Fauna Kork - Ein starker Stoff, zum Wegwerfen zu schade

Georgie

Sehr aktives Mitglied
Die Kork-Eiche wird zum ersten Mal nach 25 Jahren geerntet. Allerdings kann dieser Kork nicht für Flaschenverschlüsse verwendet werden. Danach wird die Kork-Eiche alle neun Jahre geerntet, aber erst nach der dritten Ernte kann der Kork für Flaschenverschlüsse eingesetzt werden. Der besondere Aufbau und die Dicke der Korkrinde schützen den Baum vor Hitze, Austrocknung, Infektionen, Schädlingen und Waldbränden. Diese Eigenschaften des Korks machen ihn zu einem idealen Verschluss für Wein-, Sekt- und andere Flaschen: Kork ist leicht, elastisch und (fast) unbegrenzt haltbar.

Eine Kork-Eiche, die regelmäßig geerntet wird, bindet mehr als dreimal soviel CO2wie eine ungenutzte Kork-Eiche

Das alles und vieles mehr kann man in Nabu-Broschüre nachlesen.
https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/naturschutz/praxistipps/5.pdf

Wir können die KORKampagne unterstützen: Sammelt Korken, bringt sie zu einer Sammelstelle der KORKampagne. Wo die nächst gelegene Sammelstelle ist, erfährt man beim NABU Hamburg unter Tel. 040-6 97 08 90 oder über eine eigene Online-Suche.

Der Genuss der leckeren sardischen Weine aus Flaschen mit echten sardischen Verschlusskorken macht doppelt Spass, wenn einem bewusst ist, dass man mit jedem gesammelten Korken zum Erhalt der einmaligen und vielfältigen Landschaft beiträgt und Umweltprojekte unterstützt.
Macht mit.

Salute
Georgie
 
z.b. kann man die korken zu jaques weindepot bringen. in jeder filiale wird gesammelt fürs wiedereinsetzen (und das schon seit mindestens 10 jahren). nur schade, dass es da keine sardischen weine gibt (oder aktuell vllt doch? war lange nicht mehr dort und unser sammelbeutel ist entsprechend voll).
lg anke
 
Kleine Randbemerkung, nicht weiter wichtig:

Als ich zum ersten mal mit einem sardischen Bekannten durch die Korkeichenwälder fuhr, sah ich die knallroten geschälten Bäume und fragte, warum sie so rot wären. Toternst erwiderte er: "Ist doch klar, weil man sie ausgezogen hat und sie nun unbekleidet dastehen müssen." (Männliche Denkweise war mir nicht fremd, aber dass die Korkeichen nach dem Schälen rot werden war mir neu.)
 
Kork wird ja noch zu vielen anderen Zwecken eingesetzt: Zur Wärme- und Schalldämmung (statt umwelt-schädlichem Styropor) u. zur Abdichtung (Beispiel Suez-Kanal, der Kork kam aus Sardinien).
 
Ein toller Baustoff für viele Zwecke.

Es geht bei diesem Aufruf vom Nabu um das Recycling von achtlos weggeworfenen Korken. Heute morgen haben wir uns entschlossen - Hurra, wir sind Sammelstelle! Auch auf Sardinien Raum Orosei.

Ich bin gespannt, was z.B. die Restaurants mit den Korken machen, ob der Recycling Gedanke schon gegriffen hat, ob man bereit ist, die Korken kurzzeitig zu sammeln und uns zu geben. Mal sehen.:)

Frage an die Müllexperten auf Sardinien, ohne das ganze Müllthema wieder hoch kochen zu wollen: Kommen Korken in eine Wertstoff Tonne? Wenn ja in welche? In der Müllliste unserer Gemeinde finde ich Naturkorken nicht:mad:.
 
