Grobe Einschätzung bzgl. Gegend und Unterkünften/Preisen

ssn

Mitglied
Hallo,

ich erhoffe mir hier Erfahrungs-Tipps, um ein paar Dinge abzuklären, da wir (meine Frau und ich, 33 und 43 Jahre alt) kurzfristig für ein (Frau) bzw zwei - drei Wochen (ich) nach Sardinien möchten, so zwischen Anfang und Ende Juni. Wir waren noch nie dort, haben aber viel Gutes über Sardinien gehört.

Es ist noch nix fix, aber gerade wäre unsere Idee, zusammen von München nach Cagliari zu fliegen. In der ersten Woche überlegen wir uns, an der Santa Barbara Mining Route zu wandern. Ich würde dann nach der ersten Woche alleine weiter Richtung Nordosten/Costa Smeralda gehen (da gibt's offenbar eine Zugverbindung) und dann später von Olbia zurückfliegen.

Wie sieht's denn in Sardinien zu dieser Zeit mit Unterkünften aus? Muss man da vorher suchen und reservieren, oder ist's auch üblich (und möglich), kurzfristig vor Ort nach Hostels und einfachen Unterkünften zu suchen (wie es bspw. in Südost-Asien oft möglich ist)?
Was ich bisher gesehen habe:
Bei der Wanderstrecke im Südwesten werden "Posadas" und andere Unterkünfte genannt, die oft zwischen 20€ und 30€ pro Nase und Nacht liegen, was natürlich recht günstig ist.
Aber im Nordosten habe ich (bspw. über Booking.com) eher Preise ab min. 80€ pro Nacht, zumeist eher 100€ oder mehr, gesehen. Das scheinen dann eher schon Hotels zu sein, bzw. kann's natürlich gut sein dass der touristischere Nordosten einfach kostspieliger ist.
Gibt's in der Gegend auch Übernachtungsmöglichkeiten in Richtung "Glamping" (also Camping ohne eigene Camping-Ausrüstung) oder Hostels/einfache Unterkünfte?

Im Nordosten würde ich wahrscheinlich für ein paar Tage einen 50cc-Roller mieten, online finde ich das Preise zwischen 40€ und 50€ pro Tag.

Letztlich will ich halt in Erfahrung bringen, wie's mit Unterkünften in den unterschiedlichen Gegenden auf Sardinien generell aussieht. Und außerdem grob abschätzen, was an Kosten auf uns bzw. mich zukäme, damit ich grob die Gegend und den Zeitraum planen kann, bevor ich vor Ort eine böse Überraschung erlebe.

Danke!
 
Hallo, die Costa Smeralda ist die teuerste Gegend, weshalb ist gerade diese Gegend Dein Ziel? Man findet via Booking auch im Norden Unterkünfte für 1 Person bis ca 60 Euro, vor allem etwas im Landesinneren. Auf Campingplätze kann man teilweise zB Wohnwagen mieten, das ist auch recht günstig. Doch für die Costa Smeralda habe ich keinen konkreten Tipp. Die Preise für Roller sind oft ähnlich wie für die Miete eines Personenwagens.
 
Hallo, die Costa Smeralda ist die teuerste Gegend, weshalb ist gerade diese Gegend Dein Ziel? Man findet via Booking auch im Norden Unterkünfte für 1 Person bis ca 60 Euro, vor allem etwas im Landesinneren. Auf Campingplätze kann man teilweise zB Wohnwagen mieten, das ist auch recht günstig. Doch für die Costa Smeralda habe ich keinen konkreten Tipp. Die Preise für Roller sind oft ähnlich wie für die Miete eines Personenwagens.
Hi Maren,

danke schonmal!.

Also zum einen war's ein Tipp von 'nem Freund, der bei Palau campen war. Zum anderen hatte ich mir diesen Artikel als "Übersicht" durchgelesen -- es scheint an der Costa Smeralda gute Strände sowie Schnorkel- und Tauchplätze zu geben, das wär meine Idee dahinter. Ich hatte folgende Gebiete im Auge (hier geographisch aufgelistet von Nord-West über Nord-Ost und dann weiter südlich an die Ostküste):
  • Stintino
  • Porto Torres
  • Capo Testa
  • Palau / La Maddalena ...
  • Tavolara und Molara
  • Orosei
  • Cala Goloritzé
Aber ich habe mich nicht auf Costa Smeralda festgelegt, das war halt eine Überlegung als Ergebnis einer ersten Sardinien-Recherche. Wie ich jetzt sehe, scheint Costa Smeralda auch eher ein kleiner Teil der obigen Gegend zu sein, eher um Palau und Olbia.

