Akute Wasserknappheit in Italien - ZDF Nachrichten heute

Georgie

Sehr aktives Mitglied
Italien trocknet gerade aus. In Italien hat es seit November nicht mehr geregnet, auf Sardinien seit einem Jahr nicht mehr. Der heißeste und trockenste Juni seit dem Jahr 1800. Der Wasserpegel des Po liegt 3,23 m unter normal. Schuld ist nicht nur das Klima, sondern der Wasserverbrauch. Italien hat den höchsten pro Kopf Wasserverbrauch in Europa, 245 l pro Kopf pro Tag, der europäische Schnitt liegt bei 180 - 190 l pro Kopf proTag. In Italien gehen 40 %, in Süditalien sogar über 60 % des Wassers wegen maroder Wasserleitungen verloren.
 
Also auf Sardinien seit einem Jahr nicht mehr, kann meinen eigenen Erkenntnissen nach so wohl nicht stimmen. Wir hatten im November letzten Jahres eine richtige Überschwemmung, und auch im Winter/ Frühjahr erinnere ich mich an viele Regentage.
 
Im Juni hat es am Gardasee mehrere Gewitter und Regen gegeben... ich kann mich ja irren aber ich dachte immer der Gardasee liegt in Italien:confused:;)
 
Und ich erinnere mich sehr genau an den Starkregen am 20. Mai zwischen La Spezia und Parma. Es ging gut ne halbe Stunde und vorher hat es auch gehagelt- die erbsengroßen Körner blieben auf der Autobahn liegen. Da war nur noch Schritttempo angesagt. Man sah fast nix mehr. In Milano dann ein Wetter, als wäre nichts gewesen.
Tja, das war die Rückfahrt von Livorno. Unser Schutzengel lag anschließend mit Burn out im Straßengraben.
Ist Gott sei Dank alles gut gegangen!!
 
@Georgie - ich verstehe die dringlichkeit des anliegens - leider kann man nichts daran ändern (oder sollen wir einen virtuellen regentanz starten?) - nein, spaß beiseite... ich denke mal, wenn du schreiben würdest: süditalien statt allgemein italien, kommt das eher hin. wir waren die letzten beiden juniwochen im trentino und südtirol - über die häufigkeit von regen, gewitter, hagel, schnee und unwetter konnten wir uns neben vielen sonnenstrahlen wirklich nicht beschweren.

lg anke
 
Ich habe ohne Bewertung widergegeben, was in den Nachrichten kam. Wenn man vor Ort ist, sieht die gelebte Wirklichkeit oft mal anders aus als in den Nachrichten und Zeitungen berichtet wird. Ich nehme an, ein paar Gewitterregen ändern nichts an dem akuten Zustand.
Für uns kann diese Nachricht über den akuten Wassermangel besonders in Süditalien nur bedeuten, Wasser zu sparen, wo und wie es geht.
 
Da werden aber auch Äpfel mit Birnen verglichen, klar das Thema ist akut und es sollte sich jeder hinterfragen, wie viel Wasser wirklich sinnvoll verbraucht wird.
Aber rein aus geographischer Sicht, kann man Süditalien und Norditalien doch nicht miteinander vergleichen.
Der Po war nie wirklich voll, all die Jahre, die wir nach Sardinien gefahren sind war der Fluss so gut wie ausgetrocknet, das ist auch nichts neues.
 
Georgie hat völlig recht. Die letzten Niederschläge, die diesen Namen verdienten, hatten wir um unser Forumstreffen in Budoni im Sept. 2015 (!) herum, und dann nach den Schneefällen im Jan. u. Febr. 2017. Das kann man alles nachlesen in der Rubrik "Wetter auf Sardinien ... ".
Im Moment muss unser Dorf zum ersten Mal seit langer Zeit von der Protezione civile mit Wasser versorgt werden - das sagt eigentlich alles.
 
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Und dann gibt es Leute - wie unsere sard. Nachbarin - die jedes mal, bevor sie in ihr schwarzes Auto steigen, dieses abspritzen um den Staub ab zu waschen... }:-)
 
... und gefühlt 2/3 dieses Rasensprengens geht daneben, d. h. auf die Straße und verdunstet da, weil die Sprenger falsch eingestellt sind oder der Wind alles verbläst! Schande!
 
ein richtig effektiver Schritt zum Wassersparen wäre, Abb.noa endlich zum Teufel zu jagen. Es gibt hier Rohrbrüche, die seit Wochen gemeldet sind, wo jeden Tag tausende Liter Wasser einfach so versprudeln und irgendwann ins Meer laufen, ohne dass die sich drum kümmern würden. Aber wenn jeder nur lamentiert und nix macht gehts halt auch nicht weiter. Wäre sofort dabei eine richtig gute Initiative zu unterstützen mit allen Kräften.
 
