So,
da ich heute morgen mit einer Urlaubserinnerung aufgewacht bin, bin ich jetzt etwas übermotiviert und möchte Euch auch teilhaben lassen :).
Da ich doch nicht die einzelnen Begebenheiten unserer Reise in die Unterthemenbereiche splitten kann, werde ich also hier einen Mix zu Aktivitäten, Essen, Campingplatz und Insel allgemein schreiben - nehme ich mal so an.
Also, angefangen habe ich ja bereits mit der Beschreibung unserer Fährüberfahrt mit der tirrenia, bei der wir auch daisy und ihren Mann (ja, ich weiß schon den Namen ihres Mannes, aber wir haben nie darüber gesprochen, ob er namentlich hier anonym bleiben soll) getroffen haben. Mit den beiden haben wir uns lose für ein erstes Frühstück nach der Ankuft in Porto Torres verabredet. Ich hatte nur bar und ristorante, nicht weit vom Hafen, schöne Aussicht auf ??? und du riechst die cornetti schon von weitem. Nach der zügigen Ausfahrt fuhren wir also bei schönstem Wetter mit offenem Fenster, bis uns zuerst der leckerste Geruch in die Nase strömte und sofort kam noch eine Piazza ins Blickfeld. Da musste es sein. War es aber nicht, nachdem wir da mit ganz vielen weiteren Fähr- und Fahrgästen gemeinsam la prima colazione eingenommen hatten. Denn daisy sahen wir dann etwas weiter in anderer Atmosphäre wieder. Ebenfalls in einer bar: daisy saß mit ihrem Mann unter weiß getünchtem Leinen auf einer Terasse direkt über den Felsen am Meer, mit Blick auf Segelschiffchen und Muschelsucher. Eigentlich hätte sie noch ein weißes Cocktailkleid anhaben und einen Drink in den Händen halten sollen - so sah es dort aus!
Ach lustig, wir sahen sie dann später wieder auf dem Campingplatz International Valledoria.
Dort hatten wir super Glück. Einer unserer Wunschplätze mit kleinem Trampelpfad zum Meer wurde gerade verlassen und wir durften dort unser Zelt aufstellen.
Ja, da war es schon sehr urlaubig! Insbesondere das nette Ehepaar an der bar hat es so schön gemacht, die Bedienung in der Pizzeria war echt lustig und so schön normal. Das war echt eine Freude.
Ach, viel wollten wir gar nicht müssen und so blieben - wie letztes Jahr - viele unserer Vorhaben einfach auf dem Papier oder im Kopf und wir hatten Urlaub. Ab und zu wurden wir von anderen Eltern gestört, die noch mehr mit ihren Kindern keifen mussten als wir, das war auch ganz nett :). Nein, unsere waren sehr zufrieden.
Unsere Tochter wollte gerne das Surfen mit Thomas lernen. Wer ihn nicht kennt, sollte ihn kennen lernen.
Eine absolute Bereicherung für den Urlaub. Egal was ist und war, in seiner Anwesenheit lernt man das Lachen und die Leichtigkeit. Es ist wirklich eine Freude, ihn in der Nähe zu haben. Thomas ist ein deutscher Surflehrer, der am Strand vor dem CP Verleih von Boards macht und auch Kurse gibt.
Zu unseren Vorhaben vom letzten Jahr gehörte ein Ausflug zu einem Berg, von dem Paraglider starten und es dort so schön sein soll.
Nun fragte ich bei der netten und informativen Simone, ebenfalls ursprünglich aus Deutschland, an der Rezeption noch mal nach dem Ort, wo es genau ist und wo man in der Nähe noch gut essen könnte.
Beides würde sich an einem Ort namens Lithigheddu finden. Die Pizza wäre echt super dort.
Also fuhren wir kurz vor Sonnenuntergang los zum Essen. Die Paraglider interessierten uns eigentlich gar nicht so sehr.
Der normale Weg wäre (bis zum Abzweig zu den Paraglidern) eine ausgebaute schnurgerade Strecke ziemlich steil bergauf, das haben wir letztes Jahr mal gesehen. Nun fuhren wir aber eine ganz kleine steile, enge Bergstrecke hinauf. Nicht unbedingt gewollt, aber gefunden (durch Valledoria durch, am Ortsausgang ein kleines unscheinbares Schild " 9,3 Sedini " und wir waren begeistert von der Anreise.
