Lustigste Erlebnisse auf Sardinien

urlaubsfan

Neues Mitglied
Hallo liebe Community,

ich dachte mir, dass es doch nett wäre, wenn wir uns gegenseitig ein paar Geschichten erzählen von unseren lustigsten Erlebnissen auf Sardinien.
Also lasst uns in in Erinnerungen schwelgen und uns gegenseitig ein Lächeln ins Gesicht zaubern :)
 
Ich hätte da schon eine Geschichte, die ist zwar nicht unbedingt lustig (nein, lustig war es tatsächlich überhaupt nicht...), aber die zeigt die grandiose Hilfsbereitschaft der Sarden...

Wir hatten einen Motor-Totalschaden, irgendwo offroad zwischen Golgo-Hochebene und Cuile Erbidozzili – keine Ahnung, was wir jetzt machen sollten und absolut kein Handynetz... Ein zufällig vorbeifahrender Guide, den wir panisch angehalten hatten, sagte uns, er würde uns gerne helfen, wenn er auf dem Rückweg sei, aber er muss gerade Wanderer auf dem selvaggio blu retten... Wir machten uns also zu Fuß auf den Weg zurück Richtung Baunei (die Kinder blieben beim Auto). Nach etwa einer halben Stunde kam uns in dieser Einöde ein Abschleppauto entgegen, das wir wie eine Fata Morgana angeglotzt und absolut nicht auf uns bezogen haben... Der Fahrer lachte uns aber entgegen und hielt an und signalisierte, dass er tatsächlich zu uns wollte... Da hatte scheinbar der nette Guide, ohne dass wir darüber gesprochen hatten, einen Freund angerufen und ihn gebeten, uns abzuschleppen!!!

Mit unserem Multivan war der Abschleppwagen total überladen, trotzdem wurden wir (mit den Kindern auf dem Schoß auf dem doppelten Beifahrersitz) in einer halsbrecherischen Fahrt zuerst über die enge, kurvige Piste und dann die Serpentinen hinab nach Baunei „gerettet“. Leider konnten wir uns mit unserem Fahrer kaum verständigen, aber dass er Angelo hieß, konnte ja kein Zufall sein, oder??
 
Ich glaube, ich habe die Geschichte hier vor vielen Jahren schon einmal erzählt, aber es sind ja inzwischen viele neue Forianer hier.
Mein Mann, immer auf der Suche nach alten Motorrädern hat an einer Hauswand eine Guzzi entdeckt,
wirklich ein sog. Scheunenfund. Nach zähen Verhandlungen mit einer alten Sardin einigte man sich auf
5 Flaschen Rotwein. Bei der Abholung wurde erst klar, daß wir von der Besitzerin 5 Flaschen bekamen,
und nicht umgekehrt, damit sie die Maschine endlich los wurde.
An unserem Haus angekommen, wurde er natürlich von seinen Freunden verlacht, wegen seiner rostigen
Beute.
Darauf hin wettete er mit ihnen um weitere 5 Flaschen, daß er die Guzzi in 3 Tagen zum Laufen bringen
würde - und siehe da - es klappte. Getrunken wurden die 10 Liter allerdings gemeinsam.
 
Hallo liebe Community,

ich dachte mir, dass es doch nett wäre, wenn wir uns gegenseitig ein paar Geschichten erzählen von unseren lustigsten Erlebnissen auf Sardinien.
Also lasst uns in in Erinnerungen schwelgen und uns gegenseitig ein Lächeln ins Gesicht zaubern :)

Eigentlich sollte ein Threadstarter mit gutem Beispiel voran gehen...
 
Erstmal abwarten, auf welchen Level sich das hier einpendelt.

Bei irgendwelchen Fahrzeug- Pannen sind nach meiner Erfahrung Sarden schneller und hilfsbereiter zur Stelle als offizielke Pannendienste

Hatte in der Nähe von Mandas im Nowhere mit dem Schalthebel vom Motorrad mittags gegen 13:30 Uhr Probleme. Zwei Jungs von ANAS haben mich zu einer ein paar Kilometer entfernten, aber geschlossenen Werkstatt eines Freundes eskortiert. Der hat seine Mittagspause unterbrochen und ich konnte dort mit seiner Unterstützung dasTeil reparieren und die 150 km zurück fahren.

