Dann versuch ich mich auch mal einem Reisebericht hier :)

Ich hoffe es klappt mit dem Einblenden extern gespeicherter Bilder, sonst muss ich es noch mal anders probieren...

Wir waren mit dem Wohnmobil und 3 Hunden Mitte bis Ende September diesen Jahres zum ersten Mal auf Sardinien.

So als grobes Fazit vorweg: wunderschöne, abwechslungsreiche Insel, die Sarden fand ich auch überraschend hundefreundlich. Aber (und ich weiß, wir hätten ein wenig mehr Zeit vorab in Recherche investieren sollen...) : mit Hunden und mit Wohnmobil ist es nicht unbedingt ein Optimal-Reiseziel. Sehr, sehr viele Verbote und es war trotz zweiter Septemberhälfte für unser Empfinden einfach sehr voll überall an den Küsten. Es mag ruhigere Orte geben dort und wir haben sie nur übersehen... Es ist ja auch die eigene Erwartungshaltung, wir schätzen es allgemein sehr viel "einsamer". Gelohnt hat es sich dennoch, vor allem die traumhaft schöne Natur.


Dienstag 16.09. ein gelungener Start
Wir sind über Nacht mit Camping on Board von Piombino aus rüber nach Olbia. Der Tag beginnt früh, um 5:30Uhr bricht rege Betriebsamkeit an Bord aus, ich werfe Frank aus dem Bett. Um 5:45Uhr rollen wir in der Finsternis vom Schiff. Wir erzählen uns, wie nett die diversen Ecken Sardiniens sicherlich sind, die in der pechschwarzen Nacht an uns vorbei ziehen und trinken noch tiefschwärzeren Kaffee. Um 7Uhr erreichen wir Tempio Pausania, ein Städtchen mitten im Hinterland von Nordsardinien. Wir möchten mit dem Westen der Insel beginnen, also müssen wir einmal quer rüber.

Tempio hat eine nette Altstadt und einen Bäcker (vermutlich mehrere) und die Sonne zeigt sich auch so langsam.

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Etwa 15km weiter ist auf knapp 1300m Höhe ein Wanderparkplatz am Monte Limbara (also fast oben, um genau zu sein), hier frühstücken wir und versuchen dann einer kurzen Wanderung aus unserem Wanderführer zu folgen. Die Aussicht ist wirklich schön und die Felsformationen beeindruckend, aber das mit den Wanderwegen ist vielleicht nicht so ganz der Sarden ihr Ding. Nachdem wir das dritte Mal im Nirgendwo festhängen und beim besten Willen nicht mehr weiter kommen, geben wir auf und wählen den einzig bekannten begehbaren Weg zurück. Spaß gemacht hat es dennoch. Sardinien ist nun nach dem Sommer völlig ausgedörrt. Aber wie es duftet!
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ok, hier hätte theoretisch ein Weg sein sollen...
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So, wenn ich die Fehlermeldung richtig interpretiere, gehen max 4 Bilder?!
 
Route 2 Wochen Rundreise mit Hunden
Hm, ja notgedrungen... Laut Reiseführer dürfen WoMos an der Altstadt nirgendwo parken und am offiziellen Stellplatz sind wir zwar vorbei gefahren, der war aber weit außerhalb und es war uns zu heiß, um so weit rein zu laufen... Wie gesagt, es gab doch leider recht viele Verbote für WoMos

Auf dem großen Parkplatz vor dem Hafen, dürfen seit letztem Jahr wieder Wohnmobile parken. 5 Minuten Fußweg zur Altstadt.

Die schönste Stadt, laut dem deutschen Reisemagazin zu umfahren, ist schade.

Denn wer Alghero nicht kennt, hat Sardinien verpennt!

LG

Dieter
 
lucy - ein sehr schön geschriebener reisebericht mit schönen bildern. für eure erste sardinienreise seid ihr ganz schön rumgekommen und habt viel rausgefunden. und so sehe ich das auch: eine erste orientierung. falls ihr euch für weitere male entscheidet, habt ihr viele ansatzpunkte. ich jedenfalls wäre gerne dabei gewesen ab und an.

