Rezepte Ziegenlammrezepte

frosch

Mitglied
Hallo, da Gartentierchen gerade Ziegenlämmer anbietet, würde es sich doch anbieten, einige Rezepte dafür auszutauschen. Was meint ihr? Gruss
 
yeah, Frosch - oder Froeschin? bei dem Kreuz unterm Kreis...

Also Ziegenlamm tendiert grundsaetzlich dazu, trocken zu werden, wenn man es am oder ueber'm offenen Feuer gart.
Da kann man natuerlich den Ofen benutzen und das ganze durch viel Cannonau waehrend der Garzeit verhindern -
ist aber im Sommer eher langweilig und wenig spektakulaer, also:

Das Ziegenlamm (capretto) mit ordentlich Rosmarin und fettem Speck spicken (ca alle 8x8 cm), langsam am Spiess an das Feuer heranfuehren
(waehrend der etwa 2-stuendigen Garzeit), unter dem Laemmchen immer eine Metallwanne oder Backblech auslegen, die das Fett auffaengt!
am Ende der Garzeit nimmt man das aufgefangene Fett und giesst es ueber das Lamm - Spektakulaer durch die vielen Flammen und herrlich
knusprig und zart!
Das ganze auf einem "Talleri" (Servierplatte aus Kork) servieren und dazu einfach nur rohes Gemuese mit "Pinzimonio" (Olivenoel mit Knoblauch und Petersilie) und natuerlich Civraxiu (das runde Weissbrot - am Besten aus Baressa)

Buon appetito!

API
 
richtig, Fröschin. Oder einfach Kerstin. Dein Rezept klingt gut. Du hast recht im Sommer bei offenem Feuer bekommt natürlich auch das Auge etwas mit. Wir sind aber nicht so viele Esser, daher teilen wir das Capretto in Stücke. Beliebt sind natürlich die Keulen und das Rückenstück. Die werden dann gesalzen und gepfeffert und in Olivenöl (natürlich nur das gute) in der Pfanne von allen Seiten scharf angebraten und mit Wasser oder Weißwein abgelöscht. Dann erhalten sie eine Kruste aus Senf, Olivenöl und Kräutern. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Das ganze kommt dann in den Backofen bei ca. 200 Grad. Die Größe des Stückes bestimmt natürlich die Garzeit.(Faustregel pro Kilo ca. eine Stunde) Zwischendurch das Fleisch immer mal wieder mit dem Sud übergießen. Dazu paßt Brot, da man es gut im Sud einditschen kann und grüne Butterbohnen.
Da man die Kruste gut variieren kann schmeckt es jedes Mal anders. Bislang immer sehr gut!
Gruß Kerstin
 
Wir mögen das Ziegenlamm am liebsten über dem Feuer gegart ohne jegliche Würze. Das Fleisch ist auch nicht trocken, wenn es nicht zu nah am Feuer gegrillt wird. Abschließend wird es dann auf Myrtensträucher gelegt und am Tisch lediglich mit Salz gewürzt. Schmeckt wunderbar.

Sehr lecker ist auch diese Variante: Stücke von Ziegelein als Eintopf mit Erbsen oder gekocht für ein äußerst leckere feine Brühe mit Suppennudeln.

Da das Fleisch von Ziegelein von Sardinien selbst schon vom Fleisch her einen wunderbaren Geschmack hat, ist jegliche Würze eigentlich überflüssig und würde nur diesen tollen Eigengeschmack des Fleisches übertünchen.
Anders ist es hier mit den hier in Deutschland gekauften Tieren. (so haben wir die Erfahrung gemacht). Die Tiere haben bei weitem nicht diesen tollen eigenen Fleischgeschmack und sind auch nicht so zart.

Es kommt halt immer drauf an, wie die Tiere leben und was die Tiere fressen. Kräuter und Macchia der Berge Sardiniens übertragen halt ihren Duft auf das Fleisch des Tieres.
 
Ich tät noch grosszügig einen Ast Lorbeer innen rein packen, oder gleich den Spies aus einem Lorbeerast ohne ihn zu entlauben nehmen.
 
Statt Römertopf ist auch ein Bratschlauch gut geeignet (außer Mode, aber in D. noch zu bekommen), nicht nur für Zicklein, sondern für Alles, insbes. für Geflügel. Alle Zutaten kommen sofort mit in den Schlauch.
 
@Stammi bene: Ich finde Lorbeer viel zu intensiv für dieses schmackhafte Fleisch. Wir geniessen viel lieber den Eigengeschmack dieses wunderbaren zarten Fleisches und finde jede Würze einfach zuviel des Guten. Außerdem wenn das Ziegelein mit dem "richtigen" Holz von Sardinien gegrillt wird, ist das schon Würze genug.
 
