Auto Sardiniens Straßen = heißes Pflaster !!??

Beppe

Sehr aktives Mitglied
Sardiniens Straßen = heißes Pflaster !!??
die Sterblichkeit wächst - die schlimmsten Unfälle auf der Sp2 im Süden


Im Jahr 2023 stieg die Anzahl der Todesopfer auf 110 und das Unfallrisiko steigt hierbei insbesondere im Sommer und am Wochenende.

Nahezu findet fast schon ein Massaker auf den sardischen Straßen statt. Die Insel ist jedenfalls die Region mit der höchsten Todesrate im Straßenverkehr (lt. ISTAT).

Im Jahr 2023 wurden 3.391 Verkehrsunfälle registriert: Sie verursachten den Tod von 110 Beteiligten und die Verletzung von weiteren 4.619 Personen. Die kritischste Zeit ist der Sommer. Sehr gefährlich sind auch der Freitag- und Samstagabend. Im Vergleich zu 2022 stieg die Zahl der Unfälle (+2,4%) und die der Opfer um (+10%) deutlich an.

Zwischen 2010 und 2023 stieg die Inzidenz von toten Fußgängern deutlich an, von 10,4% auf 14,5%. Auch die wirschaftlichen Folgen sind erheblich: Im Jahr 2023 betrugen die Unfallkosten über 450 Millionen Euro (=286 Euro pro Kopf).

Zwischen 2022 und 2023 sinkt der Verletzungsindex (Anzahl der Verletzten pro 100 Unfälle) von 137,5 auf 136,2, während der Index der Todesopfer (von 3 auf 3,2 Todesopfer pro 100 Unfälle) und der Schweregradindex steigt.

Vor allem an der Küste im Nordosten und in den Provinzhauptstädtern steigt die Gefährdung entlang der Staatsstraße 131, die die meisten Unfälle (207, 5 Tote und 322 Verletzte) und auf den Staatsstraßen 125, 130 und 554. Die schwersten Unfälle wurden auf der Sp2 in Südsardinien registriert. Die Sterblichkeit steigt hierbei in den Provinzen Nuoro, Cagliari und Südsardinien, während sie in den Provinzen von Sassari und Oristano abnimmt.

Im Jahr 2023 ereigneten sich die meisten Unfälle (1.957 davon 57,7 % der Gesamtzahl) auf städtischen Straßen, bei denen 31 Menschen starben = 28,2 % ) und 2.462 verletzt wurden = 53,3 %. Zwischen Mai und September ereigneten sich 1.582 =. 46,7 % der Unfälle im Laufe des Jahres: hierbei wuden 2.173 Personen verletzt = 47,0 % und 56 starben (50,9 %). Die kritischsten Monate waren der Juli und August mit 10,7 % bzw. 10,3 % der Unfälle. 81,7 % der Unfälle ereigneten sich zwischen 8 und 21 Uhr, aber die Sterblichkeitsrate war am höchsten zwischen 3 und 4 Uhr (19 Tote pro 100 Unfälle) und zwischen 5 und 6 Uhr (18,4 Tote pro 100 Unfälle), Werte, die deutlich über dem Tagesdurchschnitt liegen.

Auf Freitag- und Samstagnächte entfallen 42,7 % der nächtlichen Unfälle mit 57,7 % der Getöteten sowie 44,9 % der Verletzten. Die meisten Verkehrsunfälle ereignen sich zwischen zwei oder mehr Fahrzeugen (65,1 %); die häufigste Unfallart ist der Frontalzusammenstoß (1.007 Fälle mit 19 Toten und 1.496 Verletzten), gefolgt von Auffahrunfällen (622 Fälle mit 8 Toten und 959 Verletzten).

Quelle:
 
Zuletzt geändert:
Eine traurige Bilanz.
Wer auf sardischen Straßen unterwegs ist, kann nachvollziehen, dass die häufigste Unfallart der Frontalzusammenstoß gefolgt von Auffahrunfällen ist.
 
@Georgie

Jawoll, ne traurige Bilanz für 2023.

Jetzt ist erst November 2024 und wenn ich die bisherigen diesjährigen Unfallzahlen noch recht im Hinterkopf habe, dann sind die Verkehrsopferzahlen auf Sardinien dieses Jahr bereits jetzt um ein weiteres Mal um mehr als 10% gestiegen.

In der Tat: wieder einmal erneut traurige Jahresbilanzen sowohl für 2023 als aber auch bereits für 2024.
 
Zuletzt geändert:
die ganze Situation auf Sardinien erinnert einen übrigens irgendwie und unweigerlich an den Film:

Leichen pflastern seinen Weg

von Sergio Corbucci von 1968 u.a. mit Klaus Kinski, Jean Louis Trintignant u.v.a.m.
 
Ich fand die Überschrift des Zeitungsartikels der Unionesarda schon recht blutrünstig. Stattdessen wäre mehr Sachlichkeit in Form von einer detaillierten Statistik über die Unfallursachen hilfreich, z.B. wie viele Unfälle auf Alkohol- und Drogen etc. zurückzuführen sind.
Gibt es ein Amt in Italien wie in D das Statistische Bundesamt?
 
