Zugfahrten Dampfloks und historische Züge in Sardinien
Sandokan
Sehr aktives Mitglied
Hallo Forum,
bei der täglichen Durchsicht von "Repubblica.it" bin ich auf einen interessanten Artikel über verlassene und abgestellte Züge, Dampfloks jeglicher Couleur auf Sardinien gestolpert. Ich kenne ja die Bilder und die Orte verlassener Züge und Dampfloks.
Hier vorab der Link zum Artikel:
http://lanuovasardegna.gelocal.it/m...viaria-della-sardegna-31284939/1?ref=HRSN-6ks
Zur gleichen Zeit laufen im deutschen, österreichischen und schweizer Fernsehen allenthalben Dokumentationen von Eisenbahnenthusiasten, die in liebevoller Kleinst- und Vereinsarbeit auch die allerletzte Lok wieder zum Leben erwecken, während die Region Sardinien die Loks verschrotten will. Das geht mir irgendwie nicht in den Kopf.
Ich habe letztes Jahr eine Lok von 1931 reanimiert, die im Schleichtempo von Palau nach Tempio fuhr und hatte den Zug und 3 Begleitwägen samt Sportlern und Fahrrädern komplett ausgebucht und bekam seitens vieler Teilnehmer Schulterklopfen und Kommentare wie: "Wir sind nur hierhergekommen um endlich mal mit dieser Lok fahren zu dürfen".
Die Bahstrecken sind alle noch "tip-top" in Ordnung, die aufwendige Logistik klappt reibungslos (die auf 40 km Länge gefühlten 100 Bahnschranken waren allesamt besetzt und Männer/Frauen hielten mit Fähnchen den Verkehr an), die Rastplätze an der Diga di Liscia waren atemberaubend und die sardischen Schaffner allesamt echt schnieke und die angedachten Begleitwägen mussten aufgrund der hohen Anfrage um den Faktor x 3 verlängert werden, was die Durchnittsgeschwindigkeit des Zuges von 40 km auf 35 km gesenkt hat. Um keine Illusionen zu erzeugen: Den Loks und Begleitwägen sieht man ihr Alter an und von Service keine Spur.
Gibt es keinen außeritalienischen Verein, der sich der sardischen Züge und Begleitwägen annehmen möchte ? Gibt es keinen Doku- oder Fernsehsender der dokumentieren möchte, wie schrottreife Züge wieder aufgebaut werden ? Persönlich fände ich das allemal spannender, als irgendwelche Leipziger Auswanderer zu filmen, die am Strand eine Frittenbude eröffnen möchten.
Wohlgemerkt: Ich bin kein Eisenbahner und habe auch keine Eisenbahn unterm Dachstuhl. Einzig und allein finde ich es ziemlich schade, einzigartige Eisenbahnkunstwerke verrotten zu sehen.
Marco
bei der täglichen Durchsicht von "Repubblica.it" bin ich auf einen interessanten Artikel über verlassene und abgestellte Züge, Dampfloks jeglicher Couleur auf Sardinien gestolpert. Ich kenne ja die Bilder und die Orte verlassener Züge und Dampfloks.
Hier vorab der Link zum Artikel:
http://lanuovasardegna.gelocal.it/m...viaria-della-sardegna-31284939/1?ref=HRSN-6ks
Zur gleichen Zeit laufen im deutschen, österreichischen und schweizer Fernsehen allenthalben Dokumentationen von Eisenbahnenthusiasten, die in liebevoller Kleinst- und Vereinsarbeit auch die allerletzte Lok wieder zum Leben erwecken, während die Region Sardinien die Loks verschrotten will. Das geht mir irgendwie nicht in den Kopf.
Ich habe letztes Jahr eine Lok von 1931 reanimiert, die im Schleichtempo von Palau nach Tempio fuhr und hatte den Zug und 3 Begleitwägen samt Sportlern und Fahrrädern komplett ausgebucht und bekam seitens vieler Teilnehmer Schulterklopfen und Kommentare wie: "Wir sind nur hierhergekommen um endlich mal mit dieser Lok fahren zu dürfen".
Die Bahstrecken sind alle noch "tip-top" in Ordnung, die aufwendige Logistik klappt reibungslos (die auf 40 km Länge gefühlten 100 Bahnschranken waren allesamt besetzt und Männer/Frauen hielten mit Fähnchen den Verkehr an), die Rastplätze an der Diga di Liscia waren atemberaubend und die sardischen Schaffner allesamt echt schnieke und die angedachten Begleitwägen mussten aufgrund der hohen Anfrage um den Faktor x 3 verlängert werden, was die Durchnittsgeschwindigkeit des Zuges von 40 km auf 35 km gesenkt hat. Um keine Illusionen zu erzeugen: Den Loks und Begleitwägen sieht man ihr Alter an und von Service keine Spur.
Gibt es keinen außeritalienischen Verein, der sich der sardischen Züge und Begleitwägen annehmen möchte ? Gibt es keinen Doku- oder Fernsehsender der dokumentieren möchte, wie schrottreife Züge wieder aufgebaut werden ? Persönlich fände ich das allemal spannender, als irgendwelche Leipziger Auswanderer zu filmen, die am Strand eine Frittenbude eröffnen möchten.
Wohlgemerkt: Ich bin kein Eisenbahner und habe auch keine Eisenbahn unterm Dachstuhl. Einzig und allein finde ich es ziemlich schade, einzigartige Eisenbahnkunstwerke verrotten zu sehen.
Marco