Sieht's denn dann Richtung Westen (also Richtung Porto Torres, Capo Testa, Stintino usw.) oder südlich von Olbia (d.h. Richtung Tavolara/Molara, Orosei) besser aus (mehr einfache Unterkünfte, weniger Jet-Set usw.)?
 
Wenn du dir etwas Gutes tun willst, dann verzichte auf Stintino. Außer dir gefällt ein Strand, der Eintritt kostet und den du vor lauter Menschen nicht siehst ... ein ewiges Gefahre für sehr wenig. Morgens um 7 Uhr könnte es halbwegs erträglich sein, aber vermutlich ist das Meer dann aufgrund des Sonnenstands noch nicht so farbig, wie du es von den Bildern auf Instagram erwartest. Porto Torres wiederum ist ein großer Hafen mit viel Industrie. Hier werden gleich Leute kommen, die sagen, dass der Ort selbst ganz schön sei, aber man muss es definitiv nicht gesehen haben. Die wirklich schönen Ecken der Nordwestküste finden sich zwischen Sta. Teresa und Castelsardo. Die Westküste wird dann ab Argentiera (der Ort selbst ist eher "interessant" als schön) wieder annehmbar.
 
Buongiorno
es kommt einfach auch immer auf die Reisezeit an, in der Hochsaison ist es einfach viel teurer, claro; und eine Unterkunft direkt am Meer ist oft auch teurer als eine weiter im Landesinneren; Porto Torres würde ich auch meiden und Stintino ist leider sehr überlaufen, wurde ja schon oben beschrieben. Die Nordküste ist sonst zum Wandern auch sehr schön, Capo Testa ist natürlich wunderbar. Der 'Jet-Set' konzentriert sich mehr um Porto Cervo herum, das dann einfach meiden.
 
Wenn man etwas flexibel ist, muss man im Juni nichts vorbuchen. Die Preise schwanken (Entfernung vom Meer, Sehenswürdigkeiten, Qualität etc.). Schöne Strände gibt es auf ganz Sardinien. Das Wandern fällt im Juni schon ziemlich schwer, die Sonne steht senkrecht über der Insel, gerade der Cammino Minerario hat recht anspruchsvolle Teilstrecken, kumulierte 900 Höhenmeter sind dann keine Kleinigkeit, eine sehr gute Kondition ist gefragt. Verwirrt bin ich durch den Begriff „Posadas“ - es gibt ein nettes Dörfchen namens Posada in der Baronia. In Portugal gibt es „Pousadas“, das sind Unterkünfte in Schlössern, Klöstern, Burgen etc. - das gibt es entlang des Cammino nicht. Agriturismi, B&Bs etc. sind die üblichen Unterkünfte.
 
"Posada" hat mich auch verwirrt (und tut es noch)...so steht's auf der interaktiven Karte, "Legende". Evtl. vertue ich mich da? unter "Ospitalità" gibt's

- Dove dormire
- Ristorazione
- Timbratori
- Posadas

Sowohl "Dove dormire" als auch "Posadas" scheinen Schlafgelegenheiten zu sein.


Mit dem Wandern müssen wir dann schauen. Vielleicht können wir uns ein paar weniger anspruchsvolle Strecken raussuchen und die frühen Tagesstunden nutzen.

Danke für die Tipps, ich denke die helfen mir bereits weiter!
 
Ach so, ja, oft wird mittlerweile ja vieles als Costa Smeralda bezeichnet, ich dachte dass Dein Ziel die eher kleinere Gegend ist, die in meinen Augen zur Costa Smeralda gehört, ich weiss nicht mal, ob das „topografische Bezeichnung“ ist, meine es ist eigentlich die Gegend, in der das „Konsortium Costa Smeralda“ gebaut hat und wo schon eher das Jetset dominiert. Dass sie Costa Smeralda die am touristisch am besten erschlossene Region sei, wie in Deinem Link steht, ist absolut nicht so.

Anyway: Wenn Du für einige Tage ein Roller mieten willst gehe ich davon aus, dass Du ansonsten mit Bus oder Bahn reisen wirst. Das ist problemlos möglich, verlangt aber doch einiges an Planung. In irgendeinen Ort fahren und dort dann schauen, ob es eine passend Übernachtungsmöglichkeit gibt – kann man machen, aber es kann dann eben sein, dass es nicht so wahnsinnig preiswert ist. Ich würde auf jeden Fall vorab gucken, wo es was gibt, was für Dich passt, sonst könnte das einigermassen anstrengend werden und Du kannst auch nicht vergleichen. Ich meine, es sind heutzutage eigentlich sowieso alle Unterkünfte online zu finden.