Zuletzt geändert:
@ Su Corvo
trotz Suche im Netz konnte ich nichts über eine
Abdichtung des Suezkanals mit Kork finden.
Kannst Du uns bitte aufklären?
Besten Gruß,
myrthenthal
 
Das ist ja schon lange her, vor dem digitalen Zeitalter, u, die Zeitungsartikel habe ich natürlich nicht mehr. Glaub mir einfach - oder nicht,
Günther
 
Georgie, ist doch egal in welche Tonne die Korken kämen, jetzt kommen sie doch alle zu Dir, in den Raum Orosei. ;)

Ich sammle meine Korken seit längerer Zeit. Ziel war es, einen Korken-Vorhang wie züchten, wie er bei Api in der Küchentür hängt, doch das daaaauuuert. Also gibt es bei unserem J. Weindepot an der Ecke demnächst zumindest sardischen Wein Korken.

P1010982.JPG
 
Zuletzt geändert:
@Feuerpferd - frag doch mal nach wenn du die korken zum sammelfass bringst, ob sie jetzt vllt. doch auf den geschmack gekommen sind, weil doch soviele sardische weine schon prämiert wurden.
 
Georgie, ist doch egal in welche Tonne die Korken kämen, jetzt kommen sie doch alle zu Dir, in den Raum Orosei. ;)
Genau. Wer seine Korkensammlung auf Sardinien abgeben will, bitte bei mir melden. Wenn ich da bin, hole ich sie gerne ab, wenn ich nicht da bin, nenne ich euch eine Adresse, wo man sie für mich abgeben kann. Ein erwünschter Nebeneffekt ist, nette Leute kennen zu lernen:)
 
Kork, ein wunderbarer natürlicher Bau- und Allzweckstoff, den man ganz vielseitig verwenden kann. Bei uns in der Schweiz wird er allerdings zu Bau- sprich Isolationszwecken nicht mehr gebraucht, weil er zu teuer ist. Man verwendet heute lieber billigeres Material zu Isolationszwecken mit allen Nachteilen dazu, Hauptsache billig. Auch als Bodenplatte wird er -leider- nur noch sehr beschränkt eingesetzt weil zu wenig trendig und auch für gewisse Räume nicht strapazierfähig genug. Kork ist bei uns leider fast aus der Mode gekommen. Vor ein paar Tagen sichtete ich ihn aber an einer Rolle in einem Stoffladen und liess mir interessiert erklären dass Derselbe nun sehr häufig für die Herstellung von Accessoires, Taschen und Dekorationszweck. Wandverkleidungen usw. Verwendung finde. Der Kork sei so gefragt, dass er immer - ob schon teuer- innert kürzester Zeit ausverkauft sei. Wie sich die Zeiten ändern. Ob ein Recycling des Korks, also der Zapfen von der Flasche des geliebten Weines, -sollte er wirklich noch aus Kork sein- sich wirklich lohnt, kann ich nicht beurteilen. Ihn in irgend einer Dekoration aber weiterleben zu lassen finde ich eine Gute Idee. Bei einer Bekannte sichtete ich ein Grosses Glas mit Korkenzapfen voll gefüllt im Wohnzimmer. Die Nachfrage bei ihr über den Verwendungszweck ergab, dies sei ihr natürlicher Luftbefeuchter. Sie würde all paar Tage die Korken mit warmem Wasser übergiessen, ziehen lassen und das überschüssige Wasser dann wieder abgiessen. Für mehre Tage werde die Feuchtigkeit so auf eine natürlich Art und Weise an die Raumluft abgegeben. Keine Ahnung ob das wirklich funktioniert, würde es wenn...... aber eine super Sache finden.
Warum muss alles immer billig und noch billiger sein. Kork ist ein wunderbarer Naturstoff der eben seinen Preis- und dies aber zu Recht- hat. Wenn man liesst, dass Kork erst nach 25 Jahren geerntet werden kann und nur beschränkt zur Verfügung steht, sollte eigentlich allen klar sein, dass er auch etwas kosten darf. Eine Styropor- Platte entsteht innert Minuten und ist ebenso schnell wieder kaputt. Kork ist sehr dauerhaft und ohne jegliche Schadstoffe, da ist mir kein Stück zu teuer. Zum Zapfen muss ich allerdings noch sagen. Bei Weinflaschen, wurde mir erklärt, genüge er nicht mehr den neusten hygienischen Anforderungen und sei auch für diesen Zweck in der Herstellung zu teuer. Auch das kann ich nur zur Kenntnis nehmen aber nicht beurteilen.

