Anstieg Meeresspiegel: „Ertrinken“ zukünftig auch Cagliari und Olbia?

Beppe

Sehr aktives Mitglied
Was zur Zeit Venedig mit dem „Hochwasser“ widerfährt, ist auch ein denkbares Szenario für Sardinien.

Venedig ist „das“ exemplarische Vorzeigebeispiel für den fortschreitenden Anstiegs des Meeresspiegels,
zu dessen Ursachen unter anderem der Klimawandel gehört.

Insofern betrifft dieser auch Sardinien, mit allen möglichen Folgen. Cagliari gilt als eine der italienischen Hafenstädte, die am meisten unter den Auswirkungen des Klimawandels leiden werden.

Die ENEA (nationale italienische Energie- und Umweltagentur) hat eine Rangliste derjenigen Meeresstädte erstellt, die am meisten betroffen sein werden. Die Rangliste wird natürlich angeführt von Venedig, wo der heutige Wasserstand bis zum Jahr 2100 nochmals um 1,064 Meter ansteigen wird; gefolgt von Neapel (+1,040 Meter) und dann folgt bereits die sardische Kapitale mit einem „Wasserspiegelanstieg“ von +1,033 Metern.

Das Szenario wird allerdings noch schwärzer, wenn man auch die Auswirkungen der so genannten "Sturmflut" berücksichtigt, d.h., das gleichzeitige Auftreten und Nebeneinander von Tiefdrucklagen, Wind, Wellen und Vollmond oder Neumond, was unter bestimmten Bedingungen allein einen Anstieg des Meeresspiegels an der Küste um etwa 1 Meter bewirkt.

In diesem Fall ist Cagliari nach Augusta, Bari und Brindisi die viertgefährdeste Stadt Italiens mit einem Meeresspiegel, der in den kommenden Jahrzehnten um insgesamt 2,033 Meter steigen könnte. Alarm auch für Olbia, wo der Anstieg zwischen 1,025 und 2,025 Metern betragen könnte.
 
naive Frage: müsste da nicht in gigantische Meerwasserentsalzungsanlagen mit entsprechenden Leitungssystemen investiert werden?...gibts dazu keine entsprechende Technologien?
 
@nonna

prima Frage. Die Anwort wirst Du Dir mit etwas Nachdenken selbst geben können.

Unser Planet Erde ist zu zwei Dritteln mit Wasser bedeckt.
Aber mehr als 97 Prozent des gesamten Wasserhaushaltes der Erde ist Salzwasser
und nur 2,5 Prozent Süßwasser.

Zwei Drittel des Süßwassers wiederum befindet sich als Eis an den Polen und ist daher als Trinkwasser nicht zugänglich.
Somit steht uns gerade einmal ein Drittel des weltweiten Süßwasservorrates als Trinkwasser zur Verfügung.

Salzwasser 97,5 Prozent

Süßwasser 2,5 Prozent, davon
  • 0,01 Prozent Wolken, Regen Schnee und Hagel
  • 0,3 Prozent Flüsse, Bäche, Seen
  • 30,8 Prozent Grundwasser
  • 68,9 Prozent Gletscher/Polareis
Wo soll denn das ganze mit Entsalzungsanlagen gewonnene Süßwasser hin??? Ins Meer?
 
@Beppe......ich dachte auf die Felder und als Trinkwasser, zB dahin wo Grundwasser bis zum geht nicht Meer raufgeholt wird und so die Felder bis weit ins Landesinnere immer mehr versalzen, wie in Südspanien...aber auch anderswo sinken die Grundwasserspiegel.
 
Die Rangliste wird natürlich angeführt von Venedig, wo der heutige Wasserstand bis zum Jahr 2100 nochmals um 1,064 Meter ansteigen wird; gefolgt von Neapel (+1,040 Meter) und dann folgt bereits die sardische Kapitale mit einem „Wasserspiegelanstieg“ von +1,033 Metern.