@Yoshiham: ich glaub, das klingt alles schwer danach, dass das nachgeholt wird. sei froh, dass dieses jahr noch nicht soviele touristen und womos und deutsche hunde in der gegend waren ;)whistling:rolleyes:
 
Gegen Hunde habe ich nichts. Wir hatten in unserer "Glanzzeit" 11 davon. Mit dreien sind wir auch immer an den Strand gegangen. Hatten nur einmal Schwierigkeiten in den ganzen 25 Jahren und das ausserhalb der Saison. Da hat sich ein Paar über unsere Hunde aufgeregt, obwohl dieses Paar weit und breit das einzige war. Naja, die gibt es ja auch. Da sind wir eben ein Stück weiter gegangen.

LG

Dieter
 
Hallo Lucy,
interessanter Bericht aus der Sicht und den Bedürfnissen einer WoMo Reise mit Hunden.
Wo kommen Mitte September so viele Menschen her?
Von Überall! Insbesondere um die italienische Hauptferienzeit in August zu vermeiden. Sehr viele Deutsche und vor allem Schweizer. Auch wir :D.
Wie du bereits mehrmals schon geschrieben hast, September ist zwar nicht Hauptsaison, aber keine Nebensaison. Gute Chancen auf sommerliches Wetter mit warmem Meer... vielleicht mit Unterbrechungen und steigendem Wind. Erst in Oktober wird es deutlich leerer und die Strandverkäufer gehen weg, weil's sich nicht mehr lohnt. Dieses Jahr hat sich der Sommer wohl in den Oktober ausgedehnt.

Dass irgendwer behauptet die Sarden wären nicht hundefreundlich finde ich lustig. Hunde gibt's auf fast jedem Grundstück. Leider lassen viele Sarden und Italiener sie auch die ganze Nacht draussen bellen, in der ganzen Umgebung. Bei unserem Haus sind die meisten der nachts bellenden Hunde glücklicherweise etwas weiter entfernt.

Ach so, die Brunnen Kultstätte ist Santa Cristina, Paulilatino (bei Oristano), mit dem unglaublich gut gebauten Brunnen, und das 1000 vor Chr., falls jemand die Kultstätte und Wald/Park besuchen möchte.
 
Und falls Ihr noch mehr hunde- und wohnmobiltaugliche Orte sucht, schaut mal in mein Fotoalbum.
Wurde alles mit 2 bzw. 3 Hunden getestet:)
 

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Jaaa, mal schauen. Es reizt ja schon, das nächste Mal was besser vorbereitet (und im Oktober) zu reisen... Vielleicht geht es nächstes Jahr im Segelboot rum :). Der "Landurlaub führt nächstes Jahr wieder nach Schottland, da hab ich all die vermisste Einsamkeit :p

der Rest noch schnell:


Fr 26.09. fast Segeln
Nein, eigentlich nicht fast Segeln, aber Frank überlegt, welches Boot uns in Zukunft (hinter dem WoMo hergezogen) in den Urlaub begleiten kann. Nach dem heutigen Tag darf es für ihn auch ein vernünftiges Schlauchboot sein, wobei man auf dem halt nicht übernachten kann…

Der Tag beginnt mit finsteren Wolken, hey, so war das aber nicht angesagt!!


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Wir laufen durch ein Pinienwäldchen vom Campingplatz Richtung Ort, die Sonne ist noch hinterm Horizont. Und finden: einen Hundestrand!! Interessant ist die aufgelistete Regel, dass ausschließlich Hundebesitzer an den Strand dürfen und jeder Hund von maximal 4 Menschen begleitet werden darf... Hat sich allerdings nicht wirklich jeder dran gehalten. Am Abend gab es dort 2 ältere Frauen ohne Hund, die sich über die spielenden Hunde aufgeregt haben (gibt ja auch so wenig Strände mit Hundeverbot auf Sardinien...) und eine Familie mit Kleinkind und Baby ohne Hund...
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Die Wolken gen Osten färben sich Rot, dafür stehen wir hier aber falsch
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Wir laufen den Hügel wieder hoch, um die Farben und das Licht zu finden. Viele dunkle Wolken und… ein Regenbogen!! Und dann die aufgehende Sonne. Die Wolken in allen anderen Himmelsrichtungen halten sich aber hartnäckig.
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Wir frühstücken, checken diverse Wetterportale (WiFi ist hier for free), es sollte die Sonne scheinen… Also laufen wir gegen 9Uhr zum Hafen, unser Bötchen übernehmen. Kaum losgefahren lösen sich die Wolken dann auch tatsächlich auf (und wir kommen mit einem fetten Sonnenbrand Nachmittags wieder am Hafen an… Man sollte halt vorsichtig sein mit seinen Wünschen). Lucy und Grisu kennen das eh schon und springen freiwillig aufs Boot, Smilla wird reingehoben, die hat nicht das Gewicht, um ein Mitspracherecht zu haben ;) . Auf dem Boot ist sie aber völlig entspannt, begutachtet interessiert die Umgebung oder pennt.
 