"3.391 Verkehrsunfälle registriert"

Die Dunkelziffer wird viel höher liegen.

Die kleinen "Berührungen", weil man den Sinn einer Mittellinie nicht versteht und die Länge seines Autos über- oder die Geschwindigkeit des Überholten, unterschätzt, übergeht man lieber.

Man sieht es den Fahrzeugen aber an.
So wie die fehlenden Zahnlücken, Dank des angeblich so tollen Gesundheitssystems....

Täglich mussten wir mehrfach deutlich nach rechts fahren, um das zu verhindern. Am Wochenende und nach Sagra noch häufiger.
 
Vom erhöhten Camper-Sitz aus, sehe ich sie Alle deutlich, auch im LKW.
Natürlich bemerkt man es schon vorher, wenn die Fahrzeuge zu weit links oder rechts fahren oder gar schlängeln.

Und es ist immer das Gleiche:
das Handy in der Hand zum Quatschen, ist da noch die harmloseste Variante. Meist werden Filmchen geschaut oder gar auf den Tasten herum gedrückt.

Das gibt es in Deutschland zwar auch und immer häufiger, aber längst nicht so extrem, wie auf sardischen Straßen oder gar italienischen Autobahnen. Es ist ein Wunder, dass bisher relativ wenig passiert.
 
Naja, bei der Geschwindigkeit hat man jetzt 2 Möglichkeiten: entweder man hält sich - wie bisher - mit Augenmaß nicht dran, etwa die 30kmh auf der 4spurigen, fast kreuzungsfreien, gut ausgebauten Buddibuddi bei Sassari, oder die Baustellen-10kmh, obwohl es die Baustelle längst nicht mehr gibt, oder man hält sich dran und wird an Ort und Stelle gelyncht ...
 
Wer Tiere auf der Straße aussetzt, verliert seinen Führerschein für sechs Monate bis ein Jahr. Verursacht das Tier durch seine Anwesenheit einen Unfall mit Verletzungen, drohen bis zu sieben Jahre Haft.
Einfach herrlich, für was es Gesetze gibt/geben muss ...
 
…für mein Empfinden sind die Strafen gegen Tiermisshandlungen jeglicher Art leider noch zu harmlos .

Wer weiß was das für Sarden waren , die einen Hund nicht nur im Stich gelassen haben sondern sogar noch in einem alten Wach-Häusschen angekettet haben bis er wahrscheinlich grausam verhungert starb und erst vor 5/6 Tagen gefunden wurde . Geschehen auf der Insel La Maddalena .:mad:
( https://www.lanuovasardegna.it/olbi...-lo-avevano-legato-con-una-catena-1.100619225)

Oder ebenfalls vor 6 Tagen

im Hinterland von Olbia ein weiterer Hundekadaver gefunden wurde , geköpft , zerhackt und verbrannt . :mad:

(https://www.lanuovasardegna.it/olbi...il-corpo-fatto-a-pezzi-e-bruciato-1.100619520 )

Die Tierschutzvereinigung ( LAV) warnte erst im Mai diesen Jahres , dass die Tötungen , Misshandlungen und Schockvideos in Sardinien alarmierend ansteigen .
Leider wahr , wie die verschiedenen Episoden den Sommer hindurch zeigten bis hin zu den letzten oben zitierten Fällen in der Gallura . Doch was jegliche Formen von Tierquälereien angeht gibt es keine Gegend Sardiniens , die sich davon freisprechen kann wie die hiesigen Chroniken belegen. :mad:

(https://www.ansa.it/amp/sito/notizi...gna_c504802d-5934-4e75-97b3-3c45f52473d6.html )
 
@Frank
die Ausmaße mit den Tiermißhandlungen sind in der Tat unglaublich.
Gestern in der Unione Sarda gelesen:

Fordongianus - 7 Welpen von der Brücke geworfen und letztendlich von einem Baum gerettet

Der Sack, in dem die Hunde eingesperrt waren, blieb in den Ästen eines Baumes hängen, die quasi wie ein Fallschirm wirkten. Hierdurch wurden die 7 Welpen von Maremma-Hirtenhunden letztendlich gerettet, die von einer Brücke in Fordongianus geworfen worden waren. Die Hunde wurden von den Agenten des Forstkorps der Wache von Villaurbana geborgen und dann der Gemeinde anvertraut.

Der unglaubliche Vorfall geschah gestern:
Jemand, der den 'Müll' loswerden wollte und deshalb dachte, die 7 Hunde einfach in einen Sack zu stecken und sie von einer Brücke in die Tiefe zu werfen. Der Sack landete hierbei jedoch in einem Baum und blieb dort in den Ästen hängen.

Ein weiterer Glücksumstand, der ganz entscheidend war, um die Welpen zu retten:
Ein Passant hörte das Klagen, Wimmern & Jaulen der Hunde und alarmierte sofort die Forestieri.
Diese eilten unverzüglich zum Tatort und schafften es, den Sack zu orten und zu bergen und retteten so die 7 kleinen Hunde. Die Welpen wurden der Fordongianus-Verwaltung anvertraut, die sie nunmehr in Gewahrsam hat und um für alle zukünftig einen liebevollen Familienanschluß zu finden.

