Kulinar. div. Hartweizen-Semola ≠ Weichweizen-Farina

Beppe

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Hartweizen-Semola Weichweizen-Farina

Semola
– alles über Italiens Hartweizengrieß
Immer wieder kommt das Thema 'italienisches Mehl' hoch. Was ist der Unterschied zwischen Farina und Semola?
Sollte man für die Pasta lieber Weichweizenmehl oder Hartweizenmehl nehmen?
Und, warum gibt es in Italien Hartweizengrieß auch so fein gemahlen?

Semola – Mehltypen in Italien (aus Hartweizen – Grano Duro)
Alles was aus Hartweizen gemahlen wird, nennen die Italiener Semola,
während sie Mehle aus Weichweizen (unser Mehl) als Farina bezeichnen.

Hierbei werden die Hartweizensorten von sehr grob nach ganz fein gemahlen unterschieden:
Semolato oder Semola grossa (grob)
Semola (mittel)
Semola rimacinata (seltener auch Farina di grano duro) - (fein oder doppelt gemahlen)

Für Mehle aus Hartweizen gibt es übrigens kein nummeriertes Typensystem in Italien.
Man teilt sie nach der Größe der Körnung ein, nicht nach dem Mineralgehalt des Mehles wie z.B. bei Weichweizen.

Was ist der Unterschied zwischen deutschem Grieß und italienischer Semola?
Italiener bezeichnen alles, was aus Hartweizen (Grano Duro) gemahlen wird, als Semola.
Verwirrung entsteht oft, weil das Wort ins Deutsche als Grieß übersetzt wird.

Als Grieß bezeichnen man in Deutschland nämlich einen bestimmten Mahlgrad.
Dabei ist es ganz egal, ob es sich um Hartweizen, Weichweizen oder ein anderes Getreide handelt. Liegt die Körnung des Mahlgutes zwischen 0,3 und 1 Millimeter, spricht man in D von Grieß. Alles, was feiner gemahlen wird, nennen wir dann Mehl.

Übrigens: Falls man mal etwas von Semolino liest, dabei handelt es sich nicht um Mehl, sondern um ein Gericht, eine Art Grießbrei.

Kann man 'Semola di Grano Duro' durch Hartweizengrieß ersetzen?
Am ehesten kann man italienische Semola grossa mit deutschem Hartweizengrieß gleichsetzen, da die Semola Grossa ebenfalls einen groben Mahlgrad hat.

Wenn man allerdings die feine 'Semola di Grano Duro Rimacinata' ersetzen will, dann wird es schon schwieriger.
Theoretisch kann man Hartweizengrieß auch mit Weichweizenmehl mischen, um dann z.B. einen feineren Teig zu erhalten. Aber bis man da ein gutes oder ideales Mischungsverhältnis gefunden hat, das kann dauern! Evtl. besser, sich direkt oder einfach mit einem Original zu bedienen.

Der Unterschied zwischen Hartweizen und Weichweizen
In Italien wächst eine Weizensorte, die in unserem Klima nicht wirklich gut bzw. kaum gedeiht: Hartweizen.
Wenn man die Welt des italienischen Mehls komplett verstehen will, dann sollte man den Unterschied zwischen den Weizensorten kennen. Unten angegeben, sieht man diese einmal gegenübergestellt:

Hartweizen – Grano Duro
- sehr hoher Anteil an Klebereiweiß, also Gluten
- sorgt für kochfeste, bissfeste Strukturen
- schön gelb
- ideal für Pasta
- benötigt warmes, sonniges Klima

Weichweizen – Grano Tenero
- geringerer Gehalt an Klebereiweiß, also Gluten
- kann Stärke beim Kochen nicht so gut binden, weniger feste Strukturen
- ideal für Brot und Backwaren
- wenn Pasta – dann mit Ei als Kleber
- wächst auch in kühleren Klimazonen
.
 
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Semola ist perfekt zum panieren, anstatt wie in der deutschen Küche mit Weckmehl aus trockenem Brot. Hält besser und ist schmackhafter. Grobes Semola perfekt zur Herstellung von Semmelbröseln, die besonders in der schwäbischen Küche auf Spätzle mit Soße kommen. Semola gehört bei mir zur Grundausstattung in der Küche auf Sardinien und auch in D.
 
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In der sardischen Küche wird viel mit Semola paniert, speziell Gemüse und natürlich auch sehr beliebt pollo (Geflügel) Schnitzel
 
Hi Beppe, was ist denn von "senatore Capelli" zu halten? lese und höre immer wieder, das sei "das Beste".
 
@ADMIN

muß ich ehrlich gestehen, das habe ich bisher noch niemals bewußt verwendet. Insofern kann ich derzeit hierzu keine Aussage treffen. Man kann es aber auch zudem zur Genüge mal googeln. Muß ich auch mal ausprobieren und werde dann zu gegebener Zeit Bericht erstatten.

a proposito @ADMIN
wieso liest und hörst Du immer, das sei "das Beste"? und probierst es nicht einfach aus?;
sondern wartest solange, bis ich mein ultimatives qualitatives Urteil hierzu abgebe?
 
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Was ist denn senatore Capelli? Welches Getreide?
hier mal ein kleiner Google Info-Auszug zum Senatore Capelli




zum Namensgeber: Senator Raffaele Capelli:
 
wer immer noch nicht den Unterschied von Hartweizen und Weichweizen ganz verstanden hat,
der kann sich auch nochmals schlau(er) machen auf Wikipedia:

Hartweizen: https://de.wikipedia.org/wiki/Hartweizen

Weichweizen: https://de.wikipedia.org/wiki/Weichweizen


weitere Infos zu Getreide(n ) auch hier:
Sommergetreide: https://de.wikipedia.org/wiki/Getreide#Sommergetreide

Unterschiede: Sommergetreide zu Wintergetreide
 
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Beppe,
ich bin durch einen Restaurantbesitzer auf "Senatore Capelli" aufmerksam geworden, der mir 1 Tüte schenkte mit eben der Bemerkung "das beste von Sardinien". Habe dann auch gleich den Jungbauern besucht, der auf der Tüte als Produzent genannt wurde. Seither habe ich das immer wieder von sardischen Küchenpraktikern gehört, will sagen, die was von ausgezeichneter Küche und entsprechenden Zutaten verstehen. Ich habe paar Kilo "Senatore Capelli"-Mehl mitgenommen und auch verwendet, aber bislang noch nicht Pasta damit gemacht. Bin an qualitativ sehr hochwertigen lebensmitteln generell interessiert und halt neugierig, was andere, die davon mehr verstehen als ich, zu dem Mehl sagen und wie sie es einschätzen, ob sein Ruf gerechtfertigt ist Auf jeden Fall sind die Ähren des Senatore Capelli mit ihren schwarzen Borsten außergewöhnlich schön und dekorativ.
 
Bei der Tenuta Coda di Lupo in Arzachena kann man gutes Hartweizenmehl (Senatore Capelli) unterschiedlichen Mahlgrades und auch als „integrale“ kaufen, ebenso die schon fertige Pasta. Meine Frau benutzt das Mehl gerne zum Brotbacken.



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