Neuwahlen im September 2022

Bisso

Sehr aktives Mitglied
Proteste gegen Meloni in Cagliari, Bilder werden von Digos geprüft
Doppelte Matrix von Demonstranten, Unabhängigen und Antifaschisten
© ANSA

Die Bilder werden sorgfältig geprüft, um festzustellen, ob möglicherweise weitere Personen an den Ausschreitungen beteiligt waren, die gestern Abend während der Kundgebung der Präsidentin der Fratelli d'Italia, Giorgia Meloni, in Cagliari ausbrachen.


Bislang gibt es keine neuen Erkenntnisse, aber die Ermittlungen von Digos gehen weiter.

Vier Personen wurden wegen Widerstands gegen Beamte und Störung einer Kundgebung angezeigt. Unter den identifizierten Personen - insgesamt etwa dreißig - ist auch der junge Mann, der einige Minuten vor Beginn der Kundgebung des FdI-Führers auf die Bühne ging, eine Regenbogenfahne schwenkte und die Anerkennung der Rechte der Lgbt+-Gemeinschaft forderte.
Nach den Sprechchören zu urteilen, würde es zwei Arten von Protesten geben: sardische Unabhängige und Antifaschisten.
Auf einem weit von der Bühne entfernten Platz auf der Piazza del Carmine wurden Fahnen mit dem entwurzelten Baum von Arborea geschwenkt, einem Emblem für den Wunsch nach Selbstverwaltung wie in der Zeit der Judikative. Und dann die für Unabhängigkeitsdemonstrationen typische Parole auf Sardisch: "Weg mit Italien aus Sardinien".
Dann gab es noch die allgemeineren Refrains: "Wir sind alle Antifaschisten". Die Unruhen dauerten nur wenige Minuten, und es wurden sofort zwei Reihen von Polizisten in Schutzausrüstung eingesetzt. Aber alles, was passierte, wurde gefilmt. Von dort aus begannen die Ermittlungen erneut, um zu verstehen, wie es zu den Unruhen kommen konnte.
 
Laut der neuesten Umfrage erhält die faschistische Partei Fratelli d´Italia fast ein Viertel der Stimmen bei der Wahl in knapp zwei Wochen.


Es bleibt abzuwarten, was dann in diesem Land passiert.

Hier noch ein Artikel zu Georgia Meloni, die in breiten Bereichen der Bevölkerung Zuspruch erhält, leider

 
Oh je ,da wird’s mir ganz anders zumute. Sind diese verblendeten Menschen immer noch nicht ausgestorben?ja ich weiß,leider wird dieses Gedankengut innerhalb der Familie weitergegeben ohne fundiertes geschichtliches Wissen.Dummheit stirbt leider nicht aus
 
Es geht doch schon los mit aufgestochenen Reifen und eingeritzten Hakenkreuzen an einem Auto mit D Kennzeichen gestern in Calgiari
 
man kann nur alle Wahlberechtigten im Vorfeld auf die unausgegorene und popolistische 'Rattenfänger-Argumention' dieser postfaschistischen Fratelli d'Italia und dieser Giorgia Meloni vorsorglich hinweisen, notfalls auch mit einem: 'Wehret den Anfängen!'.
 
Es wird wahrscheinlich eine geringe Wahlbeteiligung auf Sardinien geben, und das spielt BERSALVONI :rolleyes: in die Hände
 
man kann nur alle Wahlberechtigten im Vorfeld auf die unausgegorene und popolistische 'Rattenfänger-Argumention' dieser postfaschistischen Fratelli d'Italia und dieser Giorgia Meloni vorsorglich hinweisen, notfalls auch mit einem: 'Wehret den Anfängen!'.
Glaubst du wirklich, die Wahlberechtigten lassen sich ausgerechnet von uns Deutschen was sagen? Wenn einem Freundschaften/Bekanntschaften was wert sind, ist es besser, Politik nicht zum Thema zu machen. Wenn man hier schon länger ist, egal ob als Residente auch nur als Teilresidente, weiß man, dass man ganz oft einfach die Klappe halten muss.
 
