Abwesenheit von der Insel braucht es eine gewisse Eingewöhnung....und in unserer ersten Woche auf Maddalena war alles wie gewohnt.
Wir nutzen für den "Stadtverkehr" in Orosei nun auch die hier vorhandenen Räder. Da wir aus Deutschlands Fahrrad Hauptstadt kommen, ist das für uns ein Kinderspiel, und hoffentlich haben uns auch die Motorisierten im Blick. Für größere Einkäufe muss natürlich das Auto ran.
Auf den Landstraßen gehöre ich eher zu den sehr zügigen Fahrern, da sind wir hier eigentlich immer die Schnellsten, außer bei Beschränkungen und Ortsdurchfahrten. Trotzdem wird mir immer mulmig, wenn aus einem Feldweg ein Panda herausragt:eek: und man keinen Bogen wegen des Gegenverkehrs fahren kann.
das allerdings unsere Schlüsselübergeberin von Cala Gonone bis Orosei 45 Min. braucht erschließt sich mir dann wieder nicht....ich wäre in der Zeit wieder retour gewesen, soviel zum Fahrtechnischen, obwohl man das nicht unbedingt so machen muss. Nur es wäre im Rahmen des Möglichen.

In Einbahnstraßen verkehrt reinfahren, doppelte Linien im Tunnel durchbrechen, um zu überholen, alles schon für Jahrzehnten am Golfo di Napoli erlebt, aber die Jungs konnten fahren, so schien es wenigstens. Ihre Fahrzeuge sahen aber ziemlich mitgenommen aus, wenigstens die Hupen funktionierten. Tipp für den krassen Ausflug: am Sonntag auf der Landstraße zwischen Napoli und Pozzuoli zum Meer fahren, dagegen ist Rom oder Paris entspannt und ganz korrekt.
 
Die Sarden fahren, glaube ich, recht entspannt. Aber auch hier gibt es wie überall "Gaskranke". Ich denke das grösste Problem auf Sardiniens Strassen sind im Frühjahr und Herbst die Motorradfahrer (ich darf das sagen. Ich bin selbst biker) die absolut hirnlos durch die Bergwelt brettern, Wobei es keine Rolle spielt ob man am Ausgang der Kurve etwas sehen kann oder ob man mit dem eigenen Kopf bereits weit in der Gegenspur hängt. Meiner Erfahrung nach sind das aber zum grossen Teil keine Sarden die dort so heizen (die gibt es aber am Wochenende durchaus auch) sondern hauptsächlich Festlanditaliener und gaaaaanz viele Österreicher die da auf zwei Rädern mal richtig die Sau rauslassen wollen. Deutsche waren ehr im gesetzten Alter und mit dicker BMW unterwegs (ja damit kann man auch gasen aber die Klientel ist das ehr nicht dafür), Quttiert wird das ganze auf einigen Strassen mit Blumen und Kreuzen alle paar 100 m. Besonders ist mir das auf Teilen der alten SS125 aufgefallen.
Grundsätzlich fährt man halt in Italien anders. Man verlässt sich nicht ganz so darauf das Regeln eingehalten werden (vorallem von anderen) sondern schaut mehr und kommuniziert im Strassenverkehr. Und man fährt in Italien und auf Sadinien sowieso nicht ständig Kampflinie wie bei uns. In den Grossstädten wird das natürlich anders sein. Als ich das erste mal mit dem eigenen Auto nach Italien gafahren bin, so Anfang der Neunziger, hat es in Rom niemanden interessiert ob die Ampeln rot sind oder nicht. Da musste man halt den Mut haben auch so zu fahren...:D

Ich liebe es inzwischen im südlichen Ausland Auto zu fahren. Angst braucht man nicht zu haben. Die grossen Innenstädte würde ich mir allerdings als Selbstfahrer heute nicht mehr geben - schon gar nicht ohne Navi. - Zu stressig, zu stickig, zu stauig, zu nervig!
 
Ich zockel gerade allein und bewusst ohne Navi kreuz und quer durch die Gegend. Es ist total entspannt und wenn einer schneller ist, dann mache ich mich ganz dünn und lasse ich gerne vorbei. Das klappt allenorts sehr gut.
 
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