Ein paar Schafe, ein paar grüßende Schäfer, zur Freude unseres Sohnes zwei fette Pickups, extrem eindrucksvolles Gebirge in Sicht und keine Ende der Kurven. Zweifel kamen auf, ob es so richtig ist. Aber irgendwann waren wir wieder in Sedini, dem Ort von dem wir wußten, es geht wieder bergab bis zu dem Abzweig zu den Paraglidern. Etwas Frust kam auf, weil wir dachten, dass wir nicht mehr den Sonnenuntergang sehen können. Oh, ich werde schon wieder sehr langatmig. Na ja, ihr müsst ja nicht weiter lesen.
Die Straße nach Lithigheddu ging noch ein Stück asphaltiert weiter. Dann wurde es zunehmend einsamer und staubiger (findet mein Sohn immer toll), es wurde dunkler, kein Hinweis auf eine Pizzeria, und immer mehr Schlaglöcher in der Straße. Meine Familie zweifelte an mir, weil ich andauernd weiter fuhr und zudem die Beschreibung von Simone im Kopf hatte, die erwähnt hatte, wenn man nicht mehr genau weiß, wo es lang geht, rechts halten.
So habe ich es gemacht und dann irgendwann hinter noch mehr Schlaglöchern tauchte in weiter Ferne ein Parkplatz mit unzähligen Autos auf. Kein Zweifel, dorthin mussten wir. Und nun fiel uns auch dieses Schild wieder auf: "Cross Country". So hieß tatsächlich diese Pizzeria. Bei dem Namen wäre ich nie und nimmer auf die Idee gekommen, hingehen zu wollen, aber.
Ja, was soll ich sagen, wir waren so .... ja, glücklich, bei dem Anblick des niedrigen Gebäudes auf diesem Felsplateau. Diese Stimmung dort ist so einzigartig gewesen, hat uns sofort eingenommen, und der Sonnenuntergang war unglaublicher weise gerade noch zu sehen. Die Tische draußen sind in zwischen Felsen oder ganz offen gestellt, große Tafeln, wie auch vereinzelte Tische. Sommernachtsstimmung. Es war auf jeden Fall deutlich kühler, also wunderbar für heiße Sommertage.
Wir hatten großes Glück ohne Vorbestellung einen Tisch zu bekommen. Es waren wirklich früh sehr viele Leute da, das war eher ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher war folgendes: Während des wartens auf unsere Pizza (die wirklich und absolut köstlich war) kam doch dort ein Fuchs über die weite Wiese angeschlichen. Ich war kurz am überlegen, ob ich spinne und es nur ein kleiner braucher Hund ist.
Wir waren gespannt, was passiert. Die Bedienung kam und lief schnurstracks ohne einen Blick auf den Fuchs, an ihm vorbei. Hä? Zurück, mit Pizza beladen, wieder am Fuchs vorbei. Fuchs blieb sitzen. Auch er guckte nicht zu ihr. Entweder kennen sich die beiden, wir sehen nicht richtig, der Fuchs ist doch ein Hund oder sie ist einfach überaus konzentriert.
Mittlerweile wurden jedoch auch andere Gäste aufmerksam und machten Fotos. Der Fuchs kam immer näher und wartete, bis er etwas zugeschmissen bekam. Dann lief er schnell davon. Dies wiederholte sich einige male. Daher nahmen wir an, der Fuchs und die Betreiber kennen sich wirklich :).
Wir wollten eigentlich unbedingt noch einmal dort hoch - tagsüber, um die Paraglider zu beobachten, denn die Aussicht nach unten, auf das Meer, den Fluß, die Berge drumherum ist einfach absolut genial schön.
Wirklich magisch und ich danke Simone tausend mal für ihren Tipp, dort hoch zu fahren!!!
Es wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Dieser Sternenhimmel dort und diese wahnsinnige Stimmung.
So, jetzt höre ich mal auf.
Ich schreibe aber bestimmt weiter.
Jetzt habe ich sogar einen Teil meiner Träume mit Euch geteilt!
Giovanina
 