Meine 30 Euro für die Kaffeekasse wollte er erst garnich annehmen
 
Meine Geschichte ist zwar etwas älter, aber die Betroffenen denken noch oft mit einem kräftigen Lachen daran zurück:
Mitte der 70er konnte man noch problemlos an vielen Stränden zelten. So verbrachten wir den Juli mit der Familie und Freunden am Strand von Porto Taverna. Als begeisterte Taucher bzw. Schorchler entdeckten wir jeden Tag die Unterwasserwelt der Region. Hierzu nutzten wir ein ca. 3 Meter langes, wackliges Boot von meinem Schwager und einen aus Deutschland mitgebrachten 4 PS-Außenbordmotor. Die Besatzung bestand aus meinem Schwiegervater, meinem Schwager einem Cousin meiner Frau und mir selbst. Die Schaluppe war damit von Anfang an schon total überladen. Mein Schwiegervater - damals so Mitte 50 - hatte als Kapitän keine Badesachen sondern Freizeitkleidung an und war bestimmt seit 20 Jahren nicht mehr schwimmen gewesen.
Am Ziel angekommen bereiteten wir uns auf den Tauchgang vor. Meine beiden Mitstreiter auf der linken Bootsseite, ich mit meinen damals noch 85 kg auf der rechten Seite. Natürlich wollte ich wie die Profis mit einer Rolle rückwärts ins Wasser gleiten, hatte dabei aber nicht bedacht, dass dann das verbleibende Gewicht voll auf der anderen Bootsseite lag. Ich tauchte also profimäßig ab und als ich nach einigen Sekunden wieder an die Wasseroberfläche kam war vom Boot nur noch ein Teil des Bugs zu sehen. Das komplette Heck mit Motor war unter Wasser, die restliche Besatzung und Teile der Ausrüstung lagen im Wasser. Schwiegerpapa stand unter Schock, konnte deshalb nicht schwimmen und musste von meinem Schwager auf die ca. 20 Meter entfernten Felsen gerettet werden.
Nachdem der erste Schreck vorbei war konnten wir das Boot ans Ufer ziehen. Dort versuchten wir dann den Motor wieder ingang zu setzen. Hierbei unterstützten uns ca. 10 "Fachleute" (meist Camper vom Festland), die das Unglück beobachtet hatten, vorgaben, sich mit Motoren auszukennen und anfingen den Motor auseinanderzubauen. Als dies keinen Erfolg hatte, verabschiedete sich einer nach dem anderen, so dass wir abends alleine dastanden mit einem auseinandergebauten Außenborder. Dieser wurde dann am nächsten Tag in Olbia fachgerecht repariert.
 
Wir waren auf der SP 4 an der Costa Verde unterwegs und machten gerade eine kleine Pause am Rio Piscinas um ein paar Steinmännchen zu bauen, als dort ein tiefergelegtes Auto mit Vater, Mutter, Sohn hielt. Vater stieg aus und stakste mit seinen feinen Slippern ein bisschen hin und her, Sohn und Mutter blieben im Auto. Schnell setzte das Auto seinen Weg in Richtung Süden fort. Wir schauten uns nur an und dachten, dass DER Wagen ja wohl bald wieder zurück käme.

Nach einer ganzen Weile setzten wir uns auch wieder in Bewegung und sahen dann an der kleinen Furt kurz vor dem Spiaggia di Piscinas warum der Wagen nicht zurück gekommen war. Der Vater wollte die Furt irgendwie links hoch umfahren und steckte sehr tief im Sand fest. Mutter und Sohn saßen fächernd im Schatten und Vater lief kreuz und quer und suchte nach Handyempfang. Wir haben unsere Hilfe angeboten und der Vater bat uns, ihn mitzunehmen bis er Empfang hat. Wir haben ihn ins Auto gepackt und sind wieder Richtung Norden gefahren, bis er kurz vor Portu Maga wieder Empfang hatte und den Pannendienst angerufen konnte. Das lustige an der Geschichte war, dass er bei der Notrufzentrale in Mailand gelandet ist und nun versuchte der Dame zu erklären, wohin der Abschleppwagen kommen sollte und die überhaupt nicht verstanden hat, in was für einer Pampa sich das Auto befindet. Es hatte schon etwas von Comedy mit welcher Geduld der Mann der Dame im klimatisierten Büro in Mailand gebetsmühlenartig erklärte, wo er sich gerade befindet und Nein, er könne keinen Straßennamen und keine Hausnummer nennen. Seinen Antworten konnte ich entnehmen, dass sich die Dame in Mailand die Situation vor Ort einfach nicht vorstellen konnte und zu guter Letzt auch noch Sardinien und Sizilien durcheinander brachte.

Der Vater hat es irgendwann aufgegeben und wir haben ihn wieder zu seiner Familie gebracht, sie wollten nirgendwo abgesetzt werden, sondern - ohne Handyempfang - bei dem Auto ausharren. Ich habe Vaters Zuversicht bewundert, der ganz gelassen meinte, dass schon irgendwann ein Abschleppwagen auftauchen würde, auch wenn der seinen Kunden nicht zwischendurch per Handy kontaktieren kann. Ich hätte mich das nicht getraut.
 
