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Autor/in
Spinner, Esther
Jahr
1985
Genre
  1. Tatsachenbericht
ist nichts "Geschichtliches": aber mir hat "Nella" von Esther Spinner etwas geholfen Sardinien besser zu verstehen....
dies war für mich ein wichtiges Buch als ich vor bald 30 Jahren die Insel kennen lernen durfte.

Jetzt habe ich das erste gelesen und das sogar zweimal.
"Nella"heißt das Buch, mit dem die 1948 in Zürich geborene Autorin Esther Spinner mir viele schöne Lesestunden beschert hat.
Esther Spinner - die Anfang der achtziger Jahre acht Monate auf der Insel gelebt hat und in der Zeit Freundschaften, die sie mit Sardinien verbinden, geknüpft hat - lässt uns am Leben ihrer Gastfamilie, teilhaben..

"ich bin eine woche hier und fühle mich zugehörig zu dieser sardischen familie. die typische, die normalfamilie?
ich weiss es nicht, ich erlebe diese familie, höre und rieche sie. spüre klebrige kinderfinger tastend an meinen beinen, rieche das huhn auf dem herd und die fischsuppe, die brodelt, rieche den versopften abfluss in der toilette.und ich höre das weinen und schreien der kinder, höre die lauten rufe der mutter......
ich sehe die ganze treppe von kindern, sehe, wie schön sie sind. das sehe ich erst jetzt, nachdem ich gelernt habe, über schokoladenverschmierte münder, schlammverkrustete beine, über fettige hände hinwegzusehen. alle sind schön..." (Zitat S. 30-31)

Es ist eine Freude, von so einer aufmerksamen Beobachterin durch den Text geführt zu werden, es ist ein Genuss mehr über Nella zu erfahren:
das Zentrum einer sardischen Familie, Mutter von 5 Kindern, dickleibig und eigensinnig, großzügig und warmherzig.
Eine Vermieterin, Freundin und Wahlverwandte.

"die sardischen menschen sind offen, freundlich, sie kommen auf mich zu. und hinter der freundlichkeit ist noch viel mehr, vieles was ich nicht verstehe. vielleicht verlange ich zuviel. in wenigen wochen dinge zu verstehen, für die ich ein ganzes leben brauchte. ich kam hierher, weil es warm ist hier, sonnig, weil das meer in der nähe ist, und ich meine ruhe wollte. das hat sich geändert...ich beginne, fragen zu stellen...
und der boden unter meinen füssen bewegt sich. ich kann nicht alles, was ich hier erlebe und erfahre, einordnen...
ich lebte beschaulich, es gefiel mir, es kam mir nicht zu nahe, das leben um mich herum.
und jetzt bin ich mitten drin, in Nellas haus." (Zitat S. 102-103)

Wer von uns die sardische Großfamilie je erleben durfte und wem das bekannt vorkommt, der wird das Buch besonders mögen:

Es ist ein wunderbares Buch..ganz leise und ehrlich.
Ich habe es mit Begeisterung gelesen und mit Neugier den Geschichten der sardischen Frauen, denen Esther Spinner einer Stimme gibt, zugehört.

Spinners Lesbarkeit: hervorragend! (Ich habe es direkt zweimal gelesen, sowas ist mir bis jetzt nur mit "Gavoi" passiert)

 
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