Fauna Schildkröte 2.0 - jetzt sind wir Freunde

peko

Sehr aktives Mitglied
Allmählich kommen wir uns vor wie auf einer Schildkrötenfarm: von diesen attraktiven Reptilien haben wir Exemplare jeder Größe auf unserem Grund, ein Baby so groß wie eine 2-€uro-Münze, drei oder vier mittelgroße und das Pärchen, das ihr schon von meinem letzten Video ;) kennt.
Herr Tartaruga lässt sich nach der Erfüllung seiner ehelichen Pflichten in den letzten Tagen etwas weniger blicken. Wir nennen ihn in Erinnerung an den "Lonesome George", den wir im vorigen Jahrtausend auf den Galapagos-Inseln gesehen hatten und der 2012 als letzter Vertreter der Pinta-Riesenschildkröte dort starb, "Big George".
Frau Tartaruga kommt allerdings auch weiterhin regelmäßig hier vorbei, hat sich sogar schon auf unsere Terrasse verirrt, und scheint uns irgendwie zu mögen. Zumindest nimmt sie's uns nicht übel, dass wir unsere Zucchini nach einigen Verbiss-Schäden schildkrötensicher eingezäunt haben. Dafür kriegt sie immer wieder frische, saftige Scheiben von zu groß gewordenen Zucchini.
Eine echte win/win-Situation, die die sardische Fauna da für uns bereithält.
 
Ich mach mich ka nicht gerne unbeliebt, aber als passionierte Schildkrötenhalterin möchte ich darauf hinweisen, das dieses "niedliche" gefüttere von streng geschützten Wildtieren (zu recht) verboten ist und den Tieren schweten Schaden zufügen kann. Ihr Organismus ist nicht dazu ausgelegt, artfremdes Futter zu verarbeiten. Zuckerhaltiges und wasserhaltiges wie Apfelschalen und Salat führt zu Blähungen und Durchfällen. Was ihr herzig findet, weil sie ja so gierig zuschlagen, führt in der Folge zu Schmerzen und Qual. Das sieht aber keiner, denn dann ziehen sich die Tiere zurück. Sie haben durch ihren Panzer nur bedingt Platz für Probleme mit dem Verdauungssystem und es kommt daher häufig zu Todesfällen durch geplatzte Därme oder Organversagen. Sie sind über Millionen von Jahren an faserreiches und zuckerarmes Futter gewöhnt, in dieser Jahreszeit ausschliesslich trockene Wildkräuter. Saftfutter fressen sie nur, wenn im Frühjahr und Herbst nazürlich vorhanden und immer nur kleine Mengen hier und da. Einzig Oputienohren knabbern sie an, um ihren Wasserbedarf zu regulieren. Bitte füttert keine Schildkröten. Ihr tut ihnen damit nicht gut. Es schadet ihnen!!! Nur, weil ihr zufällig euer Haus in ihrem Lebensraum gebaut hat, werden sie nicht zu Haustieren!!!!
 
@Piri
Hätt' mich ja gewundert, wenn da keine "fachkundige" Kritik gekommen wäre.
Obwohl ich es mittlerweile Leid bin, in Sachen Umgang mit Tieren von Leuten zurechtgewiesen zu werden, die sich selbst für Experten halten, selbst aber naturwidrig handeln, möchte ich ein letztes Mal zu dem Vorwurf Stellung nehmen.
... als passionierte Schildkrötenhalterin ...
Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Du Deinen Schildkröten tatsächlich die 1,8 Hektar Grund (pro Tier!) zur Verfügung stellst, was dem durchschnittlichen natürlichen Revierbedarf einer Schildkröte entspricht, bzw sie auf Deinem Grund die 80 bis 400 Meter uneingeschränkt wandern können, die eine Schildkröte durchschnittlich pro Tag zurücklegt. Manche Schildkrötenhalter beherbergen "ihre" Tiere ja in Kisten/Käfigen/Gehegen von der Größe einer Bierkiste, manche halten sie wenigstens im (auch begrenzt großen) Garten. Der Verdacht, dass die von Dir erwähnten Verdauungstörungen eventuell auch auf die eingeschränkte Bewegungsfreiheit und permanente Störung ihres natürlichen Lebensablaufs zurückzuführen sind, ist wohl nicht auszuschließen.