@Georgie

da bin ich aber völlig konträrer Meinung. Vielleicht lassen die sich nichts von dem "besserwissenden Deutschen" sagen, aber von einem 'europäischen Volldemokraten' mit ganz viel Verständnis auch für Bella Italia schon. Insofern mache ich im Zweifel Politik durchaus zum Thema, auch wenn dann die Fetzen mal fliegen sollten. Gerade weil mir Feundschaften/Bekanntschaften was wert sind, versuche ich Diskussionen mit Wert(e)haltigen Beiträgen und Detailwissen zu bereichern. Bin damit bisher eigentlich immer ganz gut gefahren.
 
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Hm, ich stelle jeweils fest, dass Inländer meist ausschliesslich inländisch informiert sind und höchst selten ausländische Informationen hören/lesen... Leider kann das zu sehr einseitgem Entscheid führen, da ausländische Medien oder eben Politiker oft ganz anders über gewisse Dinge urteilen..
Das bekamen wir auch wegen diversen Covid-Themen, neu Strom/Heizung, wie auch allgemeine Sorgen wie RU-Krieg mit.......oft sehr, sehr spezielle Meinungen, die wirklich etwas 'weltfremd' waren.
 
Wahlen Italien: Heute (vor dem Wahltag) - ist der Tag der Abstinenz (der Ruhe & Stille),
der Tag des Wahlfriedens


d.h. Wahlkundgebungen, Wahlpropaganda o.ä. sind ab heute verboten. Vielmehr soll dieser Tag vor dem Wahltag ein Tag der Stille und des Nachdenkens über Parteivorschläge und oder Parteipogrammbewertungen für die rund 51 Millionen Wähler sein.

Morgen, am Sonntag, den 25.09. werden die Wahllokale von 7.00h bis 23.00h geöffnet sein, wo dort dann über die Neubesetzung der Abgeordnetenkammer (vergleichbar mit dem Bundestag in D) und des Senats (vergleichbar mit dem Bundesrat in D) abgestimmt wird.

Dieser Abstinenztag am Tag vor dem Wahltag wurde in Italien bereits 1951 eingeführt und soll den heutigen 50.869.304 Wählern, als ein Tag der Besinnung und Entscheidungsfindung dienen. Immerhin werden von diesen Wählern 4.741.790 ihre Stimme im Ausland abgeben.

Am heutigen Tag ist jede Form von direkter oder indirekter Propaganda oder Wahlveranstaltungen an öffentlichen Plätzen oder in der Öffentlichkeit verboten, desweiteren die Anbringung von Wahlplakaten, die Verteilung von Drucksachen und/oder sonstigen Parteiwerbungssachen.

Der Tag vor der Wahl soll allein dem/der einzelnen Wähler(in) und seiner/ihrer 'besonnenen' Entscheidungs- findung gewidmet sein, sowie der Bewertung der Programme von Parteien und Koalitionen sowie aller Vorschläge der Kandidaten.
 
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Jetzt bin ich selber in die Bezahlfalle getappt. In der FAZ Online ist heute ein lesenswerter Artikel, welcher das ganze ziemlich nüchtern betrachtet. Leider nur für Abonnenten :(
 
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Ja, die "Post"faschistin Georgia Meloni hat eindeutig die Wahl gewonnen bei sehr geringer Wahlbeteiligung.
Sie schlägt Töne an, die wir von Trump sehr gut kennen.
Italien wieder groß und stolz machen.
Schutz der "natürlichen Familie" Kinder für Italien.
Hoffen wir, dass die durchschnittliche Haltbarkeit von Regierungen gerade bei dieser unterschritten wird.
 