Und dann gibt es Leute - wie unsere sard. Nachbarin - die jedes mal, bevor sie in ihr schwarzes Auto steigen, dieses abspritzen um den Staub ab zu waschen... }:-)

Och, mit Staub könnte man auch kreativ umgehen ;) Einfach bei der Nachbarin mal paar Herzchen oder so draufmalen :)

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Was die Rohrbrüche und den Verlust durch Rohre generell angeht, kann man da niemand so richtig in den Arsch treten? Eigentlich unglaublich die Geschichte!
 
Abbonoa ist ein staatlicher Eigenbetrieb in der Form einer AG. Gesellschafter sind (fast) alle sard. Kommunen u. die Region. Die müßten sich also selbst in den Arsch treten.
 
Wäre sofort dabei eine richtig gute Initiative zu unterstützen mit allen Kräften.
Wie könnte eine Initiative zustande kommen? Dazu müssten wir Bürger politischer werden, z.B. die WEMOVE.EU unterstützen, die solche Initiativen ins Leben rufen, Unterschriftenaktionen starten etc.

WEMOVE.EU ist eine Bürgerbewegung, die sich für ein besseres Europa einsetzt; für eine Europäische Union, die sich sozialer Gerechtigkeit verpflichtet fühlt; die für ökologische Nachhaltigkeit und bürgernahe Demokratie steht. Wir sind Menschen unterschiedlicher Lebensläufe, Kulturen und Religionen, die Europa ihr Zuhause nennen – egal, ob wir in Europa geboren wurden oder anderswo.

Gerade läuft eine Unterschriftensammlung gegen die Wasserprivatisierung in Griechenland, die von der EU erzwungen wird.
 
klingt gut....

die Bürger müssten ihre comunen anspitzen, falls sie Bürgermeister haben, die den Namen auch verdienen ist es denen vielleicht nicht egal....

wenn da alle mal einig wären - SIEHE PRATOBELLO, WIE IST DAS GELAUFEN DAMALS?? - dann geht das durchaus.
 
Georgie, das wird nichts bringen. Tut mir leid. In unserer Gegend haben sich die Bürgermeister von Siniscola u. Posada schon seit Jahren die Finger wund geschrieben. Null Resultat.
 
In Villa San Pietro hat die Comune ein Avviso an den öffentlichen Wasserhahn angebracht, das pro Haushalt nur noch 30 Ltr. /Tag entnommen werden darf. (Unter Androhung von Strafe ).
100 m nebenan werden 3 Verkehrsinseln 3x täglich bewässert, damit der englische Rasen schön grün bleibt! Geschätzter Verbrauch /Tag: 250 -300 Liter
 
klar, wenn das nur zwei machen und die anderen machen nix wirds auch nix. Ich sag nur immer wieder PRATOBELLO.... wie haben die das damals hinbekommen, das gemeinsam hinbekommen? Sind heut alle zu passiv und hängen nur noch vor der Glotze und zappen aufm Smartphone?
Wenn alle zusammenstehen würden wär das Problem vielleicht innerhalb von ein paar Wochen erledigt, sobald das mal organisiert ist. Nur müssten alle mitmachen. Nicht nur zwei und dreitausend bekommen den Arsch nicht hoch.
 
@corona niedda
wieso nur zwei? Jeder kann einen Appell/Petition/Kampagne auf der Wemove.EU starten, europaweit Gleichgesinnte finden und Unterschriften sammeln. Jeder, der online ist und die Seite kennt, kann unterschreiben. Alle Sarden, alle Forumsmitglieder, alle Community Mitglieder europaweit, all diejenigen, die du für die Idee gewinnen kannst, könnten die Kampagne unterstützen und unterschreiben, praktisch alle, die online und daran interessiert sind, diesen Misstand zu beseitigen. Die Unterschriften werden den Verantwortlichen überreicht.


"You Move Europe gibt Ihnen die Chance, aktiv zu werden. Hier können Sie zu allen Themen von denen Sie betroffen fühlen, eine Kampagne starten. Wenn Sie eine Idee haben, wie Europa besser werden kann, dann können Sie mit You Move Europe loslegen und Gleichgesinnte finden. So kann Ihre Idee wirklich werden.
Starten Sie Ihre Kampagne hier........"