Zuletzt geändert:
Diese Geschichte habe ich schon vor Jahren mal im Forum erzählt, passt aber jetzt gut hierher und deshalb gebe ich sie nochmal zum Besten:

in einem Restaurant am Tisch saß ich mit einem sehr netten Mann am Tisch, die Unterhaltung war sehr rege und ein paar Wein hatten wir auch schon intus. Beim Thema Motorradfahren erzählte ich redselig, dass ich nur so einen kultigen Pott auf dem Kopf habe, wenn ich mit meiner Oldtimer Vespa fahre, ok, der entspräche nicht den gesetzlichen Vorgaben und manchmal führe ich auch ohne Helm herum, so wie früher. Der Wirt gab mir ein Zeichen und sagte mir in einem unbemerkten Augenblick, dass wenn ich mit netten fremden Männern rede, solle ich immer zuerst unter den Tisch gucken, was ich dann tat und was sah ich? Der nette Herr hatte schwarze Hosen mit roten Seitenstreifen an.
 
Vor Jahren gerieten wir mit dem Wohnmobil im Südosten auf einsamer Strasse in eine Verkehrskontrolle. Weit und breit keine Menschenseele, nur ein Polizeiauto mit zwei Carabinieri, einer davon mit einer Maschinenpistole in der Hand, hielten uns an. Eine merkwürdige und angespannte Situation, die uns ein bisschen unheimlich war. Einer der Carabinieri verlangte meinen Führerschein und die Fahrzeugpapiere. Ich reichte ihm meinen grauen alten Führerschein rüber, den ich mit 16 Jahren mal erworben hatte mit einem entsprechend alten Passbild mit langen Haaren. Er versuchte, mein Konterfei auf dem Foto mit mir, inzwischen Mitte 50, abzugleichen. Seine Gesichtszüge wichen von Erstaunen zu einem schelmischen Grinsen, beide Karabinieri amüsierten sich dann köstlich .... Das Eis war gebrochen und die Anspannung löste sich auch auf unserer Seite. Zurück in Deutschland habe ich mir dann trotzdem mal einen neuen Kartenführerschein besorgt ...

Gruss,
flens
 
Noch eine kleine Geschichte aus den 70 ern, diesmal beim Angeln.

Im Sommer um 04:30 Uhr aufgestanden und meine Angelsachen gerichtet um am nahegelegenen Fluß einige Karpfen zu fangen. Mit dabei war wie immer Frieda, die schwarz-weiße Hündin (Mischung aus Pudel und ???) meines Schwiegervaters. Sie begleitete mich regelmäßig beim Angeln. Kaum war die Autotür geöffnet, schon sprang sie in den Wagen. Am Angelplatz bestückte ich meine beiden Ruten mit Dosenmais und warf sie aus. Frieda erkundete zwischenzeitlich die Umgebung. Ich achtete nicht weiter auf sie, da sie normalerweise immer in Rufweite blieb. Als ich die Rute neu beködern musste, weil ein Fisch mir den Mais gestohlen hatte, staunte ich nicht schlecht: Die ca. zwei Meter hinter mir stehende Maisdose war umgeworfen und Frieda hatte wohl Heißhunger und mir meinen kompletten Ködervorrat aufgefressen. Damit war mein Angeltag in Ermangelung von Ködern nach einer halben Stunde schon beendet. Ich habs Frieda nicht weiter übel genommen und erst mal in der nächsten Bar schön gefrühstückt.
 
Meine Enkelin Lina(14) hat am Strand häufiger mit einem gleichaltrigen Italiener geflirtet.
Deutsch, Italienisch und englisch. Es war ein lustiges Geschnatter.
Seine Eltern und ich haben und köstlich amüsiert.
Am nächsten tag kam er allerdings nicht mehr. Recherchen ergaben. Er war abgereist.
Linchen war sehr unglücklich.
Dann hatte sie DIE IDEE.
sie wollte ihn anrufen.
Hast du eine Nummer
NEE
Wo wohnt er denn?
IN MAILAND
Wie heißt er denn?
PRONTO
pronto?
JA, IMMER WENN SEIN HANDY KLINGELR MELDETE ER SICH MIT PRONTO
 