Quelle:
 
Zuletzt geändert:
Die Welpen hat man zum Glück gerettet .

Diese Katzen hier hatten nicht das Glück…

Torre delle Stelle, das Katzengemetzel geht weiter: 3 weitere tote Katzen gefunden
Die erste Anzeige ist da : "Sie wurden angeblich mit Kühlmittel oder einem Herbizid vergiftet".
Inzwischen gibt es kaum noch Zweifel, dass die Katzen von Torre delle Stelle (Maracalagonis, Südost-Sardinien)bei einem oder mehreren Menschen nicht sehr beliebt sind, die den grausamsten Weg eingeschlagen haben, nämlich sie zu vergiften. Der aktuelle Stand der Dinge ist der eines Anwohners, der vor ein paar Tagen Alarm schlug.

( Quelle : https://www.castedduonline.it/torre...atti-prosegue-altri-3-felini-rinvenuti-morti/ )
 
Hier ein Beitrag zu den neuen Verkehrsregelungen, ob das vollständig ist weiss ich allerdings nicht:

Die la nuova meldet dazu, dass die neuen regelungen nicht alle angewendet werden können (kann mit deeple übersetzt werden) https://www.lanuovasardegna.it/regi...0kGzqHmPZ5-BOvJYkg_aem_cD-c0hhCRsPWmjCEkMDLKw

Ausserdem meldet die zeitung, dass in sassari 2023 80 fussgänger von autos erfasst wurden
 
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Ausserdem meldet die zeitung, dass auf sardinien pro jahr 80 fussgänger von autos erfasst werden
apropos Zebrastreifen:
Über die vielen Jahre kann man ein verändertes Verhalten von Autofahrern und auch Fußgängern beobachten. Früher fanden die Zebrastreifen so gut wie keine Beachtung auf Sardinien. Es wurde nicht gehalten, um Fußgänger rüber zu lassen, dementsprechend wurden Zebrastreifen auch wenig von Fußängern genutzt. Heute ist das anders. Es wird zwar noch auf Zebrastreifen gehalten oder sogar geparkt, aber die meisten Fahrzeuge halten für Fußgänger. Auffällig ist, dass sardische Fußgänger immer trotz ihres vorrangigen Rechts sehr vorsichtig sind, sich vor Überquerung versichern, dass die Autos auch wirklich halten. Genau das ist auch empfehlenswert - Blickkontakt mit den Autofahrern und evtl. Handzeichen als Vorsichtsmaßnahme oder auch, wenn man nett ist, als Dankeschön für das Anhalten.
 
Auffällig ist, dass sardische Fußgänger immer trotz ihres vorrangigen Rechts sehr vorsichtig sind, sich vor Überquerung versichern, dass die Autos auch wirklich halten.
Denen wurde halt noch nicht - wie in unseren nördlichen Breiten - der Uberlebensinstinkt abtrainiert. Denen ist noch bewusst, dass 1 - 2 Tonnen herannahende Masse, vergleichbar mit einem kapitalen Büffel oder einem mittelgroßen Elefanten, eine gewisse Gefährdung eines fragilen Menschleins (+/- 0,1 Tonnen) darstellen.
 
Wie man es nimmt: In Städten wie Marseille und Neapel ist es meiner Erfahrung nach ein Fehler, Blickkontakt aufzunehmen. Das wird registriert und daraufhin Gas gegeben. Nur an grünen Ampeln gucke ich sicherheitshalber, ob wirklich jeder Autofahrer bereit ist, auf die "Empfehlung" zu hören - ansonsten wird aus dem Augenwinkel die Straße beobachtet und (scheinbar) unachtsam auf die Straße gegangen. Dann wird widerwillig gebremst. Und selbstredend gehupt :D
 
Habe es oben korrigiert, 80 allein in sassari, oft auch auf fussgängerstreifen, wie vor wenigen tagen, eine fussgängerin ist verstorben, ihre begleiterin wurde schwer verletzt.
 
Das auch in D verbreitete Ritual, nach schlimmen Vorfällen die Verschärfung der Regeln und Strafen einzuführen, hilft nur wenig bis gar nicht. Kontrollen und das Durchsetzen der Regeln sind das einzige Mittel - oder warum halten sich in der Schweiz so viele an die Verkehrsregeln? Kaum die Grenze überschritten, werden die Regeln wieder breit missachtet, sogar von vielen Schweizern.
 
Das auch in D verbreitete Ritual, nach schlimmen Vorfällen die Verschärfung der Regeln und Strafen einzuführen, hilft nur wenig bis gar nicht. Kontrollen und das Durchsetzen der Regeln sind das einzige Mittel - oder warum halten sich in der Schweiz so viele an die Verkehrsregeln? Kaum die Grenze überschritten, werden die Regeln wieder breit missachtet, sogar von vielen Schweizern.
Meistens werden Verschärfungen nur lautstark gefordert, bis die Vorfälle aus den Medien verschwinden.
 
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