auf 3 spurigen Deutschen Autobahnen fahren die langsamen immer in der Mitte und gehen nie nach rechts, als ob sie keine Rückspiegel hätten. Auf Italienischen Autobahnen wird schon nach rechts gefahren, wenn die von Hinten schneller sind, besonders auf 2 spurigen Strecken. Die bestehen nicht darauf, ihre Spur zu halten.
Aber hier auf Sardinien scheint mir, sie hätten ihre Fahrerlaubnis auf dem Wühltisch gefunden. Wir waren 6 Jahre nicht mehr hier, nun sind wir nach einer Woche Maddalena, wo das Autofahren ganz normal war, fast eine Woche in Orosei. Fast bei jeder Seitenstraße wird einem die Vorfahrt genommen und zwar total dreist, indem man erst Blickkontakt aufbaut und dann fast auf gleicher Höhe in die Hauptstraße einbiegt. Liegt es daran, dass wir keine Sarden sind, sollten wir besser mit einem gepanzerten Fahrzeug unterwegs sein, oder was ist hier los? Hätten wir kein relativ neues Fahrzeug, hätte ich Lust einfach drauf zu halten.
Früher wurde von Vermietern behauptet, wenn die Römer auf die Insel kommen, wollen sie den Sarden das Autofahren beibringen. Das habe ich immer achselzuckend abgetan, aber nun kann ich das nur bestätigen. Lieber 1000 Römer im Verkehr als ein Sarde ohne Kenntnisse der allgemeinen Straßenordnung, die wohl in großen Teilen Italiens einigermaßen gilt, bzw man kann eigentlich fast überall alles voraus sehen. Aber hier im Schleichverkehr mit 15 Km/h empfinde ich das Autofahren zum ersten Mal als unkalkulierbares Risiko, das letzte Abenteuer in Europa.
Seit Jahren bauen Italiener übrigens die meisten Unfälle, früher war das mal umgekehrt. Aber die Sarden werden einen nicht geringen Anteil daran haben.
Ich hoffe hier ohne Macken davon zu kommen. Defensiv ist gar kein Ausdruck. Im "Stadtgebiet" von Orosei erreicht man selten 20 Km/h.