Den Anstieg des Meeresspiegel in 80 Jahren auf den cm genau vorhersagen :cool: das können die "Experten". Aber das Wetter in der nächsten Woche;) klappt nicht. Das Vorzeigebeispiel ist in der Tat ein Beispiel für den Stuss in der Klimadebatte.
 
Zuletzt geändert:
Computer rechnen halt sehr genau. Und offensichtlich ist es albern, millimetergenaue Tabellen
für den Anstieg des Meeresspiegel anzustellen.
Da die Erde ja eine Scheibe ist, muss man den Damm am Rand einfach nicht höher machen, oder
abtragen, dann läuft das überschüssige Wasser ab. Muss ja schon mal geklappt haben, wo wäre
das ganze Wasser sonst hin, das die Arche Noah auf den Berg getragen hat.
 
wenn wir lediglich Wetter haben??
Ist doch super, wenn ihr lediglich Wetter habt.

Wir hier haben Klima, es liegt wohl an unserem Wohnort, dass das nicht zu übersehen ist - da helfen nicht mal mehr Scheuklappen oder ein Tunnelblick.

Somit: viel Spass noch mit dem Wetter.
 
Maren, wo wohnst du denn?
wir hier in leipzig haben auch definitiv klima (unter 350 l/qm regen seit januar, das kommt in italien tw. an 1-2 tagen runter in manchen regionen)

auf sardinien konnten wir feststellen: in der kleinen bucht vor unserem ferienhaus gab es vor 20 jahren noch sand, man konnte zu einem felsen trockenen fußes gelangen und es gab platz für ca. 10 leute fürs handtuch mal ausbreiten) das strändchen war dann recht schnell weg. bis 2016 gab es noch sand in der bucht unter wasser. der ist jetzt weg, d.h. die bucht ist komplett ohne sand am meeresboden, sehr steinig.. ebenso wie eine kleine bucht nebenan, minibucht an einer kleinen strandbucht. der größere teil der bucht ist noch ein bisschen strand, es liegen wegreste herum samt steinen (sardische art des strandzugangs: wir machen ein bisschen beton drauf, dann ist es eben). da würde ich sagen, handelt es sich um wetter infolge von klima - denn unwetter, die riesengroße steine ca. 50 m bewegen und an den anderen strand spülen, das ist schon heftig. und die minibucht ist ausgewaschen, es gibt weder sand am ehemaligen strand noch unter wasser.

meeresspiegelanstieg weiß ich nicht auf sardinien. mein subjektiver eindruck heißt, ja, da ist was in bewegung.

lg anke
 
@sardegnaorange An den Gletschern sieht man deutlich, dass sie schmelzen, ich wohne in der Schweiz und sehe das darum recht häufig. Wobei ich nicht behaupten will, dass dabei kurze Zeiträume eine Rolle spielen, das geht über Jahre.

Natürlich kann man der Ansicht sein, dass sich das Klima schon immer geändert habe und sich eben weiterhin ändere. Ich teile dies Ansicht sogar. Was ich nicht teile ist hingegen die Ansicht, dass der Klimawandel nicht durch die Menschheit befördert wird.

Und was ich absolut nicht nachvollziehen kann: Dass irgendwer findet, man müsse nicht gegen den Klimawandel anzukämpfen versuchen, ganz egal, was der Auslöser für den Klimawandel ist. Nehmen solche Leute auch keine Antibiotika ein, weil eine bakterielle Infektion natürlich ist? Suchen sie bei Blitzschlag keinen Schutz, weil Blitze natürlich sind?
 
Stimmt, das Klima hat sich schon immer verändert.
Nur ändert es sich zur Zeit eben sehr schnell.
Es ist zum Beispiel nachgewiesen, das zur Zeit der Saurier die Erde ohne Eiskappen an den Polen war.
Es ist aber fraglich, ob uns Menschen und den anderen zur Zeit vorkommenden Lebensformen dieses damalige Klima zuträglich wäre.
Vor allem, wenn sich die Natur nicht langsam über Generationen darauf einstellen kann.
 
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