Lost Place

peko

Sehr aktives Mitglied
Bis auf ein paar Abschnitte des Trenino Verde und einige Hauptverbindungen, zB Olbia nach Sassari oder Cagliari, entbehrt das sardische Bahnnetz nicht einer gewissen Gespenstigkeit. Überall auf der Insel stößt man auf aufgelassene Bahnhöfe und Stationen, untereinander verbunden nur noch durch Rost, wo einst Gleise verliefen. Den Abriss der Geisterbahnhöfe überlässt man, wie so oft hierzulande, der Zeit.
Heute hat uns der Zufall zu einem solchen Symbol der Vergänglichkeit geführt:

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Äußerlich ist das Gebäude noch ziemlich intakt, die Türen allerdings aufgebrochen, die Räume leer.

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Nur vor dem Ticketschalter noch immer ein aufgerissenes Kästchen mit internen Bahnunterlagen, darunter auch - mit Fotos und persönlichen Daten versehene (!) - Anträge für Zeit- bzw Streckenkarten aus den 70/80er Jahren des vorigen Jahrhunderts ...

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Und im "Nebengebäude" noch eine technische Errungenschaft der damaligen Zeit, ein Plumpsklo für die Fahrgäste.
Ist recht spannend, so ein Ausflug in die Vergangenheit ....
 
Ja, spannend, und deshalb gibt es ja die Archäologie. Würde man immer alles sorgfältig aufräumen, gäbe es sie nicht und die Aufbewahrungspflicht der pers. Unterlagen seien wohl schon abgelaufen. Der Verantwortliche musste wohl sehr dringend und wollte wohl nicht das Plumpsklo benutzen, und dann war der Schlüssel zur Amtsstube weg. So kann es gewesen sein.;))
 
Möglich, aber unwahrscheinlich. Denn für den Bahnhofsvorstand gab es anscheinend ein separates Nobelklo, verglichen mit dem Lokus für die Öffifahrenden.

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Danke für dieses Stück Geschichte!

Ich vermute aber, dass die unterschiedlichen Toiletten in entsprechenden Zeiträumen erschaffen wurden und dann jeweils von allen genutzt.

Wie ist die Umgebung? Ggf. Könnte jemand das Objekt mit Land günstig erwerben und sanieren.
 
Man könnte da viel machen und könnte noch einiges vor dem endgültigen Verfall retten. Es gibt Regionen in Europa, da wurden auf ehemaligen Bahntrassen Radwege errichtet. Eigentlich ideal, da die Längsgefälle der Trassen fast ohne große Neigungen auskommen. Die ehemaligen Bahnstationen könnte man zur Gastronomie u. zu Servicestationen für die Radtouristen ausbauen. Das alles ohne große Eingriffe in die Natur.

Gefordert wäre da die Region Sardinien. Aber da schnarcht man lieber weiter vor sich hin
 
Statt Radwege, wären auch schöne Wanderrouten denkbar. Grundsätzlich könnte man aus dem Gebäude ein Café mit Gastzimmern machen. Dann hätte man Laufkundschaft und bleibende Gäste.
 
Ich vermute aber, dass die unterschiedlichen Toiletten in entsprechenden Zeiträumen erschaffen wurden und dann jeweils von allen genutzt.
Das Plumpsklo ist in einem Nebengebäude (im sogenannten "Häusl"?) frei zugänglich neben den Gleisen untergebracht, das Chefklo im Bahnhofshaus direkt neben den Büroräumen, ohne Zugang von draußen.
Aber sicher, das Plumpsklo ist wahrscheinlich die ältere Konstruktion.


Es gibt Regionen in Europa, da wurden auf ehemaligen Bahntrassen Radwege errichtet. Eigentlich ideal, da die Längsgefälle der Trassen fast ohne große Neigungen auskommen. Das alles ohne große Eingriffe in die Natur.
Gibt's auch in Italien - im ganzen Kanaltal zwischen Tarvis und Udine hat man den Radweg auf die ehemalige Bahntrasse gelegt.
 
Der Camino Santa Barbara auf Sardinien ist auch auf ehemaligen Bahngleisen wo es halt passt. Vielleicht schnarcht hier ja jemand, der die Entwicklungen nicht sieht?

 
Gute Sachen brauchen Zeit, das richtigeTiming, die richtigen Leute...und ne Menge Geld.
Wenn eins davon nicht passt... bleibt's liegen ... bis es weggegammelt ist ;-)
 
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