Susanne
 
Hallo Susanne,

das mit dem Korken für den Wein stimmt. (mein Neffe ist Weinbauingenieur und hat es bestätigt )
Am Samstag hat uns unser italienischer Nachbar den Rohbau seines neuen B&B gezeigt : Sein Dach ist mit 5cm dicken Korkplatten isoliert!
Jürgen
 
Alle Achtung, da musste er aber einiges hinblättern. Ganz toll, dass trotz des hohen Preises sich noch Leute für dieses System der Isolation entscheiden und nicht einfach das viel billigere Gelump das überall angeboten wird verwenden. Das wird er ganz bestimmt nie bereuen.Aber ich denke halt, dass der Kork in Italien auch billiger ist als in der Schweiz oder Deutschland. Die Vorteile des Korkes und die lange Dauer bis zur Ernte werden zu wenig angepriesen. Vielleicht könnte man dann verstehen warum er so teuer ist, und die Vorteile eines Naturmaterials mit in die Entscheidung einbeziehen.

Susanne
 
Einwand!
Kork für die Gebäudedämmung zu verwenden ist nach meiner "baufachlichen' Meinung viiiel zu wertvoll für die Gebäudedämmung. Es ist eine Vergeudung diese wertvollen Materials! Da gibt es, wenn man/Frau es objektiv und nicht romantisch verklärt betrachtet, reichlich andere, u.a. auch ökologische Alternativen.
Z.B. Wolle-wächst viel schneller nach, Hanf-sehr günstig und oft ein Abfallprodukt, Stroh-Kommentar erübrigt sich, Papier-auch Abfall, und noch manches mehr! Brandschutztechnische Belange und teilweise fehlende (aber erforderliche) bauaufsichtliche Zulassungen mal ganz außer Acht gelassen. Es ist so was wie vergoldete Wasserhähne ! Und die will doch hier im Forum auch keiner.
Rüdiger
 
Kurzer Gegeneinwand,

die Korkplatten sind aus Korkabfällen hergestellt. w.z.Bsp. FLASCHENKORKEN.
 
Kulturlandschaft
Die Korkeichen Wälder gehören in Sardinien zur Kulturlandschaft und ihre Rinde ist ein nachwachsender Rohstoff.
Ökologisch ist meiner Meinung nach auch was im eigenen Land wächst, dort verarbeitet und auch genutzt wird. Die Korkindustrie in Sardinien ist stark gefährdet weil der Korkabsatz in den letzten Jahren massiv gesunken ist. Daran ist vor allem die Verdrängung des Korzapfens durch Dreh- und Plastikverschlüssen schuld. Wer die Korkeichen Wälder retten, will muss die Rinde nutzen, das heisst ernten. Wenn eine K.Eiche regelmässig alle 10 Jahre abgeerntet wird, entwickelt sie eine hohe Resistenz gegen Feuer und bindet dazu in ihrer Rinde das fünffache mehr an CO2, als andere Bäume. Dass nun -so quasi als Ersatz- neu in Mode gekommene Verarbeiten von Kork für Souvenirs oder zu Stoff, finde ich absolut nicht ökologisch. Die Verwendung von Kork zur Gebäudedämmung -vor allem bei Wänden und Dächern- hat hingegen in Sardinien eine lange Tradition. Das Problem besteht eigentlich darin eine gute wirtschaftliche Vermarktung der Rinde und neu Absatzmärkten zu finden, die auch gewillt sind -den absolut gerechtfertigten Preis- zu bezahlen. Vom Rohstoff ist genügend vorhanden und wie schon gesagt wächst er regelmässig nach. Seit einiger Zeit werden zum ernten meist ausgebildeten Fachkräfte eingesetzt um die Korkeiche möglichst schonend und fachgerecht zu schälen.