An wie viele verschiedene Orte willst Du denn fahren?
 
In irgendeinen Ort fahren und dort dann schauen, ob es eine passend Übernachtungsmöglichkeit gibt – kann man machen, aber es kann dann eben sein, dass es nicht so wahnsinnig preiswert ist.
Okay, das mit dem Voraus-Buchen werden wir beherzigen.

Die Preise für Roller sind oft ähnlich wie für die Miete eines Personenwagens.
hm, ja das schaut tatsächlich so aus.

An wie viele verschiedene Orte willst Du denn fahren?
schwierig zu sagen, das hängt dann wirklich davon ab ob ich eher mit Roller/Mietwagen unterwegs bin oder mit Bussen. Ich will's jedenfalls nicht übertreiben. Was anderes wär es mit einem gemieteten Campervan (bzw. Auto und Zelt), aber damit plane ich eher nicht.

Das Wandern fällt im Juni schon ziemlich schwer, die Sonne steht senkrecht über der Insel, gerade der Cammino Minerario hat recht anspruchsvolle Teilstrecken, kumulierte 900 Höhenmeter sind dann keine Kleinigkeit, eine sehr gute Kondition ist gefragt.
Da hat sich meine Frau jetzt etwas erschreckt ;), aber besser als wenn man's zu spät merkt und die Stimmung kippt. Evtl. suchen wir uns doch von Anfang an ein Plätzchen für ein paar Tage bspw. im Südosten (Costa Rei, Villasimius), oder eben auch zusammen schon im Norden/Nordwesten).
 
So, wir haben jetzt mal Flüge nach Olbia gebucht (gehen also erstmal nicht Süden) und werden uns dann für die erste Woche entweder für Nord-Westen oder Nord-Osten/Osten entscheiden. Wahrscheinlich suchen wir uns eine Unterkunft für die Woche und machen dann paar Trips von dort aus.

Vielleicht noch ein paar Fragen bzw. Ideen an dieser Stelle (ich gehe hier mal davon aus, dass wir eher im Osten sein werden):

Mietwagen oder Bus

Ich denke, dass es v.a. für den Osten (Gegend Orosei, Cala Gonone oder Posada) Sinn macht, ein Auto direkt aus Olbia zu mieten, anstatt alles mit Bussen zu fahren oder erst später ein Auto zu mieten. Ich schätze eigentlich, dass es zwar überall auch Busse gibt, aber Google-Maps spuckt zumindest für einige Strecken keine vernünftigen Ergebnisse für Öffis aus (bspw. von Orosei nach Cala Gonone: mit Auto 35 Minuten, mit Bussen 2:15h).

Gegend für Unterkunft im Osten

Für mich schaut's so aus, als ob man von Orosei einige gute Ziele sowohl südlich als auch nördlich erreichen kann. Aber ich bin dankbar für Tipps bzgl. Unterkunft (Gegend/Orte, oder auch konkrete Bed&Breakfasts, wobei wir letzteres natürlich auch selbst via Buchungs-Plattform auftreiben können)

Schön wäre es, wenn wir ein paar Möglichkeiten zum Wandern haben und ein paar Buchten bzw. Strände erreichen können (zumindest Letzteres sollte imho kein Problem sein).


Danke für alle bisherigen Tipps!
 
Hallo @ssn , für ÖV ab Olbia schaust du am besten hier unter "how to get there": https://www.geasar.it/en
Auf Google-Maps sind nur die Arst-Busse zu sehen.
Wenn ihr jedoch eher Diverses sehen möchte macht es schon Sinn, ein Auto zu mieten.
Alternativ zu Orosei könntet ihr euch La Caletta und Santa Lucia ansehen, beide Orte direkt an der Küste.
 
Zuletzt geändert:
Hallo,

ich wollte hier mal ein Dankeschön für die Tipps schreiben sowie über meine Erfahrungen berichten.

Vorweg:

Ich bin absolut beeindruckt von Sardinien, vom wunderschönen klaren Meereswasser und den ganzen ruhigen und naturbelassenen Buchten zum Schwimmen und Schnorcheln. Es scheint, dass die Sardinier viel dafür tun, um Massentourismus sowie mit Resorts zugebaute Strände und Buchten möglichst zu verhindern, obwohl's natürlich hier und da auch größere Menschenmassen gibt (bspw. bei Badesi, Lu Bagno, La Cinta, Cala Luna zur falschen Tageszeit usw.).