Danke für diesen super Bericht. Ich versuche diese Pizzeria mit in unsere Planung einzubeziehen. Kannst Du mir vielleicht sagen, ob die Pizzeria Anfang Oktober noch offen hat und ob auch Mittags schon oder nur Abends?

Danke
Thilo
 
Hallo Thilo,
da müßte Dir Simone vom Camping Interntional Valledoria exakt Auskunft geben können.
Sie hat mir erzählt, dass sie auch im Winter öfter mal dort oben war.
Zu unserer Zeit auf dem Camping war sie meist zwischen 14 und 17 Uhr an der Rezeption, um für deutsche
Gäste Ansprechpartner zu sein.
Die Telefonnummer findest Du sicherlich auf der homepage des CP oder jemand hier aus dem Forum hat sie.
Viele Grüße
Giovanina
 
ja, da ist auch mittags jmd. oben und zu essen gibt es immer etwas. Nur Pizza gibt es erst abends. Und auch der Fuchs kommt immer nur abends, so ca. um 20.00 Uhr. Aktuell bringt er noch nen Kumpel mit, der auch auf Pizza steht ;):)

@giovanina : bei der Anreise seid ihr Umweg gefahren, der aber schön ist. Der kürzeste Weg führt von La Mudizza ( Ortsausgang Richtung Sassari ) Richtung Sedini hoch - sehr gut ausgebaute, neue Straße. Oben dann die 2. rechts nach Littigheddu
 
Hallo Sardinista,
ja, ich weiß, dass es ein Umweg war - ein sehr schöner :). Wir waren eigentlich auf der Suche nach der großen, die wir letztes Jahr mal gefahren sind, aber gefühlsmäßig bin ich halt durch Valledoria gefahren. Die große ausgebaute haben wir dann für die "Abfahrt" in der Dunkelheit genommen und ich war begeistert, dass auf dieser Gefällstrecke unsere Bremsen dieses Jahr nicht schlapp gemacht haben!
Wie der Kumpel vom Fuchs wohl heißt?
Mein Sohn hat ja den Anführer Thorsten genannt - Thorsten, der Fuchs, klasse, oder?
Giovanina
 
wir waren auch oben Essen letzen Montag, der Fuchs war bei uns nicht, ist schon echt toll da, das vergisst man nie , war bei uns aber kein Wetter um die Paragleiter hauhnah zu erleben. Über die "schnellstrasse nach Sedini habe ich glaube nur 20 min von La Ciacca aus gebraucht. Bin aber auch mal die Strecke vom Eurospin Valledoria nach Sedini gefahren, die lohnt auch. Die Therme Castelsardo ist auch ein tolles Fleckchen Erde. Kann Deinem Bericht zustimmen.. mehr geht nicht.. Und nun wieder seid letzen Freitag Grossstadt.. auch wenn wir in der schönsten Stadt der Welt wohnen :)
 
@ dhleu: nur damit keine Verwirrung entsteht: Therme Casteldoria, Städtchen unweit von Valledoria: Castelsardo - beides schöne Fleckchen...

LG Verena
 
hallo giovanina, danke für deinen reisebericht. ich war sehr gespannt, wie euer urlaub nach valledoria weitergegangen ist.

das "weißgetünchte leinen" in meiner lieblingsfrühstücksbar in porto torres hab ich gar nicht wahrgenommen. vermutlich bin ich jedes mal durch den cornetti-duft zu berauscht und abgelenkt.
lieben gruß von thomas. er hat sich über deine bemerkungen sehr gefreut.
 
Anzeige

Mitglied Themen mit ähnl. Begriffen Forum Antworten Datum
giovanina Reiseberichte 0
Themen mit ähnl. Begriffen
Camper 2. Reisemixbericht (Westküste)

Themen mit ähnl. Begriffen

Top