Wenn man Sardinien auf der SS131 durchquert, lohnt sich ein Abstecher in das Städtchen Ghilarza in der Provinz Oristano. Wegen der einbrechenden Dunkelheit hatten wir nur kurze Zeit für eine Durchfahrt, um einen ersten Eindruck vom Ort zu bekommen, und für einen Fotostopp an der Chiesa San Palmerio, eine romanische Kirche in schwarz-weißem Trachyt aus dem ersten Viertel des 13. Jahrhunderts. Der allgemein doch wenig beachtete Ort Ghilarza mit vielen Sehenswürdigkeiten im Zentrum Sardiniens ist unbedingt ein Besuch wert, das nächste Mal mit mehr Zeit.

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A proposito: Ghilarza

Ghilarza nebst dem gesamten Umland weist Sprachbesonderheiten auf, die mit zu den umfangreichsten und wohl auch ältesten Sardiniens zählen. Ghilarza war früher die größte nördlichste Stadt der ehemaligen alten Provinz Cagliari (Ghilarza gehört heute allerdings zur Provinz Oristano), die seinerzeit nur an die Provinz Sassari grenzte (heute allerdings auch noch an die Provinzen Sassari und Nuoro). Schon seit Zeiten der Römer lag Ghilarza an der "Karalibus Turrem", der alten antiken Straße, die Cagliari und Porto Torres verband.

Ghilarza gehört weder zum Logudoro, noch zur Marghine, noch zu einer anderen der angrenzenden Regionen. Eigentlich kann man Ghilarza nicht wirklich zu irgendeiner Region zählen. Das Gebiet in und um Ghilarza wird einfach als "il Ghilarzese" bezeichnet. Die "Campidanesische Sprache" endet hier und die "Logudoresische Sprache" beginnt dort.

All dies eher mehr mit einem weichen oder auch sanften Akzent, der sich insofern von diesen beiden anderen deutlich unterscheidet und wesentlich stärker sogar noch von dem benachbarten "Barbaricino". Insofern ist Ghilarza quasi auch der Treff- und/oder auch Schnittpunkt von insgesamt 3 Sprachgebieten und/oder auch 3 Kulturkreisen.
 
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"Die alte Welt liegt im Sterben, die neue ist noch nicht geboren: Es ist die Zeit der Monster"
Zitat Antonio Gramsci von 1937

Würde die Jahreszahl nicht dabei stehen, könnte man meinen, dies ist ein aktuelles Zitat eines jetzt in der Gegenwart lebenden Philosophen.
 
lohnt sich ein Abstecher
Das ist das Tolle und für viele auch das Magische auf Sardinien. Es ist quasi überall toll, jedes Dorf, jeder Ort jeder Abstecher begeistert auf eine Weise.
Liegt es nur an dem infizierten Sardinien Virus? I don't know
Uns ergeht es jedenfalls bei unseren Bewegungen auf der Insel so. Meist ist das Besondere unscheinbar.
Wäre ich ein Filmemacher oder Schreiber, könnte ich es ausdrücken und würde ich es dann tun?
So bleibt's im Kopf, im Herzen und bei manchen ist es, ein verbindentes Gefühl, zweier die vermeintlich das selbe Spüren.

Ach ja, da könnt ich doch glatt mit meiner Liebe durch die Gegend cruisen.
Mfg
 
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