Die Community hat gegenwärtig über 823000 Mitglieder europaweit. Die Appelle können in verschiedenen europäischen Sprachen erstellt werden.

Es lohnt sich, mal rein zu schauen, und vielleicht kann unser Appell gegen Wasserverschwendung auf Sardinien Wirklichkeit werden. Man muss noch nicht mal den Arsch hoch kriegen, man muss nur einen Mausklick machen.

Es ist sozusagen ein modernes, virtuelles PRATOBELLO.

Die Kampagne muss nur erstellt werden, und zwar von jemandem, der die Konstellation der Wasserversorgung auf Sardinien kennt und den Appell richtig formulieren kann. Ich selber habe mich mit der Erstellung noch nicht befasst, bin nur fleißig am unterschreiben.

LG
Georgie

PS: Ich denke, wenn die Verantworlichen mit evtl. zigtausend Unterschriften konfrontiert werden, hat das mehr Gewicht als wenn ein zwei Bürgermeister sich die Finger wund schreiben ;)
 
Zuletzt geändert:
da bräuchts dann eine oder mehrere Personen, die die ganzen Misstände kennen und auch beweisen können schätz ich mal. Und die juristisch fit sind.... was bräuchts noch?
 
Und in den Orten am Meer werden die Kreisel bewässert, damit der Rasen darauf schön grün ist.

nicht nur am Meer - in Luogosanto mitten in der Gallura wird ein Stück Rasen an der Kreuzung gewässert :mad: ich finde das unglaublich!
 
Marode Wasserleitungen, mit der Problematik schlägt sich nicht nur auf Sardinien rum. Sondern etlichen anderen europäischen Ländern auch. Irgendwann dämmert es den zuständigen Personen, dass nach Jahrzehnten die Leitungen einfach hinüber sind und ersetzt/saniert werden müssen. Den einen dämmert es früher, den anderen später. Gibt es keine Rückstellungen für diese wahre Unsummen verschlingenden Arbeiten dann gute Nacht. Noch schlimmer sind die Abwasserleitungen, da mag ich schon gar nicht dran denken in welchem Zustand die sind – da merkt man bekanntlich ja gar nicht, wenn diese undicht sind.


Ich fürchte, dagegen kann keine Unterschriftensammlung was ausrichten – ausser es gäbe eine eindeutig zuständige Stelle die diese Arbeiten vornehmen und zahlen müsste. Gibt es das? Ich habe keine Ahnung.


Günther, eine Frage: Wenn die Kommunen Besitzer sind und sich also selbst in den Arsch treten müssten, an wen schreiben sie denn wenn sie sich die Finger wund schreiben?


Man muss noch nicht mal den Arsch hoch kriegen, man muss nur einen Mausklick machen.
Nun ja, dass man heutzutage glaubt, mit einem simplen Mausklick hätte man sich aktiv für irgendwas engagiert finde ich persönlich schon etwas eigenartig wenn es bei einem Mausklick bleibt. Oder anders gesagt: mein Eindruck ist schon, dass sich viele Leute dann mit so einem Mausklick begnügen und sich einbilden, engagierte Zeitgenossen zu sein.


Ich fürchte, in dem Fall ist es nicht mit einem Mausklick getan und es ist auch nicht damit getan, sich über bewässerte Kreisel aufzuregen oder über marode Wasserleitungen und doofe Politiker usw. Das Klima ändert sich nun mal - als fleissige Berggängerin sehe ich die schwindenden Gletscher - und ich persönlich befürchte, dass wir alle was damit zu tun haben.

Lg, Maren
 
Natürlich gibt für alles, was in der Politik passiert, eine eindeutig verantwortliche Stelle.

Besser ein Mausklick als gar keine Aktion, besser Unterschriften sammeln als nur in den Bergen wandern und den Klimawandel beklagen. Vor der Aktion, dem Mausklick, steht die Information. Befürchtung in Aktion zum Besseren umwandeln, egal ob politisch oder im eigenen Leben, das ist das Ziel. Pessimisten befürchten, Optimisten agieren, und wenn es nur ein Mausklick ist.

LG
Georgie
 
Wahnsinn mit der Dürre ...

Aber über eine Entsalzungsanlage wird immer noch nicht nachgedacht. Versteh ich nicht.
 
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