Hm, glaubst sie kann das alles so durchziehen, wie sie als Propaganda sagte?????
Die tiefe Wahlbeteiligung könnt doch auch ein Zeichen sein, dass viele WählerInnen gar nicht einverstanden sind......Ich fürchte eher, dass es zum Tohuwabou wird und Italien schon bald wieder abstimmen muss/sollte!
 
Auf Sardinien war die Wahlbeteiligung noch niedriger als im Landesdurchschnitt, dafür war auch das wahrscheinliche Ergebnis ein anderes:

Wahlen: die 16 in Sardinien gewählten Parlamentarier
Erste Einschätzungen zu den politischen Entscheidungen der Sarden an den Wahlurnen am 25. September

In Sardinien sind die Wahlen noch nicht abgeschlossen, aber die Namen der 16 Abgeordneten von der Insel (9 weniger als in der letzten Legislaturperiode) sind bereits bekannt. Besonders auffällig ist die Wahlbeteiligung von 53,1 % (-12 %): praktisch jeder zweite Sarde ist nicht zur Wahl gegangen.

Die Mitte-Rechts-Koalition, die mit Präsident Christian Solinas (Lega-Psd'Az) regiert, erreichte über 41 %, während die Mitte-Links-Koalition bei 26,5 % stehen blieb. Die 5 Sterne durchbrechen die 20%-Grenze und gewinnen 21,7%. Der dritte Pol erreicht keine 5 % und bleibt bei 4,5 % stehen. Bei den einzelnen Parteien kommt die FdI auf 24 %, die M5 auf 21,7 % und die Pd auf 18,3 %. Forza Italia überschreitet die 8 %-Marke, aber die Lega (die bei den Regionalwahlen einen echten Erfolg erzielt hatte) fällt auf 6,5 % zurück.

Bei den nicht nominellen Wahlkreisen geht es darum, die in einem bestimmten Wahlkreis abgegebenen Stimmen zu berechnen (es fehlen nur noch einige wenige Abschnitte, um die Auszählung zu vervollständigen).

Im Senat ist für den Wahlkreis Südsardinien derzeit Antonella Zedda gewählt, für den Norden Marcello Pera.

In der Kammer für den Wahlkreis Metropolregion Ugo Cappellacci, für den Süden Gianni Lampis, für Nuoro und Oristano Barbara Polo, für den Norden Dario Giagoni.

Bei den nach dem Verhältniswahlrecht Gewählten, beginnend mit dem Senat, muss Antonella Zedda für die Mitte-Rechts-Partei, die nach dem uninominalen System gewählt wurde, Giovannino Satta Platz machen; für die Mitte-Links-Partei Marco Meloni; für die 5-Sterne-Bewegung muss Ettore Licheri (ebenfalls in der Toskana gewählt) Sabrina Licheri Platz machen.

Im Plenarsaal werden wir die nationalen Ergebnisse abwarten müssen, die noch nicht vollständig sind, aber einige Einschätzungen können gemacht werden. Mit ziemlicher Sicherheit gehen drei Sitze an die Mitte-Rechts-Partei, zwei an die Mitte-Links-Partei und zwei an die Partei Fünf Sterne.

Für die Fratelli d'Italia Salvatore Deidda, Francesco Mura und Pietro Pittalis; für die Mitte-Links-Partei Silvio Lai und Romina Mura; für die Fünf Sterne Susanna Cherchi (Alessandra Todde wird wahrscheinlich in einem der lombardischen Wahlkreise gewählt werden) und Emiliano Fenu.

DIE ANALYSE - In Cagliari hat der scheidende Abgeordnete Cappellacci (Mitte-Rechts), ehemaliger Präsident der Region, 38% gegen die 29% von Andrea Frailis (Mitte-Links), scheidender Abgeordneter der PD, gewonnen. Im Wahlkreis Sassari-Olbia gewann Mitte-Rechts mit dem Regionalrat der Liga, Dario Giagoni, der 41 % erhielt, während die Verfassungsrechtlerin Carla Bassu (Mitte-Links) bei 27 % und der scheidende M5-Senator Mario Perantoni bei 22 % stehen blieb.