Nee dolcevita nichts mit Locken!
Ich muss Astri recht geben. Das Fleisch der Ziegenlaemmer ist hier wirklich Spitze. Wir hatten auch in Deutschland Ziegen und somit Laemmer, aber die Qualitaet des Fleisches ist hier wirklich besser, naja bei den Kraeutern die sie fressen.
Ich habe noch ein gutes Rezept. Jedenfalls essen wir es sehr gern und bislang hat noch kein Gast etwas uebrig gelassen. Also Olivenoel und ganz viel gehackte Petersilie mischen und damit eine Keule einpinseln. Schoen dick. Dann Mehl und Wasser zu einem Teig verarbeiten und ausrollen. Die Keule komplett in den Teig einwickeln nicht zu eng, sonst reisst der Teig beim Backen. Das Ganze in die Backroehre bei starker Hitze. Da das Fleisch so im eigenen Saft schmort, wird es ganz zart. Man kann als Teig auch eine Brotbackmischung verwenden, dann kann man ihn hinterher mitessen. Auch mit den Krautern kann man variieren. Obwohl ich schon der Meinung bin, dass man vorsichtig dosieren soll, um den Eigengeschmack nicht zu ueberdecken.
Vielleicht moechte es ja mal jemand ausprobieren. Gruss
 
Hallo Beate, klar paßt das zu unserem geplanten Wochenende. Wie du siehst, will Gartentierchen das Fleisch liefern. Da läßt sich doch etwas machen.
Astri gleich zwei auf einmal. Da braucht es aber eine Menge Gäste. Also ich wuerde mich opfern!;) Gruß
 
@frosch Die Gäste sind bei uns kein Problem. Wir haben eine große Familie! Außerdem haben wir die Ziegelein geviertelt und so ein Viertel von einem 6kg-Zicklein ist eigentlich zu zweit auch kein großes Problem. ;)
Aber morgen gehen wir es erst einmal langsam an. Wir haben uns von dem Zicklein ein paar kleine Stücke extra abgeschnitten und machen damit eine leckere Tomatensugo für unsere selbstgemachten Culingionis. Köstlich!!!!
 
Hallo ihr Köchinnen und Köche,
mein Rezept für Ziege- oder Lammhälften ist einfach nur Olivenöl, Salz und frische Blattpetersilie, dann ab in den Backofen.

Guten Appetit,
Gruss Michael
 
Hallo Michael, dein Rezept ist gut, aber Abwechslung braucht der Mensch, daher probiere ich öfter mal was Neues aus. Manchmal werden die neuen Rezepte verworfen und manchmal werden sie in mein persönliches Kochbuch aufgenommen. Gruss
 
Also allen Traditionen zum Trotz liebe Leute, wenn ich ein Lamm ob Ziege oder Schaf gare, dann mache ich das mit Niedertemperatur und dann wird nix trocken, die Farbe lässt sich auch ganz einfach mit übergrillen herstellen. Es sei denn ihr wollt unbedingt das ganze Tier am Stück zubereiten. Ebenso bevorzuge ich Schmorbraten jeglicher Couleur.

Hans
 
Grillen ist generell die schlechteste Garmethode, aber davon wird man die Liebhaber dieser Technik nie überzeugen.
 
@Chefkoch. Ehrlich gesagt mich auch nicht. Wenn das Ziegenlamm mit dem entsprechendem Holz langsam gegrillt wird, ist es für mich das schmackhafteste überhaupt. Ich habe es auch schon anders probiert, ist mit Sicherheit super zart, aber bevorzuge absolut diesen tollen Eigengeschmack des sardischen Ziegenlamms ohne jegliche weitere Würze außer Salz. Die Würze kommt schon durch das Holz.
 
hallo Astri,
ich sag es ja.
Aber Du willst jetzt nicht behaupten, Ziegenlamm sei generell das Leckerste? Bestimmt sind geschmackliche Vorlieben unterschiedlich, aber neben typisch sardischen Produkten hält diese Welt noch ganz andere Leckereien bereit und die Garmethoden sind genauso unterschiedlich wie vielfältig.
Es bleibt natürlich jedem überlassen, was er ( sie ) konsumieren möchte und was der individuelle Geschmack als höchsten Genuss beschreibt. Evt. mag dieses Gericht die Spitze der sardischen Gastronomie darstellen. Aber weil es gerade aus Sardinien kommt, muss es nicht automatisch DER kulinarische Hammer sein.
Die Insel produziert schon wunderbare Dinge, aber woanders wird das auch passieren.
 
