Die Arbeitslosenstatistiken spiegeln nicht das persönliche Verhalten der betroffenen Personen ohne Arbeit wieder. Es ist dort nicht zu lesen, ob jemand, der/die arbeitslos ist, bereit oder nicht bereit ist, für einen Arbeitsplatz den Wohnort zu wechseln. Es steht nicht in den Statistiken, ob jemand einen Job haben könnte, zumindest für die Sommersaison, aber nicht unbedingt bereit ist, dafür früh aufzustehen und deshalb den Job wieder verlor.
Es gibt sie natürlich, die sehr hoffnungslose Situation in vielen Dörfern, wo die einzigen Arbeitgeber die Gemeindeverwaltung und vielleicht der hiesige Tante-Emmaladen sind. Ich kenne viele Menschen ohne Job hier.
Manche wollen wirklich arbeiten und sind dafür bereit, jeden Monat 500 Euro Sprit zu zahlen für die Fahrt zum Arbeitsplatz eines Vollzeitjobs, wenn sie dann vielleicht durch die Arbeit immerhin noch 250 Euro netto übrig haben.
Es gibt aber auch diejenigen, auch oft unter jungen Leuten, die erwarten, wenn sie schon arbeiten, dann gleich das grosse Geld zu machen und die die Lust verlieren an der Arbeit, sobald sie merken, dass das so nicht funktioniert. Und das finde ich dann schon traurig, aber zu einem grossen Stück selbstverantwortet durch die betroffenen Personen.
Diese Einstellungen zeigt diese Statistik nicht. Ich sage NICHT, dass "die Sarden" an sich weniger engagiert seien in Sachen Arbeitsmotivation. Das ist zu pauschal und unfair. Jedoch wundere ich mich manchmal über eine Einstellung mancher, die für den heutigen Arbeitsmarkt (leider) nicht die erfolgversprechende Motivation und Bereitschaft zu Konsequenzen mitbringt. Da hilft das verbreitete Lamentieren über die miese Arbeitsmarktsituation auch nicht weiter.
Christine