Ihr Organismus ist nicht dazu ausgelegt, artfremdes Futter zu verarbeiten.
Na, dann ist ja alles in Ordnung. Denn ich habe den Schlidkröten nichts gegeben, was sie sich nicht auch selbst geholt haben. Sie haben - wohl in Unkenntnis der biologischen Vorgänge - unser Gemüsebeet (vor allem Zucchini) geplündert und alle vom Baum abgefallenen Birnen an- bzw aufgefressen.

Außerdem: wäre das mit dem "artfremden Futter" so unabänderlich und dramatisch - wieso werden dann (auch) die deutschen Städte von Wildschweinen, Füchsen und sogar invasiven Waschbären dermaßen okkupiert, dass man lokal schon von Plagen spricht?
Sie sind über Millionen von Jahren an faserreiches und zuckerarmes Futter gewöhnt, in dieser Jahreszeit ausschliesslich trockene Wildkräuter.
Hier halte ich Dir vor, dass Du die derzeitige Situation als permanent einstufst, auch rückwirkend. Denn in den Jahrmillionen schildkötischer Entwicklung gab es Eiszeiten und Wüstenzeiten und alle nur erdenklichen Stufen dazwischen, und die Schildkröten sind damit zurechtgekommen. Dass es im jeweiligen Sommer immer nur trockene Wildkräuter gegeben hätte, ist eine Behauptung, die nicht einmal jetzt gänzlich zutrifft. Auch hier auf Sardinien gibt es zu jeder Jahreszeit ein vielfältiges Nahrungsangebot, Blüten, wachsende und reifende Früchte, im Umfeld der zahllosen Quellen und Wasserstellen das ganze Jahr über Saftfutter.
Abschließend unterstelle ich jetzt einmal, dass Dein unbestrittenes Wissen über Schildkröten aus Deinen Erfahrungen in der Schildkrötenhaltung stammt, verstärkt durch Fachliteratur, vielleicht auch Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten, wirkt auf mich aber trotzdem sehr theorielastig.
Ich lebe aber schon seit Jahrzehnten in und mit der Natur, auch an Orten, von denen Du nicht einmal weißt, dass es sie gibt, und lebe auch jetzt auf Sardinien so naturnah- und -verbunden wie nicht viele hier auf der Insel.
So. Hab fertig.
 
Ich neige nicht dazu, mich vor Leuten zu rechtfertigen, die so arrgogant und herablassend auf berechtigte, freundlich formulierte Kritik reagieren.
Nur soviel: Die -allsamt registrierten- Tiere in meinem Bestand leben in D auf 1,5 ha mit entsprechender Technik, jeweils den Jahreszeiten und und aktueller Wettersituation angepasst.
Auf Sardinien haben sie mehr als einen halben ha, den sie niemals voll ausnutzen.
Du hast offensichtlich keine fundierte Kenntnis über Bewegungsradius und Futtergrundlage der Tiere, von denen verschiedene Unterarten auf Sardinien vorkommen und die teilweise völlig unterschiedliche Wanderrouten zeigen. Auch wandern weibliche Tiere deutlich weniger als männliche. Deine Platzangaben sind also völlig abstrus.
Was das Plündern angeht: ein Gemüsegarten ist kein natürliches Habitat. Natürlich gehen sie an solche Futter Quellen. Das bedeutet aber nicht, dass das Futter gut für sie ist.
Deine überhebliche, herablassende Antwort zeigt doch nur, dass dir die Tiere im Grunde nicht wichtig sind. Du nimmst doch nur den Fame mit.

Es ist übrigens streng verboten, in ganz Italien, und auf Sardinien besonders, Tiere auf dem Grundstück einzusperren, egal, wie gross es ist;
Tiere der Natur zu entnehmen und auf dem Grundstück zu halten; sie zu füttern und anzufassen.

Hoffentlich fallen deine Videos nicht mal dem Falschen auf.
 