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Wir schippern rund um La Maddalena und angrenzende Inselchen. Wie überall auf Sardinien: sehr karg + sehr blaues Meer + grüne Macchia + interessante Felsformationen.

Kurz nach Start finden wir einen ersten kleinen Strand und halten dort. Das ist mit so einem Schlauchboot völlig problemlos, ein Vorteil zum Segelboot (mit deutlich mehr Tiefgang und nicht am Strand parkbar).
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Später dann ein zweiter Stopp an einem Traum-Tafoni-Strand. Grisu denkt sich, das Prozedere kenn ich, wir werden langsamer, halten auf Land zu… und springt 20 Meter vor Landung ins Wasser. Wie gut, dass er mittlerweile weiß, dass er schwimmen kann… Lucy tut es ihm 10 Meter vor Land nach, Smilla springt beim anlegen ins Wasser. Zumindest wäre nun geklärt, dass alle Hunde sich nach einem Sprung vom Boot ins tiefe Wasser problemlos oben halten können… Der Strand ist nur vom Wasser aus zugänglich und das beste an ihm sind die Felsformationen! Wie am Capo d’Orso, nur dass man es hier wirklich in Ruhe für sich hat.
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ein Shar Pei!!
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ein prähistorisches Nashorn?
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Samstag 27.09. Kultur
An unserem letzten Tag auf Sardinien gönnen wir uns noch etwas Geschichte. Ich hatte es bereits erwähnt: die Nuraghier, ein spätsteinzeitliches bis bronzezeitliches Volk, waren sehr lange die Bewohner Sardiniens. Sie hatten keine Schrift, so dass wenig über sie überliefert ist, aber ihre Bauwerke (bzw. deren Überreste) findet man überall auf der Insel. Am besten erhalten blieben die Nuraghen, Wehr- und Wohntürme, wobei da der Holzaufbau und die Innengestaltung der Zeit zum Opfer fielen. Ganz in der Nähe von Palau gibt es einige Nuraghen-Bauwerke zu bestaunen, wir möchten heute eine kleine Rundtour machen.
Vormittags ist unser erstes Ziel dann aber erst mal San Pantaleo. Der Ort steht laut Reiseführer für „Sommerfrische“ und „künstlerisches“. Es sind etwa 30 Grad im Schatten, so viel zur Sommerfrische… aber hübsch ist das kleine Örtchen dennoch.
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Hier würde auch eine Rother-Wanderung beginnen, wir folgen ihr etwa 15 Minuten (und verlaufen uns bereits…), es ist aber viel zu heiß zum wandern.
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eine Korkeiche
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Anschließend geht es nach Arzachena, wo eine Nuraghe auf uns wartet. Viele Touristen sind nicht unterwegs auf den Spuren des alten Volkes, wir haben alles für uns…
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Riesengrab...
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ein Fake...
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Nun hätten wir noch eine Kurzwanderung zu einer Ruine aus neuerer Zeit mit Aussicht auf dem Plan, aber wir wollen uns nicht mehr bewegen. Stattdessen geht es zu Kastellruinen ohne „Kurzwanderung“, dafür mit wunderbar schattigen Tafoni-Felsen, wo wir ein Picknick einlegen.
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Hallo Lucy_Lou,

ein sehr schöner und ausführlicher Bericht mit vielen tollen Bildern! Vielen Dank hierfür!


Grüssle
Jürgen
 
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