Der Liscia-Damm ist voll - die Gallura vor der Dürre gerettet

Beppe

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Der Liscia-Damm ist voll - die Gallura vor der Dürre gerettet

Der Wasserstand liegt bei 98 % der Kapazität, aber in Zukunft könnte das nicht mehr ausreichen.
Das Konsortium fordert: "Landwirtschaft und Tourismus können nur mit einem zweiten Stausee wachsen".

Der große Durst wird in der Gallura ausbleiben.
Der Liscia-Damm ist zur Zeit zu 98,64 % mit Wasser gefüllt - mehr als 102 Millionen Kubikmeter und nur wenig unter der maximalen Kapazität von 104 Millionen. Der Norden Sardiniens, der seit Jahrzehnten mit Trockenheit leben muss, hat auf harte Weise gelernt, sich gegen die hohen Temperaturen zu wehren, die Wasserläufe austrocknen und Felder und Landschaften verbrennen. Doch angesichts der zunehmenden Hitze und des unausweichlichen Klimawandels reicht dies möglicherweise nicht aus. Das Konsortium der Gallura hat daran keinen Zweifel. Es wird ein weiterer Damm benötigt, ein neuer Stausee, in dem zusätzliche kostbare Wasserreserven für das Gebiet gespeichert werden können.

Der Zustand unseres Stausees ist gut", so der der Präsident des Konsortiums, "und wir können der Sommersaison mit einer gewissen Gelassenheit entgegensehen. Eine Wasserrationierung ist nicht in Sicht. Es ist schon absurd, dass wir nach Jahrzehnten der Dürre heute in dieser beruhigenden Situation sind, weil wir uns im Laufe der Zeit rechtzeitig restrukturiert haben.

Die Notsituation in Norditalien hängt insbesondere damit zusammen, dass dort seit jeher nur mit Kanälen gearbeitet wird; während wir hier mit Talsperren arbeiten. Eines muss jedoch hervorgehoben werden: Wir müssen mehr Mittel in die Bewässerung und Versorgung investieren. Wir brauchen zusätzliches Material.

Bereits im Januar ließen uns die Pegelstände des Liscia-Stausees dem Sommer gelassen entgegensehen, da er schon mit 85 Millionen Kubikmetern bereits zu 80% gefüllt war. Dies ist vor allem den ergiebigen Regenfälle im November und Dezember zu verdanken.

Eine weitere Talsperre und Damm
Der Staudamm von Liscia liefert seit weit mehr als 50 Jahren (seit 1962) wertvolle Dienste und entstand zu einer Zeit als die Bevölkerung, die Landwirtschaft und der Tourismus noch ganz anders waren als heute. Nunmehr wird ein weiterer Stausee benötigt. Hierzu gibt es bereits eine Studie zum Bau des Staudamms von "San Simone".

Das Projekt sieht eine Staustufe zwischen Arzachena und Bassacutena am Fluss San Simone vor, "welches uns ermöglichen würde, eine weitere Wasserversorgung zu erhalten, so dass wir wirklich beruhigt in die Zukunft schauen können. Aber die Umsetzung eines solchen Projektes bedeutet noch viel mehr. Es würde es uns ermöglichen, die weitere Entwicklung des Tourismus und der Landwirtschaft zu planen: Exakt alles Bereiche, aus denen viele Anfragen kommen".

Der Liscia-Staudamm löscht bisher den Durst von 17 Gemeinden in der Provinz Sassari.
Das Konsortium fühlt sich solidarisch mit den nördlichen Regionen Italiens, die mit der schlimmsten Dürre seit zwanzig Jahren zu kämpfen haben. "Lange Zeit sprachen nur wenige von uns über Wasserprobleme und Dürreperioden", betont Marrone, "heute ist plötzlich ganz Italien von einem Wassernotstand betroffen, den wir gut kennen. Ausnahmsweise sind wir dem Rest des Landes voraus, denn wir haben uns auf die Bewältigung dieses Problems eingestellt. Aber nunmehr ist es an der Zeit, über den Liscia-Damm hinauszugehen, dem wir unsere Zukunft nicht allein anvertrauen können".
 
Zuletzt geändert:
Der Norden Italiens leidet u.a. aufgrund von wenig Schmelzwasser unter Trockenheit. Der Wasserstand des Lago Maggiore ist schon seit Februar aussergewöhnlich tief.
 
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