Die mich kennen, wissen, dass ich zu gelegentlichen Anfällen von makabrem Humor neige. Voriges Jahr trafen wir zwei Schweizer, für die das eine neue Erfahrung war:
Wir kamen gegen Abend aus den Bergen hinter Castelsardo, und wo der Schotterweg auf die Asphaltstraße trifft, sahen wir zweieinhalb Radfahrer, Mann, Frau & Kleinkind (am Kindersitz). Der Mann kniete vor seinem Rad und untersuchte mit leicht ratlosem Gesichtsausdruck die Reifen.
Auf deutsch sprachen wir sie an (sie sahen irgendwie zentraleuropäisch aus), ob sie Hilfe bräuchten. Tatsächlich: bei einer Rast hatte ein hinterfotzig am Bankett lauernder Kaktus beide Reifen des Rades aufgestochen, ein Weiterfahren war unmöglich, und die Vorstellung, das Rad mit den beiden "Patschen" bis nach Castelsardo halb zu schieben, halb zu tragen, trieb dem Mann die Schweißperlen auf die Stirn.
Wir wissen, dass es am Ortsbeginn von Casteddu einen Gummischuster (gommista) gibt, der in etwa 20 Minuten zusperren würde. Da unser Auto über so gut wie keinen Kofferraum vefügt (kurzer wehmütiger Gedanke an unseren früheren Pickup), das flügellahme Rad aufs Dach verladen, der Schwyzer nahm dankbar am Beifahrersitz Platz, und meine allerbeste Copilotin quetschte sich in die hinteren Regionen unseres Offroaders, wo vor dem Umbau einmal der Kofferraum gewesen war. Die Schweizerin mit Kleinschweizer am intakten Rad wollte hinter uns herradeln, immer den Berg runter, bis sie uns beim gommista treffen würde.

Einer spontanen Eingebung folgend, beugte ich mich im Losfahren noch aus dem Fenster und sagte, ich würde ihr schnell noch meine Kontonummer geben.
"Kontonummer?" fragte sie etwas irritiert, "Wofür?"
"Na, für's Lösegeld..."

Nur wenige Minuten nach uns kam sie mit hochrotem Kopf beim gommista an - und ich entschuldigte mich für den bösen Scherz, von dem ich nicht angenommen hatte, dass sie ihn vielleicht ernstnehmen könnte. Sie war mir letztlich auch nicht gram, die Reifen konnten in letzter Minute vor Geschäftsschluss noch gewechselt werden, alles war paletti.
Aber ich bin sicher, dass diese 4 Kilometer am Rad dei schnellsten waren, die sie je zurückgelegt hatte ...
 
Als ich noch kein Wort italienisch konnte, hatte ich mich immer gewundert, dass die Sarden das deutsche Wort "später" kennen und so oft benützen, aspetta-später, phonetisch passt es einigermaßen und sinngemäß auch ;) nur knapp daneben
 
@peko

aaaaaaaaaber, waren das nu Schweizer oder Schwyzer??????
:D ist nämlich nicht ganz dasselbe....trotzdem, find ich sehr toll, dass Ihr geholfen habt........wärens Appenzeller gewesen, hätten beide Räder problemlos Platz ghabt :D

Saluti MariaJ.
 
@MariaJ. Ein Schwyzer ist ein (Ur)Schweizer, oder hast du da was verpasst im Schweizergeschichtsunterricht? ;)

@peko - wir waren das ja nicht, diese besagten beiden Velofahrer - aber ehrlich: vor ca 35Jahren wusste ich von Sardinien kaum mehr als, dass es eine Insel sei und es dort Entführungen gäbe:cool:, so hätte ich viellicht damals ähnlich reagiert.whistling LG Verena, die Bernerin aus dem Emmental
 
@MariaJ.
Bin ja kein Schwei(y)z-Insider ... sondern ÖsiTeilzeitSardo. Sobald du zwischen Salzburger und Steirer, zwischen Oberösterreicher und Burgenländer unterscheiden kannst, werde ich den Unterschied zwischen Schweizer und Schwyzer penibelst beachten! ;)
 
wärens Appenzeller gewesen, hätten beide Räder problemlos Platz ghabt

Wie Du oben schon gemerkt hast, bin ich kein wirklicher Schweiz-Experte.
Wieso das mit den Appenzellern? Erklär's mir! Ich kenn nur den Spruch (Liedtext?) "Mein Vater ischt ein Appenzeller, der frisst den Kas mitsamt 'm Teller"
Sind die Appenzeller bei euch sowas wie unsere Burgenländer? (Weißt du, warum ein Burgenländer einen Stein und eine Taschenlampe abends mit ins Bett nimmt? .... Mit dem Stein schmeißt er das Licht aus und mit der Taschenlampe schaut er nach, ob er getroffen hat....)
 
Ich hab dafür mal diese Erklärung gehört:
"Für die Musterung werden die Appenzeller auf ein Kuchenblech gestellt, und wer drüber rausgucken kann, ist tauglich!"
 
Aha. Also nur körperlicher, kein geistiger Zwergenwuchs. Wieder was gelernt.
 
Anzeige

Top