@Chefkoch Vielleicht hast Du mich nicht richtig verstanden! Ich weiss durchaus, dass es noch viele andere leckere sardische Rezepte mit Ziegenlamm gibt. Aber von den Rezepten, die ich in meiner sardischen Familie und anderswo kennengelernt habe, finde ich dieses halt für mich persönlich am schmackhaftesten. Wenn ich in diesem Forum schreibe, beschränke ich mich natürlich auch nur auf die Küche Sardiniens und meine nicht die Küche und Rezepte der ganzen Welt.
 
Liebe Astri,
es ist jetzt unfair 2 gegen eine, aber mal ganz sachlich gesehen, kommt doch der Geschmack, der es uns erlaubt ausser Salz nichts weiteres zu nehmen, von der Nahrung, die das Tier aufnimmt, genauso ist das auch beim Käse und nicht nur auf der Insel, sondern auch im Allgäu.
Der Grundgedanke der modernen Küche ist, wir nehmen ein hervorragendes Grundprodukt und versuchen es möglichst bis zum Verzehr in dieser Qualität zu erhalten, was nicht immer ganz einfach ist. Selbst Api, den ich als Koch persönlich sehr schätze, räumt ein, das Zicklein könnte trocken werden und schlägt vor es zu spicken und der Api grillt gerne. Ich bin nicht der Meinung von Chefkoch, daß Grillen die schlechteste Garmethode ist, es kommt halt immer darauf an. Ich würde z.B. eine schlichte Bratwurst lieber Grillen als Niedertemperatur garen. Die Garmethode von Dolce im Römertopf ist sicher eine gute Alternative, geht eher in Richtung Schmorbraten. Wenn man jetzt hergehen würde und das Zicklein seitlich in angemessener Entfernung vom offenen Feuer langsam über, sagen wir mal mindesten drei Stunden, garen würde, käme es dem Niedertemperaturgaren doch schon sehr nahe und für das von Astri geschätzte "offene Feuer" Aroma kann man es doch kurz vor dem Verzehr nochmal kurz direkt über dem Feuer bruzeln. Ich hab das noch nie so gemacht, wir haben lediglich mal ein Schweinchen mit ca. 80 Kg so gemacht und das war mehr als 8 Stunden auf dem Spieß. Nochmal zurück zum Fleischgeschmack, es ist mir immer ein besonderes Vergnügen in meinem Urlaubsland ein Stück Fleisch in ursprünglicher Qualität zu bekommen, nicht einfach als Tourist, weil im Supermarkt sowohl auf Korsika als auch auf Sardinien bekommt man gerne Lammfleisch aus Neuseeland und es kostet mich immer große Anstrengungen ein Stück aus der Gegend zu bekommen. Bei der Gelegenheit möchte ich auch noch die Salzwiesenlämmer aus der Normandie erwähnen schmecken ganz anders, haben aber ein ebenso aussergewöhnliches Aroma. Natürlich habe ich auf dem Campingplatz nicht meine Küche von daheim und muss mich mit dem Cramergrill, 2 Gasflammen und wenn erlaubt auch noch einem Holzkohlegrill, den ich dann auch gerne mit Pinienzapfen befeuere, begnügen. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als ein Stück Fleisch zu nehmen, daß den Cramergrill verkraftet, Schulter z.B. Und immer dran denken Leute, Fleisch lieber schön langsam anbraten und dann gar ziehen lassen. Starke Hitze erhöht den Dampfdruck im Gargut und die Muskelfasern ziehen sich arg zusammen und beim Entspannen tritt übermäßig viel Fleischsaft aus und lasst euch nicht erzählen es würden sich beim Anbraten die Poren schließen, denn nur die Haut hat Poren, das Fleisch leider nicht.
Jo mei so ein Zicklein, das wärs jetzt scho, gell Chefkoch, mir macht das Lust.

Grüße an euch alle, Hans
 
Hallo Hans,

natürlich würde ich eine Bratwurst auch grillen:D und im Urlaub hat man eben nicht immer das Equipment wie zuhause. Nach Zicklein ist mir allerdings momentan nicht, sind einfach andere Vorlieben angesagt, die mit sard. Küche nichts gemein haben und deshalb auch nicht hierhin gehören.
Im Urlaub auf Sardinien habe ich aber immer meine Rezepte verwendet, auch wenn es keine sardischen waren. Große Braten haben wir eh nicht gemacht, eher kurzgebratenes und viel Fisch und das geht nun mal in Pfanne und Ofen deutlich besser, weil kontrollierter. Ansonsten sind wir schon mal essen gegangen und wurden eigentlich nie enttäuscht, bis auf ein Mal, nach einer unbedingten Empfehlung. Übrigens die Könner in den sard. Restaurants wie z.B. im su barchile in Orosei, wo wir bereits mehrfach waren, grillen bestimmt auch nur in Notfällen. Deren Fotos sind da besonders aufschlussreich und machen richtig Appetit. So gefällt mir sardische Küche. Der absolute Hammer aber ist die Speisekarte von Andreini, wo ich leider noch nicht war, aber das ist doch mal sardische Küche absolut zeitgemäß, zumindest in schriftlicher Form, aber ich denke, die können das auch umsetzen.