Susanne
 
Einwand!
Kork für die Gebäudedämmung zu verwenden ist nach meiner "baufachlichen' Meinung viiiel zu wertvoll für die Gebäudedämmung. Es ist eine Vergeudung diese wertvollen Materials! Da gibt es, wenn man/Frau es objektiv und nicht romantisch verklärt betrachtet, reichlich andere, u.a. auch ökologische Alternativen.
Z.B. Wolle-wächst viel schneller nach, Hanf-sehr günstig und oft ein Abfallprodukt, Stroh-Kommentar erübrigt sich, Papier-auch Abfall, und noch manches mehr! Brandschutztechnische Belange und teilweise fehlende (aber erforderliche) bauaufsichtliche Zulassungen mal ganz außer Acht gelassen. Es ist so was wie vergoldete Wasserhähne ! Und die will doch hier im Forum auch keiner.
Rüdiger


da muss ich dem Rüdiger zustimmen. wir haben schon 1994 im rahmen einer diplomarbeit mit altpapier, wahlweise stroh, hanf, schafwolle u.a. an solchen wirklich günstigeren isoliermaterialien geforscht und ein verfahren entwickelt mit einer firma. kork haben wir damals auch untersucht: zu wertvoll, nicht schnell genug nachwachsend, verschwendung, dafür, dass es verschwindet und nicht mal mehr sichtbar ist. außerdem waren die kennzahlen nicht wirklich überzeugend, jedenfalls nicht auf der +/- liste und im vergleich mit anderen nachwachsenden oder altrohstoffen.

lg anke
 
Wenn ich auf unseren Wanderungen all diese ungeschälten Korkeichen sehe, wäre da noch ein ordentliches Potenzial! Leider sind die Sarden ( nach eigener Aussage ) keine Geschäftsleute!
Jürgen
 
ja, möglich, aber wäre es dir lieber, irgendwer macht sich kork als dämmung zur geschäftsidee und erntet diesen dann auf sardinien industriemäßig, wenns durch marketing etc. so richtig boomt?

dann doch lieber irgendwelche anderen nachwachsende rohstoffe, wie oben erwähnt.

lg anke
 
zur industriellen Ernte fehlt sowieso die Infrastruktur (Straße etc.) Aber die eine oder andere Familie könnte sich mit der Korkernte ja etwas dazu verdienen.
Jürgen
 
das stimmt wohl... aber dann doch lieber zur korkenherstellung für wein. bei großen bedarfsmengen könnte sich sonst auch die infrastruktur schneller ändern, als uns lieb wäre.

lg anke
 
Liebe Anke
Die Korkenherstellung ist arg am darben und der Absatz sinkt so stark, dass sich die Herstellung bald nicht mehr lohnen wird. Der Natur Korkenzapfen eignet sich aus hygienischen Gründen nicht mehr für den Verschluss von Weinen und nicht weil er in der Herstellung zu teuer wäre. Obschon man nachweisen konnte, dass die muffigen Gerüche beim Wein auch noch andere Gründe haben könnte zeigt der Trend nur noch nach unten. Nun was wäre den die Alternative, respektive was könnte das alternativ Produkt zum Korkzapfen sein, dass der Korkindustrie wieder zur ehemaligen Hochblühte verhelfen würde? Ich weiss leider keines. Die Korkeichen Wälder sollten aber aus verschiedenen Gründen gepflegt werden, das heisst in regelmässigen Abständen geschält werden so könnte man sie erhalten. Hier wäre noch einiges Potenzial vorhanden. Diese Wälder bieten -neben dem Binden des CO2 in ihrer Rinde- vielen seltenen Tieren Unterschlupf und haben in Sardinen eine lange Tradition. Auch den sardischen Bauer sollte man nicht vergessen der sich durch diese Nutzung ein Zubrot verdienen möchte. Lohnt sich dies für ihn und die Industrie nicht mehr, werden längerfristig die Korkeichen Wälder verschwinden. Die Korkeiche wird also nicht wegen Übernutzung sondern Mangelns geeigneter Pflege und schonender Nutzung verdrängt.