Mein Gott, was fur eine Diskussion! Wir haben auch zahlreiche Schildkröten auf unserem mehrere Hektar grossen Grundstück auf Sardinien. Als wenn die sich da einsperren liessen... die kommen und gehen (oder wandern) und suchen sich selbst ihr Revier aus. Wir haben sie jedenfalls nicht zu uns geholt... wir sind keine Schildkröten- HALTER!!!
Und sie haben hier ganz ohne unsere Anregung die Gurken angefressen, bevor wir den Orto extra gut eingezäunt haben - ausserdem die heruntergefallenen Birnen!
 
Du hast ja so Recht ...
Nö, das ist zu einfach.
Wie wäre es, wenn die beiden S-Halter ihre schnellsten Schildkröten gegeneinander laufen lassen. Die schnellere Besitzerschildkröte hat recht. (Für die dudenverliebten Ösis unter den naturverbundenen Offroadfahrern: „recht“ schreibt man in dem Fall klein)
Oder wahlweise können die Besitzer gegen die jeweils andere laufen......
Die Schildkröten bekommen auch einen ordentlichen Vorsprung.
(Da war doch was mit Zenon) Ach, lieber nicht. ;-)
 
Zuletzt geändert:
Die Gefahr, dass den Schildkröten etwas passiert, hat nichts mit deren "Gemüseklau" in sardischen Gärten zu tun. Die Gefahren wie Straßenverkehr, intensive Landwirtschaft und die große Trockenheit mit evtl. daraus entstehenden Bränden halte ich für viel realer.
In über 30 Jahren Urlaub auf Sardinien, habe ich schon zweimal eine eine Schildkröte vor meinem Auto aufgelesen. Die Tiere hatten sich zwischen den an die Straße angrenzenden Trockenmauern verirrt. Mit einem Blick über die Mauern, überprüfte man das Nahrungsangebot und setzte das Tier dort hin, wo die Versorgungslage am Günstigsten erschien.
 
Es ist übrigens streng verboten, in ganz Italien, und auf Sardinien besonders, Tiere auf dem Grundstück einzusperren, egal, wie gross es ist;
Tiere der Natur zu entnehmen und auf dem Grundstück zu halten; sie zu füttern und anzufassen.
wenn sich die tiere, um eine familie zu gründen, einen platz aussuchen, der zufällig auf einem großen und weitläufigen grundstück liegt, ist es nicht angemessen von einsperren zu reden. ich glaube auch nicht, dass sie auf dem grundstück gehalten werden oder gar der natur entnommen wurden... habe nichts dergleichen in pekos beitrag lesen können.

vielleicht eine frage der interpretation?

lg, anke
 
hm....nicht jeder 'Dieb' bleibt beim Bestohlenen....... Aber wenn grad ein gedeckter Tisch da steht...

Eigentlich sind ja wir Menschen schuld, wenn Wildtiere in unsere 'Gehege' kommen......und ja, die Lebensbedinungen mancher Tierart wurde von uns eingeschränkt, verändert usw.
 
Die Gefahr, dass den Schildkröten etwas passiert, hat nichts mit deren "Gemüseklau" in sardischen Gärten zu tun. Die Gefahren wie Straßenverkehr, intensive Landwirtschaft und die große Trockenheit mit evtl. daraus entstehenden Bränden halte ich für viel realer.
In über 30 Jahren Urlaub auf Sardinien, habe ich schon zweimal eine eine Schildkröte vor meinem Auto aufgelesen. Die Tiere hatten sich zwischen den an die Straße angrenzenden Trockenmauern verirrt. Mit einem Blick über die Mauern, überprüfte man das Nahrungsangebot und setzte das Tier dort hin, wo die Versorgungslage am Günstigsten erschien.
ich habe auch schon hier und da eine Schildkröte vor einer Landstrasse aufgelesen und sie dann weit ab der nächsten Strassen wieder 'freigelassen'! ich habe sie dann vorne vor den Beifahrersitz 'gesetzt' - man die können richtig fauchen ;):cool: bin ein Stück gefahren - und dann auf sicherem Boden wieder vorsichtig in die Natur entlassen!
klasse war das Gesicht eines Agriturismo-Besitzers, bei San Pantaleo, als ich ihm ganz froh erzählte, dass ich gerade eine Schildkröte gerettet habe und auf seinem Gelände in Sicherheit gebracht habe .... die hatten damals dort auch Bio-Gemüse... aber ich war ja zahlender Gast; :p
 
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