Also, ich find das schon interessant; es gibt Leser, die bei Büchern bemängeln, dass sie nicht auf echte Erlebnisse zurückgreifen und andere, die das literarisch nicht wirklich gut finden. Kann es nicht einfach sein, dass es verschiedene Geschmacksrichtungen gibt, dass die einen 'hohe Literatur' bevorzugen, andere Geschichten, die in der Vergangenheit spielen und wieder andere einfach lesen wollen, wie es anderen ergangen ist, die hier auf der Insel oder auf dem italienischen Kontinent angefangen haben, sich ein anderes Leben einzurichten.
Ich habe gerne Bücher von Autoren gelesen, die einen Neuanfang in einem anderen Land gewagt haben. Da ging es mir weniger um die hohe Kunst des Schreibens, viel eher um die Erlebnisse und Erfahrungen, die jemand dort gemacht hat. "Bramasole' hat mir z.B. sehr gut gefallen, ebenfalls ein Buch von zwei Engländerinnen, die ganz spontan in Ligurien ein altes Haus gekauft haben und dort hängen geblieben sind.
Das ist doch der Stoff, aus dem Träume geboren werden.
Vor allem bei jenen, die diese Sehnsucht haben, ihr Leben zu ändern.
Insofern finde ich das Buch von Carlotta Renzo gar nicht so übel - auch wenn es stellenweise sicher manche langweilt, wenn nur Steine bewegt oder gesetzt werden.
Mir hat es gefallen, weil mir viele ihrer Erlebnisse und Erfahrungen bekannt vorkamen.