Unsere Unterkünfte waren bei Dorgali (Nähe Cala Gonone, zu zweit), dann (alleine) in Santa Teresa (Nähe Capo Testa), in Castelsardo sowie in der Nähe von San Teodoro auf einem Campingplatz ("Glamping").

Ich habe wirklich überall, wo ich war, tolle naturbelassene Buchten gefunden, und wenn man bereit ist, etwas zu wandern oder über Felsen zu kraxeln, kann man auch Mitte/Ende Juni wunderschöne Plätze finden, an denen man alleine oder fast alleine ist und unglaublich tolles Wasser hat. Das ist uns sogar bei einer Wanderung von Cala Fuili zur sehr bekannten Cala Luna gelungen, obwohl da generell schon viele Leute (hauptsächlich mit Booten) unterwegs waren.
Persönlich suche ich eher felsige Buchten und vermeide gut besuchte Plätze. Reefboots waren dafür eines meiner wichtigsten Utensilien. Aber bspw. bei Capo Testa muss man gar nicht weit laufen, um von den volleren Stränden wegzukommen und ruhige Buchten zu finden -- es ist also gar nicht schwer zugänglich, fühlt sich aber trotzdem an, als ob man weit weg vom Schuss ist.


Mietwagen war auf jeden Fall eine gute Idee, ich kann's mir ohne nur schwer vorstellen, gerade wenn man die Insel selbst ein bißchen erkunden und abgelegenere Buchten finden möchte.

Das mit dem Mietwagen hat einigermaßen geklappt (530€ für 16 Tage, inkl. Vollkasko, über "billiger-mietwagen.de" / AutoEurope / AutoOne). Der Vermieter beim Flughafen war erstmal schwierig zu finden, die Abholung hat trotz Termin ca. zwei Stunden gedauert, die man in einer Schlange in der Sonne wartet, der Wagen war nur halb voll getankt (also auch halb voll zurückgegeben) und hatte leider lauter Macken und Fehlermeldungen mit den ganzen elektronischen Helferlein (Fiat 500X, ca. 16000km), aber das Auto war sonst ganz gut zu fahren. Auch der Vermieter hat keine weiteren "Tricks" versucht (viele versuchen offenbar noch weitere Versicherungen anzudrehen).

Etwas seltsam waren die ganzen Geschwindigkeitsbegrenzungen auch auf hervorragenden Straßen, da haben sich andere Touris auch d'rüber gewundert, während die meisten Einheimischen das halt ignorieren. Aber generell war auf den Straßen meist wenig los, außer bei Olbia, so dass es sich gut fahren ließ.

Das Wetter war hier und da etwas unbeständig, paarmal stürmisch, aber insgesamt ganz gut.

Bei unserer ersten Unterkunft haben wir auf dem in einem separaten Apartment auf dem Grundstück einer Familie gewohnt (in der Nähe von Dorgali), die Leute waren supernett und hilfreich. Das hat mir bei meinen anderen Unterkünften (zweimal ein kleines Apartment mit geteilter Küche, einmal "Glamping") etwas gefehlt, das war alles recht unpersönlich, und ich musste dann mehr selbst über die Möglichkeiten vor Ort rausfinden. Man kann also schon sehr von Ansprechpartnern vor Ort profitieren und spart sich Zeit fürs Recherchieren/Buchen usw.
 
Einen Tipp möchte ich nachträglich, vielleicht für diese Leser*innen, dieses schönen Reviews dazu geben: Agriturismo.it
Agri = Agra / Natur / Bauerhof
turismo = Essen, auf nem privatem Bauernhof, kredenzt aus selbst Angebautem. Dann dort nächtigen.

Als ExtraTipp, für alle die OSM-Karten (OpenStreetMap) udn deren Navigations-APPs nutzen, oder auch alle anderen Karten, die sehr viele Details bereit halten: Sucht dort nach dem nächstgelegenen POI, gebt "Agriturismo" ein (wenn möglich).
So könnt ihr eure kurzfristige Planung am Abend des Tages auf der Terrasse, nebst Weinglas, angehen.
Sehr nett. :)
 
Wenn du rechtzeitig bist, ist es bei Fabrizio
viel einfacher . Du triffst ihn vor dem Flughafen, bezahlst, unterschreibst den Vertrag und nach 10 Minuten bist du unterwegs zu deinem Ziel.
Bea
 
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