Im Senat im Norden Sardiniens erhielt der ehemalige Senatspräsident Marcello Pera (Mitte-Rechts) 41%, während der scheidende Abgeordnete Gavino Manca (Mitte-Links) 27% und Marcello Cherchi für die M5 22% erhielten. Im Süden Sardiniens gibt es eine rein weibliche Herausforderung: Die regionale Koordinatorin der FdI, Antonella Zedda für Mitte-Rechts gewinnt mit fast 40 %, während die ehemalige Rektorin der Universität von Cagliari Maria Del Zompo (Mitte-Links) 27,5 % erhält; fast 22 % für die Bürgermeisterin von Assemini Sabrina Licheri für die 5 Sterne, unter 5 % die ehemalige Stadträtin von Cagliari Claudia Medda (Dritter Pol).
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Es wird nichts so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Wenn sie ihre Vwrsprechungen zur Rentenerhöhung und Steuersenkung nicht umsetzt, ist sie schneller wieder vom Fenster, als die 14 Monate, die eine "Regierung" im Durchschnitt hier hält.
Genau deswegen ist sie von lächerlich wenigen ca. 18% der zur Wahl gegangenen gewählt worden. Und das sind in unserem Umfeld nur Rentner, die hoffen, dass sich was an den unfassbar mikrigen Renten hier tut.
 
Wobei hier schon echte Faschisten rumlaufen, die das auch öffentlich so äußern, oder wieder öffentlich äußern können. Und die sind nicht im Rentenalter und auch gar nicht so wenige ;)
 
Hm, wie lange? Bis sie selber schweigen müssen, unterdrückt werden usw.?
Es könnt sein, dass viele Unzufriedene gar nicht richtig überlegen, was sie mit gewissen Parolen/Versprechen tun sollen.....klingen tuts evt. gut, aber Umsetzung eher nicht möglich....
 
Es ist wohl offensichtlich so, dass sich in kaum einem Land mehr weitsichtige und verlässliche Denker in der Politik bzw. den Parteien finden. Das führt dann zu einer Richtung, die man allenfalls noch als experimentelle Demokratie bezeichnen kann, da die Meinung der Mehrheit in der Abkehr liegt und somit politisch nicht zu vertreten ist. Heraus dabei kommen Experimente und so experimentiert man in Italien jetzt eben mit Meloni, genauso wie die Deutschen derzeit mit Ampeln und Grünen experimentieren. In der Position mit dem Finger auf ein anderes Land zu zeigen sehe ich im Moment nun wirklich gar niemanden.

Das ist ein Wahlergebnis in einem bedeutenden europäischen Land, etwas auf das wir an anderen Stellen stolz verweisen und als nicht verrückbar ansehen. Irgendwo in Europa soll gerade unsere Demokratie verteidigt werden und wir schaffen es nicht, die Demokratie bei einem europäischen Nachbarn zu akzeptieren? Man muss erst mal damit leben, beobachten und sehen was sich daraus entwickelt. Diese gewählte Regierung hat erstmal zwar ein Dach, aber weder Wände noch ein Fundament.
 
Es trifft sicherlich zu, dass es schwieriger geworden ist, der Politik zu vertrauen auch durch Zunahme der Vielschichtigkeit der Probleme und deren weltweiten Verzahnung. Ich denke, es ist auch schwieriger geworden für die Politiker, dem allem gerecht zu werden.
Und ich bin wirklich milder geworden im Laufe der Jahrzehnte, aber deshalb muss ich nicht abwarten, was eine zwar demokratisch gewählte, aber nicht demokratisch denkende und sicherlich auch nicht so handelnde zukünftige Ministerpräsidentin für Wände und Fundamente in ihrem Haus baut, um zu wissen, dass diese Dame dem Staat Italien nichts Gutes bringen kann. ;)
In der Hoffnung, dass der Spuk schnell vorbeigeht.
 
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