Schönen Sonntag
 
Wo fangen wir an Chefkoch?
Ich hätte da keine Bedenken hier über Rezepte zu reden, die mit Sardinien nix zu tun haben, schließlich reden manche auch über Pizza und das hat auch nicht wirklich was mit Sardinien zu tun. Su Corvo vermisst ab und an Gerichte die so richtig Deutsch sind und redet mit Mario M. über Kartoffelsalat, ich habe mal ein Rezept eingestellt "Schmorbraten für Fulgida" man da war richtig Party im Formum, also tu Dir keinen Zwang an, denn nicht alles, was auf Sardinien gekocht und gegessen wird ist sardisch, auch die haben dazugelernt.

Der Grill und der Fisch!
Au weia, da hab ich hier mal richtig abgelästert und vom armen Fisch geredet, dem man so lieblos Brandzeichen verpasst hat und nicht auf die Garzeitpunkte geachtet hat und so weiter. Klar wenn man es richtig macht kann das sehr gut sein, ich hab aber schon oft verbrannten Fisch bekommen und das haut mich echt nicht um.

Andreini:
Ja ich war 2009 da und es war ein Traum, ich weiß nicht ob man die alten Berichte von mir noch herbekommt, da hab ich beschrieben was es gab und wie es war.

Wenn ich wiedermal Sardinien heimsuche komme ich auf Dich zu, dann reden wir mal über Restaurants, ein sehr schönes Thema für mich.

Zurück zum Zicklein, ich bevorzuge es das Tier zu zerlegen und die Einzelteile einfach so mit etwas Salz und Olivenöl, vielleicht ein paar Oliven und Tomaten und Knoblauch dazu und dann langsam schmoren, etwas Rotwein dazu und warum nicht im Römertopf muss ja nicht alles auf einmal sein, sonst brauchen wir einen großen Römertopf oder so.

Ja dann macht mal, Hans
 
Hallo Hans,

über Rezepte wollte ich gar nicht schreiben, die stehen sowieso in einem anderen Forum. Aber wenn wir im Urlaub auf der Insel sind und das waren wir bereits 17x dann machen wir im Ferienhaus halt im Hochsommer schnelle Küche. Also ganz viel Pasta z.B. mit Vongole, oder frutti di Mare, mit Gambas oder wenn man sie bekommt mit Scampi ( Kaisergranat ) auch Bottarga, oder al Ragu etc. Fisch natürlich häufig, Thun und Schwertfisch zum ganz kurz braten ( für 3 -4 Personen lohnt es sich nicht für 4 Minuten Hitze beim Schwertfisch einen Grill anzuschmeißen. Wolfsbarsch in der Salzkruste oder, wenn ich Lust habe filetiere ich den und brate kurz auf der Haut. Bei den Gerichten sind dann 2 Wochen Urlaub schnell vorbei, da wir immer auch 1-2 x in der Woche Essen gehen.
Hier zuhause gibt es natürlich öfter auch mal Lamm, am liebsten als Karree, schön rosa, aber dafür brauche ich enen Ofen der die Temperatur hält;), oder Keule mit und ohne Niedrigtemperatur im franz. Bräter aus Gusseisen. Lammlachse kann man gut in Strudelteig mit einer Farce packen und auf den Punkt garen, warum nicht auch mal "sous vide" garen. Die echten Filets dann in 1-2 Minuten in einer Eisenpfanne wiederum recht heiß Oder gar das absolute Niedergaren bei deutlich unter 70 Grad, dann aber für 24 Std. bei einer Keule oder Schulter, in der Regel auch wieder sous vide.
So, das muss nun reichen.
Ich hoffe , wir kommen noch mal auf die Insel, aber bei den momentanen Preisen eher nicht. Das ist dann schon der 2. Sommer ohne Sardinien, immerhin waren wir letztes Jahr auf Korsika mit erstaunlich guten Rindfleisch Qualitäten, sogar bezahlbar.

Gruß, chefkoch
 
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