Susanne
 
hallo Susanne,

wieso sind weinkorken nicht mehr hygienisch? soweit ich weiß, werden die guten weine nach wie vor mit korken versehen und nicht mit diesen kunststoffdingern - bitte klär mich mal auf. vllt. ist das ja nur ein argument, um die kostenersparnis bei den normalen weinen zu unterlegen? (ich weiß es wirklich nicht!)

ich glaube auch nicht, dass die korkeichen verschwinden. es gibt soviele einsatzgebiete von kork, z.b. als fußboden, wie oben angesprochen auch als dämmung (diese auch als schüttung), als schalldämmung, und sogar möbel gibt es. die weinkorkenherstellung mag zwar zurückgehen, aber die korkindustrie ist eher am wachsen als am schrumpfen gegenüber früher, als man kork tatsächlich nur als weinkorken kannte.

vor meinem geistigen auge sah ich dies: dass die korkindustrie sich auf sardinien breitmacht, mit neuen straßen für problemlose logistik und verladung usw. deswegen schrieb ich, mir wäre die ernte von kork für die traditionelle verwendung für weinkorken wesentlich lieber, als den gedanken weiterzuspinnen, dass die "große" korkindustrie sich dort breitmacht. oben schrieb jemand außerdem, die sarden seien da manchmal auch nicht so geschäftsleute. nicht, dass sie ihre korkeichen verkaufen, weil sie ein gutes geschäft wittern und es geht nach hinten los, weil die industrie dann einfällt mit allen konsequenzen. und dass du diese kennst und auch nicht unbedingt schätzt weiß ich ja auch...

insofern hat alles immer 2 seiten oder sogar ganz viele.

anke
 
Obschon man nachweisen konnte, dass die muffigen Gerüche beim Wein auch noch andere Gründe haben könnte
Auch das Weinglas kann für diesen muffigen Geschmack verantwortlich sein, nicht immer nur der Korkverschluss. Das Weinglas steht oft kopfüber auf Plastikregalen, Holzregalen, dass mit Holzreinigungsmitteln behandelt wurde, auf Trockentüchern oder Lappen, die nicht immer geruchsneutral sind. Deshalb spülen die Winzer vor dem Probieren das Glas oft mit frischen Wasser oder mit Wein aus. Das habe ich übrigens auch bei den privaten "Weinproben" bei Sarden, die mit ihren kleinen Weinbergen Wein für den eigenen Verzehr herstellen, bemerkt. In den Weinkellern ist immer ein Wasserhahn in der Nähe. Vor dem Befüllen dieser typischen kleinen Gläschen (ich liebe sie) werden sie mit Wasser ausgespült. Ich dachte immer, da sieht man mal wieder wie die Sarden auf Sauberkeit bedacht sind. Der Grund für dieses Spülen mit klarem Wasser könnte aber auch sein, dass sie wissen, dass Glas nicht geschmacksneutral ist und durchaus die Stoffe und Gerüche aus der Umgebung aufnehmen kann.

Also, bitte weiter Wein mit Korkverschlüssen trinken, die Korken sammeln und dem Reycling zuführen. Nicht dass das vor lauter Diskutieren in Vergessenheit gerät :)
 
guten morgen, Georgie,

keine sorge, ich vergesse das nicht. was mich aber sowieso umtreibt ist die frage, wieso es überhaupt diese blöden kunststoffkorken gibt und die sich immer mehr verbreiten. gibts da irgendeine eu-verordnung mal wieder oder so? denn ehrlich gesagt, das mit dem unhygienisch finde ich ein bisschen an den haaren herbeigezogen/vorgeschoben (also nicht von susanne, sondern wenn das wirklich ein argument sein sollte).

bin jedenfalls froh, dass ich bei den sardischen weinen noch keinen kunsstoffkorken gefunden habe.
wieviele korkensäcke hast du denn schon von fleißigen sammlern? ;)

einen schönen tag wünsche ich!
 
Diesmal ist die EU tatsächlich unschuldig, auch die Hygiene ist nicht das Problem. Die Kostenfrage gab den Anstoß. Kunststoffverschlüsse sind deutlich günstiger. Allerdings sind diese für eine langfristige Lagerung nicht geeignet. Scheinbar ist die einzige Alternative zum Naturkorken nur der Schraubverschluß. Aber mal ehrlich ... Wein trinken ohne PLOP? Geht halt gar nicht!
 
danke, du sprichst mir aus der seele. so dachte ich mir das bzgl. der kosten. dann ist das argument hygiene also wirklich eines, dass uns diese dinger schmackhaft machen soll - ergo marketingtrick.
 
'diese Dinger' - genau die richtige Bezeichnung! Dann lieber mal (höchstselten) einen korkigen Wein, als so einen Mist im Flaschenhals. Und was die Hygiene betrifft, lieber ein bißchen Naturdreck, als einen Chemiestopfen.
 
Aufklärung Versuch

Korkproduktion: 50% Portugal, 20% Spanien, Algerien, Italien und Marokko. Sardinien produziert also ein ganz kleiner Anteil vom Korken der auf den Weltmärkten angeboten wird.

Es gibt nichts ärgerliches als ein guter teurer Wein der mit einem Naturkorken verschlossen wurde und beim öffnen den typischen Korkmuff entwickelt hat. Es sind ganz komplizierte chemische und biologische Vorgänge daran Schuld. Zum wesentlichen Teil rührt dieser Geruch von der chemischen Verbindung Trichloranisol her, wobei auch andere Verbindungen das Geschmacksbildend des Weines negativ beeinflussen können. Sind die Lagerbedingungen bei den Produzenten für die Korkplatten nicht optimal, können Mikroorganismen den Korken besiedelt und es entsteht Schimmel. Die Kunststoffzapfen sowie die Dreh- und Schraubenverschlüsse haben den Vorteil völlig Geschmacksneutrale zu sein. Übrigens, sei das ein Ammenmärchen, dass der Wein einen Naturkorken zum "atmen" oder für seine Entwicklung brauche, genau das Gegenteil sei der Fall. Ein guter Korken sollte jeglichen Zugang von Sauerstoff zum Wein verhindern. Früher wurden die Weine am Korken mit Siegellack überzogen und haben sich so prächtig entwickelt. Den sogenannten Korkmuff kannte man früher viel weniger. Das Problem liegt auch darin, dass für einen guten Naturkorken erstklassigen Kork Voraussetzung wäre. Davon gibt es aber leider viel zu wenig und daher ist er sehr teuer. Insofern haben hier die Forianer Recht, die sagen, dass es auch eine Preisfrage ist. Das heisst, dass man aus Preisgründen auf ein günstigeres Material ausweicht. Die hier auch erwähnte Alternative des Press- oder Agglomeraten-korken der aus Abfallprodukten hergestellt wird, ist keine Alternative. Das Risiko eines Korkmuffs wäre hier um das vielfache höher, ja in einem gewissen Masse fast vorprogrammiert. (Textauszug aus: Landesanstalt für Wein u. Gartenbau, Würzburg)


Georgie: Das Recycling sollte man nie vergessen. Ob es auch wirklich ökologisch sinnvoll ist, das heisst ob man dann das Material der Industrie auch wieder zuführen kann, kann ich nicht beurteilen. Durch eine weiter Verwendung z.Bs. im privaten Bereich, können sehr schöne Sachen entstehen -siehe Vorhang von Feuerpferd- woran der eine oder andere seine Freude haben wird.

Susanne
 
In D. gibt es seit langer Zeit Glas-"Korken". Sehr gut für hochwertige Weine! Und der Metall-Schraubverschluß ist besser als sein Ruf u. für einfache Weine, die ja ohnehin nicht lange gelagert werden, geeignet.
 
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